Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis.
 
 
 
top

Gaius Petronius Arbiter

Satyricon
Schiffbruch und Tod des Lichas, Possenspiel für die Erbschleicher von Kroton, die Poetik des Eumolpus und sein Bürgerkriegsgedicht
Petron.114-125

 

 
vorherige Seite folgende Seite
 

1. Schiffbruch. Tod des Lichas. Encolpius verabschiedet sich liebevoll von Giton. Rettung durch Fischer.
(114,1) Dum haec taliaque iactamus, inhorruit mare nubesque undique adductae obruere tenebris diem. Discurrunt nautae ad officia trepidantes velaque tempestati subducunt. (114,2) Sed nec certos fluctus ventus impulerat, nec, quo destinaret cursum, gubernator sciebat. (114,3) †Siciliam modo ventus dabat†, saepissime Italici litoris aquilo possessor convertebat huc illuc obnoxiam ratem, et quod omnibus procellis periculosius erat, tam spissae repente tenebrae lucem suppresserant, ut ne proram quidem totam gubernator videret. (114,4) Itaque pernicies postquam manifesta convaluit, Lichas trepidans ad me supinas porrigit manus (114,5) et: "Tu", inquit, "Encolpi, succurre periclitantibus, id est vestem illam divinam sistrumque redde navigio. Per fidem, miserere, quemadmodum quidem soles".
114. Während wir dies und anderes besprachen, wurde die See unruhig, Wolken zogen sich von allen Seiten zusammen und verwandelten den Tag in Finsternis. Voller Hast liefen die Matrosen hin und her zu ihrem Dienst und rafften die Segel. Aber der Wind gab den Wellen noch keine bestimmte Richtung, und der Steuermann wusste nicht, welchen Kurs er halten solle. Bald trieb der Wind gegen Sizilien zu, bald gewann der Nordwind Oberhand und drängte das unglückliche Schiff in einem Wirbel gegen das italische Festland zu. Und was gefährlicher als alle Stürme war, plötzlich brach eine solche dichte Nacht herein, dass der Steuermann nicht einmal das ganze Vorderschiff sehen konnte. Als somit das Verderben deutlich zunahm, kam Lichas zitternd zu mir, erhob seine Hände flehentlich und sagte: "Du, Enkolpius, hilft uns in der Not, gib nämlich unserem Schiff jenes heilige Gewand und das Sistrum wieder! Bei meiner Treu, erbarme dich! Du hast doch sonst ein mitleidiges Herz."
(114,6) Et illum quidem vociferantem in mare ventus excussit, repetitumque infesto gurgite procella circumegit atque hausit. (114,7) Tryphaenam autem prope iam <exanimatam> fidelissimi rapuerunt servi, scaphaeque impositam cum maxima sarcinarum parte abduxere certissimae morti. <...>
Während er noch so rief, warf ihn der Sturm ins Meer. Er tauchte zwar wieder auf, aber der Sturm überschüttete ihn mit seinen Wogen, und der Strudeln verschlang ihn. Die Tryphaena aber, die schon fast <leblos war,> packten ihre ergebensten Sklaven, setzten sie in das Boot und entrissen sie so mit den größten Teil ihres Gepäcks dem schon sicheren Tod. <...>
(114,8) Applicitus cum clamore flevi et: "Hoc", inquam, "a diis meruimus, ut nos sola morte coniungerent? Sed non crudelis fortuna concedit. (114,9) Ecce iam ratem fluctus evertet, ecce iam amplexus amantium iratum dividet mare. Igitur, si vere Encolpion dilexisti, da oscula, dum licet, ultimum hoc gaudium fatis properantibus rape". ( 114,10) Haec ut ego dixi, Giton vestem deposuit, meaque tunica contectus exeruit ad osculum caput. Et ne sic cohaerentes malignior fluctus distraheret, utrumque zona circumvenienti praecinxit (114,11) et: "Si nihil aliud, certe diutius", inquit, "iunctos nos mare feret, vel si voluerit misericors ad idem litus expellere, aut praeteriens aliquis tralaticia humanitate lapidabit, aut, quod ultimum est iratis etiam fluctibus, imprudens harena componet". ( 114,12) Patior ego vinculum extremum, et veluti lecto funebri aptatus expecto mortem iam non molestam.
Ich aber umarmte ihn (den Giton), weinte und schrie: "Haben wir es bei den Göttern verschuldet, dass sie uns erst im Tod vereinen? Aber selbst das will ein grausames Schicksal nicht dulden. Sieh, jetzt wird die Flut unser Schiff umwerfen, ach, und das Meer in seiner Wut wird sogleich unsere in Liebe umschlungen Körper auseinanderreißen. Deshalb, wenn du deinen Enkolpius wahrhaft geliebt hast, so küsse mich, solange es noch möglich ist, und entreiße dem gierigen Schicksal diese letzte Wonne!" Auf diese Worte legte Giton sein Gewand ab, schmiegte sich in das meine und hob seinen Kopf zum Kuss. Und damit keine missgünstige Welle unsere Umklammerung löse, schlang er seinen Gürtel um uns beide und sagte: "Wenigstens wird uns das Meer längere Zeit vereinigt tragen, oder, wenn es aus Mitleid uns an das selbe Gestade antreiben sollte, so wird ein zufälliger Wanderer so menschenfreundlich sein, uns vereint zu begraben, oder - was der letzte Dienst der erregten Wogen wäre - so werden sie uns vereint im Sande betten." Ich lasse mir dieses letzte Liebesband gefallen und erwarte, wie auf die Totenbahre gestreckt, den schon nicht mehr schmerzlichen Tod.
(114,13) Peragit interim teNon mpestas mandata fatorum, omnesque reliquias navis expugnat. non arbor erat relicta, non gubernacula, non funis aut remus, sed quasi rudis atque infecta materies ibat cum fluctibus. <...>
Indessen führte der Sturm die Befehle des Schicksals zu Ende und brachte alles, was auf dem Schiff noch übrig war, in seine Gewalt. Es blieb nicht der Mast, nicht das Steuer, kein Tau, kein Ruder: wie ein roher, unbehauener Strunk schwamm das Schiff mit den Wellen. <...>
(114,14) Procurrere piscatores parvulis expediti navigiis ad praedam rapiendam. Deinde ut aliquos viderunt, qui suas opes defenderent, mutaverunt crudelitatem in auxilium. <...>
Da drängten flinke Fischer auf kleinen Booten heran, um Beute zu machen. Als sie aber noch Leute auf dem Schiff sahen, bereit, ihre Habe zu verteidigen, da schlug ihre Grausamkeit in Hilfsbereitschaft um. <...>

 

2. Die Rettung des in sein Dichten versunkenen Eumolpos. Die Nacht nach der Rettung. Beisetzung des Lichas am nächsten Tag.
(115,1) Audimus murmur insolitum et sub diaeta magistri quasi cupientis exire beluae gemitum. (115,2) Persecuti igitur sonum invenimus Eumolpum sedentem membranaeque ingenti versus ingerentem. (115,3) Mirati ergo, quod illi vacaret in vicinia mortis poema facere, extrahimus clamantem iubemusque bonam habere mentem. (115,4) At ille interpellatus excanduit et: "Sinite me", inquit, "sententiam explere; laborat carmen in fine". ( 115,5) Inicio ego phrenetico manum iubeoque Gitona accedere et in terram trahere poetam mugientem.
115. Wir hören ein sonderbares Murren unten in der Kajüte des Steuermann, wie das Knurren eines Raubtieres, das nach einem Ausgang sucht. Wir gehen also dem Ton nach und finden den Eumolpos dasitzen und ein riesiges Pergament mit Versen ausfüllen. Wir wundern uns, dass er angesichts des Todes noch zum Dichten Zeit fand, ziehen ihn hervor, obgleich er schrie, und sprechen ihm Mut zu. Er aber ist wütend, weil wir ihn gestört hätten, und ruft: "Lasst mich meinen Plan zu Ende bringen; am Schluss ist mein Gedicht noch nicht in Ordnung." Ich aber packte den Rasenden, rufe den Giton herbei, dass er den brüllenden Dichter ans Land ziehen möge.
(115,6) Hoc opere tandem elaborato casam piscatoriam subimus maerentes cibisque naufragio corruptis utcumque curati tristissimam exegimus noctem. (115,7) Postero die, cum poneremus consilium, cui nos regioni crederemus, repente video corpus humanum circumactum levi vertice ad litus deferri. (115,8) Substiti ergo tristis coepique umentibus oculis maris fidem inspicere (115,9) et: "Hunc forsitan", proclamo, "in aliqua parte terrarum secura expectat uxor, forsitan ignarus tempestatis filius aut pater; utique reliquit aliquem, cui proficiscens osculum dedit. (115,10) Haec sunt consilia mortalium, haec vota [magnarum cogitationum]. En homo, quemadmodum natat!"
Als dies endlich erledigt war, traten wir traurig in einer Fischerhütte ein, sättigten uns, so gut es gehen wollte, an den vom Schiffbruch verdorbenen Speisen und verbrachten eine sehr traurige Nacht. Als wir am nächsten Tag berieten, welcher Richtung wir uns anvertrauen sollten, sahen wir, wie ein menschlicher Körper von einer leichten Welle gegen das Ufer getrieben wurde. Ich blieb stehen, betrachtete feuchten Auges das Opfer des treulosen Meeres und rief aus: " Auch diesen erwartete vielleicht an irgendeinem Punkt der Erde die sorglose Gattin, vielleicht ein Vater oder Sohn, der nichts weiß von diesem Sturm. Gewiss hat er jemanden zurückgelassen, den er beim Abschied geküsst hat. Das sind die Ratschlüsse der Sterblichen, das sind die Wünsche [hochgespannter Gedanken]! Da sieh den Menschen, wie er schwimmt!"
(115,11) Adhuc tanquam ignotum deflebam, cum inviolatum os fluctus convertit in terram, agnovique terribilem paulo ante et implacabilem Licham pedibus meis paene subiectum. (115,12) Non tenui igitur diutius lacrimas, immo percussi semel iterumque manibus pectus et: "Ubi nunc est", inquam, "iracundia tua, ubi impotentia tua? (115,13) Nempe piscibus beluisque expositus es et, qui paulo ante iactabas vires imperii tui, de tam magna nave ne tabulam quidem naufragus habes. (115,14) Ite nunc mortales, et magnis cogitationibus pectora implete. Ite cauti et opes fraudibus captas per mille annos disponite. ( 115,15) Nempe hic proxima luce patrimonii sui rationes inspexit, nempe diem etiam, quo venturus esset in patriam, animo suo fixit. Dii deaeque, quam longe a destinatione sua iacet!
Noch beweinte ich ihn als einen Unbekannten, als die Welle sein unentstelltes Gesicht dem Land zukehrte, und ich den kurz vorher noch gefürchteten, unversöhnlichen Lichas fast vor meine Füße angespült sah. Da konnte ich die Tränen nicht länger zurückhalten, nein, ich schlug wiederholt an die Brust und rief: "Wo ist jetzt dein Zorn, wo deine Unduldsamkeit? Da liegst du nun, eine Beute der Fische und wilden Tiere! Noch vor kurzem hast du geprahlt mit deiner Macht, und jetzt bleibt dir von einem so großen Schiff als Schiffbrüchigem nicht einmal eine Planke. Ja, geht nur, ihr Sterblichen, und schwellt eure Brust mit großen Gedanken! Gehen, ihr Vorsorglichen, und verfügt über eure durch Betrug zusammengerafften Schätze über tausend Jahre hinaus! Dieser da hat gestern die Abrechnungen seines Vermögens nachgeprüft, natürlich auch den Tag seiner Heimkehr im Geiste festgelegt: Ihr Götter und Göttinnen, wie weit ab liegt er von dem Ziel seiner Berechnungen!
(115,16) Sed non sola mortalibus maria hanc fidem praestant. Illum bellantem arma decipiunt, illum diis vota reddentem penatium suorum ruina sepelit. Ille vehiculo lapsus properantem spiritum excussit, cibus avidum strangulavit, abstinentem frugalitas. Si bene calculum ponas, ubique naufragium est. (115,17) At enim fluctibus obruto non contingit sepultura: tanquam intersit, periturum corpus quae ratio consumat, ignis an fluctus an mora! ( 115,18) Quicquid feceris, omnia haec eodem ventura sunt. Ferae tamen corpus lacerabunt: tanquam melius ignis accipiat! Immo hanc poenam gravissimam credimus, ubi servis irascimur. (115,19) Quae ergo dementia est, omnia facere, ne quid de nobis relinquat sepultura?" <...>
Solche Treue leistet aber nicht nur das Meer den Menschen. Jenen Krieger betrügen seine Waffen, den begraben im Sturz, während er der Gottheit Opfer darbringt, die Bilder seiner Penaten. Ein anderer fällt aus seinem Wagen und gibt seinen flüchtigen Geist auf, der Gierige erstickt an seiner Speise, den Mäßigen tötet seine Enthaltsamkeit. Berechnet man es genau, so ist überall Schiffbruch. Aber freilich, dem Ertrunkenen ist kein Grab beschieden. Als ob es einen Unterschied ausmachte, welche Macht den dem Untergang geweihten Leib zerstöre, ob Feuer, ob das Meer, ob die Zeit. Man mag tun, was man will, alles kommt auf das Gleiche hinaus. "Aber die wilden Tiere zerfleischen den Leib." Geht etwa das Feuer sanfter mit ihm um? Halten wir den Feuertod nicht für den grausamsten, wenn wir auf unsere Sklaven erzürnt sind? Was ist das also für eine Narrheit, alles aufzubieten, damit nur ja nicht ein Teil von uns unbestattet bleibe! " <...>
(115,20) Et Licham quidem rogus inimicis collatus manibus adolebat. Eumolpus autem dum epigramma mortuo facit, oculos ad arcessendos sensus longius mittit.
Und dem Lichas richteten wir mit widerstrebenden Händen einen Scheiterhaufen auf und setzten ihn in Brand. Eumolpos richtete seinen Blick in die Weite, um Gedanken herbeizulocken und eine Grabinschrift für den Toten zu dichten.<...>

