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Gaius Petronius Arbiter

Satyricon
Die Ereignisse vor der Cena (Petron1-26)

 

 
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Encolpius beklagt den Niedergang der Beredsamkeit und gibt der verfehlten Ausbildung durch die Rhetoriklehrer die Schuld.
(1,1) [Encolpius:] <...> 'Num alio genere Furiarum declamatores inquietantur, qui clamant: "Haec vulnera pro libertate publica excepi; hunc oculum pro vobis impendi: date mihi [ducem], qui me ducat ad liberos meos, nam succisi poplites membra non sustinent"? (1,2) Haec ipsa tolerabilia essent, si ad eloquentiam ituris viam facerent. Nunc et rerum tumore et sententiarum vanissimo strepitu hoc tantum proficiunt, ut, cum in forum venerint, putent se in alium orbem terrarum delatos. (1,3) Et ideo ego adulescentulos existimo in scholis stultissimos fieri, quia nihil ex his, quae in usu habemus, aut audiunt aut vident, sed piratas cum catenis in litore stantes, sed tyrannos edicta scribentes, quibus imperent filiis, ut patrum suorum capita praecidant, sed responsa in pestilentiam data, ut virgines tres aut plures immolentur, sed mellitos verborum globulos, et omnia dicta factaque quasi papavere et sesamo sparsa.
1 [Encolpius:] 'Der selbe Irrsinn treibt unsere Deklamatoren um, wenn sie lauthals rufen: "Diese Wunden habe ich mir im Freiheitskampf für unser Land zugezogen; dieses Auge habe ich für euch geopfert. Gebt mir einen Führer, der mich zu meinen Kindern bringt, denn meine zerschlagenen Knie tragen mich nicht mehr!" Dies wäre ja noch erträglich, wenn es den angehenden Rednern den Weg zur Beredsamkeit ebnete. So aber haben sie vom Schwulst der Inhalte und dem leeren Getöse der Sätze nur den Vorteil, dass sie, wenn sie auf das Forum gekommen sind, glauben, in einen anderen Erdteil versetzt zu sein. Daher glaube ich, dass die jungen Leute in den Schulen nur verdummt werden; denn sie hören oder sehen nichts von dem, was unsere Wirklichkeit ausmacht; statt dessen Piraten, die mit Ketten am Ufer stehen, Tyrannen, die Erlasse verfassen, in denen sie den Söhnen befehlen, ihre Väter zu enthaupten, Orakelsprüche, dass zur Abwendung einer Pest etwa drei oder mehr Jungfrauen geopfert werden sollen, honigversüßte Worttiraden und alle Worte und Taten gleichsam mit Mohn und Sesam bestreut.
(2,1) Qui inter haec nutriuntur, non magis sapere possunt, quam bene olere, qui in culina habitant. (2,2) Pace vestra liceat dixisse, primi omnium eloquentiam perdidistis. Levibus enim atque inanibus sonis ludibria quaedam excitando effecistis, ut corpus orationis enervaretur et caderet. (2,3) Nondum iuvenes declamationibus continebantur, cum Sophocles aut Euripides invenerunt verba, quibus deberent loqui. Nondum umbraticus doctor ingenia deleverat, cum Pindarus novemque lyrici Homericis versibus canere timuerunt. (2,5) Et ne poetas quidem ad testimonium citem, certe neque Platona neque Demosthenen ad hoc genus exercitationis accessisse video. ( 2,6) Grandis et, ut ita dicam, pudica oratio non est maculosa nec turgida, sed naturali pulchritudine exsurgit. (2,7) Nuper ventosa istaec et enormis loquacitas Athenas ex Asia commigravit animosque iuvenum ad magna surgentes veluti pestilenti quodam sidere adflavit, semelque corrupta regula eloquentia stetit et obmutuit. (2,8) Ad summam, quis postea Thucydidis, quis Hyperidis ad famam processit? Ac ne carmen quidem sani coloris enituit, sed omnia quasi eodem cibo pasta non potuerunt usque ad senectutem canescere. (2,9) Pictura quoque non alium exitum fecit, postquam Aegyptiorum audacia tam magnae artis compendiariam invenit.
2 Wer sich davon nährt, kann nicht kunstverständiger werden als die gut riechen können, die in der Küche daheim sind. Ihr müsst es zugeben: Ihr habt zu aller erst die Beredsamkeit zugrunde gerichtet. Denn dadurch, dass ihr mit oberflächlichem, ja nichtigem Gesäusel nur eine Art Kinderei betreibt, habt ihr bewirkt, dass das Kraftzentrum der Rede völlig entnervt zu Boden ging. Die Jugend wurde noch nicht mit Deklamationen behelligt, als Sophokles oder Euripides die Worte fanden, in denen sie sich ausdrücken mussten. Noch nicht hatte ein Schatten von einem Lehrer die Talente verhunzt, als Pindar und die neun lyrischen Dichter sich scheuten, im homerischen Versmaß zu singen. Um nicht nur Dichter als Zeugen aufzurufen: kein Platon, kein Demosthenes hat sich offenbar je solcher Übungen angenommen. Die große und sozusagen ehrenhafte Rede ist nicht buntscheckig oder schwulstig, sondern erhebt sich in natürlicher Schönheit. Erst kürzlich wanderte diese windige und regellose Geschwätzigkeit aus Asien in Athen zu und hauchte die jungen Leute auf ihrem Weg zur Größe wie ein Peststern an. Nachdem der Maßstab erst einmal zerbrochen war, stand die Beredsamkeit still und verstummte. Kurzum: Wer ist danach noch zu dem Ruhm eines Thukydides, zu dem eines Hypereides emporgestiegen? Nicht einmal ein Gedicht erstrahlte in gesunder Farbe, und nichts von allem, das die selbe Nahrung genossen hatte, konnte ein ergrautes Alter erreichen. Auch die Malerei fand kein anderes Ende, nachdem das verwegene Ägypten eine Abkürzung zu der so bedeutenden Kunst erfunden hatte.

 

Der Rhetoriklehrer Agamemnon verteidigt (in Prosa und Dichtung) die gängige Unterrichtsmethode mit der praktischen Notwendigkeit, zu verhindern, dass die Schüler davonlaufen.
(3,1) Non est passus Agamemnon me diutius declamare in porticu, quam ipse in schola sudaverat, sed: "Adulescens", inquit, "quoniam sermonem habes non publici saporis et, quod rarissimum est, amas bonam mentem, non fraudabo te arte secreta. (3,2) Nil nimirum <si> in his exercitationibus doctores peccant, qui necesse habent cum insanientibus furere. Nam nisi dixerint, quae adulescentuli probent, ut ait Cicero, 'soli in scholis relinquentur'. (3,3) Sicut [ficti] adulatores, cum cenas divitum captant, nihil prius meditantur quam id, quod putant gratissimum auditoribus fore (nec enim aliter impetrabunt, quod petunt, nisi quasdam insidias auribus fecerint) (3,4) sic eloquentiae magister, nisi tamquam piscator eam imposuerit hamis escam, quam scierit appetituros esse pisciculos, sine praedae spe morabitur in scopulo.
3 Agamemnon verkraftete es nicht, dass ich länger in der Säulenhalle deklamierte, als er selbst in der Schule geschwitzt hatte, sondern sagte: ''Da deine Rede, junger Mann, keinen nur durchschnittlichen Geschmack beweist, und du, was ganz selten ist, ein gutes Argument schätzt, will ich dich nicht mit versteckten Tricks linken: Kein Wunder, dass die Lehrer sich bei diesen Übungen vergreifen! Müssen sie doch mit den Verrückten verrückt sein! Denn wenn sie nicht sagen, was den Jüngelchen passt, bleiben sie, wie Cicero sagt, allein in der Schule zurück. Denn wie [falsche] Schmeichler, wenn sie auf ein Essen bei Reichen aus sind, an nichts eher denken als an das, was ihre Zuhörer ihres Erachtens am liebsten hören (denn sie erreichen ihr Ziel nur, wenn sie den Ohren gleichsam eine Falle stellen), so wird der Redelehrer ohne Hoffnung auf Beute an der Felsenküste sitzenbleiben wenn er nicht wie ein Fischer den Köder an den Haken hängt, auf den die Fischlein, wie er weiß, Appetit haben.
(4,1) Quid ergo est? Parentes obiurgatione digni sunt, qui nolunt liberos suos severa lege proficere. (4,2) Primum enim sic ut omnia, spes quoque suas ambitioni donant. Deinde cum ad vota properant, cruda adhuc studia in forum [im]pellunt et eloquentiam, qua nihil esse maius confitentur, pueris induunt adhuc nascentibus. (4,3) Quod si paterentur laborum gradus fieri, ut studiosi lectione severa irrigarentur, ut sapientiae praeceptis animos componerent, [ut verba atroci stilo effoderent,] ut, quod vellent imitari, diu audirent, <ut persuaderent> sibi nihil esse magnificum, quod pueris placeret: iam illa grandis oratio haberet maiestatis suae pondus. (4,4) Nunc pueri in scholis ludunt, iuvenes ridentur in foro, et quod utroque turpius est, quod quisque perperam didicit, in senectute confiteri non vult. (4,5) Sed ne me putes improbasse schedium Lucilianae humilitatis, quod sentio et ipse carmine effingam:
4 Worum geht es also? Die Eltern verdienen Schelte, weil sie dagegen sind, dass sich ihre Kinder nach strengem Lehrplan entwickeln. Denn zuerst stellen sie, wie alles, so auch ihre Hoffnungen in den Dienst ihres Ehrgeizes. Wenn sie dann wunschgemäß weiterhetzen, treiben sie sie vor Abschluss ihrer Studien auf das Forum und streifen Kindern, die gerade erst geboren sind, das Kleid der Beredsamkeit über, das Anspruchsvollste, was es nach ihrem eigenen Bekenntnis gibt. Wenn sie aber hinnehmen wollten, dass sie sich schrittweise ausbildeten, dass sie sich eifrig und diszipliniert einen Schatz an Lektüre aneigneten, dass sie ihr Denken an philosophischen Lehren schulten, dass sie ihre Ausdrucksfähigkeit in unerbittlichem Schreiben formten, dass sie lange Zeit anhörten, was sie nachahmen wollen, dass sie sich klar machten, nichts, was Kindern gefalle, sei großartig, dann hätte schon jene große Rede das Gewicht ihrer Würde. Heutzutage aber spielen Kinder in der Schule und werden als junge Leute in der Öffentlichkeit ausgelacht und, schimpflicher als beides: Keiner möchte, was er verkehrt gelernt hat, im Alter eingestehen. Damit du jedoch nicht glaubst, ich hätte etwas gegen Stehgreifgedichtchen im schlichten Stil des Lucilius, will ich auch meinerseits meine Meinung in Versform kleiden.
(5,1) "Artis severae si quis ambit effectus
mentemque magnis applicat, prius mores
frugalitatis lege poliat exacta.
Nec curet alto regiam trucem vultu
cliensve cenas inpotentium captet,
nec perditis addictus obruat vino
mentis calorem; neve plausor in scenam
sedeat redemptus histrioniae addictus.

5 Wer suchend strebt nach einer strengen Kunst Wirkung,
den Geist auf Großes richtet, muss zuerst lernen,
sich einzustellen auf der Nüchternheit Regeln.
Er blick nicht aus nach Königsburgen hoffärtig,
hasch als Klient nicht nach dem Mahl der Zuchtlosen,
verschreibe sich Verworfnen nicht, und Geistgluten
vergeud er nicht im Rausch, lass nicht sich anwerben
als Bravorufer zum Gebrüll der Schauspieler!

