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Ist Platons
Staatsmodell realisierbar?
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472b - 474a |
474b - 477a |
[17] |
[17] |
Offenbar willst du dich, Sokrates,
gar nicht mehr daran erinnern, was du vor all diesen Ausführungen
beiseite geschoben hast, dass dieser Staat nämlich jemals entstehen
kann, und wie er eigentlich entstehen kann. |
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Nicht wahr, sagte ich,
zunächst müssen wir uns daran erinnern, dass wir auf der
Suche nach dem Wesen der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit hierher
gekommen sind. |
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Χρή· ἀλλὰ τί τοῦτο; ἔφη. |
Ja, sagte er; aber wozu das? |
Nichts. Aber wenn wir das Wesen der Gerechtigkeit
gefunden haben, werden wir dann fordern, dass sich der gerechte
Mann in nichts von ihr unterscheidet, sondern in jeder Hinsicht
so ist, wie die Gerechtigkeit ist? Oder sind wir zufrieden, wenn
er ihr möglichst nahe kommt und mehr als alle andern an ihr
Teil hat? |
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Οὕτως, ἔφη· ἀγαπήσομεν. |
So, sagte er, werden wir zufrieden sein. |
Παραδείγματος ἄρα ἕνεκα, ἦν δ' ἐγώ, ἐζητοῦμεν αὐτό
τε δικαιοσύνην, οἷόν ἐστι, καὶ ἄνδρα τὸν τελέως δίκαιον, εἰ γένοιτο,
καὶ οἷος ἂν εἴη γενόμενος, καὶ ἀδικίαν αὖ καὶ τὸν ἀδικώτατον, ἵνα
εἰς ἐκείνους ἀποβλέποντες, οἷοι ἂν ἡμῖν φαίνωνται εὐδαιμονίας τε
πέρι καὶ τοῦ ἐναντίου, ἀναγκαζώμεθα καὶ περὶ ἡμῶν αὐτῶν ὁμολογεῖν,
ὃς ἂν [d] ἐκείνοις
ὅτι ὁμοιότατος ᾖ, τὴν ἐκείνης μοῖραν ὁμοιοτάτην ἕξειν, ἀλλ' οὐ τούτου
ἕνεκα, ἵν' ἀποδείξωμεν, ὡς δυνατὰ ταῦτα γίγνεσθαι. |
Um des Musters willen, sagte er, suchten wir ja
das Wesen der Gerechtigkeit an sich und den vollkommen gerechten
Mann, wenn es einen gibt und wie er in diesem Fall wäre; andererseits
auch die Ungerechtigkeit und den Ungerechtesten, damit wir mit Blick
auf sie, wie glücklich und unglücklich sie uns erscheinen,
gezwungen würden, auch für uns selbst zuzugeben, dass,
wer ihnen möglichst nahe kommt, auch das ähnlichste Geschick
haben wird, - nicht aber, um zu beweisen, dass seine Verwirklichung
möglich sei. |
Τοῦτο μέν, ἔφη, ἀληθὲς λέγεις. |
Damit hast du recht, sagte er. |
Οἴει ἂν οὖν ἧττόν τι ἀγαθὸν ζωγράφον εἶναι, ὃς
ἂν γράψας παράδειγμα, οἷον ἂν εἴη ὁ κάλλιστος ἄνθρωπος καὶ πάντα
εἰς τὸ γράμμα ἱκανῶς ἀποδοὺς μὴ ἔχῃ ἀποδεῖξαι, ὡς καὶ δυνατὸν γενέσθαι
τοιοῦτον ἄνδρα; |
Glaubst du nun, dass ein Maler weniger gut ist,
der das Muster eines absolut schönen Menschen malt, aber, obwohl
er es an der Qualität des Bildes nicht hat fehlen lassen, nicht
beweisen kann, dass es einen solchen Mann auch wirklich gibt? |
Μὰ Δί' οὐκ ἔγωγ', ἔφη. |
Nein, bei Zeus, ich nicht, sagte er. |
Wie nun, haben nicht auch wir, wie gesagt, mit
Worten das Musterbild eines guten Staates entworfen? |
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Πάνυ γε. |
Allerdings. |
Ἧττόν τι οὖν
οἴει ἡμᾶς εὖ λέγειν τούτου ἕνεκα, ἐὰν μὴ ἔχωμεν ἀποδεῖξαι, ὡς δυνατὸν
οὕτω πόλιν οἰκῆσαι, ὡς ἐλέγετο; |
