102. MEL.: Sed scimus
res bellicas interdum exitus habere magis communes, quam pro diversa
utrorumque multitudine. Et nobis, si statim quidem cesserimus, nulla
spes superest, sed si rem geramus, spes adhuc est fore, ut recte consistamus. |
(5,102,1) ΜΗΛ. Ἀλλ' ἐπιστάμεθα τὰ τῶν πολέμων ἔστιν ὅτε κοινοτέρας
τὰς τύχας λαμβάνοντα ἢ κατὰ τὸ διαφέρον ἑκατέρων πλῆθος· καὶ ἡμῖν
τὸ μὲν εἶξαι εὐθὺς ἀέλπιστον, μετὰ δὲ τοῦ δρωμένου ἔτι καὶ στῆναι
ἐλπὶς ὀρθῶς. |
102. MEL.: Aber wir wissen
auch, dass im Krieg die Zufälle des Glücks oft weniger parteiisch
sind, als nach dem Unterschied zwischen der Macht beider Teile zu
erwarten wäre. Was uns nun betrifft, so geben wir, wenn wir uns
unterwerfen, ohne weiteres jede Hoffnung auf, uns aufrecht zu erhalten. |
|
(5,103,1) ΑΘ. Ἐλπὶς δὲ κινδύνῳ παραμύθιον οὖσα τοὺς μὲν ἀπὸ
περιουσίας χρωμένους αὐτῇ, κἂν βλάψῃ, οὐ καθεῖλεν· τοῖς δ' ἐς ἅπαν
τὸ ὑπάρχον ἀναρριπτοῦσι [δάπανος γὰρ φύσει] ἅμα τε γιγνώσκεται σφαλέντων
καὶ ἐν ὅτῳ ἔτι φυλάξεταί |
103. ATH.: Hoffnung ist
allerdings ein Trost in Gefahr und stürzt den, der sich ihr mit
einem Überfluss an Kräften hingibt, nicht gerade ins Verderben,
wenn sie ihm auch schadet. Wer dagegen alles dabei aufs Spiel setzt,
denn naturgemäß ist sie kostspielig, der lernt sie erst
kennen, wenn er zu Fall gekommen ist; und wenn er sie kennen gelernt
hat, bleibt ihm nichts übrig, mit dem er sich noch vor ihr hüten
könnte. |
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(2)
τις αὐτὴν γνωρισθεῖσαν οὐκ ἐλλείπει. ὃ ὑμεῖς ἀσθενεῖς τε καὶ ἐπὶ ῥοπῆς
μιᾶς ὄντες μὴ βούλεσθε παθεῖν μηδὲ ὁμοιωθῆναι τοῖς πολλοῖς, οἷς παρὸν
ἀνθρωπείως ἔτι σῴζεσθαι, ἐπειδὰν πιεζομένους αὐτοὺς ἐπιλίπωσιν αἱ
φανεραὶ ἐλπίδες, ἐπὶ τὰς ἀφανεῖς καθίστανται μαντικήν τε καὶ χρησμοὺς
καὶ ὅσα τοιαῦτα μετ' ἐλπίδων λυμαίνεται. |
(2) Ihr seid schwach
und könnt auf einen Wurf fallen. Setzt euch dieser Gefahr nicht
aus und handelt nicht wie der große Haufen, der, während
er sich noch mit menschlichen Mitteln retten könnte, wenn ihn
in der Not die sichtbaren Hoffnungen im Stich lassen, zu den unsichtbaren
greift, nach Weissagungen und Orakeln und was sonst derartiges den
Menschen unter Hoffnungen zu Grunde richtet. |
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(5,104,1)
ΜΗΛ. Χαλεπὸν μὲν καὶ ἡμεῖς [εὖ ἴστε] νομίζομεν πρὸς δύναμίν τε τὴν