Sed sive armigerae rident Tritonidis arces,
seu Lacedaemonio tellus habitata colono
Sirenumque domus, det primos versibus annos
Maeoniumque bibat felici pectore fontem.
Mox et Socratico plenus grege mittat habenas
liber et ingentis quatiat Demosthenis arma.
Hinc Romana manus circumfluat, et modo Graio
†exonerata† sono mutet suffusa saporem.
Interdum subducta foro det pagina cursum,
et fortuna sonet celeri distincta meatu.
Dent epulas et bella truci memorata canore,
grandiaque indomiti Ciceronis verba minentur.
His animum succinge bonis: sic flumine largo
plenus Pierio defundes pectore verba.
Nein! mag Minervas Burg, der waffenumklirrten, ihm lachen,
mag ihn Tarent, von spartanischen Bauern besiedelt, verlocken,
oder Neapels Sirenengesang: er weihe die ersten
Jahre der Dichtung, trink aus Homers Born, glücklichen Herzens.
Bald, sokratischer Weisheit voll, lass er locker die Zügel,
schwinge befreiten Geists des Demosthenes wuchtige Waffen.
Wenn ihn dann Römerscharen umströmten, dem griechischen Ton schon
ferner gerückt, so wandle ihr Einfluss seinen Geschmack ab.
Fern von dem Forum verlaufe bisweilen die schriftliche Übung,
drin Fortunas rasch umschlagendes Walten erschalle.
Nährende Kost geb der Krieg auch, trutzigen Tones besungen.
Jetzt, unbändig wie Cicero, droh er gewaltige Worte.
Dies sind die Muster, sie gürten den Geist, dass, mächtigen Stromes
voll, der Brust entquellen die musengesegneten Klänge. [Üb.: O. Weinreich]

 

Encolpius stiehlt sich davon, um Askyltos zu suchen. Beide gelangen auf verschiedenem Weg in ein Lupanar, treffen sich dort wieder und erzählen sich ihre Erlebnisse.
(6,1) Dum hunc diligentius audio, non notavi mihi Ascylti fugam <...>. Et dum in hoc dictorum aestu in hortis incedo, ingens scholasticorum turba in porticum venit, ut apparebat, ab extemporali declamatione nescio cuius, qui Agamemnonis suasoriam exceperat. (6,2) Dum ergo iuvenes sententias rident ordinemque totius dictionis infamant, opportune subduxi me et cursim Ascylton persequi coepi. (6,3) Sed nec viam diligenter tenebam, quia <...>, nec quo loco stabulum esset, sciebam. (6,4) Itaque quocumque ieram, eodem revertabar, donec et cursu fatigatus et sudore iam madens accedo aniculam quandam, quae agreste holus vendebat et:
6 Während ich ihm recht aufmerksam zuhörte, entging mir, dass sich Askyltos davongemacht hatte <...>. Noch ging ich in diesem hitzigen Wortgefecht im Garten auf und ab, als eine gewaltige Schülerschar in die Säulenhalle kam, offenbar von der improvisierten Deklamation eines Mannes, der Agamemnons Werbevortrag fortgeführt hatte. Während nun die jungen Leute über seine Gedanken lachten und über den Aufbau der ganzen Rede herzogen, stahl ich mich mit Erfolg davon und machte mich im Laufschritt auf den Weg, Askyltos zu verfolgen. Aber ich kannte weder den Weg genau genug, weil <...>, noch wusste ich, wo unsere Absteige war. Deshalb kehrte ich immer, gleichgültig, wohin ich ging, an die selbe Stelle zurück. Schließlich wende ich mich müde vom Laufen und allmählich triefend von Schweiß an ein altes Weiblein, das Kohl vom Feld verkaufte und fragte:
(7,1) "Rogo, inquam, mater, numquid scis, ubi ego habitem?" Delectata est illa urbanitate tam stulta et: "Quidni sciam?" inquit, consurrexitque et coepit me praecedere. (7,2) Divinam ego putabam et subinde, ut in locum secretiorem venimus, centonem anus urbana reiecit et: "Hic, inquit, debes habitare." (7,3) Cum ego negarem me agnoscere domum, video quosdam inter titulos nudas[que] meretrices furtim spatiantes. (7,4) Tarde, immo iam sero intellexi me in fornicem esse deductum. Execratus itaque aniculae insidias operui caput et per medium lupanar fugere coepi in alteram partem, cum ecce in ipso aditu occurrit mihi aeque lassus ac moriens Ascyltos: putares ab eadem anicula esse deductum. (7,5) Itaque ut ridens eum consalutavi, quid in loco tam deformi faceret, quaesivi.
7 "Bitte, Mütterchen, weißt du nicht, wo ich wohne?" Sie freute sich über den so dummen Witz und antwortete: "Natürlich weiß ich es." Sie stand auf und ging mir voraus. Ich hielt sie für eine Hellseherin, und als wir an einen recht entlegenen Ort gekommen waren, schlug die Alte gewitzt einen Flickenvorhang zurück und sagte: "Hier musst du wohnen!". Als ich sagte, ich erkenne das Haus nicht, sehe ich zwischen einigen Namensschildern verstohlen leichtbekleidete Dirnen herumflanieren. Spät, ja zu spät merkte ich, dass man mich in ein Bordell geführt hatte. Ich verfluchte die listige Alte, verhüllte mein Haupt und floh mitten durch das Freudenhaus auf die andere Seite. Doch, welche Überraschung! - Unmittelbar am Eingang läuft mir Askyltos in die Arme, auch er halbtot vor Erschöpfung. Man hätte glauben können, auch ihn habe die Alte hierhergeführt. Ich begrüßte ihn deshalb mit einem Lachen und fragte, was er an einem so schändlichen Ort zu suchen habe.
(8,1) Sudorem ille manibus detersit et: "Si scires, inquit, quae mihi acciderunt". — (8,2) "Quid novi?" inquam ego. At ille deficiens: "Cum errarem, inquit, per totam civitatem nec invenirem, quo loco stabulum reliquissem, accessit ad me pater familiae et ducem se itineris humanissime promisit. (8,3) Per anfractus deinde obscurissimos egressus in hunc locum me perduxit, prolatoque peculio coepit rogare stuprum. (8,4) Iam pro cella meretrix assem exegerat, iam ille mihi iniecerat manum et, nisi valentior fuissem, dedissem poenas. <...> adeo ubique omnes mihi videbantur satyrion bibisse <...> iunctis viribus molestum contempsimus. <...>
8 Er wischte sich mit den Händen den Schwiß ab und sagte: "Wenn du wüsstest, was mir passiert ist!" - Was gibt's Neues?" fragte ich. Aber er ganz erschöpft: "Als ich durch die ganze Stadt irrte und nicht den Rückweg zu unserer Absteige fand, wandte sich ein Familienvater an mich und bot sich sehr höflich an, mir den Weg zu zeigen. Durch die verwinkeltsten und dunkelsten Gässchen brachte er mich hierher. Dann bot er mir Geld für Sex. Schon hatte eine Dirne ein Sümmchen für ihre Kammer gefordert, schon hatte jener Hand an mich gelegt und ich hätte es büßen müssen, wenn ich nicht kräftiger gewesen wäre. <...> So sehr schienen mir alle überall Satyrion getrunken zu haben <...> doch mit vereinten Kräften konnten wir die Belästigung abwenden.
(9,1) Quasi per caliginem vidi Gitona in crepidine semitae stantem et in eundem locum me conieci. (9,2) Cum quaererem, numquid nobis in prandium frater parasset, consedit puer super lectum et manantes lacrimas pollice extersit. (9,3) Perturbatus ego habitu fratris, quid accidisset, quaesivi. At ille tarde quidem et invitus, sed postquam precibus etiam iracundiam miscui: (9,4) "Tuus", inquit, "iste frater seu comes paulo ante in conductum accucurrit, coepitque mihi velle pudorem extorquere. (9,5) Cum ego proclamarem, gladium strinxit et 'Si Lucretia es, inquit, Tarquinium invenisti'". (9,6) Quibus ego auditis intentavi in oculos Ascylti manus et: "Quid dicis", inquam, "muliebris patientiae scortum, cuius ne spiritus <quidem> purus est?" (9,7) Inhorrescere se finxit Ascyltos, mox sublatis fortius manibus longe maiore nisu clamavit: (9,8) "Non taces", inquit, "gladiator obscene, quem †de ruina† harena dimisit? (9,9) Non taces, nocturne percussor, qui ne tum quidem, cum fortiter faceres, cum pura muliere pugnasti, cuius eadem ratione in viridario frater fui, qua nunc in deversorio puer est." — "Subduxisti te", inquam, "a praeceptoris colloquio."
9 Wie in Dunkelheit gehüllt sah ich Giton an dem Rand einer Gasse stehen; dorthin stürzte ich mich. Als ich fragte, ob uns unser Bruderherz denn nichts zum Frühstück zubereitet habe, setzte er sich auf das Bett und wischte sich mit der Hand den Strom seiner Tränen trocken. Betroffen über das Verhalten meines Brüderchens fragte ich, was ihm zugestoßen sei. Doch nur zöglerlich, ja widerwillig antwortete er; erst als mich meine Bitten mit Drohungen mischte, sagte er: "Der da, dein Bruder. oder Gefährte, kam gerade eben in meine Bude und wollte mir meine Unschuld rauben. Als ich laut schrie, zog er sein Schwert und sagte: 'Wenn du Lucretia bist, hast du in mir deinen Tarquinius gefunden'". Nach diesen Worten ballte ich meine Fäuste vor den Augen des Askyltos und fuhr hn an: "Was sagst du dazu, du Dirne, du duldsames Weib, bei dem selöbst der Atem stinkt?" Askyltos tat so, als zucke er zusammen, dann hob er weit energischer seine Fäuste und schrie viel lauter: "Hältst Du nicht dein Maul, du schamloser Schwertkämpfer, den die Arena als Trümmerhaufen entließ? Hältst Du nicht dein Maul, du nächtlicher Stößel, der du es nicht einmal dann mit einer richtigen Frau aufgenommen hast, wenn du es tapfer wolltest, dessen Bruderherz ich in gleicher Weise im Grünen gewesen bin, wie es jetzt in der Herberge der Knabe ist." - "Du has das Unterrichtsgespräch geschwänzt!", sagte ich.

