
Dion Chrysostomos
In Olympia - Vom ersten Gottesbegriff
or.12,1-85
 
Ὀλυμικὸς ἢ περὶ τῆς πρώτης τοῦ θεοῦ ἐννοίας
or.12,55-65 (Übersetzung: H.
Stich, bearbeitet von E.Gottwein)
|
|
|
|
Pheidias'
Antwort |
(55) πρὸς δὴ ταῦτα τυχὸν εἴποι ἂν Φειδίας, ἅτε ἀνὴρ οὐκ ἄγλωττος
οὐδὲ ἀγλώττου πόλεως, ἔτι δὲ συνήθης καὶ ἑταῖρος Περικλέους·
Ἄνδρες Ἕλληνες, ὁ μὲν ἀγὼν τῶν πώποτε μέγιστος· οὐ γὰρ περὶ
ἀρχῆς οὐδὲ περὶ στρατηγίας μιᾶς πόλεως οὐδὲ περὶ νεῶν πλήθους
ἢ πεζοῦ στρατοπέδου, πότερον ὀρθῶς ἢ μὴ διῴκηται, τὰ νῦν ὑπέχω
λόγον, ἀλλὰ περὶ τοῦ πάντων κρατοῦντος θεοῦ καὶ τῆς πρὸς ἐκεῖνον
ὁμοιότητος, εἴτε εὐσχημόνως καὶ προσεοικότως γέγονεν, οὐδὲν
ἐλλείπουσα τῆς δυνατῆς πρὸς τὸ δαιμόνιον ἀνθρώποις ἀπεικασίας,
εἴτε ἀναξία καὶ ἀπρεπής. |
Hierauf dürfte
nun Pheidias, der ja nicht unberedt ist und der Sohn keiner unberedten
Stadt, noch dazu der vertraute Freund eines Perikles,
Folgendes antworten: "Versammelte Griechen! Das ist eine
Streitfrage, wie sie gleich wichtig noch nie dagewesen ist. Denn
nicht über Obrigkeit oder Leitung einer einzigen Stadt stehe
ich hier Rede, noch über eine Menge von Schiffen oder von
Fußvolk, ob etwas derartiges gut verwaltet wird oder nicht,
sondern es handelt sich um den Gott, der alles beherrscht, und
ein Ebenbild desselben, ob es geziemend und wohl getroffen ist
und in nichts hinter der den Menschen überhaupt möglichen
Stufe der bildlichen Darstellung Gottes zurückbleibt, oder
ob es im Gegenteil unwürdig und ungeziemend ist. |
(56) ἐνθυμεῖσθε δὲ, ὅτι οὐκ ἐγὼ πρῶτος ὑμῖν ἐγενόμην ἐξηγητὴς
καὶ διδάσκαλος τῆς ἀληθείας. οὐδὲ γὰρ ἔφυν ἔτι κατ' ἀρχὰς τῆς
Ἑλλάδος οὐδέπω σαφῆ καὶ ἀραρότα δόγματα ἐχούσης περὶ τούτων, ἀλλὰ
πρεσβυτέρας τρόπον τινὰ καὶ τὰ περὶ τοὺς θεοὺς ἤδη πεπεισμένης
καὶ νομιζούσης ἰσχυρῶς. καὶ ὅσα μὲν λιθοξόων ἔργα ἢ γραφέων ἀρχαιότερα
τῆς ἐμῆς τέχνης σύμφωνα ἦσαν, πλὴν ὅσον κατὰ τὴν ἀκρίβειαν τῆς
ποιήσεως, ἐῶ λέγειν. |
Bedenkt aber, dass
ich nicht der erste war, der Euch die Wahrheit vorzuführen
und zu lehren versuchte! Lebte ich doch nicht in den ersten Zeiten
Griechenlands, da dieses noch keineswegs klare und gefestigte
Ansichten über die Gottheit hatte, sondern zu einer Zeit,
als es sozusagen schon älter war und in seinen Überzeugungen
und in seinem Glauben von den Göttern schon befestigt war.