Glaubst du nun, dass wir uns weniger qualifiziert
äußern, wenn wir nicht beweisen können, dass ein
Staat, wie wir ihn besprochen haben, gegründet werden kann? |
Οὐ δῆτα, ἔφη. |
Nein, nicht, sagte er. |
Τὸ μὲν τοίνυν ἀληθές, ἦν δ' ἐγώ, οὕτω· εἰ δὲ δὴ
καὶ τοῦτο προθυμηθῆναι δεῖ σὴν χάριν, ἀποδεῖξαι, πῇ μάλιστα καὶ
κατὰ τί δυνατώτατ' ἂν εἴη, πάλιν μοι πρὸς τὴν τοιαύτην ἀπόδειξιν
τὰ αὐτὰ διομολόγησαι. |
Das
also ist die Wahrheit, sagte ich; wenn ich aber dir zu Liebe zeigen
soll, wie und in welcher Hinsicht er am ehesten möglich sei,
so musst du mir zu einem solchen Nachweis noch einmal das selbe
eingestehen! |
Τὰ ποῖα; |
Was denn? |
Ist es möglich, dass etwas so ausgeführt
wird, wie es besprochen wird, oder liegt es in der Natur der Sache,
dass die Ausführung an Wahrheit hinter der Absprache zurückbleibt,
auch wenn es einem nicht so erscheint? Gibst du das zu oder nicht? |
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Ὁμολογῶ, ἔφη. |
Ja, ich gebe es zu, sagte er. |
Τοῦτο μὲν
δὴ μὴ ἀνάγκαζέ με, οἷα τῷ λόγῳ διήλθομεν, τοιαῦτα παντάπασι καὶ
τῷ ἔργῳ δεῖν γιγνόμενα ἀποφαίνειν· ἀλλ', ἐὰν οἷοί τε γενώμεθα εὑρεῖν
ὡς ἂν ἐγγύτατα τῶν εἰρημένων πόλις οἰκήσειεν, φάναι ἡμᾶς ἐξηυρηκέναι,
ὡς δυνατὰ ταῦτα γίγνεσθαι, ἃ σὺ ἐπιτάττεις. [b]
ἢ οὐκ ἀγαπήσεις τούτων τυγχάνων; ἐγὼ μὲν γὰρ ἂν ἀγαπῴην. |
Zwinge mich also nicht zu beweisen, dass, alles,
so wie wir es besprochen haben, ganz genau so auch verwirklicht
werden müsse. Gehe vielmehr davon aus, dass wir, sobald
wir herausfinden konnten, wie die Stadt dem Besprochenen am nächsten
gegründet werden könne, gefunden haben, dass es (das Besprochene)
verwirklicht werden kann, was du ja forderst. Oder wirst du mit
diesem Ergebnis nicht zufrieden sein? Denn ich meinesteils wäre
damit wohl zufrieden. |
Καὶ γὰρ ἐγώ, ἔφη. |
Auch ich bin es, sagte er. |
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[18] |
[18] |
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Τὸ δὲ δὴ μετὰ τοῦτο, ὡς ἔοικε, πειρώμεθα ζητεῖν
τε καὶ ἀποδεικνύναι, τί ποτε νῦν κακῶς ἐν ταῖς πόλεσι πράττεται,
δι' ὃ οὐχ οὕτως οἰκοῦνται, καὶ τίνος ἂν σμικροτάτου μεταβαλόντος
ἔλθοι εἰς τοῦτον τὸν τρόπον τῆς πολιτείας πόλις, μάλιστα μὲν ἑνός,
εἰ δὲ μή, δυοῖν, εἰ δὲ μή, ὅτι ὀλιγίστων τὸν ἀριθμὸν καὶ σμικροτάτων
τὴν δύναμιν. |
Danach
wollen wir, wie es scheint, versuchen zu suchen und aufzuzeigen,
was jetzt in den Staaten eigentlich schlecht gemacht wird, und bei
welcher möglichst geringfügigen Veränderung der Staat
in diese Verfassung gelangen könnte: am besten mit nur einer,
andernfalls zweien, jedenfalls mit möglichst wenigen an Zahl
und schwachen in der Wirkung. |
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Auf jeden Fall, sagte er. |
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Ἑνὸς μὲν τοίνυν, ἦν δ' ἐγώ, μεταβαλόντος δοκοῦμέν
μοι ἔχειν δεῖξαι, ὅτι μεταπέσοι ἄν, οὐ μέντοι σμικροῦ γε οὐδὲ ῥᾳδίου,
δυνατοῦ δέ. |
Bei einer Änderung, sagte ich, können
wir nun, glaube ich, nachweisen, dass er sich ändert, freilich
einer weder geringfügigen noch leichten, doch möglich