 

Zusammen mit Giton wieder in der Absteige. Eifersüchteleien.
(10,1) - "Quid ego, homo stultissime, facere debui, cum fame morerer? An videlicet audirem sententias, id est vitrea fracta et somniorum interpretamenta? (10,2) Multo me turpior es tu hercule, qui, ut foris cenares, poetam laudasti". (10,3) Itaque ex turpissima lite in risum diffusi pacatius ad reliqua secessimus. <...>
( 10,4) Rursus in memoriam revocatus iniuriae: "Ascylte", inquam, "intellego nobis convenire non posse. Itaque communes sarcinulas partiamur ac paupertatem nostram privatis questibus temptemus expellere. (10,5) Et tu litteras scis et ego. Ne quaestibus tuis obstem, aliud aliquid promittam; alioqui mille causae quotidie nos collident et per totam urbem rumoribus different."
( 10,6) Non recusavit Ascyltos et: "Hodie", inquit, "quia tamquam scholastici ad cenam promisimus, non perdamus noctem. Cras autem, quia hoc libet, et habitationem mihi prospiciam et aliquem fratrem." — (10,7) "Tardum est", inquam, "differre, quod placet."
Hanc tam praecipitem divisionem libido faciebat; iam dudum enim amoliri cupiebam custodem molestum, ut veterem cum Gitone meo rationem reducerem. <...>
10 "Was hätte ich machen sollen, du Oberblödmann? Ich bin vor Hunger fast gestorben. Hätte ich mir etwa schöne Reden anhören sollen, nichts als zerbrochenes Glas und Trumdeutungen? Bei Gott, du bist noch viel schändlicher als ich, da du dem Dichter Beifall gespendet hast, nur um ein Essen außer Haus zu ergattern." So lachten wir wieder nach dem bitterbösen Streit und wandten uns versöhnlicher dem zu, was noch zu tun war. <...>
Weil mr die Kränkung erneut bewusst wurde, sagte ich: "Askylos, offenbar klappt es nicht mit uns. Lass uns deshalb unser gemeinsames Bündel teilen und versuchen, unserer Armut jeder allein Herr zu werden. Du bist ein Literat, ich auch. Ich will deinem Geschäft nicht hinderlich sein und werde etwas anderes anbieten. Sonst gibt es tausend Gründe, dass wir täglich zusammenrasseln und in der ganzen Stadt ins Gerede kommen."
Askyltos hatte nichts einzuwenden. "Heute", sagte er, "werden wir die Nacht nicht dranhängen, weil wir uns als Studenten zum Essen bereiterklärt haben. Morgen aber werde ich aber unser Vorhaben umsetzen und mich nach einer Unterkunft und einem Brderherz umsehen." - "Man soll", entgegnete ich, "was man vorhat, nicht auf die lange Bank schieben!"
Diese übereilte Trennung riet mir meine Leidenschaft an; denn schon lange wollte ich mir den lästigen Aufpasser vom Hals schaffen, um mit Giton wieder mein altes Verhältnis aufzufrischen. <...>
(11,1) Postquam lustravi oculis totam urbem, in cellulam redii, osculisque tandem bona fide exactis alligo artissimis complexibus puerum, fruorque votis usque ad invidiam felicibus. (11,2) Nec adhuc quidem omnia erant facta, cum Ascyltos furtim se foribus admovit, discussisque fortissime claustris invenit me cum fratre ludentem. (11,3) Risu itaque plausuque cellulam implevit, opertum me amiculo evoluit et: "Quid agebas", inquit, "frater sanctissime? Quid? Vesticontubernium facis?" (11,4) Nec se solum intra verba continuit, sed lorum de pera solvit et me coepit non perfunctorie verberare, adiectis etiam petulantibus dictis: "Sic dividere cum fratre nolito." <...>
11 Nachdem ich die ganze Stadt besichtigt hatte, kehrte ich auf meine Bude zurück, küsse den Knaben in bester Absicht, nehme ihn ganz fest in die Arme und genieße in der Erfüllung meiner Wünsche ein beneidenswertes Glück. Noch waren wir nicht am Ende, als sich Askyltos heimlih der Tür näherte, mit aller Kraft den Riegel zertrümmerte und mich beim Spiel mit meinem Bruderherz überraschte. Mit Lachen und Klatschen füllte er meine Bude, schlug meine Zudecke zurück und sagte: "Was dachtest du dir, scheinheiligster Bruder? Was? Eine Zudeckgemeinschaft veranstaltest du? Und er hielt sich nicht bloß bei Worten auf, sondern löste einen Riemen von seinem Ranzen und wickelte mich nicht nur so pro forma kräftig durch. Dazu höhnte er mich noch mit den Worten: "So teilt man nicht mit seinem Bruderherz!"

 

Eine Gaunergeschichte, in der Encolpius und Askyltos den Kürzeren ziehen. Sie kommen um Goldstücke, die sie in ein Hemd eingenäht hatten.
(12,1) Veniebamus in forum deficiente iam die, in quo notavimus frequentiam rerum venalium, non quidem pretiosarum sed tamen, quarum fidem male ambulantem obscuritas temporis facillime tegeret. (12,2) Cum ergo et ipsi raptum latrocinio pallium detulissemus, uti occasione opportunissima coepimus atque in quodam angulo laciniam extremam concutere, si quem forte emptorem splendor vestis posset adducere. (12,3) Nec diu moratus rusticus quidam familiaris oculis meis cum muliercula comite propius accessit ac diligentius considerare pallium coepit. ( 12,4) Invicem Ascyltos iniecit contemplationem super umeros rustici [emptoris], ac subito exanimatus conticuit. (12,5) Ac ne ipse quidem sine aliquo motu hominem conspexi, nam videbatur ille mihi esse, qui tuniculam in solitudine invenerat. Plane is ipse erat. (12,6) Sed cum Ascyltos timeret fidem oculorum, ne quid temere faceret, prius tamquam emptor propius accessit detraxitque umeris laciniam et diligentius temptavit.
12 Als der Tag schon zur Neige ging, kamen wir zum Markt. Dort fanden wir eine Menge von Waren vor, die zwar nicht kostbar waren, deren fragwürdige Besitzverhältnisse man aber dennoch am besten im Dämmerlicht des Abends einhüllte. Auch wir selbst hatten den gestohlenen Mantel mitgebracht und wollten einen dicken Fisch an Land ziehen. So wedelten wir, um vielleicht mit dem Glanz des guten Stücks einen Käufer anzulocken, in einem versteckten Winkel mit seinem äußersten Zipfel. Ohne lange zu zögern kam ein Bauer, der mir bekannt vorkam, in Begleitung eines Frauchens heran und betrachtete sich den Mantel ziemlich genau. Askyltos warf seinerseits einen Blick auf die Schultern des [kaufwilligen] Bauern. Auf der Stelle verstummte er verdutzt. Auch ich sah den Mann jedenfalls mit einiger Erregung an, denn offenbar war er derjenige, der in der Einsamkeit das Hemd gefunden hatte. Zweifelsfrei war er es. Doch weil Askyltos seinen Augen nicht traute, trat er, um nichts Voreiliges zu tun, wie ein Käufer näher an ihn heran, zog einen Zipfel von seinen Schultern und prüfte ihn genauer.
(13,1) O lusum fortunae mirabilem! Nam adhuc ne suturae quidem attulerat rusticus curiosas manus, sed tamquam mendici spolium etiam fastidiose venditabat. (13,2) Ascyltos postquam depositum esse inviolatum vidit et personam vendentis contemptam, seduxit me paululum a turba et: "Scis", inquit, "frater, rediisse ad nos thesaurum, de quo querebar? ( 13,3) Illa est tunicula adhuc, ut apparet, intactis aureis plena. Quid ergo facimus, aut quo iure rem nostram vindicamus?" (13,4) Exhilaratus ego non tantum, quia praedam videbam, sed etiam, quod fortuna me a turpissima suspicione dimiserat, negavi circuitu agendum, sed plane iure civili dimicandum, ut, si nollet alienam rem domino reddere, ad interdictum veniret.
13 Welch seltsames Spiel des Glücks! Der Bauer hatte nämlich nicht einmal neugierig die Nähte betastet, sondern versuchte, das Stück wie die Beute eines Bettlers sogar zu einem Schandpreis abzugeben. Nachdem Askyltos gesehen hatte, dass das Versteck unversehrt und die Person des Verkäufers verächtlich war, führte er mich etwas abseits der Menge und sagte: "Weißt du, Bruderherz, dass der Schatz, dessen Verlust ich beklagte, zu uns zurückgekehrt ist? Die Goldstücke finden sich offenbar noch unberührt in jener Tunica. Was machen wir also, oder mit welchem Rechtsanspruch holen wir uns unser Eigentum zurück?" Ich war überglücklich, nicht nur weil ich eine Beute sah, sondern weil mich das Glück von einem überaus schändlichen Verdacht befreit hatte, und sprach ich mich dafür aus, keinen Umweg zu gehen, sondern uns auf jeden Fall auf das bürgerlichen Recht zu berufen, damit es, wenn er das fremde Gut nicht seinem Eigentümer zurückgeben wollte, zu einem gerichtlichen Verbot käme.
(14,1) Contra Ascyltos leges timebat et: "Quis", aiebat, "hoc loco nos novit, aut quis habebit dicentibus fidem? Mihi plane placet emere, quamvis nostrum sit, quod agnoscimus, et parvo aere recuperare potius thesaurum, quam in ambiguam litem descendere:
(14,2) Quid faciunt leges, ubi sola pecunia regnat,
aut ubi paupertas vincere nulla potest?
Ipsi qui Cynica traducunt tempora pera,
non numquam nummis vendere vera solent.
Ergo iudicium nihil est nisi publica merces,
atque eques, in causa qui sedet, empta probat."
(14,3) Sed praeter unum dipondium, quo cicer lupinosque destinaveramus mercari, nihil ad manum erat. (14,4) Itaque, ne interim praeda discederet, vel minoris pallium addicere placuit, ut pretium maioris compendii levior faceret iactura. (14,5) Cum primum ergo explicuimus mercem, mulier operto capite, quae cum rustico steterat, inspectis diligentius signis iniecit utramque laciniae manum magnaque vociferatione latrones tenere clamavit. (14,6) Contra nos perturbati, ne videremur nihil agere, et ipsi scissam et sordidam tenere coepimus tunicam atque eadem invidia proclamare, nostra esse spolia, quae illi possiderent. (14,7) Sed nullo genere par erat causa, et cociones, qui ad clamorem confluxerant, nostram [scilicet de more] ridebant invidiam, quod pro illa parte vindica<ri vide>bant pretiosissimam vestem, pro hac pannuciam ne centonibus quidem bonis dignam. (14,8) Hinc Ascyltos bene risum discussit, qui silentio facto:
14 Dagegen misstraute Askyltos einer Berufung auf die Gesetze und sagte: "Wer kennt uns hier oder wer wird unserer Aussage Glauben schenken? Es scheint mir auf jeden Fall besser, was wir als unser Eigentum erkennen, trotzdem zu kaufen und für wenig Geld unseren Schatz zurückzugewinnen, als uns auf einen unsicheren Rechtsstreit einzulassen."
Was denn vermögen Gesetze, wo doch nur Vermögen entscheidet,
Armut niemals den Sieg sich zu erringen vermag?
Kaufen doch selbst die Männer, bepackt mit dem kynischen Ranzen,
Häufig mit Geld sich ein, was sie als Wahrheit erkannt.
Folglich erweist das Gericht sich als öffentlich käufliche Ware,
Und der den Vorsitz führt, heißt das Erstandene gut." (Gurlitt)
Aber außer einem Zwei-As-Stück, mit dem wir Erbsen und Bohnen hatten kaufen wollen, hatten wir nichts zur Hand. Um die Beute zwischenzetlich nicht einzubüßen, beschlossen wir daher, den Mantel sogar billiger zu verkaufen,.um durch einem kleineren Verlust einen größeren Gewinn zu erzielen. Sobald wir also unsere Ware ausgebreitet hatten, betrachtete sich die Frau, die mit verschleiertem Haupt bei dem Bauern gestanden hatte, etwas genauer die Kennzeichen; legte beide Hände auf das Gewand und schrie mit lautem Gekreische: "Haltet die Diebe!" Wir waren überrascht und hielten, um nicht untätig zu erscheinen, auch unsererseits das zerrissene und schmutzige Hemd fest und schrien mit gleicher Empörung, das Beutegut in ihrem Besitz sei unser Eigentum. Aber der Rechtshandel stand keinesfalls gleich; und die Makler, die auf das Geschrei hin zusammengestömt waren, lachten, wie das so ihre Art ist, über unsere Empörung, weil sie sahen, dass jene Partei ein sehr kostbares Gewand beanspruchte, unsere Seite aber einen Lumpen, der nicht einmal für einen Flickenteppich taugte. Da machte Askyltos dem Gelächter erfolgreich ein Ende. Nachdem Stille herrschte, sagte er:
(15,1) "Videmus", inquit, "suam cuique rem esse carissimam; reddant nobis tunicam nostram et pallium suum recipiant." ( 15,2) Etsi rustico mulierique placebat permutatio, advocati tamen iam †paene† nocturni, qui volebant pallium lucri facere, flagitabant, uti apud se utraque deponerentur ac postero die iudex querellam inspiceret. ( 15,3) Neque enim res tantum, quae viderentur, in controversiam esse, sed longe aliud quaeri, <quod> in utraque parte scilicet latrocinii suspicio haberetur. (15,4) Iam sequestri placebant, et nescio quis ex cocionibus, calvus, tuberosissimae frontis, qui solebat aliquando etiam causas agere, invaserat pallium exhibiturumque crastino die affirmabat. (15,5) Ceterum apparebat nihil aliud quaeri, nisi ut semel deposita vestis inter praedones strangularetur, et nos metu criminis non veniremus ad constitutum. (15,6) <...> idem plane et nos volebamus. Itaque utriusque partis votum casus adiuvit. (15,7) Indignatus enim rusticus, quod nos centonem exhibendum postularemus, misit in faciem Ascylti tunicam et liberatos querella iussit pallium deponere, quod solum litem faciebat <...> (15,8) et recuperato, ut putabamus, thesauro in deversorium praecipites abimus, praeclusisque foribus ridere acumen non minus cocionum quam calumniantium coepimus, quod nobis ingenti calliditate pecuniam reddidissent.
(15,9) Nolo, quod cupio, statim tenere,
nec victoria mi placet parata.
15 "Wir sehen, dass jedem seine eigene Sache am liebsten ist; sie sollen uns unser Hemd zurückgeben und dafür ihren Mantel zurückbekommen." Obwohl der Bauer und die Frau mit dem Tausch einverstanden waren, forderten die Dunkelmänner von Advokaten, die aus dem Mantel Profit schlagen wollten, beides bei ihnen zu hinterlegen, und die Klage am folgenden Tag einem Richter zur Prüfung vorzulegen. Denn die Auseinandersetzung gehe nicht bloß um die sichtbaren Sachgüter, sondern die Untersuchung gehe um etwas ganz anderes, nämlich dass bei beiden Parteien offenbar der Verdacht auf Diebstahl vorliege. Gerade wollte man sich auf die Vermittler einigen, als sich einer der Makler, ein Glatzkopf mit vielen Schwellungen auf der Stirn, der manchmal auch als Prozessanwalt auftrat, auf den Mantel stürzte und versicherte, er werde ihn am nächsten Tag vorlegen. Im übrigen war klar, dass es diesen Spitzbuben nur darum ging, das Gewand, wenn es erst einmal hinterlegt sei, in die Mangel zu nehmen, und dass wir aus Furcht vor einer Anklage nicht zum angesetzten Prozess kämen. <...> Genau darum ging es auch uns. Und so kam der Zufall dem beiderseitigen Wunsch zu Hilfe: Der Bauer warf aus Ärger, dass wir die Herausgabe des Flickenteppichs forderten, Askyltos das Hemd ins Gesicht und hieß uns, frei von der Klage den Mantel zu hinterlegen, der den einzigen Streitpunkt bilde. <...> Nachdem wir, wie wir glaubten, unseren Schatz wieder hatten, gingen wir Hals über Kopf in unsere Herberge, schlossen die Tür und lachten über den Scharfsinn nicht weniger der Makler als der böswilligen Mäkler, da sie uns in ihrer ungeheuren Schlauheit das Geld zurückgegeben hatten.
Nicht erfüll' augenblicklich mein Begehr sich,
Nicht gefällt mir ein Sieg ohn' eigne Leistung.