 

3. Unterwegs nach Kroton. Ein Fremder klärt über eine charakterliche Eigenart der Bürger von Kroton auf.
(116,1) Hoc peracto libenter officio destinatum carpimus iter ac momento temporis in montem sudantes conscendimus, ex quo haud procul impositum arce sublimi oppidum cernimus. (116,2) Nec, quod esset, sciebamus errantes, donec a vilico quodam Crotona esse cognovimus, urbem antiquissimam et aliquando Italiae primam. ( 116,3) Cum deinde diligentius exploraremus, qui homines inhabitarent nobile solum quodve genus negotiationis praecipue probarent post attritas bellis frequentibus opes: (116,4) "O mi", inquit, "hospites, si negotiatores estis, mutate propositum aliudque vitae praesidium quaerite. (116,5) Sin autem urbanioris notae homines sustinetis semper mentiri, recta ad lucrum curritis. ( 116,6) In hac enim urbe non litterarum studia celebrantur, non eloquentia locum habet, non frugalitas sanctique mores laudibus ad fructum perveniunt, sed quoscunque homines in hac urbe videritis, scitote in duas partes esse divisos. Nam aut captantur aut captant. ( 116,7) In hac urbe nemo liberos tollit, quia, quisquis suos heredes habet, non ad cenas, non ad spectacula admittitur, sed omnibus prohibetur commodis, inter ignominiosos latitat. (116,8) Qui vero nec uxorem unquam duxerunt nec proximas necessitudines habent, ad summos honores perveniunt, id est soli militares, soli fortissimi atque etiam innocentes habentur. (116,9) Adibitis", inquit, "oppidum tanquam in pestilentia campos, in quibus nihil aliud est nisi cadavera, quae lacerantur, aut corvi, qui lacerant." <...>
116. Nachdem wir ihm diesen Dienst gerne erwiesen hatten, traten wir die beschlossene Wanderung an und erstiegen eilig und mit viel Schweißvergießen einen Berg, von dem aus nicht weit entfernt wir eine Stadt mit ragender Burg erblickten. Welche es sei, wussten wir in der Irre nicht, bis wir von einem Landwirt hörten, dass es Kroton sei, eine uralte Stadt und vor Zeiten die erste Italiens. Wir erkundigten uns genauer, was für eine Art Menschen diesen edlen Ort bewohnten, welches Gewerbe sie besonders betrieben, nachdem sie durch häufige Kriege ihren Reichtum eingebüßt hätten. "O meine Fremdlinge," sagte der, "wenn ihr Handelsleute seid, so ändert euren Plan und sucht euch auf eine andere Weise etwas zu verdienen. Wenn ihr aber als Menschen von feinerem Schlag euch immer auf Lügen verlegt, dann seid ihr auf dem rechten Weg zum Gewinn. In dieser Stadt werden keine Wissenschaften gepflegt, keine Beredsamkeit hat da Boden, keine Mäßigkeit und keine unsträflichen Sitten finden da Beifall und Lohn, sondern alle Leute, die ihr in dieser Stadt seht, sind - müsst ihr wissen - in zwei Gruppen geteilt: entweder werden sie betrogen oder sie betrügen. In dieser Stadt zieht kein Mensch seine Kinder groß, weil kein Mensch, der Erben hat, zu Tisch geladen oder zu Festspielen zugelassen wird, sondern, von allen Bequemlichkeiten des Lebens ausgeschlossen, in der Versenkung verborgen leben muss. Dagegen die, die nie geheiratet haben und ohne die nächsten Anverwandten sind, die gelangen zu den höchsten Ehren, das heißt, nur sie werden Soldaten, sie allein gelten für höchst tapfer und rechtschaffen. Wenn ihr in diese Stadt kommt, wird es euch sein, als ob ihr zur Pestzeit ein Feld seht, auf dem es nichts als Leichen gibt, die zerfetzt werden, oder Raben, die sie zerfetzen."<...>

 

4. Eumolpus plant ein Possenspiel, um die Erbschleichermentalität der Krotoniaten auszunutzen: Rollenverteilung
(117,1) Prudentior Eumolpus convertit ad novitatem rei mentem genusque divinationis sibi non displicere confessus est. (117,2) Iocari ego senem poetica levitate credebam, cum ille: "Utinam quidem", <inquit>, "sufficeret largior scaena, id est vestis humanior, instrumentum lautius, quod praeberet mendacio fidem: non mehercules partem istam differrem, sed continuo vos ad magnas opes ducerem". (117,3) Atquin promitto, quicquid exigeret, dummodo placeret vestis, rapinae comes, et quicquid Lycurgi villa grassantibus praebuisset; nam nummos in praesentem usum deum matrem pro fide sua reddituram. —
117. Der weltkundige Eumolpos stellte Betrachtungen über diese Neuigkeit an und gestand, dass ihm dieser Art von Spekulation nicht übel gefalle. Ich meinte, der Alte scherze in seinem Dichterleichtsinn, er sagte aber: "Ach, wenn mir doch eine bedeutendere Rolle zugefallen wäre und damit ein anständigeres Kostüm, ein stattlicheres Instrument, um damit meine Lügen glaubhaft zu machen! Wahrhaftig ich würde diese Rolle nicht verschieben, sondern euch sofort zu großem Wohlstand führen." Darauf aber versprach ich ihm alles, was er wünsche, wofern er sich mit dem Gewand zufrieden gebe, das wir geraubt und seitdem mit uns geführt hatten, und mit all dem, was uns das Landhaus des Lykurgos bei unserer Landstreicherei in die Hände gespielt hatte. Geld für den täglichen Bedarf werde uns schon die Große Mutter nach ihrer Gnade zuweisen. -
(117,4) "Quid ergo", inquit Eumolpus, "cessamus mimum componere? Facite ergo me dominum, si negotatio placet." ( 117,5) Nemo ausus est artem damnare nihil auferentem. Itaque ut duraret inter omnes tutum mendacium, in verba Eumolpi sacramentum iuravimus: uri, vinciri, verberari ferroque necari, et quicquid aliud Eumolpus iussisset. Tanquam legitimi gladiatores domino corpora animasque religiosissime addicimus. (117,6) Post peractum sacramentum serviliter ficti dominum consalutamus, elatumque ab Eumolpo filium pariter condiscimus, iuvenem ingentis eloquentiae et spei, ideoque de civitate sua miserrimum senem exisse, ne aut clientes sodalesque filii sui aut sepulcrum quotidie, causam lacrimarum, cerneret. (117,7) Accessisse huic tristitiae proximum naufragium, quo amplius vicies sestertium amiserit; nec illum iactura moveri, sed destitutum ministerio non agnoscere dignitatem suam. (117,8) Praeterea habere in Africa trecenties sestertium fundis nominibusque depositum; nam familiam quidem tam magnam per agros Numidiae esse sparsam, ut possit vel Carthaginem capere.
Da sagte Eumolpos: "Warum also zögern wir, unsere Posse in Szene zu setzen? Macht mich nur zu eurem Herrn, wenn euch mein Plan zusagt!" Keiner wollte seinem Plan, der nichts verderben konnte, entgegen sein, und damit alle treu an dem Trug festhielten, schworen wir dem Eumolpos in feierlichen Worten zu, wir wollten uns brennen, fesseln, geißeln, mit dem Schwert hinrichten lassen oder was sonst immer Eumolpos von uns fordern würde. Wie echte Gladiatoren verschrieben wir uns so auf das feierlichste unserem Gebieter mit Leib und Seele. Nach der Eidesleistung grüßten wir unseren Herrn als verstellte Sklaven und übten uns gemeinsam in unseren Rollen: Eumolpos habe seinen Sohn bestattet, einen hoffnungsreichen jungen Mann von großer Beredsamkeit, deshalb habe der unglückselige Greis seine Vaterstadt verlassen, um nicht täglich die Klienten und Freunde seines Sohnes oder sein Grabmal, die Ursachen seiner Tränen, sehen zu müssen. Sein Elend habe der jüngste Schiffbruch vergrößert, durch den er mehr als eine Million verloren habe. Für seine Person mache er sich zwar nichts aus dem Verlust, aber ohne sein Dienstpersonal sehe er sich nicht mehr für voll an. In Afrika habe er noch ein Vermögen von drei Millionen in Grundstücken und Schuldtiteln liegen, auf den numidischen Äckern ein solches Heer von Sklaven zerstreut, dass er damit sogar Karthago erobern könnte.
(117,9) Secundum hanc formulam imperamus Eumolpo, ut plurimum tussiat, ut sit modo <astrictioris, modo> solutioris stomachi cibosque omnes palam damnet; loquatur aurum et argentum fundosque mendaces et perpetuam terrarum sterilitatem; (117,10) sedeat praeterea quotidie ad rationes tabulasque testamenti omnibus mensibus renovet. Et ne quid scaenae deesset, quotiescunque aliquem nostrum vocare temptasset, alium pro alio vocaret, ut facile appareret dominum etiam eorum meminisse, qui praesentes non essent.
Den Eumolpos forderten wir auf, in Übereinstimmung mit diesem Programm recht viel zu husten, bald Verstopfung, bald Durchfall zu markieren, vor Zeugen an allen Speisen herumzumäkeln, von Gold und Silber, von unrentablen Grundstücken und beständiger Dürre zu sprechen, täglich über Abrechnungen zu sitzen und allmonatlich sein Testament zu ändern. Und damit auch nichts an der Komödie fehle, solle er, so oft er einen von uns rufen wolle, falsche Namen rufen, woraus ersichtlich werde, dass sich der Herr auch an solche erinnere, die nicht zur Stelle wären.
(117,11) His ita ordinatis, "quod bene feliciterque eveniret", precati deos viam ingredimur. Sed neque Giton sub insolito fasce durabat, et mercennarius Corax, detractator ministerii, posita frequentius sarcina male dicebat properantibus, affirmabatque se aut proiecturum sarcinas aut cum onere fugiturum. (117,12) "Quid, vos", inquit, "iumentum me putatis esse aut lapidariam navem? Hominis operas locavi, non caballi. Nec minus liber sum quam vos, etiam si pauperem pater me reliquit." Nec contentus maledictis tollebat subinde altius pedem et strepitu obsceno simul atque odore viam implebat. (117,13) Ridebat contumaciam Giton et singulos crepitus eius pari clamore prosequebatur. <...>
Als wir so die Rollen verteilt hatten, erbaten wir von den Göttern Glück und Segen für unser Unternehmen und machten uns wieder auf den Weg. Aber Giton brach unter der ungewohnten Last seines Bündels zusammen, und auch der Lohndiener Korax streikte, legte wiederholt sein Bündel nieder, schimpfte auf uns, dass wir zu schnell gingen, und drohte, er würde das Gepäck wegwerfen oder damit durchgehen. "Glaubt ihr denn," fragte er, "ich sei ein Lasttier oder ein Frachtschiff für Steinfuhren? Ich hab' mich als einen Menschen verdingt, aber nicht als Pferd. Ich bin nicht weniger frei als ihr, wenn mich mein Vater auch in Armut zurückgelassen hat." Und er begnügte sich nicht mit Schimpfen, sondern hob gelegentlich ein Bein und erfüllte den Weg zugleich mit unanständigen Geräuschen und mit Gestank. Giton lachte zu dieser Frechheit und begleitete die einzelnen Fürze des anderen mit den gleichen Getöse. <...>

 