ὑμετέραν καὶ τὴν τύχην, εἰ μὴ ἀπὸ τοῦ ἴσου ἔσται, ἀγωνίζεσθαι· ὅμως
δὲ πιστεύομεν τῇ μὲν τύχῃ ἐκ τοῦ θείου μὴ ἐλασσώσεσθαι, ὅτι ὅσιοι
πρὸς οὐ δικαίους ἱστάμεθα, τῆς δὲ δυνάμεως τῷ ἐλλείποντι τὴν Λακεδαιμονίων
ἡμῖν ξυμμαχίαν προσέσεσθαι, ἀνάγκην ἔχουσαν, καὶ εἰ μή του ἄλλου,
τῆς γε ξυγγενείας ἕνεκα καὶ αἰσχύνῃ βοηθεῖν. καὶ οὐ παντάπασιν οὕτως
ἀλόγως θρασυνόμεθα. |
104. MEL.: Allerdings
halten auch wir es , seid davon überzeugt, für schwer, gegen
euere Macht und gegen das Glück, wenn es seine Gunst nicht gleich
verteilt, anzukämpfen. Dennoch vertrauen wir, was das Glück
angeht, dass die die Gottheit uns nicht unterliegen lässt, weil
wir uns als Gottesfürchtige gegen Ungerechte erheben; was aber
die Macht angeht, dass der Bund der Lakedaimonier den Mangel ausgleicht.
Sie müssen uns helfen, wenn sonst aus keinem Grund, der Verwandtschaft
wegen und um ihrer Ehre willen. |
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(5,105,1)
ΑΘ. Τῆς μὲν τοίνυν πρὸς τὸ θεῖον εὐμενείας οὐδ' ἡμεῖς οἰόμεθα λελείψεσθαι·
οὐδὲν γὰρ ἔξω τῆς ἀνθρωπείας τῶν μὲν ἐς τὸ θεῖον νομίσεως, τῶν δ'
ἐς σφᾶς αὐτοὺς βουλήσεως δικαιοῦμεν ἢ πράσσομεν. |
105. ATH.: Was das Wohlwollen
der Gottheit angeht, so glauben wir, wird es auch uns nicht fehlen.
Denn wir fordern oder tun nichts, was den menschlichen Vorstellungen
vom Göttlichen und dem Planen der eigenen Interessen widerspricht. |
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(2) ἡγούμεθα γὰρ τό τε θεῖον δόξῃ τὸ ἀνθρώπειόν τε σαφῶς διὰ παντὸς
ὑπὸ φύσεως ἀναγκαίας, οὗ ἂν κρατῇ, ἄρχειν· καὶ ἡμεῖς οὔτε θέντες τὸν
νόμον οὔτε κειμένῳ πρῶτοι χρησάμενοι, ὄντα δὲ παραλαβόντες καὶ ἐσόμενον
ἐς αἰεὶ καταλείψοντες χρώμεθα αὐτῷ, εἰδότες καὶ ὑμᾶς ἂν καὶ ἄλλους
ἐν τῇ αὐτῇ δυνάμει ἡμῖν γενομένους δρῶντας ἂν ταὐτό. |
(2) Denn wir glauben
dass das Göttliche vermutlich, die menschliche Natur aber sicherlich
überall, wo sie, wenn sie die Macht hat, herrscht, unter einem
unwandelbaren Naturgesetz stehe. Wir haben das Gesetz nicht gegeben,
haben uns auch nicht, nachdem es gegeben war, seiner zuerst bedient,
sondern wir folgen ihm, wie wir es als geltend übernommen haben
und als geltend für ewige Zeiten den Nachkommen hinterlassen
werden. Wir sind überzeugt, dass ihr und andere, wenn ihr dieselbe
Macht hättet wie wir, dasselbe tun würdet. |
