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Platon, Symposion (194e-197e)

Rede des Agathon

 

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(194e) ἐγὼ δὲ δὴ βούλομαι πρῶτον μὲν εἰπεῖν, ὡς χρή με εἰπεῖν, ἔπειτα εἰπεῖν. δοκοῦσι γάρ μοι πάντες οἱ πρόσθεν εἰρηκότες οὐ τὸν θεὸν ἐγκωμιάζειν, ἀλλὰ τοὺς ἀνθρώπους εὐδαιμονίζειν τῶν ἀγαθῶν, ὧν ὁ θεὸς αὐτοῖς αἴτιος· ὁποῖος δέ τις αὐτὸς ὢν (195a) ταῦτα ἐδωρήσατο, οὐδεὶς εἴρηκεν. εἷς δὲ τρόπος ὀρθὸς παντὸς ἐπαίνου περὶ παντός, λόγῳ διελθεῖν, οἷος οἵων αἴτιος ὢν τυγχάνει, περὶ οὗ ἂν ὁ λόγος ᾖ. οὕτω δὴ τὸν ἔρωτα καὶ ἡμᾶς δίκαιον ἐπαινέσαι πρῶτον αὐτόν, οἷός ἐστιν, ἔπειτα τὰς δόσεις.
18. Ich will nun zuerst bemerken, wie ich glaube reden zu müssen, und dann erst wirklich reden. Es scheinen mir nämlich alle vorherigen Redner, nicht den Gott zu verherrlichen, sondern die Menschen für die Güter glücklich zu preisen, die ihnen der Gott bewirkt hat. Wie er aber selbst beschaffen ist, so dass er ihnen diese Geschenke gewähren konnte, hat keiner gesagt. Es gibt aber nur ein einziges richtiges Verfahren für jede Lobrede, gleich auf wen, nämlich darzulegen, mit welcher Beschaffenheit er welche Wirkungen verursacht. So müssen auch wir zuerst den Eros preisen, wie er beschaffen ist, dann seine Gaben.
φημὶ οὖν ἐγώ, πάντων θεῶν εὐδαιμόνων ὄντων ἔρωτα, εἰ θέμις καὶ ἀνεμέσητον εἰπεῖν, εὐδαιμονέστατον εἶναι αὐτῶν, κάλλιστον ὄντα καὶ ἄριστον. ἔστι δὲ κάλλιστος ὢν τοιόσδε. πρῶτον μὲν νεώτατος θεῶν, ὦ Φαῖδρε. μέγα (195b) δὲ τεκμήριον τῷ λόγῳ αὐτὸς παρέχεται, φεύγων φυγῇ τὸ γῆρας, ταχὺ ὂν δῆλον ὅτι· θᾶττον γοῦν τοῦ δέοντος ἡμῖν προσέρχεται. ὃ δὴ πέφυκεν Ἔρως μισεῖν καὶ οὐδ' ἐντὸς πολλοῦ πλησιάζειν. μετὰ δὲ νέων ἀεὶ σύνεστί τε καὶ ἔσται· ὁ γὰρ παλαιὸς λόγος εὖ ἔχει, ὡς ὅμοιον ὁμοίῳ ἀεὶ πελάζει.
Ich behaupte nun, dass zwar alle Götter glückselig sind, aber doch Eros, wenn man es ohne Frevel und ungestraft sagen darf, der glücklichste von allen, weil er der schönste und beste ist. Der schönste ist er aber aus folgenden Gründen. Zuerst ist er der jünste unter den Göttern, o Phaidros. Den besten Beweis hierfür liefert er selbst, indem er in flüchtiger Eile das Alter flieht, das doch offenbar schnell ist; wenigstens ereilt es uns schneller als es sollte. Das hasst nun Eros seiner Natur nach und nähert sich ihm auch nicht einmal von weitem. Mit der Jugend aber ist er immer verbunden und gehört selber zu ihr; denn der alte Spruch hat recht, dass Gleich und Gleich sich gern gesellt.