Ich will nun nicht von all den älteren Werken der Steinmetzen
und Maler sprechen, welche abgesehen von der Feinheit der Ausführung
mit meiner Kunst übereinstimmten. |
(57) δόξας δὲ ὑμετέρας κατέλαβον παλαιὰς ἀκινήτους, αἷς οὐκ ἦν ἐναντιοῦσθαι
δυνατόν, καὶ δημιουργοὺς ἄλλους περὶ τὰ θεῖα, πρεσβυτέρους ἡμῶν
καὶ πολὺ σοφωτέρους ἀξιοῦντας εἶναι, τοὺς ποιητάς, ἐκείνων μὲν
δυναμένων εἰς πᾶσαν ἐπίνοιαν ἄγειν διὰ τῆς ποιήσεως, τῶν δὲ
ἡμετέρων αὐτουργημάτων μόνην ταύτην ἱκανὴν ἐχόντων εἰκασίαν. |
Aber ich habe bei
Euch alte, unveränderliche Ansichten vorgefunden, zu denen
ich mich nicht in Widerspruch setzen durfte, auch andere Künstler,
die sich mit religiösen Stoffen befassten, älter als
ich und mit dem Anspruch, auch weiser zu sein: die Dichter. Jene
können durch die Dichtkunst jede Vorstellung hervorrufen,
während sich unsere Werke mit dieser Art von sinnfälliger
Darstellung begnügen müssen. |
(58) τὰ γὰρ θεῖα φάσματα, λέγω δὲ ἡλίου καὶ σελήνης καὶ σύμπαντος
οὐρανοῦ καὶ ἄστρων, αὐτὰ μὲν καθ' αὑτὰ φαινόμενα θαυμαστὰ πάντως,
ἡ δὲ μίμησις αὐτῶν ἁπλῆ καὶ ἄτεχνος, εἴ τις ἐθέλοι τὰ σελήνης
σχήματα ἀφομοιοῦν ἢ τὸν ἡλίου κύκλον· ἔτι δὲ ἤθους καὶ διανοίας
αὐτὰ μὲν ἐκεῖνα μεστὰ πάντως, ἐν δὲ τοῖς εἰκάσμασιν οὐδὲν ἐνδεικνύμενα
τοιοῦτον· ὅθεν ἴσως καὶ τὸ ἐξ ἀρχῆς οὕτως ἐνομίσθη τοῖς Ἕλλησι. |
Denn die göttlichen
Erscheinungen, Sonne, Mond und der ganze Himmel mit den Sternen
sind, wie sie sich in Wirklichkeit darstellen, durchaus bewundernswert,
die nachahmende Darstellung derselben aber ist gar einfach und
kunstlos, wenn man z. B. die verschiedenen Gestalten des Mondes
oder die Sonnenscheibe vergegenwärtigen wollte. So ist weiter
dies alles in Wirklichkeit erfüllt von geistigem Wesen und
Verstand, in den bildlichen Darstellungen aber zeigt es nichts
Derartiges, weshalb es denn auch von Anfang an bei den Griechen
so gehalten wurde. |
(59) νοῦν γὰρ καὶ φρόνησιν αὐτὴν μὲν καθ' αὑτὴν οὔτε τις πλάστης
οὔτε τις γραφεὺς εἰκάσαι δυνατὸς ἔσται· ἀθέατοι γὰρ τῶν τοιούτων
καὶ ἀνιστόρητοι παντελῶς πάντες. τὸ δὲ ἐν ᾧ τοῦτο γιγνόμενόν ἐστιν
οὐχ ὑπονοοῦντες, ἀλλ' εἰδότες, ἐπ' αὐτὸ καταφεύγομεν, ἀνθρώπινον
σῶμα ὡς ἀγγεῖον φρονήσεως καὶ λόγου θεῷ προσάπτοντες, ἐνδείᾳ καὶ
ἀπορίᾳ παραδείγματος τῷ φανερῷ τε καὶ εἰκαστῷ τὸ ἀνείκαστον καὶ
ἀφανὲς ἐνδείκνυσθαι ζητοῦντες, συμβόλου δυνάμει χρώμενοι, κρεῖττον
ἤ φασι τῶν βαρβάρων τινὰς ζῴοις τὸ θεῖον ἀφομοιοῦν κατὰ σμικρὰς
καὶ ἀτόπους ἀφορμάς. ὁ δὲ πλεῖστον ὑπερβαλὼν κάλλει καὶ σεμνότητι
καὶ μεγαλοπρεπείᾳ, σχεδὸν οὗτος πολὺ κράτιστος δημιουργὸς τῶν
περὶ τὰ θεῖα ἀγαλμάτων. |
Denn den Verstand
oder die Einsicht an sich wird kein Bildhauer oder Maler darzustellen
vermögen. Fehlt es doch schlechtweg allen am Auge solches
zu schauen und zu erforschen. Da wir aber ein Wesen, in welchem
dies vor sich geht, nicht nur ahnen, sondern wissen, so nehmen
wir zu diesem unsere Zuflucht: Wir verleihen der Gottheit den
menschlichen Körper gleichsam als ein Gefäß der
Einsicht und der Vernunft. Aus gänzlichem Mangel eines
Vorbildes suchen wir durch das Sinnfällige und Darstellbare
etwas Unsichtbares und Nichtdarstellbares klar vorzuführen:
wir bedienen uns also eines Sinnbildes, immerhin besser als manche
fremde Völker, welche die Gottheit bekanntlich in Tiergestalten
darstellen, von niedrigen und ungereimten Vorstellungen ausgellend.