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( 3) καὶ πρὸς μὲν τὸ θεῖον οὕτως ἐκ τοῦ εἰκότος οὐ φοβούμεθα ἐλασσώσεσθαι·
τῆς δὲ ἐς Λακεδαιμονίους δόξης, ἣν διὰ τὸ αἰσχρὸν δὴ βοηθήσειν ὑμῖν
πιστεύετε αὐτούς, μακαρίσαντες ὑμῶν τὸ ἀπειρόκακον οὐ ζηλοῦμεν τὸ
ἄφρον. |
So fürchten wir
uns der Gottheit gegenüber naturgemäß nicht so sehr
zu unterliegen. Was aber die Hoffnung auf die Lakedaimonier anbetrifft,
die euch darauf vertrauen lässt, dass sie euch ihrer Ehre wegen
beistehen werden, so beglückwünschen wir euch wegen euerer
Arglosigkeit, beneiden euch aber nicht um eure Torheit. |
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(4)
Λακεδαιμόνιοι γὰρ πρὸς σφᾶς μὲν αὐτοὺς καὶ τὰ ἐπιχώρια νόμιμα πλεῖστα
ἀρετῇ χρῶνται· πρὸς δὲ τοὺς ἄλλους πολλὰ ἄν τις ἔχων εἰπεῖν ὡς προσφέρονται,
ξυνελὼν μάλιστ' ἂν δηλώσειεν, ὅτι ἐπιφανέστατα ὧν ἴσμεν τὰ μὲν ἡδέα
καλὰ νομίζουσι, τὰ δὲ ξυμφέροντα δίκαια. καίτοι οὐ πρὸς τῆς ὑμετέρας
νῦν ἀλόγου σωτηρίας ἡ τοιαύτη διάνοια. |
Denn die Lakedaimonier
handeln für sich und in den Einrichtungen ihres eigenen Staates
meistens mit Edelmut. Dazu aber, wie sie sich gegen die anderen verhalten,
wäre viel zu sagen. Ganz kurz aber zusammengefasst kann
man behaupten, dass sie, wie es nirgends, soweit wir wissen, so offenkundig
geschieht, das Angenehme für schön und das Vorteilhafte
für gerecht halten. Nun aber ist eine solche Gesinnung nicht
günstig für eure jetzige so unwahrscheinliche Rettung." |
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(5,106,1)
ΜΗΛ. Ἡμεῖς δὲ κατ' αὐτὸ τοῦτο ἤδη καὶ μάλιστα πιστεύομεν τῷ
ξυμφέροντι αὐτῶν, Μηλίους ἀποίκους ὄντας μὴ βουλήσεσθαι προδόντας
τοῖς μὲν εὔνοις τῶν Ἑλλήνων ἀπίστους καταστῆναι, τοῖς δὲ πολεμίοις
ὠφελίμους. |
MEL.: Wir aber bauen
gerade deswegen in höchstem Maße unser Vertrauen auf ihren
Vorteil: Sie werden ihre Kolonie Melos nicht fallen lassen und so
bei ihren Freunden unter den Griechen unglaubwürdig werden, ihren
Feinden aber nützen. |
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(5,107,1)
ΑΘ. Οὔκουν οἴεσθε τὸ ξυμφέρον μὲν μετ' ἀσφαλείας εἶναι, τὸ δὲ δίκαιον
καὶ καλὸν μετὰ κινδύνου δρᾶσθαι· ὃ Λακεδαιμόνιοι ἥκιστα ὡς ἐπὶ τὸ
πολὺ τολμῶσιν. |
ATH.: Ihr glaubt also
nicht, dass der Nutzen in der Sicherheit liegt, das Gerechte und Schöne
