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Argos und Argolis
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Referat: Argos
1999/2000
 

1. Aus den Mythen um Argos

I.) Argos ist einer der ältesten Siedlungsplätze Griechenlands. Die Gründungssage von Argos (hier in der Überlieferung bei Pausanias) unterscheidet deutlich zwei Entwicklungsphasen, die einen historischen Hintergrund haben dürften. Als Gründer gilt in der ersten Phase Phoroneus


argos02.gif[Paus.2.16.1] Ἄργος δὲ Φορωνέως θυγατριδοῦς βασιλεύσας μετὰ Φορωνέα ὠνόμασεν ἀφ' αὑτοῦ τὴν χώραν. Ἄργου δὲ Πείρασος γίνεται καὶ Φόρβας, Φόρβαντος δὲ Τριόπας, Τριόπα δὲ Ἴασος καὶ Ἀγήνωρ. Ἰὼ μὲν οὖν Ἰάσου θυγάτηρ, εἴτε ὡς Ἡρόδοτος ἔγραψεν εἴτε καθ' ὃ λέγουσιν Ἕλληνες, ἐς Αἴγυπτον ἀφικνεῖται Κρότωπος δὲ ὁ Ἀγήνορος ἔσχε μετὰ Ἴασον τὴν ἀρχήν, Κροτώπου δὲ Σθενέλας γίνεται, Δαναὸς δ' ἀπ' Αἰγύπτου πλεύσας ἐπὶ Γελάνορα τὸν Σθενέλα τοὺς ἀπογόνους τοὺς Ἀγήνορος βασιλείας ἔπαυσεν.

Argos, der Tochtersohn (Enkel) des Phoroneus, wurde nach Phoroneus König und benannte das Land nach sich. Von Argos stammen Peirasos ab und Phorbas, von Phorbas Triopas, von Triopas Iasos und Agenor. Io ist nun die Tochter des Iasos und gelangt, entweder wie es Herodot schrieb oder wie die Griechen meinen, nach Ägypten. Krotopos aber, der Sohn des Agenor, übernahmt nach Iasos die Herrschaft. Des Krotopos Sohn ist Sthenelas. Danaos segelte zu Gelanor, dem Sohn des Sthenelas und und beendete die Herrschaft der Nachkommen des Agenor. 

 

II.) Die Sage von der Einwanderung des Danaos dürfte die Unterwerfung der pelasgischen Urbevölkerung durch die einwandernden Achäer widerspiegeln. Danaos oder Akrisios gelten so als die eigentlichen Gründer von Argos.  

danaos hypermestra lynkeus abas akrisios proitos zeus danae perseus megapenthes argos01.gifτὰ δὲ ἀπὸ τούτου καὶ οἱ πάντες ὁμοίως ἴσασι, θυγατέρων τῶν Δαναοῦ τὸ ἐς τοὺς ἀνεψιοὺς τόλμημα καὶ ὡς ἀποθανόντος Δαναοῦ τὴν ἀρχὴν Λυγκεὺς ἔσχεν. [2.16.2] οἱ δὲ Ἄβαντος τοῦ Λυγκέως παῖδες τὴν βασιλείαν ἐνείμαντο, καὶ Ἀκρίσιος μὲν αὐτοῦ κατέμεινεν ἐν τῷ Ἄργει, Προῖτος δὲ τὸ Ἡραῖον καὶ Μιδείαν καὶ Τίρυνθα ἔσχε καὶ ὅσα πρὸς θαλάσσῃ τῆς Ἀργείας· σημεῖά τε τῆς ἐν Τίρυνθι οἰκήσεως Προίτου καὶ ἐς τόδε λείπεται. χρόνῳ δὲ ὕστερον Ἀκρίσιος Περσέα αὐτόν τε περιεῖναι πυνθανόμενος καὶ ἔργα ἀποδείκνυσθαι, ἐς Λάρισαν ἀπεχώρησε τὴν ἐπὶ τῷ Πηνειῷ.  Περσεὺς δὲ -- ἰδεῖν γὰρ πάντως ἤθελε τὸν γονέα τῆς μητρὸς καὶ λόγοις τε χρηστοῖς καὶ ἔργοις δεξιώσασθαι -- ἔρχεται παρ' αὐτὸν ἐς τὴν Λάρισαν· καὶ ὁ μὲν οἷα ἡλικίᾳ τε ἀκμάζων καὶ τοῦ δίσκου χαίρων τῷ εὑρήματι ἐπεδείκνυτο ἐς ἅπαντας, Ἀκρίσιος δὲ λανθάνει κατὰ δαίμονα ὑποπεσὼν τοῦ δίσκου τῇ ὁρμῇ.  [2.16.3] καὶ Ἀκρισίῳ μὲν ἡ πρόρρησις τοῦ θεοῦ τέλος ἔσχεν, οὐδὲ ἀπέτρεψέν οἱ τὸ χρεὼν τὰ ἐς τὴν παῖδα καὶ τὸν θυγατριδοῦν παρευρήματα· Περσεὺς δὲ ὡς ἀνέστρεψεν ἐς Ἄργος -- ᾐσχύνετο γὰρ τοῦ φόνου τῇ φήμῃ -- , Μεγαπένθην τὸν Προίτου πείθει οἱ τὴν ἀρχὴν ἀντιδοῦναι, παραλαβὼν δὲ αὐτὸς τὴν ἐκείνου Μυκήνας κτίζει.