5. Das episch-poetische Programm des Eumolpus
(118,1) "Multos", inquit Eumolpus, "o iuvenes, carmen decepit. Nam ut quisque versum pedibus instruxit sensumque teneriorem verborum ambitu intexuit, putavit se continuo in Heliconem venisse. (118,2) Sic forensibus ministeriis exercitati frequenter ad carminis tranquillitatem tanquam ad portum feliciorem refugerunt, credentes facilius poema extrui posse, quam controversiam sententiolis vibrantibus pictam. (118,3) Ceterum neque generosior spiritus vanitatem amat, neque concipere aut edere partum mens potest nisi ingenti flumine litterarum inundata. (118,4) Refugiendum est ab omni verborum, ut ita dicam, vilitate et sumendae voces a plebe semotae, ut fiat "odi profanum vulgus et arceo".
118. "Ihr jungen Leute," sagte Eumolpos, "viele irren sich in der Poesie. Denn wenn einer den Vers rhythmisch gebaut und seinen feineren Gedanken in die rechten Worte gekleidet hat, so bildet er sich ein, er habe schon den Helikon erstiegen. So nehmen sie dann oft, wenn sie der gerichtlichen Tätigkeit müde sind, ihre Zuflucht zu dem friedlichen Hafen der Poesie in der Meinung, dass es leichter sei, ein Gedicht zu bauen als eine mit feingeschliffenen Sentenzen aufgeputzte Streitschrift. Ein edler Geist hält übrigens nichts vom eitlen Aufputz, und kein Talent ist zu der Empfängnis und der Geburt fähig, wenn es sich nicht mit dem gewaltigen Strom der Literatur getränkt hat. Man muss allen - ich möchte sagen - billigen Wortschwall meiden, darf seine Sprache nicht von der Gasse holen, damit das Wort zur Wahrheit werde: "Ich hasse den gemeinen Pöbel, halte ihn mir fern."
(118,5) Praeterea curandum est, ne sententiae emineant extra corpus orationis expressae, sed intexto vestibus colore niteant. Homerus testis et lyrici, Romanusque Vergilius et Horatii curiosa felicitas. Ceteri enim aut non viderunt viam, qua iretur ad carmen, aut visam timuerunt calcare. (118,6) Ecce belli civilis ingens opus quisquis attigerit nisi plenus litteris, sub onere labetur. Non enim res gestae versibus comprehendendae sunt, quod longe melius historici faciunt, sed per ambages deorumque ministeria et fabulosum sententiarum tormentum praecipitandus est liber spiritus, ut potius furentis animi vaticinatio appareat quam religiosae orationis sub testibus fides. Tanquam, si placet, hic impetus, etiam si nondum recepit ultimam manum:
Sodann hat man dafür zu sorgen, dass kein Gedanke aus dem Rahmen des Ganzen herausfalle, sondern das Gedicht wie ein harmonisch gefärbtes Gewand glänze. Homer ist Zeuge dafür, die Lyriker, unter den Römern Vergil und Horaz mit seiner heiteren Eigenart. Die übrigen aber haben den Weg nicht erkannt, der zur wahren Poesie führt, oder zwar erkannt, aber nicht einzuschlagen gewagt. Zum Beispiel: Wer ein Gedicht auf den Bürgerkrieg - eine Riesenaufgabe! - in Angriff nimmt, ohne erfüllt zu sein mit gelehrtem Wissen, der wird unter der Last zusammenbrechen. Man darf in der Dichtung die Begebenheiten nicht chronologisch aufzählen - das kann der Historiker viel besser -, sondern das Genie muss sich wie auf Umwegen und durch göttliche Führung in buntem Wechsel zu kühnen Gedanken so erheben, dass sich mehr eine Offenbarung einer begeisterten Seele ergibt als eine durch Zeugen verbürgte, verlässliche Darstellung der Begebenheiten. Vielleicht sagt auch dieser Wurf zu, obgleich ihm noch die letzte Feile fehlt:

 

