Bildquelle:
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Geschichte:
Bei der Akropolis, die sich inmitten des heutigen Athen erhebt, handelt es sich um einen
Tafelberg aus Kalkstein mit schroffen Abhängen. Ausmaße: 156 m hoch, 272 m lang, 136 m
breit.
Neolithikum |
- Älteste Besiedlung: im Neolithikum (gegen 5000 v. Chr.)
- Gegen 3000 v. Chr. erste Besiedlung durch Ackerbauern am Nord- und Südhang.
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Myken. Zeit |
- Im 15. / 14. Jh. v. Chr. Errichtung eines mykenischen Königssitzes auf dem Nordplateau
(erste Befestigung der Akropolis)
- In der zweiten Hälfte des 13. Jh. v. Chr. Bau einer Ringmauer (4 - 6 m breit, 10 m
hoch), umfasste ein Areal von 30000 qm, welches man Pelasgikon oder Pelargikon nannte; nur
ein Zugang durch ein Tor im Westen.
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Archaik |
- Seit der 2. Hälfte des 7. Jh. v. Chr. entstehen in immer größerem Maße Kultbauten
und Schatzhäuser, die die Wohnbauten schließlich ganz von der Akropolis verdrängen.
- Im frühen 6. Jh. v. Chr.: Erster großer Steintempel für Athena Polias (Nordplateau)
- 529 - 520 v. Chr.: an derselben Stelle wieder ein Tempel für dieselbe Göttin errichtet
(Alter Athenatempel), 406 abgetragen
- Propylon des Peisistratos
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Klassik |
- 480/79 v. Chr.: Die Perser zerstören sämtliche Bauten der Akropolis
- ab 467 v. Chr. (Schlacht am Eurymedon): Wiederaufbau der Akropolis mit großen
Aufschüttungen (mit "Perserschutt") am Nord- und Südhang. Stütz- und
Einfassungsmauern
- 456 v. Chr.: Plan des Perikles für den Wiederaufbau :
- Bau der Propyläen, des Parthenon, des Erechtheion
- Wiederaufbau der kleineren Heiligtümer
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Spätzeit |
Das Bild der Akropolis, im Laufe der Zeit durch kleinere (römische)
Bauten vervollständigt, blieb im wesentlichen über die spätantike und byzantinische
Zeit hinaus erhalten.
- 6. Jh. n. Chr.: Parthenon und Erechtheion werden zu christlichen Basilikakirchen
umgebaut
- 13. Jh. n. Chr.: Die Akropolis wird von den Türken neu befestigt
- 1458 n. Chr.: Die Akropolis wird Sitz des Statthalters des Sultans; Umbau des Parthenon
in eine Moschee, zuletzt Pulvermagazin
- 1687 n. Chr.: Belagerung der Akropolis durch die Venezianer; schwere Beschädigung des
Parthenon
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- seit 1833: Restaurierung der Burganlage bis auf den heutigen Tag.
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Plan:
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aus: Evi Melas, Athen, Köln (DuMont) 1975, S.
53 (nach John Tavlos, Athen) |
- Sog. Ergasterion
- Heiligtum des Zeus Polieus
- Tempel der Roma und des Augustus
- Parthenon
- Altar der Athene
- Erechtheion
- Pandroseion
- Haus der Arrephoren
- Athena Promachos
- Chalkothek
- Artemis Brauronia
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- Propyläen
- Tempel der Athena Nike
- Agrippa-Monument
- Beulé-Tor
- Panathenäischer Weg
- Klepsydra
- Apollon Hypoakraios
- Höhle des Pan
- Höhle der Aglauros
- Heiligtum des Eros und der Aphrodite
- Peripatos-Inschrift
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- Odeion des Perikles
- Dionysos-Tempel
- Dionysos-Theater
- Thrasyllos-Denkmal
- Nikias-Denkmal
- Eumenes-Stoa
- Asklepieion
- Ionische Stoa
- Odeion des Herodes Atticus
- Heiligtum der Nymphe
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Bauten:
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Beulé-Tor: römisch, aus dem 3. Jh. Heutiger Eingang zur
Akropolis |
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Agrippa-Monument (27 n. Chr.), Sockel 170 v. Chr., für einen
kleinasiatischen König errichtet |
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Nike-Tempel: 425 v. Chr. nach Kallikrates in ionischer
Ordnung aus Marmor gebaut. Einfacher Aufbau: Naos (5,65 m x 8,30 m). Vier ionische Säulen
(4 m hoch) an Vorder- und Rückseite. Ort der Ehrung der Sieger an den Panathenäen |
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Propyläen: 437 - 432 v. Chr. durch den Architekten Mnesikles
aus pentelischem Marmor erbaut; den gesamten Westhang des Burgplateaus umfassend. Den
Zugang bildet eine 11 m breite Rampe (für den Panathenäenzug). Der Aufbau der Propyläen
ist denkbar einfach:
- monumentaler Mittelbau mit einer Front von 6 dorischen Säulen (8,82 m hoch)
- doppelte innere Säulenstellung von je 3 ionischen Säulen (ca. 10 m hoch) entlang dem
mittleren Durchgang der großen Vorhalle
- über fünf Rampen gelangt man in die Hinterhalle mit 6 dorischen Säulen.