Die folgenden Ereignisse kennen alle in gleicher Weise: die Freveltat der Danaostöchter gegen ihre Vettern, und dass nach dem Tod des Danaos Lynkeus die Macht erhielt. Die Söhne des Abas, des Sohnes des Lynkeus, teilten die Macht auf: Akrisios blieb vor Ort in Argos zurück, Proitos erhielt das Heraion (Prosymna), Mideia und den gesamten argivischen Küstenstrich Hinweise darauf, dass Proitos in Tiryns wohnte, gibt es bis heute. Als Akrisios später erfuhr, dass Perseus noch lebte und Heldentaten vollbrachte, zog er sich auf die Larisa (Burg) am Peneios zurück. Perseus aber (er wollte unbedingt den Vater seiner Mutter mit tauglichen Worten und Taten begrüßen) geht zu ihm auf die Larisa. Jung wie er war und voll Freude über die Erfindung des Diskos wollte er sich vor allen präsentieren. Akrisios aber lief ihm versehentlich zu seinem Verderben in seinen Diskuswurf. So erfüllte sich für Akrisios die Weissagung des Gottes. Die Vorsichtsmaßnahmen aber, die er für seine Tochter und seinen Enkel getroffen hatte, hatten ihm, was schicksalhaft notwendig war, nicht abwenden können. Als Perseus nach Argos zurückgekehrt war - er schämte sich nämlich über die Kunde vom Mord - überredet er Megapenthes, den Sohn des Proitos, mit ihm die Herrschaft zu tauschen. Er selbst übernimmt die seinige und gründet Mykene.  

 

III.) Der bekannteste Sagenkreis um Argos betrifft den Zug der "Sieben gegen Theben": König Adrastos versucht, seinem Schwiegersohn Polyneikes wieder zur Herrschaft in Theben zu verhelfen. Alle Fürsten fallen außer Adrastos. Auch Theseus ist in das Geschehen eingebunden, weil die Thebaner erst auf seine Vermittlung hin die Toten herausgeben. Erst den "Epigonen" gelingt es in einem zweiten Zug, Theben zu erobern. 

 

IV. Aber auch am Trojanischen Krieg hat Argos teilgenommen: Diomedes jedenfalls, der auch schon am Zug der Epigonen gegen Theben teilgenommen hatte,  war als Enkel des Adrastos Beherrscher von Argos 
In der Dorischen Wanderung geht die mykenische Kultur unter. Dies spiegelt sich in der Sage von der Rückkehr der Herakliden. Als ersten König der neuen dorischen Siedlung des 10. Jh., die wahrscheinlich im Gebiet der Agora im Tempel des Zeus Lykeios ihr Zentrum hatte, nennt die Sage Temenos. Auf ihn führt Pheidon seinen Stammbaum zurück, der am Ende des 7. Jh. (nach Aristoteles) in Art eines Tyrannos die Stadt regierte. In seinen frühen Auseinandersetzungen mit Sparta, die um Landbesitz geführt wurden, war Argos schließlich unterlegen. 