6. Praktische Anwendung: Das Epyllion vom Bürgerkrieg
  (119,1) "Orbem iam totum victor Romanus habebat,
qua mare, qua terrae, qua sidus currit utrumque;
nec satiatus erat. Gravidis freta pulsa carinis
iam peragebantur; si quis sinus abditus ultra,
5 si qua foret tellus, quae fulvum mitteret aurum,
hostis erat, fatisque in tristia bella paratis
quaerebantur opes. Non vulgo nota placebant
gaudia, non usu plebeio trita voluptas.
Aes Ephyreiacum laudabat miles in unda;
10 quaesitus tellure nitor certaverat ostro;
Hinc Numidae lanas, illinc nova vellera Seres
atque Arabum populus sua despoliaverat arva.
Ecce aliae clades et laesae vulnera pacis.
Quaeritur in silvis Tauri fera, et ultimus Hammon
15 Afrorum excutitur, ne desit belua dente
ad mortes pretiosa; fames premit advena classes,
tigris et aurata gradiens vectatur in aula,
ut bibat humanum populo plaudente cruorem.
Heu, pudet effari perituraque prodere fata,
20 Persarum ritu male pubescentibus annis
surripuere viros exsectaque viscera ferro
in venerem fregere, atque ut fuga mobilis aevi
circumscripta mora properantes differat annos,
quaerit se natura nec invenit. Omnibus ergo
25
scorta placent fractique enervi corpore gressus
et laxi crines et tot nova nomina vestis,
quaeque virum quaerunt. Ecce Afris eruta terris
citrea mensa greges servorum ostrumque renidens,
ponitur ac maculis imitatur vilius aurum,
30 quae sensum trahat. Hoc sterile ac male nobile lignum
turba sepulta mero circum venit, omniaque orbis
praemia correptis miles vagus esurit armis.
Ingeniosa gula est. Siculo scarus aequore mersus
ad mensam vivus perducitur, atque Lucrinis
35 eruta litoribus vendunt conchylia cenas,
ut renovent per damna famem. Iam Phasidos unda
orbata est avibus, mutoque in litore tantum
solae desertis adspirant frondibus aurae.
Nec minor in Campo furor est, emptique Quirites
40 ad praedam strepitumque lucri suffragia vertunt.
Venalis populus, venalis curia patrum:
est favor in pretio. Senibus quoque libera virtus
exciderat, sparsisque opibus conversa potestas
ipsaque maiestas auro corrupta iacebat.
45 Pellitur a populo victus Cato; tristior ille est,
qui vicit, fascesque pudet rapuisse Catoni.
Namque — hoc dedecoris populo morumque ruina —
non homo pulsus erat, sed in uno victa potestas
Romanumque decus. Quare tam perdita Roma
50 ipsa sui merces erat et sine vindice praeda.
Praeterea gemino deprensam gurgite plebem
faenoris inluvies ususque exederat aeris.
Nulla est certa domus, nullum sine pignore corpus,
sed veluti tabes tacitis concepta medullis
55 intra membra furens curis latrantibus errat.
Arma placent miseris, detritaque commoda luxu
vulneribus reparantur. Inops audacia tuta est.
Hoc mersam caeno Romam somnoque iacentem
quae poterant artes sana ratione movere,
60 ni furor et bellum ferroque excita libido?
  119. "Schon hatte Rom den Erdenkreis bezwungen, |
Wo Meer und Erde war, wohin die Sonne, | Wohin der Mond nur schien, doch, unersättlich, | Durchforschte es das Meer mit schweren Schiffen, | Ob wo ein Hafen noch verborgenen läge,
5 Ob wo ein Land noch aufzufinden wäre, | Wo Gold zu holen ist; das galt sogleich | Als Feind, in jammervollen Kriegen musste | Das Schicksal sich erfüllen, denn man strebte | Allein nach Reichtum. Was es an Vergnügen | Vordem gegeben hatte, findet fürder | Beim Pöbel keinen Beifall, die gewohnten | Belustigungen galten für veraltet. | Korinthisch Erz verfrachteten Soldaten | Auf hoher See und wussten es zu loben;
10 Im Erdenschoße suchte man den Schimmer, | Der mit dem Purpur sich im Wettstreit messe; | Des neuen Wollertrags muss der Numider, | Der neuen Seide China sich berauben, | Wie die Araber sich der Fluren Ernte. | Das ist der Grund für neue Niederlagen, | Für neue Wunden des verletzten Friedens. | Nach Raubgetier durchsucht die Waldeshöhen | Des Tauros man und bis zum letzten Ammon
15 Die Wüsten Afrikas, damit 's nicht mangle | An Raubtierzähnen, die zum Menschenmorden | Von Wert sind. Fremder Hunger drängt die Flotten, | Im goldenen Käfig geht umher der Tiger | Man führt ihn her, dass er mit Menschenblute | Den Durst sich stille bei der Menge Jubel. | Weh, dass ich's sagen muss: es geht zu Ende
20 Mit deinem Glücke, Rom! Nach Persersitte | Berauben sie verbrecherisch die Knaben, | Wenn sie zur Mannheit reifen, ihrer Stärke, | Ihr Inneres zerstörend mit dem Messer, | So dass zum Liebeswerk sie nicht mehr taugen. | Wenn dann, trotz des Verzugs, die trüben Zeiten, | Die Flucht der Jahre sich erfüllt, dann suchen | Sie die Natur und können sie nicht finden:
25
Zu Dirnen hat man sie gemacht! So schreiten | Sie müden und entnervten Körpers, tragen | Gelöstes Haar und Kleider neuster Mode | Und was noch sonst, die Männer anzulocken. | Ein Tisch, gefertigt aus dem Citrusstamme, | Den man der Erde Afrikas entrissen, | Wird aufgetragen. Seine Maserungen | Wetteifern mit dem schlichten Gold im Preise, | Auf seiner Platte spiegeln sich die Sklaven
30 Und Purpurdecken. Es besieht sich staunend | Der wüste Schwarm der weinberauschten Gäste | Das starre Holz von so verruchtem Werte. | An ihm verpassen ruheloses Krieger | Die Beute, die sie aus der ganzen Erde | Mit den ergriffnen Waffen sich erzwangen. | Die Schlemmer sind erfindungsreich: des Meeres | Abgrund Siziliens liefern ihrer Tafel | Den frischen Papageifisch, vom Gestade
35 Lucrinens werden Austern aufgetragen, | Die schon erschlaffte Gier neu aufzureizen. | Am Phasissee gebricht es schon an Vögeln, | Verstummt ist ihr Gesang an seinen Ufern, | Und leere Winde säuseln in den Zweigen. | Nicht minder herrscht der Wahnsinn auf dem Markte: | Bestochne Bürger geben ihre Stimmen
40 Dem besten Zahler oder der am besten | Sie durch Versprechung einzufangen wusste. | Denn käuflich ist das Volk, und käuflich sind die | Vertreter in der Kurie nicht minder. | Es steht die Gunst in Wert. Den Greisen selber | Entschwand die freie Tugend; da der Reichtum | Sich übers Volk ergossen, liegt am Boden | Die alte Römermacht, durch Gold vernichtet.
45 Besiegt, muss Cato seinem Volke weichen; | Doch muss der Sieger sich des Sieges schämen, | Der einen Cato seiner Macht beraubte. | Das war das Grab der Ehre und der Sitten, | Denn nicht der eine Mann nur war getroffen: | Mit ihm erstarben Macht und Ruhm der Römer. | So wurde das verderbte Rom sich selber
50 Zum Opfer, wo ein Rächer sich nicht findet. | Zudem befiel ein doppeltes Verderben | Wie eine Überschwemmung unsre Massen: | Der Wucher und die wüste Geldverschwendung. | Kein Haus ist sicher, jeder Leib verpfändet. | So nistet sich die Seuche erst im Marke | Des Körpers leise ein, um dann zu rasen
55 Durch alle Glieder, jeder Pflege spottend. | Zu Waffen muss die Not sich jetzt bequemen: | Was man im Luxus aufgebraucht, das sollen | Die Wunden auf dem Schlachtfeld wiederbringen. | Wer nichts verlieren kann, darf etwas wagen, | Und welche Künste hätten wecken können | Aus seinem Schlaf das so in Kot versunkne, | Verbrecherische Rom, wenn nicht im Bunde
60 Erregte Leidenschaften, Blut und Eisen?
  (120,1) "Tres tulerat Fortuna duces, quos obruit omnes
armorum strue diversa feralis Enyo.
Crassum Parthus habet, Libyco iacet aequore Magnus,
Iulius ingratam perfudit sanguine Romam,
65 et quasi non posset tot tellus ferre sepulcra,
divisit cineres. Hos gloria reddit honores.
Est locus exciso penitus demersus hiatu
Parthenopen inter magnaeque Dicarchidos arva,
Cocyti perfusus aqua; nam spiritus, extra
70 qui furit effusus, funesto spargitur aestu.
Non haec autumno tellus viret aut alit herbas
caespite laetus ager, non verno persona cantu
mollia discordi strepitu virgulta loquuntur,
sed chaos et nigro squalentia pumice saxa
75 gaudent ferali circum tumulata cupressu.
Has inter sedes Ditis pater extulit ora
bustorum flammis et cana sparsa favilla,
ac tali volucrem Fortunam voce lacessit:
'Rerum humanarum divinarumque potestas,
80 Fors, cui nulla placet nimium secura potestas,
quae nova semper amas et mox possessa relinquis,
ecquid Romano sentis te pondere victam,
nec posse ulterius perituram extollere molem?
Ipsa suas vires odit Romana iuventus
85 et, quas struxit opes, male sustinet. Aspice late
luxuriam spoliorum et censum in damna furentem.
Aedificant auro sedesque ad sidera mittunt,
expelluntur aquae saxis, mare nascitur arvis,
et permutata rerum statione rebellant.
90 En etiam mea regna petunt. Perfossa dehiscit
molibus insanis tellus, iam montibus haustis
antra gemunt, et dum vanos lapis invenit usus,
inferni manes caelum sperare fatentur.
Quare age, Fors, muta pacatum in proelia vultum,
95 Romanosque cie, ac nostris da funera regnis.
Iam pridem nullo perfundimus ora cruore,
nec mea Tisiphone sitientis perluit artus,
ex quo Sullanus bibit ensis et horrida tellus
extulit in lucem nutritas sanguine fruges.'
  120. Drei Helden hatte ihm das Glück beschieden, | Doch diese brachte bald die Schlachtengöttin | Zu jähem Falle auf verschiednen Fluren: | Denn Crassus fiel den Parthern, und Pompeius, | Der Große, fiel dem Meere bei Ägypten | Zum Opfer, während mit des Caesars Blute | Das undankbarer Rom den Boden tränkte.
65 Als ob die Mutter Erde eines Ortes | So viele Leichen nicht ertragen könnte, | Verteilte sie der großen Männern Asche. | Seht, solchen Lohn hat sich ihr Ruhm erworben!
Es liegt ein Ort, in eine Schlucht versunken, | Neapel nah und der Dikarchis Fluren, | Bespült von des Kokytos dunklen Fluten.| Ein giftger Hauch entströmt verderbenbringend
70 Dem finstern Grunde. Nicht belebt im Frühling | Den Boden dort das frische Grün der Bäume, | Nicht nährt die Ackerfurche frohe Saaten, | Noch nisten im Gesträuche Frühlingssänger | Mit ihrer holden Lieder frohem Chore. | Nein, Öde rings und schauerliche Felsen | Von aufgetürmten schwarzen Schlackenmassen,
75 Geschmückt allein von finsteren Zypressen. | Von daher erhob der Fürst der Abgeschiedenen | Aus einem Flammenstrahl, das Haar voll Asche, | Sein Angesicht und rief die Schicksalsgöttin, | Die flüchtige, mit solchem Wort zur Tat: | "Die du der Götter und der Menschen Schicksal
80 Regierst, Fortuna, an dem Übermute | Zu sicheren Besitzes dich nicht freuest, | Stets Neues suchst, nicht am Erworbnen haftest: | Wie, merkst du nicht, dass das Gewicht der Römer | Dich niederdrückt, und dass sich ihre Größe, | Die ihrem Untergang entgegenraset, | Nicht steigern darf? Es hasst der Römer Jugend
85 Die eignen Kräfte, kann das schlecht Erworbne | Sich nicht erhalten. Sieh doch die Verschwendung | Erbeuteten Besitzes, wie Vermögen | In blinder Raserei vergeudet werden! | Sie baun in Gold, und ihre Häuser streben | Zum Himmel an; mit Quadersteinen drängen | Das Meer sie fort und lassen Wasser rauschen, | Wo Äcker standen; bei vertauschtem Raume | Bekämpfen sich die Elemente! Siehe,
90 Auch mein Gebiet ist ihnen nicht mehr heilig: | Vom Raub der Riesenquader klafft die Erde, | Wo Berge ragten, sieht man Höhlen klagen, | Und während Steine so vergeudet werden, | Erwacht der Toten Sehnen nach dem Lichte. | Auf, Schicksalsgöttin, ändre deine Miene! | Die Frieden blickte, soll auf Kämpfe sinnen!
95 Entfache Bürgerkrieg, der meinem Reiche | Zuführen soll die Schatten der Erschlagnen! | Schon lange mussten wir des Bluts entbehren, | Nach dem die Glieder meiner Gattin lechzen, | Seitdem des Sulla Schwert die Ernte mähte, | Seitdem, von grausem Blut getränkt, die Erde | Nahrhafte Frucht ans Licht des Tages drängte."
100 (121,1) "Haec ubi dicta dedit, dextrae coniungere dextram
conatus rupto tellurem solvit hiatu.
Tunc Fortuna levi defudit pectore voces:
'O genitor, cui Cocyti penetralia parent,
si modo vera mihi fas est impune profari,
105 vota tibi cedent; nec enim minor ira rebellat
pectore in hoc leviorque exurit flamma medullas.
Omnia, quae tribui Romanis arcibus, odi
muneribusque meis irascor. Destruet istas
idem, qui posuit, moles deus. Et mihi cordi
110 quippe cremare viros et sanguine pascere luxum.
Cerno equidem gemina iam stratos morte Philippos
Thessaliaeque rogos et funera gentis Hiberae.
Iam fragor armorum trepidantes personat aures,
Et Libyae cerno tua, Nile, gementia claustra,
115 Actiacosque sinus et Apollinis arma timentes.
Pande, age, terrarum sitientia regna tuarum
atque animas accerse novas. Vix navita Porthmeus
sufficiet simulacra virum traducere cumba;
classe opus est. Tuque ingenti satiare ruina,
120 pallida Tisiphone, concisaque vulnera mande:
ad Stygios manes laceratus ducitur orbis.'
100 121. Er sprach's und spaltete mit seiner Rechten | Den Boden, um der Göttin sie zu reichen, | Die ihm die Antwort gab aus leichtem Herzen: | "Ja, Vater, Herrn der abgeschiednen Geister, | Dein Wille soll geschehn! Wofern ich offen | Und ungestraft die Wahrheit sagen dürfte:
105 Der gleiche Ingrimm wallt auch mir im Herzen, | Die ihn gleiche Flamme brennt auch mir im Marke. | Womit ich nur der Römer Festen stärkte, | das alles hasse ich, und mit Empörung | Betrachte ich, womit ich sie begnadet. | Die Göttin, die sie hob, kann sie vernichten. | Ich will am Anblick ihrer Scheiterhaufen
110 Mein Herz erfreun, und mit der Männer Blute | Will ich ernähren ihre giergen Triebe. | Schon sehe er ich Philippis Schlachtgefilde | Mit Todessaat bedeckt in beiden Lagern, | Thessalien erglühn von Scheiterhaufen | Und Spanien bedeckt von den Erschlagnen. | Schon schlägt der Waffen Lärm mir an die Ohren. | O, Nil, auch deine Ufer hör' ich klagen,
115 Die Bucht von Aktium vor Furcht erbeben, | Apoll, vor deinen Waffen. Reiß die Tore | Weit auf zu deinem Reiche, Gott der Toten, | Dem dürstenden, empfange neue Seelen! | Der Schiffer Charon wird in seinem Nachen | Nicht bergen können all der Männer Schatten; | Nein, eine Flotte brauchte er. Nun trinke | Dich satt, Persephone, du bleiche, trinke
120 Die Ströme Blutes! Eine Welt von Toten, | Von Wunden triefend, steigt zum Orkus nieder. | An ihnen magst du deinen Hunger stillen!"
  (122,1) "Vixdum finierat, cum fulgure rupta corusco
intremuit nubes elisosque abscidit ignes.
Subsedit pater umbrarum, gremioque reducto
125 telluris pavitans fraternos palluit ictus.
Continuo clades hominum venturaque damna
auspiciis patuere deum. Namque ore cruento
deformis Titan vultum caligine texit:
civiles acies iam tum spirare putares.
130 Parte alia plenos extinxit Cynthia vultus
et lucem sceleri subduxit. Rupta tonabant
verticibus lapsis montis iuga, nec vaga passim
flumina per notas ibant morientia ripas.
Armorum strepitu caelum furit et tuba Martem
135 sideribus tremefacta ciet, iamque Aetna voratur
ignibus insolitis, et in aethera fulmina mittit.
Ecce inter tumulos atque ossa carentia bustis
umbrarum facies diro stridore minantur.
Fax stellis comitata novis incendia ducit,
140 sanguineoque recens descendit Iuppiter imbre.
Haec ostenta brevi solvit deus. Exuit omnes
quippe moras Caesar, vindictaeque actus amore
Gallica proiecit, civilia sustulit arma.
"Alpibus aeriis, ubi Graio nomine pulsae
145 descendunt rupes et se patiuntur adiri,
est locus Herculeis aris sacer: hunc nive dura
claudit hiemps canoque ad sidera vertice tollit.
Caelum illinc cecidisse putes: non solis adulti
mansuescit radiis, non verni temporis aura,
150 sed glacie concreta rigent hiemisque pruinis:
totum ferre potest umeris minitantibus orbem.
Haec ubi calcavit Caesar iuga milite laeto
optavitque locum, summo de vertice montis
Hesperiae campos late prospexit, et ambas
155 intentans cum voce manus ad sidera dixit:
'Iuppiter omnipotens, et tu, Saturnia tellus,
armis laeta meis olimque onerata triumphis,
testor, ad has acies invitum arcessere Martem,
invitas me ferre manus. Sed vulnere cogor,
160 pulsus ab urbe mea, dum Rhenum sanguine tingo,
dum Gallos iterum Capitolia nostra petentes
Alpibus excludo, vincendo certior exul.
Sanguine Germano sexagintaque triumphis
esse nocens coepi. Quamquam quos gloria terret,
165 aut qui sunt, qui bella vetent? Mercedibus emptae
ac viles operae, quorum est mea Roma noverca.
At reor, haud impune, nec hanc sine vindice dextram
vinciet ignavus. Victores ite furentes,
ite mei comites, et causam dicite ferro.
170 Iamque omnes unum crimen vocat, omnibus una
impendet clades. Reddenda est gratia vobis,
non solus vici. Quare, quia poena tropaeis
imminet, et sordes meruit victoria nostra,
iudice Fortuna cadat alea. Sumite bellum
175 et temptate manus. Certe mea causa peracta est:
inter tot fortes armatus nescio vinci.'
Haec ubi personuit, de caelo Delphicus ales
omina laeta dedit pepulitque meatibus auras.
Nec non horrendi nemoris de parte sinistra
