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Referat |
Blick auf den Berghang: Unten das beherrschende Kloster Pantanassa, das heute als einziges noch von Schwestern bewohnt wird, oben das von Wilhelm von Villehardouin gegründete fränkische Kastell. |
Zur Geschichte:
1248/49 | Der Frankenfürst Wilhelm II von Villehardouin lässt (nachdem er das Fürstentum Achaia gegründet und in Lakonien Monemwasia erobert hatte) auf dem der Taygetos vorgelagerten Anhöhe Myzethras (slawischer Name) das Kastell gründen, um seinen fränkischen Besitz in Lakonien zu sichern. | ||
1260 | Die Franken werden in der Schlacht von Pelagonia geschlagen, Wilhelm II wird gefangen genommen und muss Mistra, Monemwasia, Maina und Geraki als Lösegeld an Michael VIII. Palaiologos (seit 1261 Kaiser von Byzanz) abtreten. | ||
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1263-1640 | Mistra ist eine byzantinische Stadt. Die Regierung über Mistra übt bis 1308 ein Statthalter ("Kephale") aus, der in jährlichem Wechsel aus Byzanz abgeordnet wird; nach 1308 regiert ein ständiger, nicht absetzbarer Statthalter ("Despot"). | |
seit |
1265 | Die Bevölkerung sucht den Schutz des Kastells und beginnt, am Bergabhang die Stadt Mistras zu bauen. Rückeroberungsversuche Wilhelms II. haben keinen dauerhaften Erfolg. | |
1291 | Die "Metropolis" wird als erstes Kloster auf dem Hügel gegründet. | ||
1348-1380 | Seit 1348 werden die Despoten persönlich belehnt. Erster Despot ist Manuel Kantakuzenos (Sohn des Kaisers Johannes VI. Kantakuzenos, der sich 1354 als Mönch nach Mistra zurückzieht). Unter ihm blüht das Land auf. 1380 folgte ihm sein Bruder Matthäus. | ||
1383-1407 | Theodor I. Palaiologos | 1395 ruft Theodor I. bei einem Türkeneinfall die Johanniter von Rhodos zu Hilfe. Der Verkauf von Mistra an die Johanniter scheiterte an der Gegenwehr der Bevölkerung. Theodor I. arrangiert sich mit dem Sultan. Schadensersatzforderungen der Johanniter brachten Mistra wirtschaftlich fast ans Ende. Kulturell wird Mistra nach Konstantinopel zur zweitwichtigsten Stadt des Byzantinischen Reiches | |
1407-1443 | Theodor II Palaiologos | ||
ca. 1400
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Georg Gemisthos Plethon (Neuplatoniker, Humanist, Staatstheoretiker, Geschichtsschreiber) gründet in Mistra eine Akademie: Studium antiker Autoren (Platon, Aristoteles, Thukydides). Sein Einfluss auf Florenz veranlasste Cosimo de Medici zur Gründung der Platonischen Akademie in Florenz. | ||
1449-1453 | Konstantin XII. Dragases Palaiologos. Er überlässt als (letzter) Kaiser von Konstantinopel seinen (zerstrittenen) Brüdern Thomas und Demetrios das Despotat von Morea. | ||
1453 | Konstantinopel von den Türken erobert. | ||
1459 | Eroberung Mistras durch den türkischen Sultan Mehmed II. Demetrios übergibt ein Jahr später die Festung Morea an die Türken und beendet somit das Despotat. | ||
1460-1687 | Herrschaft der Türken | ||
1687-1715 | Herrschaft der Venezianer | ||
1825 | Der ägyptische Feldherr Ibrahim Pascha zerstört Mistra während der griechischen Freiheitskriege. | ||
1834 | Neugründung Spartas im Auftrag von König Otto. Mistra wird aufgegeben und verfällt. |
Wir beginnen unsere Besichtigung mit der Peribleptos-Kirche und ihren bekannten Wandmalereien. Die Kirche wurde vor 1350 erbaut. Um dieses Jahr herum sind auch die Wandmalereien entstanden. |
a)
Die Taufe Jesu im Jordan im Gewölbe des südlichen Kreuzarmes
b) Über dem Eingang: Der Tod Mariens (Κοίμησις τῆς Θεοτόκου) Hinter Maria hält Jesus das kleine Marienkind im Arm, um es mit in den Himmel zu nehmen. |
a)
Das Abendmahl der Apostel
b) Die Verklärung auf dem Berg Tabor im Westarm des Kreuzes |
DerArkadengang
von Pantanassa in seiner betörend duftenden, lichtumfluteten Umgebung.
Hier muss man Gerüche und Farben sammeln! - Goethe lässt hier
die Hochzeit zwischen Helena und Faust spielen. |
Das Kloster der "Panhagia Pantanassa" wurde als letztes bedeutendes byzantinisches Kloster 1428 geweiht. Über dem letzten Quadrat des Arkadengangs erhebt sich ein Glockenturm |
Der
Blick von oben geht über den Despotenpalast hinweg ins Eurotastal.
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