Das Wesen aber, welches an Schönheit, Hoheit und Großartigkeit
am höchsten steht, ist unbestritten der beste Schöpfer
von Götterbildern. |
(60) οὐδὲ γὰρ ὡς βέλτιον ὑπῆρχε μηδὲν ἵδρυμα μηδὲ εἰκόνα θεῶν ἀποδεδεῖχθαι
παρ' ἀνθρώποις φαίη τις ἄν, ὡς πρὸς μόνα ὁρᾶν δέον τὰ οὐράνια.
ταῦτα μὲν γὰρ ξύμπαντα ὅ γε νοῦν ἔχων σέβει, θεοὺς ἡγούμενος
μακαρίους μακρόθεν ὁρῶν· διὰ δὲ τὴν πρὸς τὸ δαιμόνιον ὁρμὴν
ἰσχυρὸς ἔρως πᾶσιν ἀνθρώποις ἐγγύθεν τιμᾶν καὶ θεραπεύειν τὸ
θεῖον, προσιόντας καὶ ἁπτομένους μετὰ πειθοῦς, θύοντας καὶ στεφανοῦντας. |
Man kann auch nicht
einwenden, dass es besser gewesen wäre, gar kein Standbild
oder sonstiges Bild der Götter unter den Menschen aufzustellen,
indem man nur nach dem Himmlischen seinen Blick richten dürfe.
Dies alles verehrt ja der Verständige, der an selige Götter
glaubt, obgleich er sie nur von ferne sieht. Aber vermöge
unserer Gesinnung gegen die Gottheit wohnt in allen Menschen ein
heftiges Verlangen, Gott in der Nähe zu verehren und zu pflegen,
sich ihm zu nähern und ihn mit dem Gefühl der Wirklichkeit
zu berühren, vor ihm zu opfern und ihn zu bekränzen. |
(61) ἀτεχνῶς γὰρ ὥσπερ νήπιοι παῖδες πατρὸς ἢ μητρὸς ἀπεσπασμένοι δεινὸν
ἵμερον ἔχοντες καὶ πόθον ὀρέγουσι χεῖρας οὐ παροῦσι πολλάκις ὀνειρώττοντες,
οὕτω καὶ θεοῖς ἄνθρωποι ἀγαπῶντες δικαίως διά τε εὐεργεσίαν καὶ
συγγένειαν, προθυμούμενοι πάντα τρόπον συνεῖναί τε καὶ ὁμιλεῖν·
ὥστε καὶ πολλοὶ τῶν βαρβάρων πενίᾳ τε καὶ ἀπορίᾳ τέχνης ὄρη θεοὺς
ἐπονομάζουσι καὶ δένδρα ἀργὰ καὶ ἀσήμους λίθους, οὐδαμῇ οἰκειότερα
τῆς μορφῆς. |
Denn gerade wie
kleine Kinder, die man von ihrem Vater oder ihrer Mutter getrennt,
vor heftiger Sehnsucht und Liebe die Arme nach den nicht anwesenden
ausstrecken, oft auch im Schlafe, so tragen auch die Menschen,
welche ja billigerweise die Götter wegen ihrer Wohltätigkeit
und Verwandtschaft lieben, Verlangen, auf jede Weise mit denselben
zusammen zu sein und zu verkehren. Darum nennen auch viele Barbaren
aus Armut und Mangel einer Kunst Berge mit Namen der Götter,
auch unbearbeitete Baumstämme und ungestaltete Steine, die
gewiss nicht der göttlichen Gestalt mehr entsprechen. |
(62) εἰ δ' ὑμῖν ἐπαίτιός εἰμι τοῦ σχήματος, οὐκ ἂν φθάνοιτε Ὁμήρῳ
πρότερον χαλεπῶς ἔχοντες· ἐκεῖνος γὰρ οὐ μόνον μορφὴν ἐγγύτατα