180 insolitae voces flamma sonuere sequenti.
Ipse nitor Phoebi vulgato laetior orbe
crevit, et aurato praecinxit fulgure vultus.
  122. Als sie das letzte Wort gesprochen, zuckte | Ein jäher Blitz aus den zerfetzten Wolken | Und fuhr mit schrecklichem Getöse nieder. | Erbleichend prallt zurück der Gott der Schatten, | Zurück in seine Tiefe, vor des Bruders
125 Blitzstrahle bebend. Wunderzeichen künden | Sogleich der Götter Willen: Menschensterben | Und kommendes Verhängnis. Denn es zeigten | Sich blutige Gesichter und von Wolken | Umhüllt des Titans grimmige Gebärde: | Von Bürgerkriegen flammten schon die Lüfte.
130 Doch Cynthia verbarg ihr volles Antlitz, | Als wollte sie nicht leuchten dem Verbrechen. | Der Berge Gipfel barsten mit Getöse | Zu jähem Sturze, die gewohnten Ufer | Verlassend irrten Flüsse durch die Fluren | Und starben hin im Sande. In dem Himmel | Ertönt' ein Lärm als wie von Waffenkampfe,
135 In den Gestirnen weckt' die Kriegstrompete | Mit grausem Klang den Mars, des Ätna Rachen | speit aus noch nie gesehne Feuergarben | Und sendet seine Blitze in den Äther. | Die Gräber öffnen sich, und aus den Urnen | Erheben sich mit grimmem Murren Geister, | Die Himmelsrute glänzt in neuem Feuer,
140 Im blutgen Regen steigt vom Himmel nieder | Gott Jupiter. In solchen Schauerzeichen | Bekundet sich der nahe Götterwille. | Dann schiebt beiseite Caesar alles Zaudern | Und trägt aus seinem Gallien, sich zu rächen, | Zu einem Bürgerkriege heim die Waffen.
Im Wolkenreich der Alpen, die nach Graiern
145 Den Namen tragen, neigen sich die Felsen | Und dulden, dass sie Menschenfuß betrete. | Dort ist ein Platz, dem Hercules geheiligt: | Der Winter schließt ihn ein mit Eisesfesseln, | Und reckt bis an die Sterne graue Gipfel. | Es ist, als ob der Himmel darauf laste. | Kein Sonnenstrahl erweicht die harten Massen, | Kein milder Hauch der lauen Frühlingslüfte:
150 Er starrt von Eis und winterlichem Reife, | Er könnte wohl die ganzen Himmelswelten | Auf seinen unheilvollen Schultern tragen. | Als Caesar dahin seine Füße setzte | Und auf die Höhe stieg mit seinen Kriegern | In frohem Mute, blickte er hernieder | Vom hohen Bergesgipfel auf die Fluren | Hesperiens, die ausgebreitet lagen,
155 Erhob dann seine Hände nach den Sternen | Und sprach mit lauter Stimme seine Bitte: |"Allmächtger Jupiter, und dich, du Heimat | Des Gott Saturnus, die du meiner Waffen | Dich vordem freutest, sie mit Siegen schmücktest, | Seid Zeugen mir, dass ich zu diesem Kampfe | Gezwungen nur den Mars zu Hilfe rufe, | Dass wider Willen ich die Waffen führe! | Aus Notwehr handle ich. Verbannen wollen
160 Die Gegner mich vom väterlichen Boden. | Indessen ich den Rhein mit Blute tränke, | Die Gallier, die zum zweiten Mal erstreben, | Das Capitol zu stürmen, von den Alpen | Abwehre, will man mich, den Sieger, zwingen, | Nur um so mehr Verbannungslos zu dulden. | Es brachte wohl Verderben meinem Volke, | Dass ich Germanien Blut in hundert Siegen | Vergossen habe? Sagt, wer sind die Leute, | Die meine Siege schrecken? Sind die Leute,
165 Die meinem Krieg misstraun? Mit Geld erkauftes | Und feiges Krämerpack, bei dem mitnichten | Mein liebes Rom Stiefmutter spielen sollte! | Doch soll es ihnen, denk' ich, schlecht bekommen: | Nicht unbestraft fällt mir in meine Rechte | Die feige Hand. Auf denn, ihr Sieggewohnten, | Brecht auf im Zorn, ihr, meine Kameraden, | Und sprechet Recht mit eurem Eisenschwerte!
170 Uns alle nämlich trifft der gleiche Vorwurf, | Und gleiches Schicksal will man uns bereiten. | So schulde ich auch meinen Dank euch allen: | Ich habe nicht allein den Krieg gewonnen. | Da unseren Kriegstrophäen jetzt die Schande | Und unsren Siegen die Beschimpfung droht, | Entscheide, Glück! Dein Würfel sei gefallen. | Nehmt auf den Kampf, erprobet eure Rechte!
175 Schon ist der Streit entschieden; unbesieglich | Ist Caesar bei so vieler Helden Beistand."
Und wie er also sprach, da schwebte nieder | Vom Himmel her Apollos heilger Vogel, | Mit stolzen Flügelschlage glückverheißend, | Und auf der Linken klang im dunklen Haine
180 Ein unbekannter Laut, und Flammen blitzten. | Der Himmel tat sich auf, und Phoebus strahlte, | Sein Sonnenhaupt mit hellem Glanz umfließend.
  (123,1) "Fortior ominibus movit Mavortia signa
Caesar, et insolitos gressu prior occupat ausus.
185 Prima quidem glacies et cana vincta pruina
non pugnavit humus mitique horrore quievit.
Sed postquam turmae nimbos fregere ligatos
et pavidus quadrupes undarum vincula rupit,
incaluere nives. Mox flumina montibus altis
190 undabant modo nata, sed haec quoque — iussa putares —
stabant, et vincta fluctus stupuere ruina,
et paulo ante lues iam concidenda iacebat.
Tum vero male fida prius vestigia lusit
decepitque pedes; pariter turmaeque virique
195 armaque congesta strue deplorata iacebant.
Ecce etiam rigido concussae flamine nubes
exonerabantur, nec rupti turbine venti
derant, aut tumida confractum grandine caelum.
Ipsae iam nubes ruptae super arma cadebant,
200 et concreta gelu ponti velut unda ruebat.
Victa erat ingenti tellus nive victaque caeli
sidera, victa suis haerentia flumina ripis:
nondum Caesar erat; sed magnam nixus in hastam
horrida securis frangebat gressibus arva,
205 qualis Caucasea decurrens arduus arce
Amphitryoniades, aut torvo Iuppiter ore,
cum se verticibus magni demisit Olympi
et periturorum deiecit tela Gigantum.
"Dum Caesar tumidas iratus deprimit arces,
210 interea volucer motis conterrita pinnis
Fama volat summique petit iuga celsa Palati,
atque hoc †Romano† tonitru ferit omnia †signa†:
iam classes fluitare mari totasque per Alpes
fervere Germano perfusas sanguine turmas.
215 Arma, cruor, caedes, incendia totaque bella
ante oculos volitant. Ergo pulsata tumultu
pectora perque duas scinduntur territa causas.
Huic fuga per terras, illi magis unda probatur,
et patria pontus iam tutior. Est magis arma
220 qui temptare velit fatisque iubentibus uti.
Quantum quisque timet, tantum fugit. Ocior ipse
hos inter motus populus, miserabile visu,
quo mens icta iubet, deserta ducitur urbe.
Gaudet Roma fuga, debellatique Quirites
225 rumoris sonitu maerentia tecta relinquunt.
Ille manu pavida natos tenet, ille penates
occultat gremio deploratumque relinquit
limen, et absentem votis interficit hostem.
Sunt qui coniugibus maerentia pectora iungant,
230 grandaevosque patres onerisque ignara iuventus.
Id, pro quo metuit, tantum trahit. Omnia secum
hic vehit imprudens praedamque in proelia ducit:
ac velut ex alto cum magnus inhorruit auster
et pulsas evertit aquas, non arma ministris,
235 non regimen prodest, ligat alter pondera pinus,
alter tuta sinus tranquillaque litora quaerit:
hic dat vela fugae Fortunaeque omnia credit.
Quid tam parva queror? Gemino cum consule Magnus
ille tremor Ponti saevique repertor Hydaspis
240 et piratarum scopulus, modo quem ter ovantem
Iuppiter horruerat, quem fracto gurgite Pontus
et veneratus erat submissa Bosporos unda,
pro pudor! imperii deserto nomine fugit,
ut Fortuna levis Magni quoque terga videret.
  123. Und so gestärkt durch gute Vorbedeutung, | Gab Caesar Marschbefehl den Fahnenträgern | Und schritt voran zu unerhörtem Wagnis.
185 Zuerst zwar stand das Eis, des Schneees graue, | Erstarrte Decke fest, und auch die Erde | Lag wie gebannt in ihrer milden Ruhe. | Doch als die Truppen durch die dichten Nebel | Sich durchgerungen und das bange Lasttier | Der Flüsse eisig Band durchbrochen hatte, | Da schmolz der Schnee, und von den Bergesriesen
190 Ergossen neue Fluten sich hernieder. | Indes auch sie, als wär' es so befohlen, | Erstarben bald in dem Vernichtungssturze, | Der eben noch sich in das Tal ergossen, | Und lagen wie in Fesseln. Doch man durfte | Dem Boden nicht vertraun: die Füße glitten | Auf glattem Grunde aus, der Männer Scharen
195 Und ihre Waffen türmten sich im Sturze | Zu wüsten Haufen auf. Doch sieh, da lösten, | Vom kalten Sturm getroffen, ihre Lasten | Die Wolken, Winde drangen ein im Wirbel, | Der Himmel öffnete des Hagels Schleusen, | Und Wolkenbrüche trafen ihre Waffen.
200 Da barsten auch die Wogen gleich dem Meere, | Vom Frost geschmiedet. Von des Schneees Lasten | Besiegt die Erde ruht, besiegt die Sterne, | Besiegt die Ströme in der Ufer Fesseln; | Doch nicht besiegt der Caesar: auf die Lanze | Sich stützend brach er sich mit festen Schritten | Die Bahn durch diese grausigen Gefilde.
205 So schritt einst Hercules durch die Gebirge | Des Kaukasus erhobnen Hauptes, so auch | Verachtung blickend Iupiter hernieder | Von des Olympus Gipfel, der Giganten | Verderben drohende Geschosse treffend.
Schon bricht des Caesars Zorn den Trotz der Burgen,
210 Derweil erschreckt mit zitterndem Gefieder | Die Göttin Fama zu des Palatinus | Erhabner Feste ihren Flug genommen. | Sie warf mit ihrem Donnerworte nieder, | Was man in Rom der günstgen Zeichen glaubte: | "Schon schwärmten seine Flotten auf den Meeren, | Geschlagen wären der Germanen Heere, | Von ihrem Blute dampften schon die Alpen."
215 Vor ihren Augen flattern auf die Bilder | Von Kampf, von Mord und Blut, von Feuerbränden, | Von allen Kriegesschrecken. So getroffen
Vom Kriegstumulte, spalten sich Parteien: | Die einen flüchten durch die Länder, andre | Vertrauen mehr den Fluten, sichrer als | Ihr Vaterland sind vielen schon die Meere. | Die Mehrzahl aber sucht der Waffen Urteil
220 Und will es wagen, was das Schicksal fordert. | Das Maß der Furcht bestimmt das Maß der Eile, | Und überstürzt in der Erregung flüchtet - | Ein jammervoller Anblick! - sich die Menge, | Wohin Verzweiflung treibt, die Stadt verlassend. | Erfreut sich Rom der Fluch? Und lassen Bürger
225 Bei des Gerüchtes Schrecken ihre Häuser | Schon jammervoll im Stich? Da seh' ich einen | Mit Zitterhand die Kinder heiß umarmen, | Ein andrer birgt im Schoß die Hauspenaten, | Tritt unter Tränen über seine Schwelle, | Trifft seinen fernen Feind mit Fluchesworten, | Die ihm den Tod beschwören. Andre wieder, | Die drücken ihre Weiber voller Jammer
230 An ihre Brust und ihre greisen Väter. | Die Kinder, ungewohnt der schweren Lasten, | Bepacken sich mit Tand, an dem sie hängen. | Und unbedacht führt jener alles mit sich, | Vermehrt damit die Beute nur des Siegers. | Wie wenn auf hoher See bei starkem Sturme, | Wenn Woge sich auf Woge türmt und weder | Das Steuer noch die Ruder nützen können,
235 Den Schiffsballast der eine sichert, jener | Die sichre Buchten, stille Küsten aufsucht: | So lässt man dort zur Flucht die Segel schwellen, | Vertraut in allem auf Fortunas Hilfe. | Weshalb am Kleinen haften? Mit den Konsuln | Entweicht - o Schimpf und Schmach! - Pompeius selber, | Pompeius, der der Große heißt, der Schrecken | Der Meere einst, Entdecker des Hydaspis,
240 Der starre Fels im Kampf mit Seepiraten, | Auf den auch Iupiter mit Schauer blickte, | Weil dreimal er Triumphe sich errungen, | Vor dem der Pontus seine Wogen legte, | In Demut sich der Bosporus beherrschte, | Er floh, verriet den stolzen Herrschertitel, | So dass Fortuna jetzt, die launenhafte, | Den Rücken auch des "Großen" schauen durfte.
245 (124,1) "Ergo tanta lues divum quoque numina vicit
consensitque fugae caeli timor. Ecce per orbem
mitis turba deum terras exosa furentes
deserit, atque hominum damnatum avertitur agmen.
Pax prima ante alias niveos pulsata lacertos
250 abscondit galea victum caput atque relicto
orbe fugax Ditis petit implacabile regnum.
Huic comes it submissa Fides et crine soluto
Iustitia ac maerens lacera Concordia palla.
At contra, sedes Erebi qua rupta dehiscit,
255 emergit late Ditis chorus, horrida Erinys
et Bellona minax facibusque armata Megaera
Letumque Insidiaeque et lurida Mortis imago.
Quas inter Furor, abruptis ceu liber habenis,
sanguineum late tollit caput oraque mille
260 vulneribus confossa cruenta casside velat;
haeret detritus laevae Mavortius umbo
innumerabilibus telis gravis, atque flagranti
stipite dextra minax terris incendia portat.
Sentit terra deos, mutataque sidera pondus
265 quaesivere suum; namque omnis regia caeli
in partes diducta ruit. Primumque Dione
Caesaris acta sui ducit, comes additur illi
Pallas et ingentem quatiens Mavortius hastam.
Magnum cum Phoebo soror et Cyllenia proles
270 excipit, ac totis similis Tirynthius actis.
Intremuere tubae, ac scisso Discordia crine
extulit ad superos Stygium caput. Huius in ore
concretus sanguis, contusaque lumina flebant,
stabant aerati scabra rubigine dentes,
275 tabo lingua fluens, obsessa draconibus ora,
atque inter torto laceratam pectore vestem
sanguineam tremula quatiebat lampada dextra.
Haec ut Cocyti tenebras et Tartara liquit,
alta petit gradiens iuga nobilis Appennini,
280 unde omnes terras atque omnia litora posset
aspicere ac toto fluitantes orbe catervas,
atque has erumpit furibundo pectore voces:
'Sumite nunc gentes accensis mentibus arma,
sumite et in medias immittite lampadas urbes.
285 Vincetur, quicumque latet; non femina cesset,
non puer aut aevo iam desolata senectus;
ipsa tremat tellus lacerataque tecta rebellent.
Tu legem, Marcelle, tene. Tu concute plebem,
Curio. Tu fortem ne supprime, Lentule, Martem.
290 Quid porro tu, dive, tuis cunctaris in armis,
non frangis portas, non muris oppida solvis
thesaurosque rapis? Nescis tu, Magne, tueri
Romanas arces? Epidamni moenia quaere,
Thessalicosque sinus humano sanguine tingue!'
295
"Factum est in terris, quicquid Discordia iussit."
245 124. Bei solchem Sturze fielen auch die Götter: | Es ward die Flucht gebilligt durch die Sorge | Des Himmels selbst. Der Götter milde Scharen, | Entrüstet über die empörten Länder, | Verließen unser Erdenrund und wandten | Sich ab von dem verruchten Menschenschwarme. | Vor allen anderen birgt die Friedensgöttin
250 Besiegt ihr Haupt in ihrem Helm, entflattert | Mit weißen Flügeln fort und sucht als Flüchtling | Das Reich des strengen Totengottes auf. | Sie wird begleitet von der schlichten Treue, | Von der Gerechtigkeit in losen Haaren | Und von der Eintracht in dem Trauerkleide. | Die Hölle speit dafür aus ihren Gründen
255 Ein ganzes Heer von Unterweltsgestalten: | Die grausige Erinnys, die Bellona, | Megära, Fackeln in den Händen schüttelnd, | Verrat und Mord, des Todes bleiches Bildnis. | Die Wut dazu mit den gesprengten Fesseln | Freischweifend reckt ihr blutend Haupt zur Höhe | Und schützt es, dass unzählge Wunden zeichnen,
260 Mit ihrem blutgen Schild; in ihrer Linken | Den kriegerischen Schutz, beschwert von tausend | Geschossen und zerfetzt, in ihrer Rechten | Verderbendrohend ihre Kriegesfackel, | Mit deren Glut die Länder sie entzündet.
Die Erde muss die fremden Götter dulden, | Indes die Sterne schwerelos hintrudeln;
265 Es spaltet sich die ganze Himmelsfeste | Zwiespältig in Parteien: auf Caesars Seite | Hat sich als erste Dione geschlagen, | Zu ihr gesellt sich Pallas, zu ihr ferner | Der Kriegsgott selbst, die Riesenlanze schüttelnd. | Pompeius findet Schutz bei dem Apollo, | Bei der Diana, bei dem Spross Cyllenes, | Merkur, und bei dem ihm an Taten gleichen
270 Thirynther Helden, Sprossen der Alkmene.
Trompeten schmettern. Aus dem Reich der Toten | Erhebt die Zwietracht ihre wüsten Haare: | Geronnen Blut an ihrem Lippen haftet, | Geschwollne Augen lassen Tränen tropfen, | Des Rachens Zähne gleichen rostgem Eisen,
275 Dem Mund entströmt der Geifer, Schlangenhaare | Umflattern ihren Kopf, den welken Busen | Umhüllen Lumpen, zitternd in der Rechten | Sie ihre blutigrote Fackel schüttelt. | Jetzt schritt sie aus der Nacht des Totenreiches | Empor zum stolzen Joch des Apennines,
280 Von wo sich auf die Länder und die Meere | Ein weiter Umblick bietet. Da gewahrt sie | Auf allen Ländern Kriegesscharen strömen, | Und das entlockte dem wutentbrannten Herzen | Den Schreckensruf: "Auf, Völker, greift zu Waffen! | Ihr steht in Wut, ergreift die Feuerbrände | Und werft sie mitten in die Städte! Jeder,
285 Der sich verborgen hält, erlieg' dem Tode! | Nicht Weib noch Greis und Kind darf müßig bleiben; | Die Erde selbst erzittre, stürzen sollen | Die Dächer! Marcell, sei ein strenger Richter! | Aufpeitsche, Curio, den rohen Pöbel! | Du, Lentulus, gestatte keinen Frieden!
290 Was zögerst du, in deinen Waffen, Caesar, | Du göttlicher? So sprenge doch die Tore, | Zerbrich der Städte Mauern, raube alles, | Was sie an Schätzen bergen! Doch, Pompeius, | Verlerntest du den Schutz der Römerburgen? | So flüchte dich in Epidamnus' Mauern | Und färb' mit Menschenblut Thessaliens Buchten!"
295
Und es geschah auf Erden, was die Zwietracht heischte.

