Die "Geschichte" Messeniens beginnt mit der Rückkehr der Herakliden. Kresphontes erloste die Herrschaft
über das Land und einigte sich mit den achaiischen Vorbewohnern friedlich
auf Gleichberechtigung. Trotzdem wurde er von unzufriedenen Messeneniern und
einem machthungrigen Verwandten ermordet. Doch bereits sein Sohn Aipytos gelangte wieder auf den Thron. Die Liste der weiteren Könige bis zum 1.
Messenischen Krieg ist lang: Glaukos, Isthmios, Dotadas, Sybotas, Phintas, Antiochos,
Androkles, Euphaes.
Diodors geschichtlicher Überblick zu Messene:
Über die herausragende Qualität des
Landes äußert sich Eurip. (Eur.frg.1083
N) bei Strab.8,5,6,4: |
Περὶ δὲ τῆς φύσεως τῶν τόπων καὶ τούτων <sc. τῶν Λακεδαιμονίων> καὶ τῶν Μεσσηνιακῶν ταῦτα μὲν ἀποδεκτέον λέγοντος Εὐριπίδου· τὴν γὰρ Λακωνικήν φησιν ἔχειν πολὺν μὲν ἄροτον, ἐκπονεῖν δ’ οὐ ῥᾴδιον· κοίλη γάρ, ὄρεσι περίδρομος, τραχεῖά τε δυσείσβολός τε πολεμίοις, τὴν δὲ Μεσσηνιακὴν καλλίκαρπον κατάρρυτόν τε μυρίοισι νάμασι, καὶ βουσὶ καὶ ποίμναισιν εὐβοτωτάτην οὔτ ἐν πνοαῖσι χείματος δυσχείμερον, οὔτ αὖ τεθρίπποις ἡλίου θερμὴν ἄγαν. |
Der Ithome (ἡ Ἰθώμη), neben dem Akrokorinth das zweite
"Horn" des "Stieres" Peloponnes, beherrscht das Landschaftsbild
von Messenien. Hier befand
sich oberhalb der kleinen Ortschaft Mauromati die gleichnamige Akropolis der
antiken Stadt. ("Messene"
hieß ursprünglich nur die Landschaft; erst nach 369 auch die Stadt).
Auf dem Ithome wurde seit alters (an der Stelle des heutigen Voulkanou-Klosters)
"Zeus Ithomatas" (Ζεὺς Ἰθωμάτας) verehrt.
Strabon 8,4,8:
Vergleich Messene - Korinth,
Ithome - Akrokorinth |
Ἡ δὲ Μεσσηνίων
πόλις ἔοικε Κορίνθῳ· ὑπέρκειται γὰρ
τῆς πόλεως ἑκατέρας ὄρος ὑψηλὸν καὶ
ἀπότομον τείχει κοινῷ περιειλημμένον
ὥστ' ἀκροπόλει χρῆσθαι, τὸ μὲν καλούμενον
Ἰθώμη τὸ δὲ Ἀκροκόρινθος·
ὥστ' οἰκείως δοκεῖ Δημήτριος ὁ
Φάριος πρὸς Φίλιππον εἰπεῖν τὸν
Δημητρίου, παρακελευόμενος τούτων ἔχεσθαι
τῶν πόλεων ἀμφοῖν ἐπιθυμοῦντα τῆς Πελοποννήσου·
"τῶν κεράτων γὰρ κρατῶν" ἔφη "καθέξεις
τὴν βοῦν." κέρατα μὲν λέγων τὴν Ἰθώμην
καὶ τὸν Ἀκροκόρινθον, βοῦν δὲ
τὴν Πελοπόννησον. καὶ δὴ διὰ τὴν
εὐκαιρίαν ταύτην ἀμφήριστοι γεγόνασιν
αἱ πόλεις αὗται. Κόρινθον μὲν οὖν κατέσκαψαν
[Ῥωμαῖοι] καὶ ἀνέστησαν πάλιν· Μεσσήνην
δὲ ἀνεῖλον μὲν Λακεδαιμόνιοι, πάλιν δ'
ἀνέλαβον Θηβαῖοι καὶ μετὰ ταῦτα
Φίλιππος Ἀμύντου· αἱ δ' ἀκροπόλεις
ἀοίκητοι διέμειναν. |
Sehenswert sind
- das Museum am Ortsausgang von Mauromati auf dem Weg zum Arkadischen Tor,
- die hervorragend erhaltene Befestigungsanlage mit ihren Toren,
- die Ausgrabungen des antiken Messene;
- auch eine Besteigung des Berges mit Besichtigung des Klosters Hagiou Vourkánou lohnt.