aber nur unter Gefahr getan wird. Dieses Risiko gehen die Lakedaimonier
in der Regel am wenigsten ein. |
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(5,108,1)
ΜΗΛ. Ἀλλὰ καὶ τοὺς κινδύνους τε ἡμῶν ἕνεκα μᾶλλον ἡγούμεθ' ἂν
ἐγχειρίσασθαι αὐτούς, καὶ βεβαιοτέρους ἢ ἐς ἄλλους νομιεῖν, ὅσῳ πρὸς
μὲν τὰ ἔργα τῆς Πελοποννήσου ἐγγὺς κείμεθα, τῆς δὲ γνώμης τῷ ξυγγενεῖ
πιστότεροι ἑτέρων ἐσμέν. |
MEL.: Aber wir glauben,
sie werden unseretwegen eher Gefahren auf sich nehmen und uns für
zuverlässiger halten als andere. Denn für den Handel liegen
wir der Peloponnes nahe; in unserer Gesinnung aber sind wir durch
unsere Verwandtschaft zuverlässiger als andere. |
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(5,109,1) ΑΘ. Τὸ δ' ἐχυρόν γε τοῖς ξυναγωνιουμένοις οὐ τὸ εὔνουν τῶν
ἐπικαλεσαμένων φαίνεται, ἀλλ' ἢν τῶν ἔργων τις δυνάμει πολὺ προύχῃ·
ὃ Λακεδαιμόνιοι καὶ πλέον τι τῶν ἄλλων σκοποῦσιν [τῆς γοῦν οἰκείας
παρασκευῆς ἀπιστίᾳ καὶ μετὰ ξυμμάχων πολλῶν τοῖς πέλας ἐπέρχονται],
ὥστε οὐκ εἰκὸς ἐς νῆσόν γε αὐτοὺς ἡμῶν ναυκρατόρων ὄντων περαιωθῆναι. |
ATH.: Sicherheit scheint
denen, die Waffenhilfe leisten sollen, nicht durch das Wohlwollen
derer gegeben zu sein, die sie herbeirufen, sondern wenn einer durch
tatsächliche Macht weit hervorragt. Darauf achten die Lakedaimonier
noch etwas mehr als die anderen. Jedenfalls greifen sie aus mangelndem
Vertrauen auf ihre eigene Streitmacht andere nur zusammen mit vielen
Bundesgenossen an, so dass sie wahrscheinlich nicht, während
wir die Seehoheit haben, auf euere Insel herüberkommen. |
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(5,110,1)
ΜΗΛ. Οἱ δὲ καὶ ἄλλους ἂν ἔχοιεν πέμψαι· πολὺ δὲ τὸ Κρητικὸν πέλαγος,
δι' οὗ τῶν κρατούντων ἀπορώτερος ἡ λῆψις ἢ τῶν λαθεῖν βουλομένων ἡ
σωτηρία. |
MEL.: Sie könnten
wohl auch andere schicken. Das Kretische Meer ist groß: Es ist
für die Beherrschenden schwerer, jemanden einzufangen, als für
die, die unentdeckt bleiben wollen, sich zu retten. |
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( 2) καὶ εἰ τοῦδε σφάλλοιντο, τράποιντ' ἂν καὶ ἐς τὴν γῆν ὑμῶν καὶ
ἐπὶ τοὺς λοιποὺς τῶν ξυμμάχων, ὅσους μὴ Βρασίδας ἐπῆλθεν· καὶ οὐ περὶ
τῆς μὴ προσηκούσης μᾶλλον ἢ τῆς οἰκειοτέρας ξυμμαχίδος τε καὶ γῆς
ὁ πόνος ὑμῖν ἔσται. |
Hätten sie darin
Misserfolg, könnten sie sich gegen euer Land und gegen euere