 

7. Ankunft in Kroton: Der Plan geht auf
(124,2) Cum haec Eumolpos ingenti volubilitate verborum effudisset, tandem Crotona intravimus. Ubi quidem parvo deversorio refecti postero die amplioris fortunae domum quaerentes incidimus in turbam heredipetarum sciscitantium, quod genus hominum aut unde veniremus. (124,3) Ex praescripto ergo consilii communis exaggerata verborum volubilitate, unde aut qui essemus, haud dubie credentibus indicavimus. Qui statim opes suas summo cum certamine in Eumolpium congesserunt. <...>
Während Eumolpos dies mit erstaunlicher Zungenfertigkeit hervorgesprudelt hatte, landeten wir endlich in Kroton an. Vorerst in einem kleinen Wirtshaus wieder erfrischt, suchten wir am nächsten Tag ein vornehmeres Hotel auf und gerieten gleich in eine ganze Gesellschaft von Erbschleichern, die sich sehr gründlich danach erkundigten, was für eine Sorte Mensch wir seien und woher wir kämen. Wir entwickelten ihnen also in fließende Rede auf Grund unseres vereinbarten Planes unsere Herkunft und Identität und fanden damit zweifellos vollen Glauben: Um die Wette legten sie dem Eumolpos sofort ihre Reichtümer zu Füßen. <...>
(124,4) Certatim omnes heredipetae muneribus gratiam Eumolpi sollicitant <...>
So waren alle Erbschleicher wetteifernd
bemüht, sich Eumolpos durch Geschenke zu Dank zu verpflichten. <...>

 

8. Ernsthafte Zweifel des Encolpius am Bestand des großen Glücks
(125,1) Dum haec magno tempore Crotone aguntur <...> et Eumolpus felicitate plenus prioris fortunae esset oblitus statum, adeo ut †suis† iactaret neminem gratiae suae ibi posse resistere impuneque suos, si quid deliquissent [in ea urbe], beneficio amicorum laturos. (125,2) Ceterum ego, etsi quotidie magis magisque superfluentibus bonis saginatum corpus impleveram, putabamque a custodia mei removisse vultum Fortunam, tamen saepius tam consuetudinem meam cogitabam quam causam, (125,3) et: "Quid", aiebam, "si callidus captator exploratorem in Africam miserit mendaciumque deprehenderit nostrum? Quid, si etiam mercennarius praesenti felicitate lassus indicium ad amicos detulerit totamque fallaciam invidiosa proditione detexerit? ( 125,4) Nempe rursus fugiendum erit, et tandem expugnata paupertas nova mendicitate revocanda. Dii deaeque, quam male est extra legem viventibus! quicquid meruerunt, semper expectant" <...>
125. So trieben wir es lange Zeit in Kroton. <...> Eumolpos schwamm in Glückseligkeit und dachte so wenig noch an seine frühere Notlage, dass er wiederholt †vor seinen Leuten† prahlte, niemand könne sich hier seinem Ansehen entziehen, und seine Leute würden, falls sie [in dieser Stadt] sich etwas zuschulden kommen ließen, unter dem Schutz seiner Freunde straffrei ausgehen. Auch ich hatte mir mit dem täglich wachsenden Überfluss an guten Bissen ein Ränzlein angegessen und meinte schon, Fortuna habe ihr wachsames Auge von mir abgewandt. Wenn ich aber doch öfter meine gegenwärtige Lebensweise und Lage bedachte, sagte ich zu mir selbst: "Wie aber dann, wenn irgend ein schlauer Erbschleicher einen Spion nach Ägypten schickt und unseren Betrug aufgedeckt? Wie dann, wenn in seinem gegenwärtigen Wohlleben der Lohndiener sich vergessen und seinen Freunden unseren ganzen Schwindel aus neidischer Gesinnung aufdecken sollte? Dann heißt's natürlich wieder davonlaufen, und dann fängt die kaum überwundene Hungerleiderei wieder an und mit ihr ein neues Bettelsystem. Ihr Götter und Göttinnen, wie schwer sich's lebt außerhalb des Rechtes! Beständig fürchtet man, was man verdient. " <...>

 

Übersetzung: nach L.Gurlitt.

 

 
vorherige Seite folgende Seite
 

 

Sententiae excerptae:
Lat. zu "Petron"
241
plenissimis (plenis) velis (navigare)
mit vollen Segeln, mit aller Kraft (πάντα κάλων ἐκτείνειν - alle Segel aufspannen, Zenob.5,62)
Cic.dom.10,24; Petron.45

158
Qualis dominus, talis est servus. (οἵαπερ ἡ δέσποινα, τοία χἠ κύων)
Wie der Herr, so ist der Sklave.
Petron 58

1817
Putant se in alium orbem terrarum delatos
Sie glauben, in einen andere Welt versetzt zu sein
Petron.1,2

1818
Ego adulescentulos existimo in scholis stultissimos fieri.
Ich glaube, dass die jungen Leute in den Schulen nur verdummt werden.
Petron.1,3

1819
Omnia dicta factaque quasi papavere et sesamo sparsa.
Alle Worte und Taten gleichsam mit Mohn und Sesam bestreut.
Petron.1,3

1829
An audirem sententias, cum fame morerer?
Hätte ich mir etwa schöne Reden anhören sollen, als ich vor Hunger fast gestorben bin?
Petron.10,1

1830
Tardum est differre, quod placet.
Man soll, was man vorhat, nicht auf die lange Bank schieben! (was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!)
Petron.10,7

1872
Non commune est, quod natura optimum fecit?
Sind nicht die schönsten Naturerzeugnisse Gemeingut?
Petron.100,1

1873
Sol omnibus lucet.
Die Sonne leuchtet für alle.
Petron.100,1

1874
Nolo habere bona, nisi quibus populus inviderit.
Lieber will ich kein Glück genießen, wenn mich nicht alle Welt darum beneidet.
Petron.100,1

1875
Aliquando totum me, Fortuna, vicisti!
Fortuna, jetzt hast du mich endlich ganz überwunden!
Petron.101,1

1876
Vestes quoque diutius vinctas ruga consumit, et chartae alligatae mutant figuram.
Ein zu lange geschnürtes Gewand bekommt Falten, angenageltes Papier verändert seine Form
Petron.102,12

1814
A capillis usque ad ungues
Von den Haaren bis zu den Zehennägeln (Vom Scheitel bis zur Sohle)
Petron.102,13

1878
Multa una oportet consentiant ratione, ut mendacium constet.
Vieles muss widerspuchsfrei zusammenstimmen, wenn die Täuschung gelingen soll.
Petron.102,14

1877
Color arte compositus inquinat corpus, non mutat.
Künstliche Färbung besudelt den Leib, verwandelt ihn aber nicht.
Petron.102,15

1879
Patrimonii reliquias olere.
Nach den Resten des väterlichen Vermögens duften. (An etwas sein ganzes Vermögen verschwenden).
Petron.105,3

1880
Vide, ut possit illis ignosci, quos ad poenam ipse deus deduxit.
Überlege, wie man die begnadigen darf, die die Gottheit selbst der Bestrafung zuführt.
Petron.106,3

1887
Qui ignotos laedit, latro appellatur, qui amicos, paulo minus quam parricida.
Wer Fremde schädigt, heißt Räuber, wer Freunde, den darf man fast dem Vatermörder gleich bewerten.
Petron.107,11

1881
Omnis vector nihil prius quaerit, quam cuius se diligentiae credat.
Jeder Passagier kümmert sich zuerst darum, wem er sein Leben anvertraut.
Petron.107,2

1882
Patimini liberos homines ire sine iniuria, quo destinant.
Lasst freie Menschen ungehindert gehen, wohin sie wollen!
Petron.107,3

1883
Saevi quoque implacabilesque domini crudelitatem suam impediunt
Selbst strenge, unversöhnliche Herren bezwingen ihre Grausamkeit.
Petron.107,4

1884
Dediticiis hostibus parcimus.
Wir schonen Feinde, die sich freiwillig ergeben.
Petron.107,4

1885
Noli causam confundere, sed impone singulis modum.
Bringe die Sache nicht durcheinander, sondern gib jedem Punkt seinen angemessenen Platz!
Petron.107,7

1886
Vultum qui permutat, fraudem parat, non satisfactionem.
Wer sein Aussehen verwandelt, sinnt auf Betrug, nicht auf Verständigung.
Petron.107,8

1888
Quis furor, exclamat, pacem convertit in arma?
Welche Raserei verwandelte den Frieden in Kampf?
Petron.108,14

1889
Contemptus amor vires habet.
Verschmähte Liebesglut entlädt sich (oft) in Gewalt.
Petron.108,14

1890
Cui non est mors una satis?
Wer begnügt sich nicht mit einem Todesopfer?
Petron.108,14

1891
Praeterita aboleri osculis placet.
Ein Versöhnungskuss lässt Vergangenes vergessen.
Petron.109,4

1892
O fallax natura deum: quae prima dedisti | aetati nostrae gaudia, prima rapis.
O du trügerische Natur der Götter: Die Freuden, die du als erste unserer Jugend schenktest, nimmst du als erste hinweg!
Petron.109,9

1893
Nulla est feminam tam pudica, quae non peregrina libidine usque ad furorem avertatur.
Keine Frau ist so keusch, dass sie sich nicht durch die Leidenschaft für einen fremden Mann bis zum Wahnsinn fortreißen lässt.
Petron.110,7

1895
Ipsum te iacentis corpus admonere debet, ut vivas.
Die Leiche selbst, die vor dir liegt, nötigt dich zu leben.
Petron.111,12

1896
Nemo invitus audit, cum cogitur aut cibum sumere aut vivere
Niemand hört es ungern, wenn man ihn zwingt, Speise zu sich zu nehmen und zu leben.
Petron.111,13

1894
Omnium idem est exitus et idem domicilium
Alle erwartet das selbe Ende und die selbe Wohnung. (Wir müssen alle sterben! Das ist nun einmal nicht zu ändern!)
Petron.111,8

1897
Placitone etiam pugnabis amori?
Warum denn kämpfen gegen eine Liebe, die dir Freude macht?
Petron.112,2

1898
Malo mortuum impendere quam vivum occidere.
Besser den Toten aufhängen, als einen Lebendigen umbringen.
Petron.112,7

1900
Veluti lecto funebri aptatus expecto mortem iam non molestam.
Gleichsam auf der Totenbahre erwarte ich den schon nicht mehr schmerzlichen Tod.
Petron.114,12

1899
Da oscula, dum licet
Gib Küsse, solange es dir vergönnt ist
Petron.114,9

1902
En homo quemadmodum natat!
Da sieh den Menschen, wie er schwimmt! (Der Mensch: ein Spielball der Wellen!")
Petron.115,10