ἐγὼ δὲ Φαίδρῳ πολλὰ ἄλλα ὁμολογῶν τοῦτο οὐχ ὁμολογῶ, ὡς Ἔρως Κρόνου καὶ Ἰαπετοῦ ἀρχαιότερός ἐστιν, ἀλλά (195c) φημι νεώτατον αὐτὸν εἶναι θεῶν καὶ ἀεὶ νέον, τὰ δὲ παλαιὰ πράγματα περὶ θεούς, ἃ Ἡσίοδος καὶ Παρμενίδης λέγουσιν, Ἀνάγκῃ καὶ οὐκ Ἔρωτι γεγονέναι, εἰ ἐκεῖνοι ἀληθῆ ἔλεγον· οὐ γὰρ ἂν ἐκτομαὶ οὐδὲ δεσμοὶ ἀλλήλων ἐγίγνοντο καὶ ἄλλα πολλὰ καὶ βίαια, εἰ Ἔρως ἐν αὐτοῖς ἦν, ἀλλὰ φιλία καὶ εἰρήνη, ὥσπερ νῦν, ἐξ οὗ Ἔρως τῶν θεῶν βασιλεύει.
Wenn ich nun dem Phaidros auch vieles andere zugestehe, so doch nicht, dass Eros älter sei als Kronos und Iapetos, sondern behaupte, dass er der jüngste unter den Göttern ist und ewig jung, und dass jene alten Göttergeschichten, von denen Hesiodos und Parmenides erzählen, unter der Herrschaft der Notwendigkeit geschahen und nicht unter der des Eros, wenn sie überhaupt die Wahrheit erzählt haben. Denn Verstümmelungen und Fesselungen und so viele Gewalttaten wären nicht unter ihnen vorgekommen, wäre Eros schon unter ihnen gewesen, sondern es hätte Frieden und Freundschaft geherrscht, so wie jetzt, seit Eros unter den Göttern herrscht.
νέος μὲν οὖν ἐστι, πρὸς δὲ τῷ νέῳ ἁπαλός· ποιητοῦ δ' ἔστιν (195d) ἐνδεής, οἷος ἦν Ὅμηρος πρὸς τὸ ἐπιδεῖξαι θεοῦ ἁπαλότητα. Ὅμηρος γὰρ Ἄτην θεόν τέ φησιν εἶναι καὶ ἁπαλήν - τοὺς γοῦν πόδας αὐτῆς ἁπαλοὺς εἶναι - λέγων
Jung ist er also, außer seiner Jugend aber auch zart. Ja, es bedarf eines Dichters, wie es Homeros war, um seine Zartheit aufzuzeigen. Denn Homeros sagt, dass Ate eine Göttin sei und zart, wenigstens ihre Füße seien zart, indem er sagt:
. . . τῆς μένθ' ἁπαλοὶ πόδες· οὐ γὰρ ἐπ' οὔδεος
πίλναται, ἀλλ' ἄρα ἥ γε κατ' ἀνδρῶν κράατα βαίνει.
(Hom.Il.19,92f.)
. . . leicht schweben die Füß' ihr; nimmer dem Grund auch
Nahet sie, nein, hoch wandelt sie her auf den Häuptern der Männer.
(Hom.Il.19,92f.)
καλῷ οὖν δοκεῖ μοι τεκμηρίῳ τὴν ἁπαλότητα ἀποφαίνειν, ὅτι οὐκ ἐπὶ σκληροῦ βαίνει, ἀλλ' ἐπὶ μαλθακοῦ. τῷ αὐτῷ (195e) δὴ καὶ ἡμεῖς χρησώμεθα τεκμηρίῳ περὶ ἔρωτα, ὅτι ἁπαλός. οὐ γὰρ ἐπὶ γῆς βαίνει οὐδ' ἐπὶ κρανίων, ἅ ἐστιν οὐ πάνυ μαλακά, ἀλλ' ἐν τοῖς μαλακωτάτοις τῶν ὄντων καὶ βαίνει καὶ οἰκεῖ. ἐν γὰρ ἤθεσι καὶ ψυχαῖς θεῶν καὶ ἀνθρώπων τὴν οἴκησιν ἵδρυται, καὶ οὐκ αὖ ἑξῆς ἐν πάσαις ταῖς ψυχαῖς, ἀλλ' ᾗτινι ἂν σκληρὸν ἦθος ἐχούσῃ ἐντύχῃ, ἀπέρχεται, ᾗ δ' ἂν μαλακόν, οἰκίζεται. ἁπτόμενον οὖν ἀεὶ καὶ ποσὶν καὶ πάντῃ ἐν μαλακωτάτοις τῶν μαλακωτάτων, ἁπαλώτατον ἀνάγκη εἶναι.