 

Zu den drei bisherigen Handlungsträgern Encolpius, Askyltos und Giton gesellen sich in der Hauptsache drei Anhängerinnen des Priapus: Quartilla, ihre Dienerin Psyche und das Mädchen Pannychis, was zu schnell wechselnden sexuellen Beziehungen führt.
(16,1) Sed ut primum beneficio Gitonis praeparata nos implevimus cena, ostium [non] satis audaci strepitu impulsum exsonuit. (16,2) Cum et ipsi ergo pallidi rogaremus, quis esset: "Aperi, inquit, iam scies." Dumque loquimur, sera sua sponte delapsa cecidit reclusaeque subito fores admiserunt intrantem. (16,3) Mulier autem erat operto capite [illa scilicet, quae paulo ante cum rustico steterat,] et: "Me derisisse, inquit, vos putabatis? Ego sum ancilla Quartillae, cuius vos sacrum ante cryptam turbastis. (16,4) Ecce ipsa venit ad stabulum petitque, ut vobiscum loqui liceat. Nolite perturbari. Nec accusat errorem vestrum nec punit, immo potius miratur, quis deus iuvenes tam urbanos in suam regionem detulerit."
16 Sobald wir uns aber an dem Mahl gesättigt hatten, das uns Giton aus Gefälligkeit bereitet hatte, klopfte es ziemlich heftig an der Tür. Als auch wir selbst deswegen blass wurden und fragten, wer es sei, kam als Antwort:: "Mach' auf, dann weißt du's gleich!". Noch während wir redeten, fiel der Riegel von selbst, und die offene Tür gewährte unversehens Eintritt. Es war aber eine Frau mit verschleiertem Haupt [ jene freilich, die kurz zuvor bei dem Bauern gestanden hatte,]; sie sagte: "Glaubtet ihr, ihr hättet mich zum Gespött gemacht? Ich bin Quartillas Dienerin, deren Opferfeier ihr vor der Grotte gestört habt. Seht, sie kommt selbst zu eurer Bude und bittet, mit euch reden zun dürfen. Erschreckt nur nicht! Weder wirft sie euch den Irrtum vor, noch will sie euch bestrafen. Im Gegenteil, sie wundert sich vielmehr, welcher Gott so gebildete junge Männer ind ihre Gegend geführt hat."
(17,1) Tacentibus adhuc nobis et ad neutram partem adsentationem flectentibus intravit ipsa, una comitata virgine, sedensque super torum meum diu flevit. (17,2) Ac ne tunc quidem nos ullum adiecimus verbum, sed attoniti expectavimus lacrimas ad ostentationem doloris paratas. (17,3) Ut ergo tam ambitiosus detonuit imber, retexit superbum [pallio] caput, et manibus inter se usque ad articulorum strepitum constrictis: (17,4) "Quaenam est", inquit, "haec audacia, aut ubi fabulas etiam antecessura latrocinia didicistis? Misereor mediusfidius vestri; neque enim impune quisquam, quod non licuit, aspexit. ( 17,5) Utique nostra regio tam praesentibus plena est numinibus, ut facilius possis deum quam hominem invenire. (17,6) Ac ne me putetis ultionis causa huc venisse; aetate magis vestra commoveor quam iniuria mea. Imprudentes enim, ut adhuc puto, admisistis inexpiabile scelus. (17,7) Ipsa quidem illa nocte vexata tam periculoso inhorrui frigore, ut tertianae etiam impetum timeam. Et ideo medicinam somno petii iussaque sum vos perquirere atque impetum morbi monstrata subtilitate lenire. (17,8) Sed de remedio non tam valde laboro; maior enim in praecordiis dolor saevit, qui me usque ad necessitatem mortis deducit, ne scilicet iuvenili impulsi licentia, quod in sacello Priapi vidistis, vulgetis deorumque consilia proferatis in populum. (17,9) Protendo igitur ad genua vestra supinas manus, petoque et oro ne nocturnas religiones iocum risumque faciatis, neve traducere velitis tot annorum secreta, quae vix mille homines noverunt."
17 Als wir noch schwiegen und unschlüssig waren, ob wir zustimmen oder ablehnen sollten, trat sie von nur einem Mädchen begleitet selbst ein, setzte sich auf mein Bett und weinte lange. Selbst da äußerten wir uns mit keinem Wort, sondern warteten wie angewurzelt die Tränen ab, die ihren Schmerz zur Schau stellen sollten. Sobald nun der so ehrgeizige Strom abgeklungen war, enthüllte sie ihr stolzes Haupt, verschränkte ihre Finger ineinander, dass die Gelenke knackten und sagte: "Was ist das für eine Frechheit, oder wo habt ihr die Gaunereien gelernt, noch schlimmer als in der Komödie? Ihr tut mir leid, wahrhaftig! Denn keiner konnte je ungestraft Verbotens sehen. Jedenfalls ist unsere Gegend so voll von göttlicher Gegenwart, dass man leichter einen Gott als einen Menschen antreffen kann. Glaubt nun nicht, ich sei hierher gekommen, um Rache zu üben. Mehr interessiert mich eure Jugend als die mir zugefügte Kränkung. Denn ohne Absicht habt ihr, wie ich immer noch glaube, das unverzeihliche Verbrechen begangen. Mir habt ihr in jener Nacht bös zugesetzt. Eine so gefährliche Erkältung ließ mich erschaudern. dass ich den Ausbruch von Dreitagefieber befürchte. Deswegen habe ich Heilung im Schlaf gesucht und bin der Anweisung gefolgt, euch aufzusuchen und durch genaue Befolgung der Anordnung den Ausbruch der Krankheit zu mildern. Aber um das Heilmittel bemühe ich mich weniger; denn weit heftiger wütet die schmerzliche Angst in meinem Gedärme und treibt mich noch zum Selbstmord, dass ihr in jugendlichem Überschwang, was ihr im Heiligtum des Priapus gesehen habt, publik machen und die geheimen Pläne der Götter unter das Volk bringen könntet. Bittflehend fasse ich also mit meinen Händen eure Knie und bitte und verlange von euch, dass ihr über die heiligen Rituale der Nacht nicht euren Scherz und Spott ergießt und nicht jedermann zeigen wollt, was so viele Jahre geheim war und kaum tausend Menschen kennen."
(18,1) Secundum hanc deprecationem lacrimas rursus effudit gemitibusque largis concussa tota facie ac pectore torum meum pressit. (18,2) Ego eodem tempore et misericordia turbatus et metu, bonum animum habere eam iussi et de utroque esse securam: (18,3) nam neque sacra quemquam vulgaturum et, si quod praeterea aliud remedium ad tertianam deus illi monstrasset, adiuvaturos nos divinam providentiam vel periculo nostro. (18,4) Hilarior post hanc pollicitationem facta mulier basiavit me spissius, (18,5) et ex lacrimis in risum mota descendentes ab aure capillos meos lenta manu duxit et: "Facio", inquit, "indutias vobiscum, et a constituta lite dimitto. Quod si non adnuissetis de hac medicina, quam peto, iam parata erat in crastinum turba, quae et iniuriam meam vindicaret et dignitatem:
(18,6) Contemni turpe est, legem donare superbum:

hoc amo, quod possum qua libet ire via.

Nam sane et sapiens contemptus iurgia nectit,

et qui non iugulat, victor abire solet.