1903
Si bene calculum ponas, ubique naufragium est.
Berechnet man es genau, so ist überall Schiffbruch.
Petron.115,16

1904
Quicquid feceris, omnia haec eodem ventura sunt.
Man mag tun, was man will, alles kommt auf das Gleiche hinaus.
Petron.115,18

1901
Sinite me sententiam explere; laborat carmen in fine.
Lasst mich meinen Gedanken zu Ende bringen; am Schluss ist mein Gedicht noch nicht in Ordnung
Petron.115,4

1905
Homines (Crotone) aut captantur aut captant.
Die Leute (in Croton) werden entweder betrogen oder betrügen.
Petron.116,6

1908
Quod bene feliciterque eveniat!
Glück und Segen!
Petron.117,11

1909
Quid, vos iumentum me putatis esse aut lapidariam navem?
Glaubt ihr denn, ich sei ein Lasttier oder ein Frachtschiff für Steinfuhren?
Petron.117,12

1910
Hominis operas locavi, non caballi.
Ich habe mich als einen Menschen verdingt, aber nicht als Pferd.
Petron.117,12

1911
Non minus liber sum quam vos, etiam si pauperem pater me reliquit.
Ich bin nicht weniger frei als ihr, wenn mich mein Vater auch in Armut zurückgelassen hat.
Petron.117,12

1906
Quid cessamus mimum componere?
Warum zögern wir, eine Posse in Szene zu setzen?
Petron.117,4

1907
Nemo ausus est artem damnare nihil auferentem.
Keiner kann einem Plan verurteilen, das nichts kostet.
Petron.117,5

1912
Multos carmen decepit.
Viele irren sich in der Poesie. (Viele hat die Posie schon getäuscht.)
Petron.118,1

1913
Ut quisque versum pedibus instruxit sensumque teneriorem verborum ambitu intexuit, putavit se continuo in Heliconem venisse.
Sobald einer den Vers rhythmisch gebaut und seinen feineren Gedanken in die rechten Worte gekleidet hat, bildet er sich ein, er habe schon den Helikon erstiegen.
Petron.118,1

1915
Non concipere aut edere partum mens potest nisi ingenti flumine litterarum inundata
Kein Talent ist zu der Empfängnis und der Geburt fähig, wenn es sich nicht mit dem gewaltigen Strom der Literatur getränkt hat
Petron.118,3

1916
Generosior spiritus vanitatem non amat.
Ein edler Geist hält nichts vom eitlen Aufputz.
Petron.118,3

1917
Curandum est, ne sententiae emineant extra corpus orationis expressae, sed intexto vestibus colore niteant.
Man hat dafür zu sorgen, dass kein Gedanke aus dem Rahmen des Ganzen herausfalle, sondern das Gedicht wie ein harmonisch gefärbtes Gewand glänze.
Petron.118,5

1918
Quaerit se natura nec invenit.
Die Natur sucht ihre Erfüllung und kann sie nicht finden.
Petron.119,1,,24

1919
Ingeniosa gula est.
Die Schlemmer sind erfindungsreich. (Hunger ist der beste Koch)
Petron.119,1,33

1920
Venalis populus, venalis curia patrum: est favor in pretio.
käuflich ist das Volk und käuflich sind die Vertreter in der Kurie. Es steht die Gunst in Wert.
Petron.119,1,41f.

1923
Iudice Fortuna cadat alea!
Entscheide, Glück! Dein Würfel sei gefallen.
Petron.121,1,174

1922
Inter tot fortes armatus nescio vinci.
Unbesiegbar bin ich bei so vieler Helden Beistand.
Petron.121,1,176

1921
Destruet istas idem, qui posuit, moles deus.
Vernichten wird diesen Koloss der Gott, der sie schuf.
Petron.121,1,8f.

1924
Quantum quisque timet, tantum fugit.
Das Maß der Furcht bestimmt das Maß der Eile! (Wie sehr einer fürchtet, so schnell flieht er.)
Petron.123,1,221

1925
Quam male est extra legem viventibus! quicquid meruerunt, semper expectant.
Wie schwer sich's lebt außerhalb des Gesetzes! Beständig fürchtet man, was man verdient.
Petron.125,4

1927
Haec vera est Danae.
Hier ist die wahre Danae.
Petron.126,18

1926
Quaedam feminae sordibus calent.
Es gibt Frauen, deren Sinn nur nach Männern der Gasse steht. (Es gibt Frauen, die sich am Schmutz erwärmen )
Petron.126,5

1928
In umbra voluptatis diutius luditur.
Im Schatten der Wollust spielt sich's länger. (Im Vorhof der Lust hält das Vergnügen länger an).
Petron.129,4

1831
O lusum fortunae mirabilem!
Welch seltsames Spiel des Glücks!
Petron.13,1

1832
Scis rediisse ad nos thesaurum, de quo querebar?
Weißt du, dass der Schatz, dessen Verlust ich beklagte, zu uns zurückgekehrt ist?
Petron.13,2

1929
Paratus miles arma non habui.
Ich war ein kampfbereiter Krieger, hatte aber keine Waffen.
Petron.130,4

1931
Rogas potius quam temptas?
Warum fragst du? Versuche es doch lieber! (Wer lange fragt, geht lange irr. Frisch gewagt ist halb gewonnen)
Petron.131,11

1815
Aliis leporem excitavi.
Für andere habe ich einen Hasen aufgescheucht.
Petron.131,7

1930
Dignus amore locus.
Ein Liebesort!
Petron.131,8

1932
Sermonis puri non tristis gratia ridet.
Eine ehrliche Rede lacht in heiterer Anmut.
Petron.132,15

1933
Veneris quis gaudia nescit?
Wer kennt nicht die Freuden der Venus?
Petron.132,15

1934
Nihil est hominum inepta persuasione falsius nec ficta severitate ineptius.
Nichts ist verkehrter als der läppische Versuch, die Menschen überzeugen zu wollen, nichts Alberner als erheuchelte Strenge. (Nichts ist verkehrter auf der Welt als dumme Borniertheit, nichts dummer als scheinheilige Muckerei.)
Petron.132,16

1935
Quisquis peccat inops, minor est reus.
Wer sich aus Schwäche vergeht, hat mindere Strafe zu fürchten.
Petron.133,3

1936
Et operam et sudorem perdidisti.
Du hast dich vergebens in Schweiß gebracht. (Du hast Mühe und Schweiß vergeudet).
Petron.134,2

1937
Die feriarum etiam lugentes rident.
An einem Festtag lachen selbst Trauernde (Leidtragende).
Petron.134,7

1938
Ego tibi pro ansere struthocamelum reddam.
Ich gebe dir für deine Gans einen Strauß zurück.
Petron.137,4

1939
Rogo expiare manus pretio liceat!
Lass mich btte meine Hände mit einem Bußgeld entsühnen!
Petron.137,6

1940
Quisquis habet nummos, secura naviget aura.
Wer Gold in seinem Beutel hat, | Der fährt mit guten Winden.
Petron.137,9

1941
Quod vis, nummis praesentibus opta, et veniet.
Wer Wünsche hegt, | Der lasse Münzen blinken: | Dann kommt Fortuna angefegt; | Sonst pflegt sie arg zu hinken. (Wer Geld hat, kann sich jeden Wunsch erfüllen.)
Petron.137,9,9

1942
Prende furem!
Halte den Dieb!
Petron.138,3

1833
Quid faciunt leges, ubi sola pecunia regnat, || aut ubi paupertas vincere nulla potest?
Was denn vermögen Gesetze, wo doch nur Vermögen entscheidet, || Armut niemals den Sieg sich zu erringen vermag? (Geld regiert die Welt).
Petron.14,2

1834
Ipsi qui Cynica traducunt tempora pera, || non numquam nummis vendere vera solent.
Kaufen doch selbst die Männer, bepackt mit dem kynischen Ranzen,|| Häufig mit Geld sich ein, was sie als Wahrheit erkannt.
Petron.14,2

1835
Iudicium nihil est nisi publica merces.
Ein Gerichtsurteil ist nicht anderes als eine käufliche Ware.
Petron.14,2

1836
Pretium maioris compendii levior facit iactura.
Durch einen kleineren Verlust lässt sich (mitunter) ein größerer Gewinn erzielen.
Petron.14,4

1943
Nihil est commodius quam semper cum sapientia loqui.
Nichts ist vorteilhafter, als immer mit ruhiger Überlegung zu sprechen.
Petron.140,14

1944
Nulli celerius homines incidere debent in malam fortunam, quam qui alienum concupiscunt.
Kein Mensch sollte schneller ins Unglück geraten, als die nach fremdem Gut trachten.
Petron.140,15

1945
Sicut muta animalia cibo inescantur, sic homines non caperentur, nisi spe aliquid morderent.
Wie die stummen Tiere mit Ködern gefangen würden, so könnte man auch die Menschen nicht einfangen, wenn sie keine Hoffnung zu beißen bekämen.
Petron.140,15

1837
Nolo, quod cupio, statim tenere.
Nicht erfülle mein Begehr sich augenblicklich!
Petron.15,9

1838
Nec victoria mi placet parata.
Nicht gefällt mir ein Sieg, der mir in den Schoß fällt.
Petron.15,9

1839
Contemni turpe est, legem donare superbum.
Schmählich, verachtet zu werden, doch stolz, die Strafe erlassen.
Petron.18,6

1840
Hoc amo, quod possum qua libet ire via.
Das ist mir lieb, dass ich gehen kann, wohin ich mag.
Petron.18,6

1841
Sane et sapiens contemptus iurgia nectit.
Fängt doch auch ein Philosoph Streit an, wird er verachtet!
Petron.18,6

1842
Qui non iugulat, victor abire solet.
Wer (seinen Feind) nicht erdrosselt, der pflegt siegreich von dannen zu gehn.
Petron.18,6

1820
Non bene olere possunt, qui in culina habitant.
Nicht gut können die riechen, die in der Küche zu Hause sind.
Petron.2,1

1843
Etiam dormire vobis in mente est, cum sciatis Priapi genio pervigilium deberi?
Steht euch der Kopf sogar nach Schlafen, obwohl ihr wisst, dass ihr dem Genius des Priapus eine Nachwache schuldet?
Petron.21,7

1844
Ascyltos in hoc triclinio solus ferias agit?
Hat denn Askyltos in diesem Speisezimmer alleine Ferien?
Petron.24,3

1845
Potest taurum tollere, qui vitulum sustulit.
Nur der kann einen Stier tragen, der ein Kalb getragen hat.
Petron.25,6

1822
Necesse cum insanientibus furere.
Man muss mit den Verrückten verrückt sein.
Petron.3,2

1823
Magistri nisi dixerint, quae adulescentuli probent, 'soli in scholis relinquentur'
Wenn die Lehrer nicht den Jüngelchen nach dem Mund reden, bleiben sie, allein in der Schule zurück.
Petron.3,2 (nach Cicero)


Literatur:
zu "Petron"
3987
Achatz, I.
Petrons Satiricon als Spiegel zeitgenössischer literarischer und sozialer Ereignisse
Diss.Wien 1965
booklooker
zvab

3988
Adamietz, J.
Zum literarischen Charakter von Petrons Satyrica
in: Rh.Mus. 130,1987,329-e46
booklooker
zvab

3989
Arrowsmith, W.
Luxury and Death in the Satyricon
in: Arion 5,1966, 304-331
booklooker
zvab

3990
Avery, W.T.
Cena Trimalchionis 35,7. Hoc est ius cenae
in: Class.Philol. 55,1960, 115-118
booklooker
zvab

3991
Bagnani, G.
Trimalchio
in: Phoenix 7,1953, 77-91
booklooker
zvab

3992
Bagnani, G.
Ariter of Elegance. A Study of the Life and Works of. C.Petronius
Toronto 1954
booklooker
zvab

3993
Bagnani, G.
The House of Trimalchio
in: Am.Journ.Philol. 75,1954,16-39
booklooker
zvab

3994
Bagnani, G.
Encolpius Gladiator Obscenus
in: Class.Philol. 51,1956, 24-27
booklooker
zvab

3995
Beck, R.
Some Observations on the Narrative Technique of Petronius
in: Phoenix 17,1973, 42-61
booklooker
zvab

3996
Beck, R.
Encolpius at the Cena
in: Phoenix 29,1975, 270-283
booklooker
zvab

3997
Beck, R.
Emolpus poeta, Eumolpus Fabulator. A Study of Characterization in the Satyricon
in: Phoenix 33,1979, 239-253
booklooker
zvab

3998
Beck, R.
The Satyricon: Satire, Narrator, and Antecedents
in: Mus.Helv.39,1982, 206-214
booklooker
zvab

2845
Bendz, G.
Sprachliche Bemerkungen zu Petron
in: Eranos 39/1941, 53
booklooker
zvab

3865
Bömer, F.
Witwe von Ephesus, Petron 111,1 und die 877. in 1001 Nacht
in: Gymn 93/1986
booklooker
zvab

3872
Braswell, B.K.
Zu Petron 34,4
in: Philol.125/1981,152 (Misz.)
booklooker
zvab

3999
Brózek, M.
Szeneriebeschreibungen bei Petronius
in: Eos 60, 1972, 285-291
booklooker
zvab

1529
Büchner, K.
Römische Literaturgeschichte. Ihre Grundzüge in intrpretierender Darstellung
Stuttgart (Kröner, TB 199) 1967
booklooker
zvab