So scheint er mir ihre Zartheit an einem herrlichen Beleg aufzuzeigen, nämlich dass sie nicht auf dem Harten wandelt, sondern auf dem Weichen. Den selben Beleg wollen auch wir für die Zartheit des Eros verwenden; denn nicht auf der Erde wandelt er, noch auf den Schädeln, die auch nicht so weich sind, sondern in dem Weichsten von allem, was ist, wandelt und wohnt er. Denn im Gemüt und in der Seele der Götter und Menschen hat er seine Wohnung gegründet, und das nicht reihum in allen Seelen, sondern er geht hinweg, wenn er eine trifft, die ein hartes Gemüt hat, aber bewohnt sie, wenn ein weiches. Da er nun aber mit seinen Füßen wie mit seinem ganzen Sein nur das Weichste vom Weichen berührt, muss er notwendig zart sein.
(196a) νεώτατος μὲν δή ἐστι καὶ ἁπαλώτατος, πρὸς δὲ τούτοις ὑγρὸς τὸ εἶδος. οὐ γὰρ ἂν οἷός τ' ἦν πάντῃ περιπτύσσεσθαι οὐδὲ διὰ πάσης ψυχῆς καὶ εἰσιὼν τὸ πρῶτον λανθάνειν καὶ ἐξιών, εἰ σκληρὸς ἦν. συμμέτρου δὲ καὶ ὑγρᾶς ἰδέας μέγα τεκμήριον ἡ εὐσχημοσύνη, ὃ δὴ διαφερόντως ἐκ πάντων ὁμολογουμένως Ἔρως ἔχει· ἀσχημοσύνῃ γὰρ καὶ Ἔρωτι πρὸς ἀλλήλους ἀεὶ πόλεμος.
So ist er denn der Jüngste und der Zarteste; dazu aber auch geschmeidig in seinem Äußeren. Denn sonst wäre er nicht imstande, sich überall anzuschmiegen und sich heimlich in jede Seele hinein- und wieder herauszuschleichen, wenn er ungelenk wäre. Ein wichtiges Zeugnis für seine ebenmäßige und geschmeidige Körperbildung legt aber auch sein edler Anstand ab, den Eros, wie alle zugeben, in besonderer Weise besitzt; denn nur mit der Anmut verträgt sich die Liebe.
χρόας δὲ κάλλος ἡ κατ' ἄνθη δίαιτα τοῦ θεοῦ σημαίνει· ἀνανθεῖ γὰρ (196b) καὶ ἀπηνθηκότι καὶ σώματι καὶ ψυχῇ καὶ ἄλλῳ ὁτῳοῦν οὐκ ἐνίζει Ἔρως, οὗ δ' ἂν εὐανθής τε καὶ εὐώδης τόπος ᾖ, ἐνταῦθα δὲ καὶ ἵζει καὶ μένει.
Die Schönheit seiner Farbe erhellt aus dem Verweilen des Gottes unter Blüten; denn in einem blütenarmen oder verblüten Leib oder Geist oder was es es sonst sein mag, verweilt Eros nicht. Wo aber ein blütenreicher und duftiger Ort ist, da weilt er und ruht er.
περὶ μὲν οὖν κάλλους τοῦ θεοῦ καὶ ταῦτα ἱκανὰ καὶ ἔτι πολλὰ λείπεται, περὶ δὲ ἀρετῆς Ἔρωτος μετὰ ταῦτα λεκτέον, τὸ μὲν μέγιστον, ὅτι Ἔρως οὔτ' ἀδικεῖ οὔτ' ἀδικεῖται οὔτε ὑπὸ θεοῦ οὔτε θεόν, οὔτε ὑπ' ἀνθρώπου οὔτε ἄνθρωπον. οὔτε γὰρ αὐτὸς βίᾳ πάσχει, εἴ τι πάσχει - βία γὰρ Ἔρωτος οὐχ (196c) ἅπτεται· οὔτε ποιῶν ποιεῖ - πᾶς γὰρ ἑκὼν Ἔρωτι πᾶν ὑπηρετεῖ, ἃ δ' ἂν ἑκὼν ἑκόντι ὁμολογήσῃ, φασὶν "οἱ πόλεως βασιλῆς νόμοι" δίκαια εἶναι.