 

2. Die Agora

grim/g00.04s.30.jpgBlick von der Straße, die nach Tripolis führt auf die Agora.  Am besten zu erkennen ist im Vordergrund ein quadratischer Bau (32 m Seitenlänge), den man auf Grund seiner Ähnlichkeit mit anderen Bauwerken dieser Art als das Buleuterion bezeichnet. grim/g00.04s.31.jpgIn die Tiefe der Agora erstreckte sich im Anschluss an das Buleuterion eine lange Säulenhalle (Stoa). 

Den Glanz, den Pausanias auf der Agora von Argos ausgemacht hat, kann man heute kaum mehr erahnen. Als wichtigsten Tempel der Agora nennt Pausanias den des Zeus Lykeios. Seine Lage ist unbekannt. 

3. Das Theater und das Odeion

grim/g00.04s.23.jpg Der Steckbrief des Theaters:
  • Bauzeit: Übergang vom 4. zum 3. Jh. v. Chr.
  • 81 Sitzreihen (im Zentrum aus dem Felsen ausgehauen, an den Flügeln Erdaufschüttungen)
  • 5 vertikale Treppen, 6 Kerkides
  • Zwei Diazomata (hinter der 4. und der 65. Reihe)
  • Entwässerungsgraben (hinter der 49. Reihe)
grim/g00.04s.24.jpg Die Orchestra
  • Durchmesser der Orchestra: 26 m.
  • Übliche Ausstattung: Thymele (Altar), Parodoi, Szenengebäude
  • Römische Umgestaltung (4. Jh. n. Chr.) um Seeschlachten (Naumachien) darstellen zu können. 

 

grim/g00.04s.29.jpgDas Odeion

Das Bild zeigt im unteren Teil das Halbrund des Odeions, das, wie gewöhnlich, musikalischen Darbietungen diente. Die Sitzreihen sind etwa zur Hälfte erhalten. Das Odeion war überdacht. Es wurde in der jetzigen Form erst im 1. nachchristlichen Jh. an der Stelle eines Vorgängeranlage errichtet. 

Über dem Odeion verlaufen in gerader Linie mehrere aus dem Felsen ausgearbeitete Sitzreihen, die durch zwei vertikale Treppen erschlossen werden. Die Anlage stammt aus dem 5. Jahrhundert und diente der Volksversammlung von Argos als Tagungsort. 

4. Die Larisa

grim/g00.04s.28.jpgGeht man den Fußweg vom Theater hoch auf die Larisa, so bietet sich ein weiter Blick über die Fruchtebene von Argos bis hin zum Meer. 

Die Larisa ist der alte Burgberg (die Akropolis) von Argos. Nach NO hin schließt sich eine Zweite Akropolis auf einem  Bergrücken (Deiras) an, der wegen seiner Gestalt "Aspis" (Schild) hieß. Besiedlungsspuren der Larisa reichen bis in das 2. Jahrtausend vor Christus. Hier hatten zunächst die sagenhaften Könige von Argos ihren Palast. Mit der Beseitigung des Königtums wurde das Megaron, der Thronsaal des Königs, zu einem Tempel und zur Wohnung der Gottheit umgestaltet. Aus dem  5. Jh. ist jeweils ein Tempel des Zeus Larisaios und der Athena Polias bekannt. Die Larisa war noch damals ummauert. 
Der Heutige Bauzustand ist byzantinisch und stammt aus dem 10.  Jh. Auch in der Folgezeit haben die jeweiligen Besitzer (Venezianer, Türken) die Befestigungen erhalten und ausgebaut. 

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