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- Theater
- Asklepieion
- Agora
- Heroon
- Stadion
- Klepshydra
- Tempel der Limnatis
- Stoa und Quellhaus
- Raum mit Opus Sectile
- Heiligtum der Kureten und Eleuthia
- Heiligtum des Ithomatas
- Frühchristliche Basilika
- Arkadisches Tor
- - 35 Wehrtürme
- Hierothysion
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Plan nach: P.G.Themelis: Ancient Messene. Site
and monuments, Marousi 1998, S.4 |
Der Ithome spielte eine wichtige Rolle bei dem Versuch der Messenier, ihre
Freiheit gegenüber Sparta zu verteidigen:
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1. |
Messenischer Krieg |
743-724 |
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2. |
Messenischer Krieg |
685-668 |
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Helotenaufstand |
490 |
Die Spartaner schlagen den Helotenaufstand
nieder, die Messenier siedeln nach Zankle (Messana, heute Messina) um. |
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3. |
Messenischer Krieg |
464-455 |
Ein schweres Erdbeben hatte Sparta geschwächt, so dass es erneut zu
einem Helotenaufstand kam. Die Messenier verteidigen gegen die Spartaner
den Ithome 10 Jahre lang, letztlich ohne Erfolg. Sie kapitulierten 455.
Die Überlebenden siedeln nach Naupaktos um. |
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424 |
Auswanderungen nach Pylos (infolge des
Peloponnesischen Krieges) |
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421 |
Auswanderung nach Kephallenia (infolge
des Peloponnesischen Krieges) |
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Neugründung von Messene |
369 |
Epameinondas ruft nach
seinem Sieg über Sparta (Leuktra 371) die zerstreuten Messenier zurück
und gründet das neue Messene.
Die Befestigungsmauern werden angelegt. |
Paus.4,26,5:
τότε δὲ ἐν Λεύκτροις οἱ Θηβαῖοι νενικηκότες
ἀγγέλους ἐς Ἰταλίαν τε καὶ
Σικελίαν καὶ παρὰ τοὺς Εὐεσπερίτας ἀπέστελλον,
ἔκ τε τῆς ἄλλης, εἴ πού τις Μεσσηνίων
εἴη, πανταχόθεν ἀνεκάλουν ἐς Πελοπόννησον.
οἱ δὲ θᾶσσον ἢ ὡς ἄν τις ἤλπισε
συνελέχθησαν γῆς τε τῆς πατρίδος
πόθῳ καὶ διὰ τὸ ἐς Λακεδαιμονίους
μῖσος παραμεῖναν ἀεί σφισιν. |
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338 |
Nach der Schlacht von Chaironea kommt Messene verstärkt unter den Schutz der Makedonen. |
Messene kann sich durch
Anschluss an verschiedene Bündnispartner bis in die Zeit der Völkerwanderung
behaupten. Dann wird es aufgegeben.