19. Dies alles beweist hinlänglich die Schönheit des Gottes, und doch ließe sich noch vieles sagen; aber über die Tugend des Gottes haben wir nunmehr zu reden. Das Größte ist, dass Eros weder Unrecht tut noch Unrecht erleidet, weder an einem Gott noch von einem Gott, weder an einem Menschen noch von einem Menschen. Denn gewaltsam leidet er weder selbst, wenn er etwas leidet, denn Gewalt berührt den Eros nicht, noch tut er anderengewaltsam an, was er antut; denn freiwillig dient jeder in jedem dem Eros. Was man aber freiwillig dem zugesteht, dem Annehmen und Ablehnen freisteht, das erklären die Könige der Staaten, die Gesetze, für entsprechend den Gesetzen.
πρὸς δὲ τῇ δικαιοσύνῃ σωφροσύνης πλείστης μετέχει. εἶναι γὰρ ὁμολογεῖται σωφροσύνη τὸ κρατεῖν ἡδονῶν καὶ ἐπιθυμιῶν, Ἔρωτος δὲ μηδεμίαν ἡδονὴν κρείττω εἶναι· εἰ δὲ ἥττους, κρατοῖντ' ἂν ὑπὸ Ἔρωτος, ὁ δὲ κρατοῖ, κρατῶν δὲ ἡδονῶν καὶ ἐπιθυμιῶν ὁ Ἔρως διαφερόντως ἂν σωφρονοῖ.
Neben der Gerechtigkeit hat er aber auch größten Anteil an der Besonnenheit. Denn alle stimmen darin überein, dass Besonneheit heiße, die Gelüste und Begierden zu beherrschen, und keine keine andere Lust über den Eros siege; unterliegen sie ihm aber, so sind sie ja die Beherrschten und er ist ihr Herrscher. Wenn er aber über die Gelüste und Begierden herrscht, so dürfte er wohl ganz besonders besonnen sein.
καὶ μὴν εἴς γε ἀνδρείαν Ἔρωτι (196d) "οὐδ' Ἄρης ἀνθίσταται." οὐ γὰρ ἔχει ἔρωτα Ἄρης, ἀλλ' Ἔρως Ἄρη - Ἀφροδίτης, ὡς λόγος - κρείττων δὲ ὁ ἔχων τοῦ ἐχομένου· τοῦ δ' ἀνδρειοτάτου τῶν ἄλλων κρατῶν πάντων ἂν ἀνδρειότατος εἴη.
Doch auch an Tapferkeit kann sich selbst Ares nicht mit Eros an Tapferkeit messen. Denn nicht der Kriegsgott hält den Liebesgott gefangen, sondern der Gott der Liebe den Gott des Krieges, nämlich die Liebe zu Aphrodite, wie man sagt. Wer aber gefangen hält, ist dem überlegen, der gefangen gehalten wird. Wer aber dem Tapfersten unter allen übrigen überlegen ist, der muss doch wohl der allertapferste sein.
περὶ μὲν οὖν δικαιοσύνης καὶ σωφροσύνης καὶ ἀνδρείας τοῦ θεοῦ εἴρηται, περὶ δὲ σοφίας λείπεται· ὅσον οὖν δυνατόν, πειρατέον μὴ ἐλλείπειν. καὶ πρῶτον μέν, ἵν' αὖ καὶ ἐγὼ τὴν ἡμετέραν τέχνην τιμήσω, ὥσπερ Ἐρυξίμαχος (196e) τὴν αὑτοῦ, ποιητὴς ὁ θεὸς σοφὸς οὕτως, ὥστε καὶ ἄλλον ποιῆσαι· πᾶς γοῦν ποιητὴς γίγνεται, "κἂν ἄμουσος ᾖ τὸ πρίν", οὗ ἂν Ἔρως ἅψηται. ᾧ δὴ πρέπει ἡμᾶς μαρτυρίῳ χρῆσθαι, ὅτι ποιητὴς ὁ Ἔρως ἀγαθὸς ἐν κεφαλαίῳ πᾶσαν ποίησιν τὴν κατὰ μουσικήν· ἃ γάρ τις ἢ μὴ ἔχει ἢ μὴ οἶδεν, οὔτ' ἂν ἑτέρῳ δοίη οὔτ' ἂν ἄλλον διδάξειεν. καὶ (197a) μὲν δὴ τήν γε τῶν ζῴων ποίησιν πάντων τίς ἐναντιώσεται μὴ οὐχὶ Ἔρωτος εἶναι σοφίαν, ᾗ γίγνεταί τε καὶ φύεται πάντα τὰ ζῷα; ἀλλὰ τὴν τῶν τεχνῶν δημιουργίαν οὐκ ἴσμεν, ὅτι, οὗ μὲν ἂν ὁ θεὸς οὗτος διδάσκαλος γένηται, ἐλλόγιμος καὶ φανὸς ἀπέβη, οὗ δ' ἂν Ἔρως μὴ ἐφάψηται, σκοτεινός; τοξικήν γε μὴν καὶ ἰατρικὴν καὶ μαντικὴν Ἀπόλλων ἀνηῦρεν