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Recht und Gerechtigkeit nach Kallikles

Platon, Gorgias 482c - 492c

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Das Naturrecht des Stärkeren (2)

(483c) Διὰ ταῦτα δὴ νόμῳ μὲν τοῦτο ἄδικον καὶ αἰσχρὸν λέγεται, τὸ πλέον ζητεῖν ἔχειν τῶν πολλῶν, καὶ ἀδικεῖν αὐτὸ καλοῦσιν· (d) ἡ δέ γε οἶμαι φύσις αὐτὴ ἀποφαίνει αὐτό, ὅτι δίκαιόν ἐστιν τὸν ἀμείνω τοῦ χείρονος πλέον ἔχειν καὶ τὸν δυνατώτερον τοῦ ἀδυνατωτέρου. δηλοῖ δὲ ταῦτα πολλαχοῦ, ὅτι οὕτως ἔχει, καὶ ἐν τοῖς ἄλλοις ζῴοις καὶ τῶν ἀνθρώπων ἐν ὅλαις ταῖς πόλεσι καὶ τοῖς γένεσιν, ὅτι οὕτω τὸ δίκαιον κέκριται, τὸν κρείττω τοῦ ἥττονος ἄρχειν καὶ πλέον ἔχειν. (483c) Deshalb gilt nach dem Gesetz der Versuch, sich vor der Masse einen Vorrang zu verschaffen, als ungerecht und verwerflich und man nennt ihn Unrechttun. (d) Die Natur selbst aber beweist meines Erachtens, dass der Bessere zu Recht vor dem Schlechteren einen Vorrang hat und der Mächtigere vor dem Ohnmächtigen. Dass es so ist, zeigt sie vielfach sowohl bei den übrigen Lebewesen als auch bei den Menschen in allen Städten und Völkern: Als gerecht gilt, dass der Stärkere über den Schwächeren herrscht und vor ihm einen Vorrang hat.  
(e) ἐπεὶ ποίῳ δικαίῳ χρώμενος Ξέρξης ἐπὶ τὴν ῾Ελλάδα ἐστράτευσεν ἢ ὁ πατὴρ αὐτοῦ ἐπὶ Σκύθας; ἢ ἄλλα μυρία ἄν τις ἔχοι τοιαῦτα λέγειν. ἀλλ' οἶμαι οὗτοι κατὰ φύσιν τὴν τοῦ δικαίου ταῦτα πράττουσιν, καὶ ναὶ μὰ Δία κατὰ νόμον γε τὸν τῆς φύσεως, οὐ μέντοι ἴσως κατὰ τοῦτον, ὃν ἡμεῖς τιθέμεθα· πλάττοντες τοὺς βελτίστους καὶ ἐρρωμενεστάτους ἡμῶν αὐτῶν, ἐκ νέων λαμβάνοντες, ὥσπερ λέοντας, (484a) κατεπᾴδοντές τε καὶ γοητεύοντες καταδουλούμεθα λέγοντες ὡς τὸ ἴσον χρὴ ἔχειν καὶ τοῦτό ἐστιν τὸ καλὸν καὶ τὸ δίκαιον. ἐὰν δέ γε οἶμαι φύσιν ἱκανὴν γένηται ἔχων ἀνήρ, πάντα ταῦτα ἀποσεισάμενος καὶ διαρρήξας καὶ διαφυγών, καταπατήσας τὰ ἡμέτερα γράμματα καὶ μαγγανεύματα καὶ ἐπῳδὰς καὶ νόμους τοὺς παρὰ φύσιν ἅπαντας, ἐπαναστὰς ἀνεφάνη δεσπότης ἡμέτερος ὁ δοῦλος, καὶ ἐνταῦθα ἐξέλαμψεν τὸ τῆς φύσεως δίκαιον.  (e) Mit welchem Recht nämlich zog Xerxes gegen Griechenland oder sein Vater gegen die Skythen? Noch unendlich viel anderes dieser Art ließe sich nennen. Nein, sie tun es, davon bin ich überzeugt, nach dem, was seiner Natur nach gerecht ist, das heißt, bei Zeus, nach dem Gesetz der Natur, gewiss nicht etwa nach dem, das wir uns geben. Wir bilden die Besten und Stärksten von uns, indem wir sie von Jugend an hernehmen wie Löwen (484a), sie mit Sprüchen verzaubern und uns so unterwerfen. Wir versichern ihnen, man müsse gleichgestellt sein und dies sei das Schöne und Gerechte. Sobald aber einer mit einer fähigen Natur zum Mann wird, schüttelt er dies alles von sich ab; reißt sich los, entflieht und zertritt unsere Buchstaben, Zauberstückchen, Beschwörungen und widernatürlichen Gesetze allesamt: unser Sklave erhebt sich und erstrahlt als unser Herr. Und darin leuchtete auf das Recht der Natur. 
(b) δοκεῖ δέ μοι καὶ Πίνδαρος, ἅπερ ἐγὼ λέγω, ἐνδείκνυσθαι ἐν τῷ ᾄσματι ἐν ᾧ λέγει, ὅτι·

νόμος ὁ πάντων βασιλεὺς
θνατῶν τε καὶ ἀθανάτων·

οὗτος δὲ δή, φησίν, 

ἄγει δικαιῶν τὸ βιαιότατον
ὑπερτάτᾳ χειρί· τεκμαίρομαι
ἔργοισιν ῾Ηρακλέος, ἐπεὶ - ἀπριάτας

λέγει οὕτω πως - τὸ γὰρ ᾆσμα οὐκ ἐπίσταμαι - λέγει δ' ὅτι οὔτε πριάμενος οὔτε δόντος τοῦ Γηρυόνου ἠλάσατο τὰς βοῦς, (c) ὡς τούτου ὄντος τοῦ δικαίου φύσει, καὶ βοῦς καὶ τἆλλα κτήματα εἶναι πάντα τοῦ βελτίονός τε καὶ κρείττονος τὰ τῶν χειρόνων τε καὶ ἡττόνων.

Dies scheint mir, wie ich meine, auch Pindar in der Ode zu verdeutlichen, in der er sagt:

Das Gesetz von allen König
Sterblichen und Unsterblichen

der aber sagt doch:

Es wirkt rechtfertigend größte Gewalt
mit überlegener Hand; ich schließe es
aus Herakles' Taten, denn - ungekauft

So ungefähr sagt er es - denn die Ode kenne ich nicht -. Er sagt aber, dass er die Rinder wegtrieb, ohne sie von Geryones gekauft oder erhalten zu haben. Denn dies bedeutet das Naturrecht, dass Rinder und jeder sonstige Besitz dem Besseren und Stärkeren gehöre, soweit Schwächere und Unterlegenen ihn besitzen.

Sententiae excerptae:
Griech. zu "Platon" und "Gorgias"
Literatur:
zu "Platon" und "Gorgias"
2650
Platon / Rufener
Die Werke des Aufstiegs. Apologie, Kriton, Gorgias, Menon. Neu übertr. von Rudolf Rufener
Zürich: Artemis-Verl. 1948


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