Das Theater von Argos ist eines der größten in ganz Griechenland.
Etwa um 300 v. Chr. erbaut, fasst es bis zu 20.000 Menschen. Die Zuschauer
sitzen auf 81 Sitzreihen, die zum größten Teil aus dem Felsen des Larissa-Berges herausgearbeitet sind, nur die heute verfallenen
Seitenflügel waren künstlich aufgeschüttet. Zwei Diazomata teilen den
Zuschauerraum horizontal in drei Abschnitte. Fünf schmale
Treppenaufgänge, von denen nur drei bis zur Orchestra führen,
ermöglichen den Zugang zu den oberen Rängen. Wie in Epidauros, so ist
auch hier noch der Standort des Altars oder Opfersteins in der Mitte der
Orchestra deutlich zu erkennen. Auch hier zeigt sich wieder die
ursprünglich kultische Bedeutung der Festspiele. Die ersten Reihen (Prohedrie)
an der Orchestra (Durchmesser 26 m) waren offiziellen Würdenträgern
vorbehalten, sie waren mit Marmor verkleidet.
Auf der anderen Seite der Orchestra lag ursprünglich in griechischer
Zeit das Skenengebäude mit seiner dorischen Säulenhalle, es wurde unter
römischer Herrschaft abgetragen und durch einen römischen Komplex, einen
marmorverkleideten Ziegelbau, ersetzt. Heute ist dieser römische Bau
wieder entfernt worden, um die griechischen Fundamente freizulegen. Für
"special effects" gab es unter dem Skenengebäude einen
unterirdischen Gang zur Orchestra, um zum Beispiel Wesen aus der Unterwelt
auf der Bühne erscheinen zu lassen. Im zweiten Jahrhundert nach Christus
wurde das Theater unter dem römischen Kaiser Hadrian von Grund auf
renoviert, eine weitere Umgestaltung fand im vierten Jahrhundert statt,
als die Orchestra in ein marmorverkleidetes Wasserbassin zur Aufführung
von Seeschlachten, sog. Naumachia, verwandelt wurde.