- die beiden Seitenflügel schließen sich rechtwinklig an den Mittelbau an, haben den
gleichen Aufbau, jedoch verschiedene Größen:
- der linke, im Norden, die Pinakothek, hat einen größeren
Grundriss; drei dorische Säulen tragen das Gebälk;
Saal mit Ruheliegen und Bildern vom Trojan. Krieg, aus
der Orestsage und Alkibiades als Sieger bei den Nemeen; berühmtester Maler: Apelles)
- der rechte Trakt (im Süden) wurde zu einer Halle au8sgebaut, durch welche die Halle der
Athena Nike betreten werden konnte.
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Brauronion (Heiliger Bezirk der Artemis Brauronia): Zwei
Säulenhallen im Süden und Osten, zwei Kapellen für Kultbilder |
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Chalkothek: Gebäude zur Aufbewahrung der Weihegeschenke aus
Metall für Athena. Davor ein Hof mit kleinem Propylon, durch das man zum Kultbild der
Athena Pronaos (9) und über eine Treppe auf die Terrasse des Parthenon (4) gelangte. |
9 |
Kultbild der Athena Promachos: 9 m hohe Kolossalstatue aus
Bronze, Werk des Pheidias |
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Parthenon: von 447 - 438
durch Iktinos und Kallikrates aus Marmor erbaut; dorischer Peripteros höchster
Vollendung; Fläche des dreistufigen Unterbaus: 72,5 m x 34 m; an den Fronten: 8, an den
Längsseiten 17 Säulen (Ecksäulen doppelt gezählt) mit einer Höhe von 10,43 m zum
Aufbau.
Grundriss von O nach W: Pronaos, Naos (Cella), Schatzhaus und Opisthodom (für
Weihegaben).
Naos: fensterlos, zwei Reihen dorischer Säulen in zwei Stockwerken; enthielt das Kultbild
der Athena Parthenos (12 m hoch; Werk des Pheidias) 438/437 eingeweiht.
Die Skulpturen
des Parthenon kann man unterteilen in:
- Skulpturen der Giebelgruppen
- Metopen am Dachgebälk
- der durchlaufende Fries an der oberen Außenwand des Naos (Pheidias u.a.)
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Heiligtum des Zeus Polieus |
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Erechtheion: Der Marmorbau wurde schon
438 v. Chr. unter Perikles begonnen, jedoch erst 409 - 406 von Philokles in ionischer Ordnung
vollendet. Das Gebäude liegt auf der höchsten Stelle
der Akropolis, dem nördlichen Felsplateau.
- Das Erechtheion umfasst mehrere heilige Stätten:
- Ölbaum der Athena
- Dreizackmal und Quelle des Poseidon
- Grab des Urvaters Erechtheus und die Behausung der Burgschlange
- das Grab des ersten attischen Königs Kekrops
- das Heiligtum seiner Tochter Pandrosos
- den heiligen Bezirk der Athena Polias, u.a.m.
- Der Naos (östlicher Teil des Gebäudes) enthielt das heilige Kultbild der Athena Polias
aus dem alten Athenatempel. Zwei Fenster!! Im Pronaos trugen 5 Säulen (6 m hoch) den
Giebel des Satteldaches; also eine gewöhnliche Tempelfront.
- Korenhalle (südlicher Teil des Gebäudes): Das Gebälk wird von sechs Koren
(Mädchenstatuen, Karyatiden) getragen. Eine Treppe führt zu einem Vorraum (2,50 m
tiefer).
- Nordhalle: Das Gebälk wird von 6 ionischen Säulen (7,65 m hoch) getragen und ist mit
einem Fries verziert.
- Westfront des Tempels: als Fassade ausgestattet; vier ionische Halbsäulen,
Zwischenräume vergittert.
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Pandroseion, das offene Heiligtum der Pandrosos, ist mit
verschiedenen Weihestätten dem Erechtheion vorgelagert. |
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Haus der Arrephoren: Wohnung der vier Tempeldienerinnen der
Athena (Arrephoroi) |
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Klepsydra-Quelle. Sie befindet sich, so wie die
Höhlenheiligtümer des Apollon, Pan, der Aglauros und des Eros am Nordhang der Akropolis |
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Restaurierung:
- Die Akropolis und Athen sind immer schon auch Baustelle.
Der Ausbau der Akropolis war bereits unter Perikles eine wichtige "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme",
die Hunderte von Handwerkern in Arbeit und Brot gebracht hat.
Heute hat sie von dieser Funktion nicht allzu viel verloren
. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2004 wurden in Athen
die Restaurierungsbemühungen verstärkt.
- Eine der wichtigsten Maßnahmen ist zur Zeit die Entfernung
der Metallklammern, die der Architekt Nikolaos
Balanos im letzten Jahrhundert in der Meinung anbrachte, die
Bauten für alle Zeiten zu sichern. Diesen Irrtum büßen
jetzt 300 Archäologen und rund 240 Facharbeiter, die das
Mauerwerk unter der Leitung von Maria Ioannidou in mühsamer
Kleinarbeit wieder von dem gefräßigen Metallrost befreien.
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