übrigen Bundesgenossen wenden, soweit Brasidas sie nicht angegriffen
hat. Dann werdet ihr nicht um ein Land kämpfen müssen, das
euch nichts angeht, vielmehr um euer eigenes Bündnis und Land. |
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(5,111,1)
ΑΘ. Τούτων μὲν καὶ πεπειραμένοις ἄν τι γένοιτο καὶ ὑμῖν καὶ οὐκ ἀνεπιστήμοσιν,
ὅτι οὐδ' ἀπὸ μιᾶς πώποτε πολιορκίας Ἀθηναῖοι δι' ἄλλων φόβον
ἀπεχώρησαν. |
ATH.: So dürfte
es euch treffen, obwohl ihr darin schon Erfahrung besitzt, und genau
wisst, dass die Athener von keiner Belagerung jemals aus Furcht vor
anderen abgelassen haben. |
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(2) ἐνθυμούμεθα δὲ, ὅτι φήσαντες περὶ σωτηρίας βουλεύσειν οὐδὲν ἐν
τοσούτῳ λόγῳ εἰρήκατε, ᾧ ἄνθρωποι ἂν πιστεύσαντες νομίσειαν σωθήσεσθαι,
ἀλλ' ὑμῶν τὰ μὲν ἰσχυρότατα ἐλπιζόμενα μέλλεται, τὰ δ' ὑπάρχοντα βραχέα
πρὸς τὰ ἤδη ἀντιτεταγμένα περιγίγνεσθαι. πολλήν τε ἀλογίαν τῆς διανοίας
παρέχετε, εἰ μὴ μεταστησάμενοι ἔτι ἡμᾶς ἄλλο τι τῶνδε σωφρονέστερον
γνώσεσθε. |
Wir bemerken jedoch,
dass ihr zwar erklärt habt, über euere Rettung zu verhandeln,
aber in dem so langen Gespräch nichts gesagt habt, worauf Menschen
ihr Vertrauen auf Rettung gründen könnten. Euere stärksten
Hoffnungen liegen in der Zukunft, was euch verfügbar ist, ist
zu schwach, um über das, was bereits gegenüber steht, zu
siegen. Ihr zeigt großen Unverstand, wenn ihr euch nicht noch
umorientiert und einen anderen, vernünftigeren Beschluss fasst. |
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( 3) οὐ γὰρ δὴ ἐπί γε τὴν ἐν τοῖς αἰσχροῖς καὶ προύπτοις κινδύνοις
πλεῖστα διαφθείρουσαν ἀνθρώπους αἰσχύνην τρέψεσθε. πολλοῖς γὰρ προορωμένοις
ἔτι, ἐς οἷα φέρονται, τὸ αἰσχρὸν καλούμενον ὀνόματος ἐπαγωγοῦ δυνάμει
ἐπεσπάσατο ἡσσηθεῖσι τοῦ ῥήματος ἔργῳ ξυμφοραῖς ἀνηκέστοις ἑκόντας
περιπεσεῖν καὶ αἰσχύνην αἰσχίω μετὰ ἀνοίας ἢ τύχῃ προσλαβεῖν. |
Denn ihr werdet euch
nicht durch die Ehre leiten lassen, die in äußersten und
augenfälligen Gefahren vielfach Menschen ins Verderben stürzt.
Denn viele reißt der sogenannte Ehrbegriff, obwohl sie vor Augen
sehen, wohin er sie bringt, durch die verführerische Kraft eines
Wortes dazu hin, dem Wort zu unterliegen, in Wahrheit aber sich freiwillig
in unsägliches Unglück zu stürzen und durch Unverstand