4000
Buchwald, W.
Die kluge Witwe von Ephesus (Petron.112,7)
in: Wien.Stud.77,1964,184
booklooker
zvab

1545
Burck, Erich (Hg.)
Das römische Epos (Grundriss der Literaturgeschichten nach Gattungen)
Darmstadt (WBG) 1979
booklooker
zvab

4001
Bürger, K.
Der antike Roman vor Petronius
in: Herm.72,1892, 345-358
booklooker
zvab

4002
Canali, L.
L'erotico e il grottesco nel Satyricon
Roma 1986
booklooker
zvab

4057
Castagna, Luigi
Studien zu Petron und seiner Rezeption
Berlin, de Gruyter, 2007
booklooker
zvab

4003
Ciaffi, V.
La Struttura des Satyricon
Torrino 1955
booklooker
zvab

4004
Ciaffi, V.
Intermezzo nella "Cena" Petroniana (41,10-46,8)
in: Riv.Filol.33,1955,113-145
booklooker
zvab

4005
Colin, J.
Encolpio e il piatto d'argento con lo zodiaco (petronio 35)
in: Riv.Filol.29,1951,29-144
booklooker
zvab

4006
Courtney, E.
Problems in the Text of Petronius
in: Eranos 86,1988,74-76
booklooker
zvab

4007
Ebersbach, V.
Petrons Stellung zu den sozialen Kräften der frühen Kaiserzeit
Diss.Jena 1967
booklooker
zvab

4008
Effe, B.
Entstehung und Funktion "personaler" Erzählweisen in der Erzählliteratur der Antike
in: Poetica 7,1975,135-157
booklooker
zvab

4009
Feix, J.
Wortstellung und Satzbau in Petrons Roman
Diss.Breslau 1934
booklooker
zvab

4010
Fröhlke, F.M.
Petron. Struktur und Wirklichkeit. Bausteine zu einer Poetik des antiken Romans
Bern 1977
booklooker
zvab

4011
Fuchs, H.
Verderbnisse im Petrontext. In: Studien zur Textgeschichte und Textkritik. FS G.Jachmann.
Köln 1959, 57-82
booklooker
zvab

4012
George, P.
Style and Character in the Satyricon
in: Arion 5,1966,336-358
booklooker
zvab

4015
Grantz, F.
Petrons Satyricon als Schullektüre
in: AU 7/1964, H..5, 58-80
booklooker
zvab

4016
Grisebach, E.
Die Wanderung der Novelle von der treulosen Witwe durch die Weltliteratur
Berlin 2,1889
booklooker
zvab

4017
Hagenow, G.
Der nichtausgekehre Speisesaal
in: RhMus.121,1978,260-275
booklooker
zvab

4018
Hauler, E.
Zu den Lücken inm Text der Cena Trimalchionis
in: Wien.Stud.32,1910,320-322
booklooker
zvab

4019
Heinze, R.
Petron und der griechische Roman
in: Vom Geist des Römertums, Darmstadt 4,1977,417-439; in: H.Gärtner (Hg.) Beiträge 1984, S.15ff.
booklooker
zvab

3030
Hofmann, J.B.
Lateinische Umgangssprache
Heidelberg, Winter, 1926, 3/1851 (3,1951; 4,1978)
booklooker
zvab

4021
Holzberg, Niklas
Der antike Roman
München 1986
booklooker
zvab

4020
Huber, G.
Das Motiv der Witwe von Ephesos in lateinischen Texten der Antike und im Mittelalter
Mannheim 1990
booklooker
zvab

4022
Kennedy, G.
Encolpius und Agamemnon in Petronius
in: AmJournPhilol.99,1978,171-178
booklooker
zvab

4024
Killeen, J.F.
Petronius 9,8
in: Herm.97,1969,127-128
booklooker
zvab

4023
Kißel, W.
Petrons Kritik der Rhetorik (Sat.1-5)
in: RhMus.121,1978,311-328
booklooker
zvab

2329
Kytzler, B. (Hg.)
Im Reich des Eros: Sämtliche Liebes- und Abenteuerromane der Antike. 2 Bände. Longos (Daphnis und Chloe), Xenophon (Die Waffen des Eros). Die Geschichte von Apollonius, dem König von Tyros, Heliodor, Chariton (Kallirhoe), Petron (Satyrikon), Achilleus Tatios (Lekippe und Kleitophon), L.Apueius (Der goldene Esel), Lukian (Lukios oder Der Esel; Wahre Geschichten), Euhemeros, Theopomp, Hekataios, Iambulos, Antonius Diogenes (Die Wunder jenseits von Thule), Iamblich (Babylonische Geschichten), Ninos und Semiramis, Parthenope und Metiochos, Chione, Iolaos, Kalligone, Herpyllis, Lollianos (Phoinikika)
Düsseldorf (Albatros Patmos) 2000 (ISBN:3491960185)
booklooker
zvab

4061
Lefèvre, Eckard
Studien zur Struktur der "Milesischen" Novelle bei Petron und Apuleius
Stuttgart, Steiner, 1997
booklooker
zvab

4025
Luck, G.
On Petronius' Bellum Civile
in: Am.Journ.Philol. 93,1972,133-141
booklooker
zvab

4027
Marbach, A.
Wortbildung, Wortwahl und Wortbedeutung als Mittel der Charakterzeichnung bei Petron
Diss.Gießen 1931
booklooker
zvab

4026
Marmorale, E.V.
La questione Petroniana
Bari 1948
booklooker
zvab

4028
Mommsen, Th.
Trimalchios Heimat und Grabschrift
in: Herm.13,1878,106-121
booklooker
zvab

4029
Opelt, Ilona
Die lateinischen Schimpfwörter und verwandte sprachliche Erscheinungen
Heidelberg 1965
booklooker
zvab

1897
Petersmann, G.
Umwelt, Sprachsituation und Stilschichten in Petrons "Satyrica"
in: ANRW II.32.3 (1985) 1687-1705
booklooker
zvab

4030
Petersmann, H.
Petrons urbane Prosa. Untersuchungen zu Sprache und Text (Syntax)
Wien 1977 (SB 323)
booklooker
zvab

4055
Petronius / Ebersbach
Petron, Satyrgeschichten, übertragen von V.Ebersbach
Leipzig 1984
booklooker
zvab

4052
Petronius / Fischer
Petronius Arbiter, Satyricon, übersetzt v. C.Fischer und mit einem Nachwort von B.Kytzler
München 1962
booklooker
zvab

4049
Petronius / Gurlitt
Petronius, Satiren, übersetzt von L.Gurlitt
Berlin 1924
booklooker
zvab

4058
Petronius / Habermehl
Petronius, Satyrica 79 - 141. Ein philologisch-literarischer Kommentar von Peter Habermehl
2006
booklooker
zvab

4050
Petronius / Heinse
Begebenheiten des Enkolp, übertragen von W. Heinse
Berlin 1928
booklooker
zvab

4062
Petronius / Heinse
Die Petronübersetzung Wilhelm Heinses, quellenkritisch bearbeiteter Nachdruck der Erstausgabe mit textkritisch-exegetischem Kommentar. Wolfgang Hübner
Frankfurt am Main,: Lang, 1987
booklooker
zvab

4051
Petronius / Hoffmann
Satiricon, lateinisch und deutsch hg. v. C.Hoffmann
München 1948
booklooker
zvab

4054
Petronius / Müller, Ehlers
Petronius, Cena rimalchionis. Gastmahl bei Trimalchio. Lateinisch und deutsch von K.Müller und W.Ehlers
München 1979
booklooker
zvab

4056
Petronius / Müller, Ehlers
Petronius, Schelmenszenen. Lateinisch und deutsch. hg. von Konrad Müller und Wilhelm Ehlers. Mit forschungsgeschichtlichem Nachwort von Niklas Holzberg
Darmstadt, WBG, 5,2004
booklooker
zvab

4060
Petronius / Steinmann
Petronius. Satyricon, ein antiker Schelmenroman. Aus dem Lat. übers. und mit einem Nachw. von Kurt Steinmann
Zürich, Manesse, 2004
booklooker
zvab

4053
Petronius / Tech
Petronius, Satiricon, übersetzt nd mit Nachwort versehen von F.Tech.
Berlin 2,1965
booklooker
zvab

4059
Petronius / Weinreich
Petronius Arbiter. Das Gastmahl des Trimalchio. Übertr. von Otto Weinreich. Nachw. von Durs Grünbein. Mit Scherenschnitten von Luise Neupert
Frankfurt am Main, Insel-Verl., 1,2006
booklooker
zvab

4048
Petronius Arbiter
Petonii Arbitri Satyricon, cum apparatu cirico edidit Konrad Müller
München, Heimeran, 1,1961
booklooker
zvab

4031
Raith, O.
Petronius, ein Epikureer
Nürnberg 1963
booklooker
zvab

4032
Rankin, H.D.
On Tactus' Biography of Petronius
in: Class.et Mediaev.26,1965,232-245
booklooker
zvab

4033
Richardson, Th.W.
Homosexuality in the Satyricon
in: Class.et Mediaev.35,1984,105-127
booklooker
zvab

2985
Richter, Alfred (Hg.)
Satura lanx. Eine Auswahl lateinischer Dichtung für die Mittel- und Oberstufe. Für den Schulgebrauch zusammengestellt und erläutert. (Phaedrus, Ovidius, Catullus, Tibullus, Sulpicia, Propertius, [Properz], Horatius [Horaz], Martialis, Petronius, Ausonius, Ennius, Pacuvius, Accius, Lucilius).
Frankfurt a.M...., Diesterweg, 2/1967
booklooker
zvab

4034
Roemer, H.
Ausdrucks- und Darstellungstndenzen in den urbanen Erzählungspartien von Petons Satyricon
Diss.Göttingen 1961
booklooker
zvab

4035
Rosenblüth, M.
Beiträge zur Quellenkunde von Petrons Satiren
Diss.Kiel 1909
booklooker
zvab

4036
Salonius, A.H.
Die Griechen und das Griechische in Petrons Cena Trimalchionis
Helsingfors 1927
booklooker
zvab

4037
Scheidweiler, F.
Beiträge zur Kritik und Erklärung Petrons
in: Philolog.80,1925,200-206
booklooker
zvab

4038
Schissel von Fleschenberg, O.
Die künstlerische Absicht in Petrons Satiren
in: WienStud.33,1911,264-273
booklooker
zvab

4014
Schnur, H.C.
Petron. Saxtyricon. Ein rmischer Schelmenroman, übersetzt und erläutert v. Harry C. Schnur
Stuttgart, Reclam 1968
booklooker
zvab

4013
Schönberger, O
Petronius. Satyrgeschichten, lateinisch und deutsch v. O.Schönberger
Berlin, Akademie-Verlag, 1992
booklooker
zvab

4039
Schuster, M.
Der Werwolf und die Hexen. Zwei Schauermärchen bei Petronius
in: WienStud.48,1930,149-178
booklooker
zvab

4040
Stark, R.
Petron 118,3
in: RhMus.107,1964,56-63
booklooker
zvab

4041
Stefenelli, A.
Die Volkssprache im Werk des Petron im Hinblick auf die romanischen Sprachen
Wien 1962
booklooker
zvab

4042
Stoecker, Ch.
Humor bei Petron
Diss.Erlangen 1969
booklooker
zvab

3695
Stubbe, H.
Die Verseinlagen im Petron
in: Philol. Suppl.25, H.2.Leipzig 1933
booklooker
zvab

4043
Sullivan, J.P.
Petronius' Satyticon and its Neronian Conrext
in: ANRW II 32.2 (1985) 1666-1686
booklooker
zvab

4044
Vreese, J.G.W.M. de
Petron 39 und die Astrologie
Amsterdam 1927
booklooker
zvab

4045
Walsh, P.G.
Eumolpus, the Halosis Troiae, and the De Bello Civili
in: Class.Philol. 63,1968,208-212
booklooker
zvab

4046
Weinreich, Otto
Römische Satiren. Mit einem Essay zum Verständnis der Werke
Hamburg 1962
booklooker
zvab

4047
Zeitlin, F.I.
Romanus Petronius. A Study of the Troia Halosis and the Bellum Civile
in: Latomus 30,1971,56-82
booklooker
zvab


[ Homepage | Hellas 2000 | Stilistik | Latein | Latein. Lektüre | Lateinisches Wörterbuch | Lateinischer Sprachkurs | Lateinische Grammatik | Lat.Textstellen | Römische Geschichte | Griechisch | Griech. Lektüre | Griechisches Wörterbuch | Griechischer Sprachkurs | Griechische Grammatik | Griech.Textstellen | Griechische Geschichte | LandkartenBeta-Converter | Varia | Mythologie | Bibliographie | Ethik | Literaturabfrage ]
Site-Suche:
Benutzerdefinierte Suche
bottom© 2000 - 2024 - /Lat/petron_sat/satyr114.php - Letzte Aktualisierung: 26.12.2020 - 16:40