(18,7) Complosis deinde manibus in tantum repente risum effusa est, ut timeremus. Idem ex altera parte et ancilla fecit, quae prior venerat, idem virguncula, quae una intraverat.
18 Nach dieser Beschwörung ergoss sie sich wieder in Tränen und warf sich vom ausgiebigen Schluchzen ganz erschüttert mit Gesicht und Busen auf mein Bett. Mich wühlten gleichzeitig Mitleid und Furcht auf; so hieß ich sie, guten Mutes und in beidem sicher zu sein: denn einerseits werde keiner die heiligen Rituale an die Öffentlichkeit bringen, andererseits würden wir, wenn ihr der Gott noch ein weiteres Mittel gegen das Dreitagefieber gezeigt habe, selbst auf eigene Gefahr der göttlichen Weitsicht nachhelfen. Dieses Versprechen stimmte die Frau heiterer, bescherte mir ene Flut von Küssen und wandelte ihre Tränen in Lachen. Mit zärtlicher Hand fuhr sie durch meine Locken, die über die Ohren herabwallten. .Dabei sagte sie: "Ich schließe Waffenstillstand mit euch und sehe von dem bereits beschlossenen Prozess ab. Wenn ihr aber nicht dern geforderten Medizin zugestimmt hättet, so hatte ich schon für morgen die Schar bereitgestellt, die meine Kränkung gerächt und meine Würde wieder hergestellt hätte.
(18,6) Schmählich, verachtet zu werden, doch stolz, die Strafe erlassen

So ist mir's lieb, wenn ich frei gehe, wohin mir erwünscht..

Klug, wer die Händel vermeidet, auch wenn er Verachtung erfahren,

Wer nicht erdrosselt, der pflegt siegreich von dannen zu gehn. (Gurlitt)