ἐπιθυμίας καὶ ἔρωτος ἡγεμονεύσαντος, (197b) ὥστε καὶ οὗτος Ἔρωτος ἂν εἴη μαθητής, καὶ Μοῦσαι μουσικῆς καὶ Ἥφαιστος χαλκείας καὶ Ἀθηνᾶ ἱστουργίας καὶ "Ζεὺς κυβερνᾶν θεῶν τε καὶ ἀνθρώπων". ὅθεν δὴ καὶ κατεσκευάσθη τῶν θεῶν τὰ πράγματα Ἔρωτος ἐγγενομένου, δῆλον ὅτι κάλλους - αἴσχει γὰρ οὐκ ἔπι ἔρως - πρὸ τοῦ δέ, ὥσπερ ἐν ἀρχῇ εἶπον, πολλὰ καὶ δεινὰ θεοῖς ἐγίγνετο, ὡς λέγεται, διὰ τὴν τῆς ἀνάγκης βασιλείαν· ἐπειδὴ δ' ὁ θεὸς οὗτος ἔφυ, ἐκ τοῦ ἐρᾶν τῶν καλῶν πάντ' ἀγαθὰ γέγονεν καὶ θεοῖς καὶ ἀνθρώποις.
Über die Gerechtigkeit, Besonnenheit und Tapferkeit des Gottes haben wir nun also gesprochen; dagegen fehlt noch die Wahrheit; soweit es möglich ist, müssen wir versuchen, auch hier nicht zurückzubleiben. Zuerst nun,, damit auch ich meine Kunst zu ehren bringe, wie Eryximachos die seinige, ist der Gott ein so weiser Dichter, dass er auch andere dazu macht; denn wohl jeder wird zum Dichter, wenn ihn die Liebe berührt, wenn er zuvor auch den Musen fremd war. Dies können wir wohl zum Beweis dafür nehmen, dass Eros selber überhaupt in allen Künsten der Musen ein schaffender Geist ist. Denn was einer selbst nicht hat oder nicht weiß, das kann er auch keinem anderen geben oder beibringen. Aber die schöpferische Zeugung aller lebendiger Wesen, wer wollte leugnen, dass sie der Weisheit des Eros entspringt und sie es ist, durch die alles Lebende erzeugt und geboren wird? Ferner in der Ausübug aller anderen Künste, wissen wir da nicht, dass derjenige, der den Gott zum Lehrmeister hatte, zu Ruhm und Glanz hervorging, während derjenige, den Eros nicht berührte, im Dunkeln blieb? So erfand ja Apollon die Kunst des Bogenschießens, des Heilens und des Wahrsagens aus Eifer und Liebe zur Sache, so dass er also auch hierin ein Schüler des Eros war; ebenso die Musen die der Musik, Hephasitos die des Schmiedens, Athena des Webens und Zeus die der Leitung der Götter und Menschen. Deshalb wurden auch die Angelegenheiten der Götter geordnet, seitdem die Liebe unter ihnen erwuchs, nämlich die Liebe zum Schönen; denn im Hässlichen waltet Eros nicht. Zuvor aber geschahen, wie ich schon am Anfang bemerkte, viele Gewalttaten unter den Göttern, wie man sagt, weil unter ihnen die Gewalt der Notwendigkeit herrschte. Seitdem jedoch dieser Gott geboren wurde, erwuchs aus der Liebe zum Schönen alles Gute für Götter und Menschen.
(197c) οὕτως ἐμοὶ δοκεῖ, ὦ Φαῖδρε, Ἔρως πρῶτος αὐτὸς ὢν κάλλιστος καὶ ἄριστος μετὰ τοῦτο τοῖς ἄλλοις ἄλλων τοιούτων αἴτιος εἶναι. ἐπέρχεται δέ μοί τι καὶ ἔμμετρον εἰπεῖν, ὅτι οὗτός ἐστιν ὁ ποιῶν
So scheint mir denn, lieber Phaidros, Eros, erstlich selbst der beste und schönste zu sein, dann aber auch allen anderen ähnliche Vorzüge zu verleihen. Und ich fühle mich getrieben, dies auch in Versen auszudrücken, dass er derjenige ist, der gewährt
εἰρήνην μὲν ἐν ἀνθρώποις, πελάγει δὲ γαλήνην
νηνεμίαν, ἀνέμων κοίτην ὕπνον τ' ἐνὶ κήδει.