größere Schande auf sich zu laden, als das Schicksal ihnen
würde auferlegt haben. |
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( 4) ὃ ὑμεῖς, ἢν εὖ βουλεύησθε, φυλάξεσθε, καὶ οὐκ ἀπρεπὲς νομιεῖτε
πόλεώς τε τῆς μεγίστης ἡσσᾶσθαι μέτρια προκαλουμένης, ξυμμάχους γενέσθαι
ἔχοντας τὴν ὑμετέραν αὐτῶν ὑποτελεῖς, καὶ δοθείσης αἱρέσεως πολέμου
πέρι καὶ ἀσφαλείας μὴ τὰ χείρω φιλονικῆσαι· ὡς οἵτινες τοῖς μὲν ἴσοις
μὴ εἴκουσι, τοῖς δὲ κρείσσοσι καλῶς προσφέρονται, πρὸς δὲ τοὺς ἥσσους
μέτριοί εἰσι, πλεῖστ' ἂν ὀρθοῖντο. |
Hiervor werdet ihr euch,
wenn ihr euch wohl beratet, hüten und es nicht als Schande ansehen,
euch der größten Stadt und ihren maßvollen Forderungen
zu unterwerfen: Bleibt im Besitz eueres Landes und werdet tributpflichtige
Bundesgenossen. Setzt bei der Wahl zwischen Krieg und Sicherheit euren
Ehrgeiz nicht in das Schlechtere. Denn wer gegenüber Gleichen
nicht nachgibt, dem Stärkeren mit Anstand begegnet und gegen
die Schwächeren maßvoll ist, dürfte meistens erfolgreich
sein. |
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( 5) σκοπεῖτε οὖν καὶ μεταστάντων ἡμῶν καὶ ἐνθυμεῖσθε πολλάκις, ὅτι
περὶ πατρίδος βουλεύεσθε, ἧς μιᾶς πέρι καὶ ἐς μίαν βουλὴν τυχοῦσάν
τε καὶ μὴ κατορθώσασαν ἔσται. |
Prüft dies also
und bedenkt oft, auch wenn wir gegangen sind, dass ihr über euer
Vaterland entschließt. Ihr habt nur ein Vaterland und nur eine
Entschließung. Wählt nicht die erste beste, wählt
nicht die, die euch den Untergang bringt. |
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(5,112,1)
Καὶ οἱ μὲν Ἀθηναῖοι μετεχώρησαν ἐκ τῶν λόγων· οἱ δὲ Μήλιοι κατὰ
σφᾶς αὐτοὺς γενόμενοι, ὡς ἔδοξεν αὐτοῖς παραπλήσια καὶ ἀντέλεγον,
ἀπεκρίναντο τάδε. |
Die Athener verließen
die Verhandlung. Die Melier aber blieben für sich. Als
sie im Sinne ihrer vorherigen Entgegnung beschlossen hatten, erteilten
sie folgenden Bescheid: |
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(2) "οὔτε ἄλλα δοκεῖ ἡμῖν ἢ ἅπερ καὶ τὸ πρῶτον, ὦ Ἀθηναῖοι,
οὔτ' ἐν ὀλίγῳ χρόνῳ πόλεως ἑπτακόσια ἔτη ἤδη οἰκουμένης τὴν ἐλευθερίαν
ἀφαιρησόμεθα, ἀλλὰ τῇ τε μέχρι τοῦδε σῳζούσῃ τύχῃ ἐκ τοῦ θείου αὐτὴν
καὶ τῇ ἀπὸ τῶν ἀνθρώπων καὶ Λακεδαιμονίων τιμωρίᾳ πιστεύοντες πειρασόμεθα
σῴζεσθαι. |
Wir haben, Athener, die
selbe Einstellung wie zu Anfang: Unsere Stadt steht bereits 700 Jahre.