τῆς δημιουργίας ἐμιμήσατο, χαίτας τε ὀνομάζων τοῦ θεοῦ, ἔτι
δὲ ἀνθερεῶνα εὐθὺς ἐν ἀρχῇ τῆς ποιήσεως, ὅτε φησὶν ἱκετεύειν
τὴν Θέτιν ὑπὲρ τιμῆς τοῦ παιδός· πρὸς δὲ τούτοις ὁμιλίας τε
καὶ βουλεύσεις καὶ δημηγορίας τοῖς θεοῖς, ἔτι δὲ ἐξ ῎Ιδης ἀφίξεις
πρὸς οὐρανὸν καὶ Ὄλυμπον, ὕπνους τε καὶ συμπόσια καὶ μίξεις,
μάλα μὲν ὑψηλῶς σύμπαντα κοσμῶν τοῖς ἔπεσιν, ὅμως δὲ ἐχόμενα
θνητῆς ὁμοιότητος. καὶ δή γε καὶ ὁπότε ἐτόλμησεν Ἀγαμέμνονα
προσεικάσαι τοῦ θεοῦ τοῖς κυριωτάτοις μέρεσιν εἰπών, ὄμματα
καὶ κεφαλὴν ἴκελος Διὶ τερπικεραύνῳ. |
Wenn ich Euch aber
für die Gestaltung des Bildes strafbar erscheine, müsstet
Ihr da nicht dem Dichter Homer zuvor zürnen? Er hat ja nicht
nur die göttliche Gestalt ganz ähnlich wie in der bildenden
Kunst nachahmend dargestellt, indem er die Locken des Gottes nennt1 ), ferner sein Kinn gleich
im Anfang seiner Dichtung, da wo er erzählt, wie Thetis ihn
um Ehre für ihren Sohn anfleht2 ).
Er spricht sogar weiter von Gesprächen, Beratungen und Versammlungen
der Götter, von ihrer Reise vom Ida nach dem Himmel und dem
Olymp, von ihrem Schlaf, ihren Gelagen und ihren Umarmungen, wobei
er zwar alles durch die dichterischen Worte möglichst hebt,
gleichwohl aber in der Ähnlichkeit mit den menschlichen Verhältnissen
befangen bleibt. Ja, er gewinnt es gelegentlich auch über
sich, Agamemnon in den wichtigsten Teilen seiner Gestalt dem Gott
ähnlich zu beschreiben, da wo er sagt: "Gleichend an
Augen und Haupt dem donnerfrohen Kronion."3 ) |
(63) τὸ δέ γε τῆς ἐμῆς ἐργασίας οὐκ ἄν τις οὐδὲ μανείς τινι ἀφομοιώσειεν
οὐδὲ θνητῷ, πρὸς κάλλος ἢ μέγεθος συνεξεταζόμενον. ἀφ' οὗ γε
εἰ μὴ Ὁμήρου πολὺ φανῶ κρείττων καὶ σωφρονέστερος ποιητής, τοῦ
δόξαντος ὑμῖν ἰσοθέου τὴν σοφίαν, ἣν βούλεσθε ζημίαν ἕτοιμος
ὑπέχειν ἐγώ. λέγω δὲ πρὸς τὸ δυνατὸν τῆς ἐμαυτοῦ τέχνης· |
Die Züge meines
Werkes aber möchte wohl niemand selbst nicht im Wahnsinn
mit irgend einem Menschen vergleichen, wobei hinsichtlich der
Schönheit oder Größe ein Vergleich stattfinden
sollte. Wenn es sich also nicht herausstellen wird, dass ich ein
viel besserer und besonnenerer Künstler bin als Homer, der
doch auch göttergleich an Weisheit erscheint, so bin ich
bereit, mich jeder Strafe, die Ihr bestimmt, zu unterziehen. Ich
spreche dabei natürlich mit Beschränkung auf das meiner