Frieden dem Menschengeschlecht und der Meerflut spiegelnde Glätte,
Ruhe von brausenden Stürmen und friedlichen Schlummer dem Lager.
(197d) οὗτος δὲ ἡμᾶς ἀλλοτριότητος μὲν κενοῖ, οἰκειότητος δὲ πληροῖ, τὰς τοιάσδε συνόδους μετ' ἀλλήλων πάσας τιθεὶς συνιέναι, ἐν ἑορταῖς, ἐν χοροῖς, ἐν θυσίαισι γιγνόμενος ἡγεμών· πρᾳότητα μὲν πορίζων, ἀγριότητα δ' ἐξορίζων· φιλόδωρος εὐμενείας, ἄδωρος δυσμενείας· ἵλεως ἀγαθός· θεατὸς σοφοῖς, ἀγαστὸς θεοῖς· ζηλωτὸς ἀμοίροις, κτητὸς εὐμοίροις· τρυφῆς, ἁβρότητος, χλιδῆς, χαρίτων, ἱμέρου, πόθου πατήρ· ἐπιμελὴς ἀγαθῶν, ἀμελὴς κακῶν· ἐν πόνῳ, ἐν φόβῳ, ἐν πόθῳ, ἐν (197e) λόγῳ κυβερνήτης, ἐπιβάτης, παραστάτης τε καὶ σωτὴρ ἄριστος, συμπάντων τε θεῶν καὶ ἀνθρώπων κόσμος, ἡγεμὼν κάλλιστος καὶ ἄριστος, ᾧ χρὴ ἕπεσθαι πάντα ἄνδρα ἐφυμνοῦντα καλῶς, ᾠδῆς μετέχοντα, ἣν ᾄδει θέλγων πάντων θεῶν τε καὶ ἀνθρώπων νόημα.
Er entledigt uns der Entfremdung und erfüllt uns mit Vertraulichkeit; denn er ist es, der alle Zusammenkünfte dieser Art unter uns veranstaltet, indem er bei den Festen, Reigentänzen und Opfern unser Führer ist, Mitleid uns gewährend, von der Wildheit uns entleerend, freigiebig mit Wohlwollen, unergiebig an Übelwollen, huldvoll und Guten, gern gesehen den Weisen, bewunderswürdig den Göttern, erstrebenswert denen, die sie nicht besitzen, behaltenswert denen, die sie besitzen; des Wohllebens, der Pracht, der Kostbarkeit, der Anmut, des Reizes, des Verlangens Vater, achtsam für Gute, achtlos für Schlechte, im Wanken, im Bangen, im Verlangen, in Gedanken bester Lenker, Kämpfer, Helfer und Retter, aller Götter und Menschen Zier, der schönste und beste Führer, dem jedermann folgen muss, schön lobsingend und einstimmend in den schönen Gesang, mit dem er aller Götter und Menschen Sinne bezaubert.
οὗτος, ἔφη, ὁ παρ' ἐμοῦ λόγος, ὦ Φαῖδρε, τῷ θεῷ ἀνακείσθω, τὰ μὲν παιδιᾶς, τὰ δὲ σπουδῆς μετρίας, καθ' ὅσον ἐγὼ δύναμαι, μετέχων.
Dies ist meine Rede, lieber Phaidros, die ich dem Gott weihe, in der sich der Scherz mit dem nötigen Ernst, so weit meine Kräften reichen, vereinigt.

 

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Sententiae excerptae:
Griech. zu "Platon" und "Sympos"
Literatur:
zu "Platon" und "Sympos"
3437
Emlyn-Jones, Chris
The Dramatic Poet and his Audience: Agathon and Socrates in Plato"s "Symposium"
in: Herm. 132/2004, 389
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zvab

2811
Koch, M.
Die Rede des Sokrates in Platons Symposion und das Problem der Erotik
Berlin (Progr.Luisenst. Gymn.) 1886
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zvab

2651
Platon / Rösiger
Apologie und Kriton. Platons Apologie und Kriton,nebst Abschnitten aus dem Phaidon und Symposion, hrsg. von Ferdinand Rösiger
Leipzig, u.a.: Teubner
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