ist sie. |
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Τίνος; ἔφη. [...] |
Bei welcher? sagte er. [...] |
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Ἐὰν μή, ἦν δ' ἐγώ, ἢ
οἱ φιλόσοφοι βασιλεύσωσιν ἐν ταῖς [d]
πόλεσιν ἢ οἱ βασιλῆς τε νῦν λεγόμενοι καὶ δυνάσται φιλοσοφήσωσι
γνησίως τε καὶ ἱκανῶς, καὶ τοῦτο εἰς ταὐτὸν συμπέσῃ, δύναμίς τε
πολιτικὴ καὶ φιλοσοφία, τῶν δὲ νῦν πορευομένων χωρὶς ἐφ' ἑκάτερον
αἱ πολλαὶ φύσεις ἐξ ἀνάγκης ἀποκλεισθῶσιν, οὐκ ἔστι κακῶν παῦλα,
ὦ φίλε Γλαύκων, ταῖς πόλεσι, δοκῶ δ' οὐδὲ τῷ ἀνθρωπίνῳ γένει, οὐδὲ
αὕτη ἡ πολιτεία μή ποτε πρότερον φυῇ [e]
τε εἰς τὸ δυνατὸν καὶ φῶς ἡλίου ἴδῃ, ἣν νῦν λόγῳ διεληλύθαμεν. ἀλλὰ
τοῦτό ἐστιν, ὃ ἐμοὶ πάλαι ὄκνον ἐντίθησι λέγειν, ὁρῶντι ὡς πολὺ
παρὰ δόξαν ῥηθήσεται· χαλεπὸν γὰρ ἰδεῖν, ὅτι οὐκ ἂν ἄλλη τις εὐδαιμονήσειεν
οὔτε ἰδίᾳ οὔτε δημοσίᾳ. |
Wenn nicht, sagte ich, entweder die Philosophen Könige werden
in den Staaten, oder die jetzt so genannten Könige und
Herrscher anfangen, echt und gründlich Philosophie zu treiben,
und dies in eines zusammenfällt, politische Macht und Philosophie,
wenn nicht die meisten von denen, die sich jetzt nur einem von beidem
zuwenden, zwangsweise ausgeschlossen werden, gibt es, lieber Glaukon,
kein Ende der Missstände in den Staaten, ja nicht einmal
für das Menschengeschlecht. Auch kann die Verfassung, die wir
eben entworfen haben, bestimmt nie zuvor Wirklichkeit werden und
das Licht der Sonne sehen. Dies genau ist es, was mich schon lange
zögern lässt, es zu sagen. Sehe ich doch, wie sehr es
der allgemeinen Meinung widerspricht. Denn es ist schwer zu sehen,
dass man anders weder privat noch im Staat glücklich werden
könne. |
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Καὶ ὅς, Ὦ Σώκρατες,
ἔφη, τοιοῦτον ἐκβέβληκας ῥῆμά τε καὶ λόγον, ὃν εἰπὼν ἡγοῦ ἐπὶ σὲ
πάνυ πολλούς τε καὶ οὐ φαύλους νῦν οὕτως, οἷον ῥίψαντας τὰ ἱμάτια,
[474a] γυμνοὺς
λαβόντας, ὅτι ἑκάστῳ παρέτυχεν, ὅπλον, θεῖν διατεταμένους ὡς θαυμάσια
ἐργασομένους· οὓς εἰ μὴ ἀμυνῇ τῷ λόγῳ καὶ ἐκφεύξῃ, τῷ ὄντι τωθαζόμενος
δώσεις δίκην. |
Und jener sagte: Sokrates,
da hast du ein Wort und einen Gedanken hingeworfen! Glaube nur,
dass jetzt ganz viele, und zwar keine Feiglinge, gleichsam ihre
Kleider abwerfen und jeder nackt mit der Waffe, die ihm gerade zur
Hand ist, im Laufschritt heraneilt, um dir schrecklich zuzusetzen.
Wenn du sie nicht mit guten Gründen abwehrst und ihnen so entkommst,
wirst du es mit Spott büßen müssen. |
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Οὐκοῦν σύ μοι, ἦν δ' ἐγώ, τούτων αἴτιος; |
Bist nicht du, sagte ich, schuld daran? |
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Ja, und ich tat gut daran, sagte er. Aber ich werde
dich nicht bloßstellen, sondern dir helfen, so gut ich kann;
ich kann es aber nur durch mein Wohlwollen und dadurch, dass ich
dich ansporne. Vielleicht antworte ich dir auch geschickter als
ein anderer. Versuche also mit einem solchen Helfer den Zweiflern
zu zeigen, dass du Recht hast! |
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