Dann klatsche sie in die Hände und brach plötzlich in ein so lautes Lachen aus, dass wir es mit der Angst bekamen. Ebenso machte es auf der anderen Seite die Dienerin, die vorher gekommen war, ebenso das kleine Mädchen, das zusammen mit ihr hereingekommen war.
(19,1) Omnia mimico risu exsonuerant, cum interim nos, quae tam repentina esset mutatio animorum facta, ignoraremus, ac modo nosmet ipsos, modo mulieres intueremur. <...>
( 19,2) "Ideo vetui hodie in hoc deversorio quemquam mortalium admitti, ut remedium tertianae sine ulla interpellatione a vobis acciperem." (19,3) Ut haec dixit Quartilla, Ascyltos quidem paulisper obstupuit, ego autem frigidior hieme Gallica factus nullum potui verbum emittere. (19,4) Sed ne quid tristius expectarem, comitatus faciebat. Tres enim erant mulierculae, si quid vellent conari, infirmissimae, scilicet; contra nos, <quibus> si nihil aliud, virilis sexus esset. ( 19,5) At praecincti certe altius eramus. Immo ego sic iam paria composueram, ut, si depugnandum foret, ipse cum Quartilla consisterem, Ascyltos cum ancilla, Giton cum virgine. <...> (19,6) Tunc vero excidit omnis constantia attonitis, et mors non dubia miserorum oculos coepit obducere. <...>
19 Alles hallte von dem theatralischen Gelächter wieder, während wir indes nicht wussten, was es mit diesem so plötzlichen Stimmungsumschwung auf sich hatte, und bald uns selbst, bald die Weibsleute anschauten. <...>
"Dazu habe ich verboten, dass heute noch jemand in diese Absteige eingelassen wird, dass ich ohne jede Störung das Mittel gegen das Dreitagefieber von euch entgegennehmen kann." Sobald Quartilla dies gesagt hatte, erstarrte Askyltos jedenfalls einen Augenblick, ich aber fühlte eine Kälte wie im Winter in Gallien und konnte kein Wort mehr hervorbringen. Doch dass ich in Begleitung war, ließ mich nichts allzu Schlimmes befürchten. Denn sie waren nur drei Weiblein; wenn sie etwas vorhätten, versteht sich, ganz schwach; dagegen wir, die wir zumindest unser männliches Geschlecht hatten. Zweifelsohne waren wir auch schon ganz gut zum Kampf gewappnet. Ich hatte sogar die Kontrahenten schon einander zugeordnet, so dass, wenn es zum Entscheidungskampf käme, ich gegen Quartilla, Askyltos gegen die Dienerin und Giton gegen das Mädchen antreten würde. Dann allerdings verloren wir vor Entsetzen unsere ganze Beherrschtheit, und unausweichlich trat der Tod zu unserem Unglück uns vor die Augen.
(20,1) "Rogo, inquam, domina, si quid tristius paras, celerius confice: neque enim tam magnum facinus admisimus, ut debeamus torti perire." (20,2) Ancilla, quae Psyche vocabatur, lodiculam in pavimento diligenter extendit. Sollicitavit inguina mea mille iam mortibus frigida. (20,3) Operuerat Ascyltos pallio caput, admonitus scilicet periculosum esse alienis intervenire secretis. (20,4) Duas institas ancilla protulit de sinu alteraque pedes nostros alligavit, altera manus. <...>
( 20,5) Ascyltos, iam deficiente fabularum contextu: "Quid? Ego, inquit, non sum dignus qui bibam?" (20,6) Ancilla risu meo prodita complosit manus et: "Apposui quidem, adulescens, solus tantum medicamentum ebibisti? — (20,7) Itane est?" inquit "Quartilla, quicquid satyrii fuit, Encolpius ebibit?" Non indecenti risu latera commovit. ( 20,8) Ac ne Giton quidem ultimo risum tenuit, utique postquam virguncula cervicem eius invasit et non repugnanti puero innumerabilia oscula dedit.
20 Ich sagte: "Bitte, Herrin, wenn du etwas Schlimmes vorhast, erledige es schnell! Denn wir haben keinen so großen Frevel begangen, dass wir unter der Folter umkommen müssten." Die Dienerin, die Psyche hieß, breitete sorgfältig eine Decke auf dem Boden aus. Sie reizte mein Glied, das schon von tausendfachem Tod erkaltet war. Askyltos hatte sein Haupt mit dem Mantel verhüllt, denn er wusste aus Erfahrung, dass es gefährlich ist, sich in fremde Geheimnisse einzumischen. Die Dienerin holte zwei Binden unter ihrem Busen hervor: mit der einen fesselte sie unsere Beine, mit der anderen die Hände. <...> Als die Worte zu Ende gingen, sagte Askyltos: "Wie, verdiene ich es nicht zu trinken?" Mein Lachen verriet die Dienerin; sie klatschte in die Hände und sagte: "Ich habe es dir doch hingestellt, junger Mann. Hast du allein so viel Heilmittel getrunken?" - "Wirklich?" sagte Quartilla, "hat Encolpius das ganze Satyrion ausgetrunken?" und schwang unter einem gefälligen Lachen ihre Hüfte. Schließlich konnte auch Giton das Lachen nicht mehr verbeißen, besonders als sich das kleine Mädchen dem Knaben an den Hals warf und, ohne dass er sich wehrte unzählige Küsse gab.
(21,1) Volebamus miseri exclamare, sed nec in auxilio erat quisquam, et hinc Psyche acu comatoria cupienti mihi invocare Quiritum fidem malas pungebat, illinc puella penicillo, quod et ipsum satyrio tinxerat, Ascylton opprimebat. <...>
( 21,2) Ultimo cinaedus supervenit myrtea subornatus gausapa cinguloque succinctus <...> modo extortis nos clunibus cecidit, modo basiis olidissimis inquinavit, donec Quartilla, ballaenaceam tenens virgam alteque succincta, iussit infelicibus dari missionem. <...>
( 21,3) Uterque nostrum religiosissimis iuravit verbis inter duos periturum esse tam horribile secretum. (21,4) Intraverunt palaestritae complures et nos legitimo perfusos oleo refecerunt. (21,5) Utcumque ergo lassitudine abiecta cenatoria repetimus et in proximam cellam ducti sumus, in qua tres lecti strati erant et reliquus lautitiarum apparatus splendidissime expositus. (21,6) Iussi ergo discubuimus et gustatione mirifica initiati vino etiam Falerno inundamur. (21,7) Excepti etiam pluribus ferculis cum laberemur in somnum: "Itane est?" inquit Quartilla," etiam dormire vobis in mente est, cum sciatis Priapi genio pervigilium deberi?" <...>
21 Wir wollten in unserer Not schreien, doch stand keiner zur Hilfe bereit, und hier wollte mir Psyche, weil ich die Bürger um Schutz anrufen wollte, mit einer Haarnadel in meine Backen stechen, dort wollte das Mädchen mit einem Pinsel, den es sogar noch mit Satyion getränkt hatte, dem Askyltos zusetzen. Schließlich kam noch ein schwuler Tänzer dazu, der sich mit einem kastanienfarbenen Kleid herausgeputzt und mit einem Gürtel geschürzt hatte. <...> Bald hackte erf mit verrenktem Steiß auf uns ein, bald besabberte er uns mit seinen übelst stinkenden Küssen, bis Quartilla hochgeschürzt und mit einer Rute aus Fischbein in der Hand, gebot, uns freien Abzug zu gewähren. <...>
Beide leisteten wir die heiligsten Eide, dass das so furchterregende Geheimnis mit uns zugrunde gehen werde. Es traten mehrere Ringkampfmasseure ein, übergossen uns mit echtem Öl und machten uns wieder fit. Als unsere Erschöpfung einigermaßen behoben war, zog es uns ins Speisezimmer. Wir wurden in den nächsten Raum gebracht, in dem es drei Liegen gab und auch die übrigen Herrlichkeiten der Tafel aufs prächtigste vorbereitet dastanden.. Man bat uns, Platz zu nehmen. Wir begannen mit einer wundervollen Vorspeise; dann werden wir sogar in Falerner grebadet. Als wir nach etlichen weiteren Gängen in Schlaf sanken, sagte Quartilla: "Wirklich? Steht euch der Kopf nach Schlafen, obwohl ihr wisst, dass ihr dem Genius des Priapus eine Nachwache schuldet?" <...>
(22,1) Cum Ascyltos gravatus tot malis in somnum laberetur, illa, quae iniuria depulsa fuerat, ancilla totam faciem eius fuligine larga perfricuit, et non sentientis latera umerosque sopionibus pinxit.
( 22,2) Iam ego etiam [tot malis] fatigatus minimum veluti gustum hauseram somni; idem et tota intra forisque familia fecerat, atque alii circa pedes discumbentium sparsi iacebant, alii parietibus appliciti, quidam in ipso limine coniunctis marcebant capitibus; (22,3) lucernae quoque umore defectae tenue et extremum lumen spargebant, cum duo Syri expilaturi [lagoenam] triclinium intraverunt, dumque inter argentum avidius rixantur, diductam fregerunt lagoenam. ( 22,4) Cecidit etiam mensa cum argento, et ancillae super torum marcenti excussum forte altius poculum caput fregit.
Ad quem ictum exclamavit illa, pariterque et fures prodidit et partem ebriorum excitavit. (22,5) Syri [illi qui venerant ad praedam,] postquam deprehensos se intellexerunt, pariter secundum lectum conciderunt, ut putares hoc convenisse, et stertere tamquam olim dormientes coeperunt.
( 22,6) Iam et tricliniarches experrectus lucernis occidentibus oleum infuderat, et pueri detersis paulisper oculis redierant ad ministerium, cum intrans cymbalistria et concrepans aera omnes excitavit.
22 Als Askyltos unter der Last so vieler Plagen in den Schlaf sank, bestrich die Dienerin, die man von einem Übergriff auf ihn abgehalten hatte, sein Gesicht mit reichlich schwarzer Schminke und bemalte, ohne dass er es merkte, seine Seiten und Schultern mit Schwänzen. Auch ich hatte erschöpft [von so vielen Plagen] gleichsam einen ganz kleinen Schluck Schlaf genommen. Ebenso hatte es das ganze Gesinde drinnen und draußen gemacht: die einen lagen zerstreut um die Füße derer herum, die zum Essen niederlagen, andere an die Wände gelehnt, einige dämmerten Kopf an Kopf unmittelbar an der Schwelle hin. Auch die Lampen verbreiteten, weil ihnen der Saft ausging, ein nur noch mattes, erlöschendes Licht. Da kamen zwei Syrer herein, um das Speisezimmer auszurauben. Als sie sich zwischen dem Solbergeschirr allzu gierig stritten, zerrten sie an einer Flasche herum und zerbrachen sie. Auch ein Tisch mit Silbergeschirr kippte um. Ein Becher schlug zufällig von ziemlich weit oben herab und löcherte einer Dienerin, die auf einem Polster hindämmerte, den Kopf. Daraufhi schrie sie auf, verriet so die Diebe und weckte gleichzeitig einen Teil der Betrunkenen. Sobald sich die Syrer [, die gekommen waren, um Beute zu machen,] ertappt fühlten, ließen sie sich wie auf Vereinbarung gleichzeitig hinter einem Bett niederfallen und schnarchten, als würden sie schon lange schlafen.
Allmählich war auch der Tafelmeister aufgewacht, hatte Öl in die erlöschenden Lampen gegossen, und auch die Diener hatte sich kurz die Augen ausgerieben und waren wieder an die Arbeit gegangen. Da trat eine Zimbelschlägerin ein und weckte mit ihren Schallbecken alle auf.
(23,1) Refectum igitur est convivium et rursus Quartilla ad bibendum revocavit. Adiuvit hilaritatem comissantis cymbalistria.
( 23,2) Intrat cinaedus, homo omnium insulsissimus et plane illa domo dignus, qui, ut infractis manibus congemuit, eiusmodi carmina effudit:
(23,3) Huc huc <cito> convenite nunc, spatalocinaedi,
pede tendite, cursum addite, convolate planta,
femore <o> facili, clune agili [et] manu procaces,
molles, veteres, Deliaci manu recisi.
(23,4) Consumptis versibus suis immundissimo me basio conspuit. Mox et super lectum venit atque omni vi detexit recusantem. (23,5) Super inguina mea diu multumque frustra moluit. Profluebant per frontem sudantis acaciae rivi, et inter rugas malarum tantum erat cretae, ut putares detectum parietem nimbo laborare.
23 Also ging das Gastmahl von vorn los und Quartilla rief zum erneuten Trinken auf. Ihre Heiterkeit beim fröhlichen Umzug mehrte die Zimbelschlägerin. Der schwule Kerl kommt herein, der allergeistloseste Mensch, der zu diesem Haus passte. Sobald er mit den Händen den Takt geklatscht hatte, holte er tief Luft und verströmte derartige Lieder:
Kommt her, kommt schnell herbei, Wollüstlinge, kommt!
Streckt eure Beine, lauft, beflügelt eure Füße, ihr
Mit flinkel Schenkel, mit beweglichem Popo
Und kecker Hand, ihr, denen von des Deliers Hand
Die weichen Zeugungsmittel abgeschnitten worden sind. (Gurlitt)
Am Ende seiner Verse bespuckte er mich mit dem dreckigsten Kuss. Dann kam er sogar aufs Bett und deckte mich trotz meiner Gegenwehr auf. An meinem Glied machte er sich wie an einer Mühle lange und intensiv zu schaffen, doch vergeblich. Von der schwitzenden Stirn flossen ihm Bäche von Akaziensaft und zwischen den Rundzeln seiner Backen war so viel Kreideschminke, dass man hätte glauben konnen, eine ungeschütze Wand leide unter einem Regenguss.
(24,1) Non tenui ego diutius lacrimas, sed ad ultimam perductus tristitiam: "Quaeso", inquam, "domina, certe embasicoetan iusseras dari." (24,2) Complosit illa tenerius manus et: "O", inquit, "hominem acutum atque urbanitatis vernaculae fontem! Quid? Tu non intellexeras cinaedum embasicoetan vocari?" (24,3) Deinde, ut contubernali meo <ne> melius succederet: "Per fidem", inquam, "vestram, Ascyltos in hoc triclinio solus ferias agit?" — (24,4) "Ita", inquit Quartilla, "et Ascylto embasicoetas detur". Ab hac voce equum cinaedus mutavit, transituque ad comitem meum facto clunibus eum basiisque distrivit. (24,5) Stabat inter haec Giton et risu dissolvebat ilia sua. Itaque conspicata eum Quartilla, cuius esset puer, diligentissima sciscitatione quaesivit. (24,6) Cum ego fratrem meum esse dixissem: "Quare ergo", inquit, "me non basiavit?" vocatumque ad se in osculum adplicuit. (24,7) Mox manum etiam demisit in sinum et pertractato vasculo tam rudi: "Haec, inquit, belle cras in promulside libidinis nostrae militabit; hodie enim post asellum diaria non sumo".
24 Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten, sondern sagte in meiner grenzenlosen Verzweiflung: "Bitte, Herrin, du hattest doch befohlen, mir ein Betthüpferl zu geben!" Sie klatsche sanft in die Hände und sagte: "O, du Schlaumeier und Quelle großstädtischer Gewitztheit! Wie? Weißt du nicht, dass man einen Schwulen Betthüpferl nennt?" Damit es meinem Gefährten <nicht> besser ergehe, sagte ich darauf: "Hat denn , um Himmels willen, Askyltos in diesem Speisezimmer alleine Ferien?" - "So soll denn", erwiderte Quartilla, "auch Askyltos sein Betthüpferl bekommen!" Gesagt, getan: der Schwule wechselte sein Pferd, ging hinüber zu meinem Gefährten und traktierte ihn mit seinem Steiß und seinen Küssen. Inzwischen stand Giton da und konnte sich vor Lachen nicht halten. Deswegen nahm ihn Quartilla in Augenschein und erkundigte sich höchst eindringlich, zu wem der Junge gehöre. Als ich sagte, dass er mein Bruderherz sei, fragte sie: "Warum hat er mich also nicht geküsst?" Sie rief ihn und zog ihn zum Küssen an sich heran. Dann senkte sie auch ihre Hand in sein Gewand, machte sich an seinem noch unentwickelten Geschirr zu schaffen und sagte: "Dies Ding wird morgen bei der Vorkost meiner Leidenschaft erfolgreich seinen Fechtdienst tun; denn heute möchte ich nach dem köstlichen Seefisch keine schmale Kost mehr zu mir nehmen."
(25,1) Cum haec diceret, ad aurem eius Psyche ridens accessit et, cum dixisset nescio quid: "Ita, ita", inquit Quartilla, "bene admonuisti. Cur non, quia bellissima occasio est, devirginatur Pannychis nostra?" (25,2) Continuoque producta est puella satis bella et quae non plus quam septem annos habere videbatur[, et ea ipsa, quae primum cum Quartilla in cellam venerat nostram]. (25,3) Plaudentibus ergo universis et postulantibus nuptias obstupui ego et nec Gitona, verecundissimum puerum, sufficere huic petulantiae adfirmavi, nec puellam eius aetatis esse, ut muliebris patientiae legem posset accipere. (25,4) "Ita", inquit Quartilla, "minor est ista, quam ego fui, cum primum virum passa sum? Iunonem meam iratam habeam, si unquam me meminerim virginem fuisse. (25,5) Nam et infans cum paribus inquinata sum, et subinde procedentibus annis maioribus me pueris adplicui, donec ad hanc aetatem perveni. ( 25,6) Hinc etiam puto proverbium natum illud, [ut dicatur] posse taurum tollere, qui vitulum sustulerit." (25,7) Igitur ne maiorem iniuriam in secreto frater acciperet, consurrexi ad officium nuptiale.
25 Als sie dies sagte, näherte Psyche sich lachend ihrem Ohr und, nachdem sie irgendetwas gesagt hatte, äußerte Quartilla: "Richtig, richtig! Gut, dass die mich erinnerst! Warum lassen wir nicht unsere Pannychis bei dieser herrlichen Gelegenheit entjungfern?" Sofort wurde das Mädchen vorgeführt: hübsch herausgeputzt und offenbar nicht älter als sieben Jahre [eben die, die zuerst mit Quartilla in unsere Absteige gekommen war]. Während nun alle klatschten und die Hochzeit forderten, verschlug's mir die Sprache. Ich versicherte, weder könne der grundanständige Junge Giton dieser Frivolität genügen, noch sei das Mädchen alt genug, die Rolle einer sich hingebenden Frau zu spielen. "Ist sie denn so viel jünger als ich war", wandte Quartilla ein, "als ich mich zum ersten Mal einem Mann hingegeben habe? Iuno soll mir zürnen, wenn ich mich erinnern kann, jemals Jungfrau gewesen zu sein. Denn als Kind habe ich es mit Gleichaltrigen getrieben und mit zunehmendem Alter habe ich mich dann älteren Jungen zugewendet, bis ich dann mein jetziges Alter erreichte. Hier hat auch, wie ich glaube, das bekannte Sprichwort seinen Ursprung, nur der könne einen Stier tragen, der ein Kalb getragen habe. Damit nun mein Bruderherz kein größeres Unrecht insgeheim erleide, erhob ich mich zum hochzeitlichen Dienst.
(26,1) Iam Psyche puellae caput involverat flammeo, iam embasicoetas praeferebat facem, iam ebriae mulieres longum agmen plaudentes fecerant, thalamumque incesta exornaverant veste. (26,2) Tum Quartilla quoque iocantium libidine accensa et ipsa surrexit correptumque Gitona in cubiculum traxit.
( 26,3) Sine dubio non repugnaverat puer, ac ne puella quidem tristis expaverat nuptiarum nomen. (26,4) Itaque cum inclusi iacerent, consedimus ante limen thalami, et in primis Quartilla per rimam improbe diductam adplicuerat oculum curiosum, lusumque puerilem libidinosa speculabatur diligentia. ( 26,5) Me quoque ad idem spectaculum lenta manu traxit, et quia considerantium <co>haeserant vultus, quicquid [a spectaculo] vacabat, commovebat obiter labra et me tamquam furtivis subinde osculis verberabat. <...>
( 26,6) Abiecti in lectis sine metu reliquam exegimus noctem. <...>
( 26,7) Venerat iam tertius dies, [id est expectatio liberae cenae,] sed tot vulneribus confossis fuga magis placebat quam quies. (26,8) Itaque cum maesti deliberaremus, quonam genere praesentem evitaremus procellam, unus servus Agamemnonis interpellavit trepidantes ( 26,9) et: "Quid? vos", inquit, "nescitis hodie apud quem fiat? Trimalchio, lautissimus homo <...> horologium in triclinio et bucinatorem habet subornatum, ut subinde sciat, quantum de vita perdiderit!"
( 26,10) Amicimur ergo diligenter obliti omnium malorum et Gitona libentissime servile officium tuentem [usque hoc] iubemus in balneum sequi.
26 Schon hatte Psyche den Kopf des Mädchens in den Schleier gehüllt, scxhon trug das Betthüpferl die Fackel voraus, schon hatten trunkene Frauen klatschend einen langen Zug gebildet und das Ehegemach mit zotigen Tüchern geschmückt. Da ließ sich auch Quartilla selbst von der Geilheit der Scherzbolde mitgereißen, erhob sich, schnappte sich Giton und schleppte ihn ins Schlafgemach..
Zweifelsohne hatte sich der Junge nicht gewehrt, und auch das Mädchen war nicht traurig, als sie das Wort Hochzeit hörte, zurückgeschreckt. Sie lagen jetzt also eingeschlossen da. Wir setzten uns deswegen vor der Schwelle des Ehegemachs nieder, und besonders Quartilla hatte ihr neugieriges Auge an eine Spalte gepresst, die sie in ihrer Bosheit offengelassen hatte, und beobachtete das Spiel der Kinder mit geiler Hingabe. Auch mich hatte sie mit sanfter Hand zu dem slben Schauspiel gezogen. Weil sich beim Betrachten unsere Gesicher näherten, spitzte sie immer, wenn sie nicht hinschaute, ihre Lippen und geißelte mich Schlag auf Schlag mit gleichsam stibitzten Küssen. <...>
Wenig schwungvoll verbrachten wir den Rest der Nacht furchtlos in unseren Betten. <...>
Schon war der dritte Tag gekommen, [für den ein gastfreies Mahl zu erwarten stand,] doch gefiel uns, die wir von so vielen Wunden durchlöcert waren, die Flucht mehr als die Ruhe. Als wir deswegen niedergeschlagen überlegten, wie wir nur dem bevorstehenden Sturm entgehen könnten, unterbrach uns in unserem ängstlichen Hin- nd Herlaufen ein Sklave des Agamemnon und sagte: "Was ist mit euch? Wisst ihr nicht, bei wem heute etwas los ist? Bei Trimalchio, einem blitzsauberen Mann; <...> er hat eine Uhr im Speisezimmer und darauf einen Trompeter, damit er daher weiß, wieviel er von seinem Leben vertan hat."
Wir kleiden uns sorgfältig an, vergessen alles, was man uns angetan hat, und heißen Giton, der [insoweit] sehr gern den Dienst eines Sklaven übernahm, uns ins Bad zu folgen.