Paus.4,31,4:
ἰοῦσι δὲ ἀπὸ τῶν πηγῶν ἐν ἀριστερᾷ
καὶ προελθόντι ὡς τεσσαράκοντα
στάδια, ἔστι Μεσσηνίοις ἡ ὑπὸ τῇ Ἰθώμῃ
πόλις· [... ( 4, 31,5)] περὶ δὲ τὴν Μεσσήνην
τεῖχος, κύκλος μὲν πᾶς λίθου πεποίηται,
πύργοι δὲ καὶ ἐπάλξεις εἰσὶν
ἐνῳκοδομημένοι. τὰ μὲν οὖν
Βαβυλωνίων ἢ τὰ Μεμνόνεια τὰ ἐν Σούσοις
τείχη τοῖς Περσικοῖς οὔτε εἶδον οὔτε
ἄλλων περὶ αὐτῶν ἤκουσα αὐτοπτούντων·
τὰ δὲ ἐν Ἀμβρόσ[ς]ῳ τῇ Φωκικῇ ἔν
τε Βυζαντίῳ καὶ "Ρόδῳ - ταῦτα γὰρ
δὴ τετείχισται τὰ χωρία ἄριστα - τούτων
Μεσσηνίοις (4,31,6) ἐστὶν ἐχυρώτερον. |
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Der
Mauerring, der sich nach rechts auf den Ithome hochzog und nach links in
die Ebene ausgreift und die Stadt Messene einschließt, war insgesamt 8 km lang. Er bestand aus zwei isodomischen
Außenschalen, die mit Steingeröll und Querverstrebungen gefüllt
waren. Die Mauern sind am arkadischen Tor am besten erhalten. |
Das Arkadische Tor: Blick auf das Innentor, dessen Sturz sich in
spitzem Winkel zur Erde geneigt hat. Dahinter öffnet sich das Rondell
des Innenhofes mit etwa 20 m Durchmesser. Neben
dem Außentor sind Nischen für Götter,die das Tor bewachen. Der
"Hermes Propylaios", den Pausanias erwähnt, kann hier
gestanden haben. |
Geht
man durch das Arkadische Tor hinaus, so bietet sich ein Blick über
die außerhalb liegenden Baureste hinweg auf den ersten Wehrturm
hinter dem Arkadischen Tor. Bei genauem Hinsehen sieht man gut den
Ansatz der beiden Schalenwände.
Bei dem Bau im Vordergrund handelt es sich um ein
Grabmonument: 2 rechteckige Räume mit Nischen, denen zur Straße hin
eine Stoa vorgelagert war. |
Man
geht auf der Straße zurück und biegt unmittelbar vor dem Museum
rechts hinab. So gelangt man auf das Ausgrabungsgelände der Stadt Messene.
Nach Südwesten hin erstreckt sich die Einfassungsmauer. Auf sie stößt
man zuerst, wenn man den Weg von der Kirche Hagiou Nikolaou herunterkommt. |
Das
Gelände, von dem wir nach seiner gekrümmten Form (Cavea) annahmen,
dass hier ein Theater ausgegraben wird. Jedenfalls wurde hier
erkennbar gearbeitet. |
Der
Brunnen (kurz vor dem Eingang in das Asklepieion) |
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- A = Theater
- B = Propylon
- Γ = Buleuterion
- ΓΓ = Versammlungsarchiv
- Κ - Ξ = Oikoi (Statuen)
- Ξ = Apollon und Musen
- Ν = Herakles, Theben, Epameinondas
- Θ = Schautreppe
- Ζ = Asklepiostempel
- 1 - 6 = Sebasteion (Caesareion, Augusteum)
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Plan nach: P.G.Themelis: Ancient Messene.
Site and monuments, Marousi 1998, S.16 |
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Das Asklepieion: Der Tempel stand in einem rechteckigen Hof (56,5 m x 48,5
m), der ringsum mit Stoen (korinthische Kapitelle) umgebenen war. Er war durch die großzügige
Architektur, die Statuen und Exedren sehr attraktiv. Er wurde ringsum
von einer Abwasserrinne eingefasst mit Entleerung nach Süden.
