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14. Das Konsulat hat er (Nero)viermal bekleidet, das erste während zwei, das zweite und letzte während
sechs, das dritte während vier Monaten. Die beiden mittleren
ließ er unmittelbar aufeinander folgen, bei den übrigen
ließ er jedes Mal ein Jahr verstreichen.
(14,1)
Consulatus quattuor gessit: primum bimenstrem, secundum et novissimum
semenstres, tertium quadrimenstrem; medios duos continuavit, reliquos
inter annua spatia variavit.
15. Wenn er Recht sprach, erteilte
er den Parteien in der Regel immer erst am folgenden Tag, und zwar
schriftlich, Bescheid. Bei der Verhandlung hielt er sich an die Prozedur,
keine zusammenfassenden Anklage- und Verteidigungsreden zuzulassen,
sondern die Parteien über jeden einzelnen Punkt abwechselnd zu
hören. Wenn er sich dann zur Beratung zurückzog, ließ
er sich auf keine allgemeine oder offene Beratung ein, sondern ließ
sich von jedem seine Meinung schriftlich geben, las sie schweigend
und insgeheim für sich durch und verkündete dann als Urteil,
was ihm beliebte, so als wäre es die Ansicht der Mehrheit.
(15,1)
In iuris dictione postulatoribus nisi sequenti die ac per libellos
non temere respondit. Cognoscendi morem eum tenuit, ut continuis actionibus
omissis singillatim quaeque per vices ageret. Quotiens autem ad consultandum
secederet, neque in commune quicquam neque propalam deliberabat, sed
et conscriptas ab uno quoque sententias tacitus ac secreto legens,
quod ipsi libuisset perinde atque pluribus idem videretur pronuntiabat.
In den Senat nahm er längere Zeit
keine Söhne von Freigelassenen auf und versagte denen, die von
den früheren Kaisern aufgenommen worden waren, die Ehrenstellen.
Die überzähligen Kandidaten machte er, um sie über
ihre Zurückstellung und die Verzögerung zu trösten,
zu Legionskommandeuren. Das Konsulat verlieh er meist auf sechs Monate,
gab aber, als einmal der eine Konsul kurz vor dem ersten Januar gestorben
war, diesem keinen stellvertretenden Nachfolger, indem er das alte
Beispiel des Caninius
Rebilus, des eintägigen Konsuls, missbilligte. Die Triumphabzeichen
verlieh er auch Leuten, die nur quästorischen Rang hatten, und
sogar einigen aus dem Ritterstand, und zwar keineswegs immer für
militärische Verdienste, sondern auch für allerhand andere
Dinge. Seine Vorträge, die er schriftlich an den Senat sandte,
ließ er gewöhnlich unter Übergebung des Quästors,
dessen Amt es gewesen wäre, durch einen Konsul vorlesen.
(15,2)
In curiam libertinorum filios diu non admisit; admissis a prioribus
principibus honores denegavit. Candidatos, qui supra numerum essent,
in solacium dilationis ac morae legionibus praeposuit. Consulatum
in senos plerumque menses dedit. Defunctoque circa Kal. Ian. altero
e consulibus neminem substituit improbans exemplum vetus Canini Rebili
uno die consulis. Triumphalia ornamenta etiam quaestoriae dignitatis
et nonnulis ex equestri ordine tribuit nec utique de causa militari.
De quibusdam rebus orationes ad senatum missas praeterito quaestoris
officio per consulem plerumque recitabat.
16. Für den hauptstädtischen
Häuserbau erdachte er eine neue Gestalt; insbesondere drang er
darauf, dass vor allen Inselhäusern und einzelnen Palästen
Portiken sein mussten, damit von deren platten Dächern aus die
Feuersbrünste bekämpft werden konnten; er erbaute sie auf
eigene Kosten. Er hatte sogar vorgehabt, die Stadtmauer bis nach Ostia vorzurücken und von dort das Meer durch einen Kanal bis an die
alte Stadt zu leiten.
(16,1)
Formam aedificiorum urbis novam excogitavit et ut ante insulas ac
domos porticus essent, de quarum solariis incendia arcerentur; easque
sumptu suo extruxit. Destinarat etiam Ostia tenus moenia promovere
atque inde fossa mare veteri urbi inducere.
Viele alte strenge Straf- und Verbotsbestimmungen
wurden wieder unter ihm in Kraft gesetzt und nicht weniger neue eingeführt.
So wurden dem Aufwand Schranken gesetzt, die Volksspeisungen durch
vollständige Mahlzeiten auf Speiseportionen beschränkt und
ein Verbot erlassen, in den Schenken Gekochtes, mit Ausnahme von Kohl
und Hülsenfrüchten, zu verkaufen, während früher
alle möglichen Arten von Gerichten dort angeboten wurden. Todesstrafen
trafen die Christianer, eine Sekte mit einem neuen und schädlichen
Aberglauben. Verboten wurden die Belustigungen der Rennfahrer, die
das hergebrachte Recht genossen, zu gewissen Zeiten durch die Stadt
zu schweifen und unter der Maske des Spaßes allerlei Betrügereien
und Diebesstreiche auszuführen. Die Claqueurbanden der Pantomimen
sowie diese selbst wurden aus der Hauptstadt verwiesen.
(16,2)
Multa sub eo et animadversa severe et coercita nec minus instituta:
adhibitus sumptibus modus; publicae cenae ad sportulas redactae; interdictum,
ne quid in propinis cocti praeter legumina aut holera veniret, cum
antea nullum non obsonii genus proponeretur; afflicti suppliciis Christiani,
genus hominum superstitionis novae ac maleficae; vetiti quadrigariorum
lusus, quibus inveterata licentia passim vagantibus fallere ac furari
per iocum ius erat; pantomimorum factiones cum ipsis simul relegatae.
17. Gegen Dokumentenfälscher
fand man damals zuerst ein Mittel: die Tafeln wurden immer mit Löchern
versehen, durch die man einen dreifachen Faden zog, auf den man das
Siegel setzte. Für Testamente wurde verordnet, dass die beiden
ersten Blätter, auf denen nur der Name des Testators geschrieben
stand, denen, die als Zeugen siegelten, nur leer zu Gesicht kommen
sollten; ferner, dass niemand, der für einen anderen ein Testament
schriftlich aufsetzte, sich ein Legat darin einschreiben dürfe.
ebenso, dass die Prozessführenden zwar den Sachwaltern ihrer
Interessen eine feste angemessene Gebühr zu leisten hätten,
den Richterbänken aber gar keine, sondern diese Kosten von der
Staatskasse übernommen würden; endlich, dass die fiskalischen
Prozesse dem Vorstand des Staatsschatzes entzogen und dem Forum und
den Rekuperatoren übertragen werden und dass alle Appellationen
von den Richtern an den Senat gehen sollten.
(17,1)
Adversus falsarios tunc primum repertum, ne tabulae nisi pertusae
ac ter lino per foramina traiecto obsignarentur; cautum, ut testamentis
primae duae cerae testatorum modo nomine inscripto vacuae signaturis
ostenderentur, ac ne qui alieni testamenti scriptor legatum sibi ascriberet;
item ut litigatores pro patrociniis certam iustamque mercedem, pro
subsellis nullam omnino darent praebente aerario gratuita; utque rerum
actu ab aerario causae ad Forum ac reciperatores transferrentur et
ut omnes appellationes a iudicibus ad senatum fierent.
Deutsche Übersetzung
nach: Stahr,
A. bearbeitet von E.Gottwein