 

Übersetzung (außer den meisten Vers-Partien): E.Gottwein

 

 
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Sententiae excerptae:
Lat. zu "Petron"
241
plenissimis (plenis) velis (navigare)
mit vollen Segeln, mit aller Kraft (πάντα κάλων ἐκτείνειν - alle Segel aufspannen, Zenob.5,62)
Cic.dom.10,24; Petron.45

158
Qualis dominus, talis est servus. (οἵαπερ ἡ δέσποινα, τοία χἠ κύων)
Wie der Herr, so ist der Sklave.
Petron 58

1817
Putant se in alium orbem terrarum delatos
Sie glauben, in einen andere Welt versetzt zu sein
Petron.1,2

1818
Ego adulescentulos existimo in scholis stultissimos fieri.
Ich glaube, dass die jungen Leute in den Schulen nur verdummt werden.
Petron.1,3

1819
Omnia dicta factaque quasi papavere et sesamo sparsa.
Alle Worte und Taten gleichsam mit Mohn und Sesam bestreut.
Petron.1,3

1829
An audirem sententias, cum fame morerer?
Hätte ich mir etwa schöne Reden anhören sollen, als ich vor Hunger fast gestorben bin?
Petron.10,1

1830
Tardum est differre, quod placet.
Man soll, was man vorhat, nicht auf die lange Bank schieben! (was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!)
Petron.10,7

1872
Non commune est, quod natura optimum fecit?
Sind nicht die schönsten Naturerzeugnisse Gemeingut?
Petron.100,1

1873
Sol omnibus lucet.
Die Sonne leuchtet für alle.
Petron.100,1

1874
Nolo habere bona, nisi quibus populus inviderit.
Lieber will ich kein Glück genießen, wenn mich nicht alle Welt darum beneidet.
Petron.100,1

1875
Aliquando totum me, Fortuna, vicisti!
Fortuna, jetzt hast du mich endlich ganz überwunden!
Petron.101,1

1876
Vestes quoque diutius vinctas ruga consumit, et chartae alligatae mutant figuram.
Ein zu lange geschnürtes Gewand bekommt Falten, angenageltes Papier verändert seine Form
Petron.102,12

1814
A capillis usque ad ungues
Von den Haaren bis zu den Zehennägeln (Vom Scheitel bis zur Sohle)
Petron.102,13

1878
Multa una oportet consentiant ratione, ut mendacium constet.
Vieles muss widerspuchsfrei zusammenstimmen, wenn die Täuschung gelingen soll.
Petron.102,14

1877
Color arte compositus inquinat corpus, non mutat.
Künstliche Färbung besudelt den Leib, verwandelt ihn aber nicht.
Petron.102,15

1879
Patrimonii reliquias olere.
Nach den Resten des väterlichen Vermögens duften. (An etwas sein ganzes Vermögen verschwenden).
Petron.105,3

1880
Vide, ut possit illis ignosci, quos ad poenam ipse deus deduxit.
Überlege, wie man die begnadigen darf, die die Gottheit selbst der Bestrafung zuführt.
Petron.106,3

1887
Qui ignotos laedit, latro appellatur, qui amicos, paulo minus quam parricida.
Wer Fremde schädigt, heißt Räuber, wer Freunde, den darf man fast dem Vatermörder gleich bewerten.
Petron.107,11

1881
Omnis vector nihil prius quaerit, quam cuius se diligentiae credat.
Jeder Passagier kümmert sich zuerst darum, wem er sein Leben anvertraut.
Petron.107,2

1882
Patimini liberos homines ire sine iniuria, quo destinant.
Lasst freie Menschen ungehindert gehen, wohin sie wollen!
Petron.107,3

1883
Saevi quoque implacabilesque domini crudelitatem suam impediunt
Selbst strenge, unversöhnliche Herren bezwingen ihre Grausamkeit.
Petron.107,4

1884
Dediticiis hostibus parcimus.
Wir schonen Feinde, die sich freiwillig ergeben.
Petron.107,4

1885
Noli causam confundere, sed impone singulis modum.
Bringe die Sache nicht durcheinander, sondern gib jedem Punkt seinen angemessenen Platz!
Petron.107,7

1886
Vultum qui permutat, fraudem parat, non satisfactionem.
Wer sein Aussehen verwandelt, sinnt auf Betrug, nicht auf Verständigung.
Petron.107,8

1888
Quis furor, exclamat, pacem convertit in arma?
Welche Raserei verwandelte den Frieden in Kampf?
Petron.108,14

1889
Contemptus amor vires habet.
Verschmähte Liebesglut entlädt sich (oft) in Gewalt.
Petron.108,14

1890
Cui non est mors una satis?
Wer begnügt sich nicht mit einem Todesopfer?
Petron.108,14

1891
Praeterita aboleri osculis placet.
Ein Versöhnungskuss lässt Vergangenes vergessen.
Petron.109,4

1892
O fallax natura deum: quae prima dedisti | aetati nostrae gaudia, prima rapis.
O du trügerische Natur der Götter: Die Freuden, die du als erste unserer Jugend schenktest, nimmst du als erste hinweg!
Petron.109,9

1893
Nulla est feminam tam pudica, quae non peregrina libidine usque ad furorem avertatur.
Keine Frau ist so keusch, dass sie sich nicht durch die Leidenschaft für einen fremden Mann bis zum Wahnsinn fortreißen lässt.
Petron.110,7

1895
Ipsum te iacentis corpus admonere debet, ut vivas.
Die Leiche selbst, die vor dir liegt, nötigt dich zu leben.
Petron.111,12

1896
Nemo invitus audit, cum cogitur aut cibum sumere aut vivere
Niemand hört es ungern, wenn man ihn zwingt, Speise zu sich zu nehmen und zu leben.
Petron.111,13

1894
Omnium idem est exitus et idem domicilium
Alle erwartet das selbe Ende und die selbe Wohnung. (Wir müssen alle sterben! Das ist nun einmal nicht zu ändern!)
Petron.111,8

1897
Placitone etiam pugnabis amori?
Warum denn kämpfen gegen eine Liebe, die dir Freude macht?
Petron.112,2

1898
Malo mortuum impendere quam vivum occidere.
Besser den Toten aufhängen, als einen Lebendigen umbringen.
Petron.112,7

1900
Veluti lecto funebri aptatus expecto mortem iam non molestam.
Gleichsam auf der Totenbahre erwarte ich den schon nicht mehr schmerzlichen Tod.
Petron.114,12

1899
Da oscula, dum licet
Gib Küsse, solange es dir vergönnt ist
Petron.114,9

1902
En homo quemadmodum natat!
Da sieh den Menschen, wie er schwimmt! (Der Mensch: ein Spielball der Wellen!")
Petron.115,10

1903
Si bene calculum ponas, ubique naufragium est.
Berechnet man es genau, so ist überall Schiffbruch.
Petron.115,16

1904
Quicquid feceris, omnia haec eodem ventura sunt.
Man mag tun, was man will, alles kommt auf das Gleiche hinaus.
Petron.115,18

1901
Sinite me sententiam explere; laborat carmen in fine.
Lasst mich meinen Gedanken zu Ende bringen; am Schluss ist mein Gedicht noch nicht in Ordnung
Petron.115,4

1905
Homines (Crotone) aut captantur aut captant.
Die Leute (in Croton) werden entweder betrogen oder betrügen.
Petron.116,6

1908
Quod bene feliciterque eveniat!
Glück und Segen!
Petron.117,11

1909
Quid, vos iumentum me putatis esse aut lapidariam navem?
Glaubt ihr denn, ich sei ein Lasttier oder ein Frachtschiff für Steinfuhren?
Petron.117,12

1910
Hominis operas locavi, non caballi.
Ich habe mich als einen Menschen verdingt, aber nicht als Pferd.
Petron.117,12

1911
Non minus liber sum quam vos, etiam si pauperem pater me reliquit.
Ich bin nicht weniger frei als ihr, wenn mich mein Vater auch in Armut zurückgelassen hat.
Petron.117,12

1906
Quid cessamus mimum componere?
Warum zögern wir, eine Posse in Szene zu setzen?
Petron.117,4

1907
Nemo ausus est artem damnare nihil auferentem.
Keiner kann einem Plan verurteilen, das nichts kostet.
Petron.117,5

1912
Multos carmen decepit.
Viele irren sich in der Poesie. (Viele hat die Posie schon getäuscht.)
Petron.118,1

1913
Ut quisque versum pedibus instruxit sensumque teneriorem verborum ambitu intexuit, putavit se continuo in Heliconem venisse.
Sobald einer den Vers rhythmisch gebaut und seinen feineren Gedanken in die rechten Worte gekleidet hat, bildet er sich ein, er habe schon den Helikon erstiegen.
Petron.118,1

1915
Non concipere aut edere partum mens potest nisi ingenti flumine litterarum inundata
Kein Talent ist zu der Empfängnis und der Geburt fähig, wenn es sich nicht mit dem gewaltigen Strom der Literatur getränkt hat
Petron.118,3

1916
Generosior spiritus vanitatem non amat.
Ein edler Geist hält nichts vom eitlen Aufputz.
Petron.118,3

1917
Curandum est, ne sententiae emineant extra corpus orationis expressae, sed intexto vestibus colore niteant.
Man hat dafür zu sorgen, dass kein Gedanke aus dem Rahmen des Ganzen herausfalle, sondern das Gedicht wie ein harmonisch gefärbtes Gewand glänze.
Petron.118,5

1918
Quaerit se natura nec invenit.
Die Natur sucht ihre Erfüllung und kann sie nicht finden.
Petron.119,1,,24

1919
Ingeniosa gula est.
Die Schlemmer sind erfindungsreich. (Hunger ist der beste Koch)
Petron.119,1,33

1920
Venalis populus, venalis curia patrum: est favor in pretio.
käuflich ist das Volk und käuflich sind die Vertreter in der Kurie. Es steht die Gunst in Wert.
Petron.119,1,41f.

1923
Iudice Fortuna cadat alea!
Entscheide, Glück! Dein Würfel sei gefallen.
Petron.121,1,174

1922
Inter tot fortes armatus nescio vinci.
Unbesiegbar bin ich bei so vieler Helden Beistand.
Petron.121,1,176

1921
Destruet istas idem, qui posuit, moles deus.
Vernichten wird diesen Koloss der Gott, der sie schuf.
Petron.121,1,8f.