Der Tempel war
ein dorischer Peripteros (6 x 12 Säulen) mit Pronaos und Opisthodomos. |
Steigt
man von der oberen Terrasse im Norden in das Asklepieion hinab, liegt
rechts ein besonders geschütztes Artemis-Heiligtum. |
Die
nördliche Einfassung des Hofes ist in besonderer Weise gestaltet. Die
Rückwand der Säulenhalle ist zugleich die Stützmauer einer darüber
liegenden Terrasse. An drei Stellen gibt es Aufgänge: links und
rechts quer verlaufende Treppengänge, in der Mitte aber eine breite,
von Säulen flankierte Schautreppe. Links und rechts von der
Schautreppe erstrecken sich längs zwei Räume, die dem Kaiserkult
dienten (Σεβαστεῖον, Augusteum). |
Der
Versuch, aus dieser Perspektive (von SO nach NW mit dem
Artemisheiligtum im Hintergrund) eine Totalansicht der
Tempelfundamente, zu gewinnen, gelingt wegen der geringen Höhe des
Standpunktes nicht sonderlich.
Der Standplatz des Betrachters ist der breite, dem Tempel
vorgelagerte Altar. |
Im
Osten liegt direkt über der Toranlage (Propylon), die zum Asklepieion
führt, ein kleines Theater. Auf der Gegenseite, südlich vom
Propylon findet sich ein quadratischer Raum mit vier quadratisch
angeordneten Innensäulen mit mehreren Zugängen zum Hof. Seine
Funktion ist nicht ganz klar. Er wird als Bibliothek gedeutet
(Kirsten) aber auch als Synhedrion, die Tagungsstätte der
messenischen Volksversammlung. |
Zurück
in Mauromati erfrischen wir uns am Wasser der Klepshydra. |
Zum Gipfel des Ithomi (800 m)
Leichter und kurzer Aufstieg
Die Besteigung dieses nur 800 m
hohen Gipfels ist dennoch lohnend wegen seiner isolierten Lage; besonders von
Osten von der Messenischen Ebene her bietet der Doppelgipfel von Ithomi und Eva
(734 m) einen imposanten Anblick.
Der Aufstiegsweg beginnt unmittelbar westlich der Reste des Lakonischen Tors
der Stadtbefestigung von Alt-Messene,
das auf dem Bergsattel zwischen Ithomi und dem südlich benachbarten Eva-Gipfel
liegt. Zum Lakonischen Tor kommt man entweder von Nordwesten auf einem Fahrweg
aufsteigend, der vom Dorf Mavromati im Zentrum von Alt-Messene ausgeht, oder von Südosten auf demselben Fahrweg vom neuen Kloster Vurkanu
aus. In Serpentinen führt der Weg hinauf, kreuzt mehrfach den neu angelegten
Fahrweg und nach einer dreiviertel Stunde ist man oben. am Nordrand des Gipfels
sind die Befestigungsmauern von Messene in polygonaler Technik und mit Türmen gut erhalten. Auf dem östlichen
Teil des Gipfels liegen die Reste des Heiligtums des Zeus Ithomatas, während
den westlichen Teil das alte Kloster Vurkanu einnimmt. , auch Katholiko genannt.
das nicht mehr bewohnt ist. Der Rundblick über Messenien ist umfassend, besonders schön auf die Ausgrabung von Messene und von der Westseite des Klosters aus auf die nördliche Stadtmauer mit
dem gut erhaltenen Arkadischen Tor. Der Abstieg kann auch auf einem etwas steilerem
Weg nach Südwesten zur Mavromati-Quelle im Südteil des Dorfs Mavromati
erfolgen.
Der Beschreibung folgen (wie zu jeder Bergwanderung) in einer
zusammenfassenden Übersicht: Ausgangspunkt, Ziel, Weg, Anfahrt, Rückfahrt, Übernachtung,
Sehenswürdigkeiten und eine Karte:
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Karte (verkleinert) aus dem Buch von D. Müller
übernommen |