Kunst Erreichbare. |
(64) δαψιλὲς γὰρ χρῆμα ποίησις καὶ πάντα τρόπον εὔπορον καὶ αὐτόνομον,
καὶ χορηγίᾳ γλώττης καὶ πλήθει ῥημάτων ἱκανὸν ἐξ αὑτοῦ πάντα δηλῶσαι
τὰ τῆς ψυχῆς βουλήματα, κἂν ὁποιονοῦν διανοηθῇ σχῆμα ἢ ἔργον ἢ
πάθος ἢ μέγεθος, οὐκ ἂν ἀπορήσειεν ἀγγέλου φωνῆς πάνυ ἐναργῶς
σημαινούσης ἕκαστα. στρεπτὴ γὰρ γλῶσς' ἐστὶ βροτῶν, πολέες δ'
ἔνι μῦθοι, φησὶν Ὅμηρος αὐτός, παντοῖοι, ἐπέων δὲ πολὺς νομὸς
ἔνθα καὶ ἔνθα. |
Denn die Dichtung
ist gar reich und mit Mitteln wohl versehen, sie steht auf eigenen
Füßen und mit Hilfe der Sprache und einer Fülle
von Wörtern ist sie imstande, aus sich selbst alle Gedanken
der Seele klar zu machen. Und welche Gestalt, welche Handlung,
Empfindung oder Größe der Dichter ausdrücken will,
er ist nicht verlegen um einen Herold seiner Gedanken: die Sprache,
die alles einzelne bezeichnet. Sagt doch Homer selbst: "Gar
gelenk ist die Zunge der Menschen, voll mancherlei Reden, | Und
unzählige Worte bewegen sich hierhin und dorthin."4 ) |
(65) κινδυνεύει γὰρ οὖν τὸ ἀνθρώπινον γένος ἁπάντων ἐνδεὲς γενέσθαι
μᾶλλον ἢ φωνῆς καὶ λέξεως· τούτου δὲ μόνου κέκτηται θαυμαστόν
τινα πλοῦτον. οὐδὲν γοῦν παραλέλοιπεν ἄφθεγκτον οὐδὲ ἄσημον τῶν
πρὸς αἴσθησιν ἀφικνουμένων, ἀλλ' εὐθὺς ἐπιβάλλει τῷ νοηθέντι σαφῆ
σφραγῖδα ὀνόματος, πολλάκις δὲ καὶ πλείους φωνὰς ἑνὸς πράγματος,
ὧν ὁπόταν φθέγξηταί τινα, παρέσχε δόξαν οὐ πολὺ ἀσθενεστέραν τἀληθοῦς.
πλείστη μὲν οὖν ἐξουσία καὶ δύναμις ἀνθρώπῳ περὶ λόγον ἐνδείξασθαι
τὸ παραστάν. |
Alles andere geht
ja dem menschlichen Geschlecht eher aus als Sprache und Rede.
Davon allein besitzt es einen wunderbaren Reichtum. Darum hat
denn auch der Mensch nichts unausgesprochen oder unbezeichnet
gelassen von allem, was vor die Sinne tritt; sondern alsbald prägt
er dem Gedachten das deutliche Siegel des Wortes auf. Gar oft
hat er aber auch für eine Sache mehr Bezeichnungen, welche
ausgesprochen eine nicht viel schwächere Vorstellung hervorrufen
als die Wirklichkeit selber. Daher hat der Mensch die größte
Machtfülle im Bereiche der Rede, das ihm Nahetretende darzustellen. |
|
|
|
|
|
 
Sententiae excerptae: Griech. zu "Dion" und "Chrys" Literatur: zu "Dion" und "Chrys"
- /Grie/dion/chrys12_55.php - Letzte Aktualisierung: 29.12.2020 - 10:42 |