1924
Quantum quisque timet, tantum fugit.
Das Maß der Furcht bestimmt das Maß der Eile! (Wie sehr einer fürchtet, so schnell flieht er.)
Petron.123,1,221

1925
Quam male est extra legem viventibus! quicquid meruerunt, semper expectant.
Wie schwer sich's lebt außerhalb des Gesetzes! Beständig fürchtet man, was man verdient.
Petron.125,4

1927
Haec vera est Danae.
Hier ist die wahre Danae.
Petron.126,18

1926
Quaedam feminae sordibus calent.
Es gibt Frauen, deren Sinn nur nach Männern der Gasse steht. (Es gibt Frauen, die sich am Schmutz erwärmen )
Petron.126,5

1928
In umbra voluptatis diutius luditur.
Im Schatten der Wollust spielt sich's länger. (Im Vorhof der Lust hält das Vergnügen länger an).
Petron.129,4

1831
O lusum fortunae mirabilem!
Welch seltsames Spiel des Glücks!
Petron.13,1

1832
Scis rediisse ad nos thesaurum, de quo querebar?
Weißt du, dass der Schatz, dessen Verlust ich beklagte, zu uns zurückgekehrt ist?
Petron.13,2

1929
Paratus miles arma non habui.
Ich war ein kampfbereiter Krieger, hatte aber keine Waffen.
Petron.130,4

1931
Rogas potius quam temptas?
Warum fragst du? Versuche es doch lieber! (Wer lange fragt, geht lange irr. Frisch gewagt ist halb gewonnen)
Petron.131,11

1815
Aliis leporem excitavi.
Für andere habe ich einen Hasen aufgescheucht.
Petron.131,7

1930
Dignus amore locus.
Ein Liebesort!
Petron.131,8

1932
Sermonis puri non tristis gratia ridet.
Eine ehrliche Rede lacht in heiterer Anmut.
Petron.132,15

1933
Veneris quis gaudia nescit?
Wer kennt nicht die Freuden der Venus?
Petron.132,15

1934
Nihil est hominum inepta persuasione falsius nec ficta severitate ineptius.
Nichts ist verkehrter als der läppische Versuch, die Menschen überzeugen zu wollen, nichts Alberner als erheuchelte Strenge. (Nichts ist verkehrter auf der Welt als dumme Borniertheit, nichts dummer als scheinheilige Muckerei.)
Petron.132,16

1935
Quisquis peccat inops, minor est reus.
Wer sich aus Schwäche vergeht, hat mindere Strafe zu fürchten.
Petron.133,3

1936
Et operam et sudorem perdidisti.
Du hast dich vergebens in Schweiß gebracht. (Du hast Mühe und Schweiß vergeudet).
Petron.134,2

1937
Die feriarum etiam lugentes rident.
An einem Festtag lachen selbst Trauernde (Leidtragende).
Petron.134,7

1938
Ego tibi pro ansere struthocamelum reddam.
Ich gebe dir für deine Gans einen Strauß zurück.
Petron.137,4

1939
Rogo expiare manus pretio liceat!
Lass mich btte meine Hände mit einem Bußgeld entsühnen!
Petron.137,6

1940
Quisquis habet nummos, secura naviget aura.
Wer Gold in seinem Beutel hat, | Der fährt mit guten Winden.
Petron.137,9

1941
Quod vis, nummis praesentibus opta, et veniet.
Wer Wünsche hegt, | Der lasse Münzen blinken: | Dann kommt Fortuna angefegt; | Sonst pflegt sie arg zu hinken. (Wer Geld hat, kann sich jeden Wunsch erfüllen.)
Petron.137,9,9

1942
Prende furem!
Halte den Dieb!
Petron.138,3

1833
Quid faciunt leges, ubi sola pecunia regnat, || aut ubi paupertas vincere nulla potest?
Was denn vermögen Gesetze, wo doch nur Vermögen entscheidet, || Armut niemals den Sieg sich zu erringen vermag? (Geld regiert die Welt).
Petron.14,2

1834
Ipsi qui Cynica traducunt tempora pera, || non numquam nummis vendere vera solent.
Kaufen doch selbst die Männer, bepackt mit dem kynischen Ranzen,|| Häufig mit Geld sich ein, was sie als Wahrheit erkannt.
Petron.14,2

1835
Iudicium nihil est nisi publica merces.
Ein Gerichtsurteil ist nicht anderes als eine käufliche Ware.
Petron.14,2

1836
Pretium maioris compendii levior facit iactura.
Durch einen kleineren Verlust lässt sich (mitunter) ein größerer Gewinn erzielen.
Petron.14,4

1943
Nihil est commodius quam semper cum sapientia loqui.
Nichts ist vorteilhafter, als immer mit ruhiger Überlegung zu sprechen.
Petron.140,14

1944
Nulli celerius homines incidere debent in malam fortunam, quam qui alienum concupiscunt.
Kein Mensch sollte schneller ins Unglück geraten, als die nach fremdem Gut trachten.
Petron.140,15

1945
Sicut muta animalia cibo inescantur, sic homines non caperentur, nisi spe aliquid morderent.
Wie die stummen Tiere mit Ködern gefangen würden, so könnte man auch die Menschen nicht einfangen, wenn sie keine Hoffnung zu beißen bekämen.
Petron.140,15

1837
Nolo, quod cupio, statim tenere.
Nicht erfülle mein Begehr sich augenblicklich!
Petron.15,9

1838
Nec victoria mi placet parata.
Nicht gefällt mir ein Sieg, der mir in den Schoß fällt.
Petron.15,9

1839
Contemni turpe est, legem donare superbum.
Schmählich, verachtet zu werden, doch stolz, die Strafe erlassen.
Petron.18,6

1840
Hoc amo, quod possum qua libet ire via.
Das ist mir lieb, dass ich gehen kann, wohin ich mag.
Petron.18,6

1841
Sane et sapiens contemptus iurgia nectit.
Fängt doch auch ein Philosoph Streit an, wird er verachtet!
Petron.18,6

1842
Qui non iugulat, victor abire solet.
Wer (seinen Feind) nicht erdrosselt, der pflegt siegreich von dannen zu gehn.
Petron.18,6

1820
Non bene olere possunt, qui in culina habitant.
Nicht gut können die riechen, die in der Küche zu Hause sind.
Petron.2,1

1843
Etiam dormire vobis in mente est, cum sciatis Priapi genio pervigilium deberi?
Steht euch der Kopf sogar nach Schlafen, obwohl ihr wisst, dass ihr dem Genius des Priapus eine Nachwache schuldet?
Petron.21,7

1844
Ascyltos in hoc triclinio solus ferias agit?
Hat denn Askyltos in diesem Speisezimmer alleine Ferien?
Petron.24,3

1845
Potest taurum tollere, qui vitulum sustulit.
Nur der kann einen Stier tragen, der ein Kalb getragen hat.
Petron.25,6

1822
Necesse cum insanientibus furere.
Man muss mit den Verrückten verrückt sein.
Petron.3,2

1823
Magistri nisi dixerint, quae adulescentuli probent, 'soli in scholis relinquentur'
Wenn die Lehrer nicht den Jüngelchen nach dem Mund reden, bleiben sie, allein in der Schule zurück.
Petron.3,2 (nach Cicero)


Literatur:
zu "Petron"
3987
Achatz, I.
Petrons Satiricon als Spiegel zeitgenössischer literarischer und sozialer Ereignisse
Diss.Wien 1965
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zvab

3988
Adamietz, J.
Zum literarischen Charakter von Petrons Satyrica
in: Rh.Mus. 130,1987,329-e46
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zvab

3989
Arrowsmith, W.
Luxury and Death in the Satyricon
in: Arion 5,1966, 304-331
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zvab

3990
Avery, W.T.
Cena Trimalchionis 35,7. Hoc est ius cenae
in: Class.Philol. 55,1960, 115-118
booklooker
zvab

3991
Bagnani, G.
Trimalchio
in: Phoenix 7,1953, 77-91
booklooker
zvab

3992
Bagnani, G.
Ariter of Elegance. A Study of the Life and Works of. C.Petronius
Toronto 1954
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zvab

3993
Bagnani, G.
The House of Trimalchio
in: Am.Journ.Philol. 75,1954,16-39
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zvab

3994
Bagnani, G.
Encolpius Gladiator Obscenus
in: Class.Philol. 51,1956, 24-27
booklooker
zvab

3995
Beck, R.
Some Observations on the Narrative Technique of Petronius
in: Phoenix 17,1973, 42-61
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zvab

3996
Beck, R.
Encolpius at the Cena
in: Phoenix 29,1975, 270-283
booklooker
zvab

3997
Beck, R.
Emolpus poeta, Eumolpus Fabulator. A Study of Characterization in the Satyricon
in: Phoenix 33,1979, 239-253
booklooker
zvab

3998
Beck, R.
The Satyricon: Satire, Narrator, and Antecedents
in: Mus.Helv.39,1982, 206-214
booklooker
zvab

2845
Bendz, G.
Sprachliche Bemerkungen zu Petron
in: Eranos 39/1941, 53
booklooker
zvab

3865
Bömer, F.
Witwe von Ephesus, Petron 111,1 und die 877. in 1001 Nacht
in: Gymn 93/1986
booklooker
zvab

3872
Braswell, B.K.
Zu Petron 34,4
in: Philol.125/1981,152 (Misz.)
booklooker
zvab

3999
Brózek, M.
Szeneriebeschreibungen bei Petronius
in: Eos 60, 1972, 285-291
booklooker
zvab

1529
Büchner, K.
Römische Literaturgeschichte. Ihre Grundzüge in intrpretierender Darstellung
Stuttgart (Kröner, TB 199) 1967
booklooker
zvab

4000
Buchwald, W.
Die kluge Witwe von Ephesus (Petron.112,7)
in: Wien.Stud.77,1964,184
booklooker
zvab

1545
Burck, Erich (Hg.)
Das römische Epos (Grundriss der Literaturgeschichten nach Gattungen)
Darmstadt (WBG) 1979
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zvab

4001
Bürger, K.
Der antike Roman vor Petronius
in: Herm.72,1892, 345-358
booklooker
zvab

4002
Canali, L.
L'erotico e il grottesco nel Satyricon
Roma 1986
booklooker
zvab

4057
Castagna, Luigi
Studien zu Petron und seiner Rezeption
Berlin, de Gruyter, 2007
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zvab

4003
Ciaffi, V.
La Struttura des Satyricon
Torrino 1955
booklooker
zvab

4004
Ciaffi, V.
Intermezzo nella "Cena" Petroniana (41,10-46,8)
in: Riv.Filol.33,1955,113-145
booklooker
zvab

4005
Colin, J.
Encolpio e il piatto d'argento con lo zodiaco (petronio 35)
in: Riv.Filol.29,1951,29-144
booklooker
zvab

4006
Courtney, E.
Problems in the Text of Petronius
in: Eranos 86,1988,74-76
booklooker
zvab

4007
Ebersbach, V.
Petrons Stellung zu den sozialen Kräften der frühen Kaiserzeit
Diss.Jena 1967
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zvab

4008
Effe, B.
Entstehung und Funktion "personaler" Erzählweisen in der Erzählliteratur der Antike
in: Poetica 7,1975,135-157
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zvab

4009
Feix, J.
Wortstellung und Satzbau in Petrons Roman
Diss.Breslau 1934
booklooker
zvab

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Fröhlke, F.M.
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