Wir wollen sie nicht in kurzer Zeit ihrer Freiheit berauben, sondern
im Vertrauen auf das gottgesandte Schicksal, das sie bis jetzt erhalten
hat, und die Hilfe der Menschen, besonders der Lakedaimonier,
versuchen, uns zu retten. |
|
(3) προκαλούμεθα δὲ ὑμᾶς φίλοι μὲν εἶναι, πολέμιοι δὲ μηδε τέροις,
καὶ ἐκ τῆς γῆς ἡμῶν ἀναχωρῆσαι σπονδὰς ποιησαμένους αἵτινες δοκοῦσιν
ἐπιτήδειοι εἶναι ἀμφοτέροις." |
Wir fordern euch
auf, Freunde zu sein und keinem Feind, aus unserem Land abzuziehen
und einen Vertrag zu schließen, der beiden geeignet zu sein
scheint." |
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(5,113,1)
Οἱ μὲν δὴ Μήλιοι τοσαῦτα ἀπεκρίναντο· οἱ δὲ Ἀθηναῖοι διαλυόμενοι
ἤδη ἐκ τῶν λόγων ἔφασαν "ἀλλ' οὖν μόνοι γε ἀπὸ τούτων τῶν βουλευμάτων,
ὡς ἡμῖν δοκεῖτε, τὰ μὲν μέλλοντα τῶν ὁρωμένων σαφέστερα κρίνετε, τὰ
δὲ ἀφανῆ τῷ βούλεσθαι ὡς γιγνόμενα ἤδη θεᾶσθε, καὶ Λακεδαιμονίοις
καὶ τύχῃ καὶ ἐλπίσι πλεῖστον δὴ παραβεβλημένοι καὶ πιστεύσαντες πλεῖστον
καὶ σφαλήσεσθε." |
Diesen Bescheid gaben
die Melier. Die Athener aber brachen die Verhandlungen ab und sagten:
"Ihr allein scheint nach diesen Beschlüssen zu erachten,
wie uns scheint, das Zukünftige für sicherer zu halten,
als was ihr mit Augen seht. und das Verborgene, weil ihr es wünscht,
bereits wie gegenwärtig anzusehen. Ihr vertraut völlig den
Lakedaimoniern, dem Glück und den Hoffnungen und werdet daran
scheitern. |
|
(5,114,1)
Καὶ οἱ μὲν Ἀθηναίων πρέσβεις ἀνεχώρησαν ἐς τὸ στράτευμα· οἱ
δὲ στρατηγοὶ αὐτῶν, ὡς οὐδὲν ὑπήκουον οἱ Μήλιοι, πρὸς πόλεμον εὐθὺς
ἐτρέποντο καὶ διελόμενοι κατὰ πόλεις περιετείχισαν κύκλῳ τοὺς Μηλίους. |
Die athenischen Gesandten
begaben sich hierauf zum Heer zurück. Ihre Feldherrn aber wandten
sich, weil die Melier durchaus nicht nachgeben wollten, sofort zum
Krieg, und schlossen, indem sie die Arbeit nach Städten unter
sich verteilten, die Melier rings mit einer Mauer ein. |
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( 2) καὶ ὕστερον φυλακὴν σφῶν τε αὐτῶν καὶ τῶν ξυμμάχων καταλιπόντες
οἱ Ἀθηναῖοι καὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ θάλασσαν ἀνεχώρησαν τῷ πλέονι
τοῦ στρατοῦ. οἱ δὲ λειπόμενοι παραμένοντες ἐπολιόρκουν τὸ χωρίον. |
Späterhin ließen
die Athener dann von ihren eigenen Leuten und von den Bundesgenossen
Truppen zur Einschließung zu Wasser und zu Lande zurück
und begaben sich mit dem größeren Teil ihrer Streitkräfte
heim. Die Zurückbleibenden setzten ununterbrochen die Belagerung
des Platzes fort. |
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(5,115,1)
Καὶ Ἀργεῖοι κατὰ τὸν χρόνον τὸν αὐτὸν ἐσβαλόντες ἐς τὴν Φλειασίαν
καὶ λοχισθέντες ὑπό τε Φλειασίων καὶ τῶν σφετέρων φυγάδων διεφθάρησαν
ὡς ὀγδοήκοντα. |
Auch die Argiver machten
zur selben Zeit einen Einfall in das Gebiet von Phleius, wurden aber
von den Phliusiern und ihren eigenen Verbannten in einen Hinterhalt
gelockt. Es fielen etwa 80 Mann. |
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(2) καὶ οἱ ἐκ τῆς Πύλου Ἀθηναῖοι Λακεδαιμονίων πολλὴν λείαν
ἔλαβον· καὶ Λακεδαιμόνιοι δι' αὐτὸ τὰς μὲν σπονδὰς οὐδ' ὣς ἀφέντες
ἐπολέμουν αὐτοῖς, ἐκήρυξαν δὲ εἴ τις βούλεται παρὰ σφῶν Ἀθηναίους
λῄζεσθαι. |
Ferner machten die Athener
in Pylos von dort aus bei den Lakedaimoniern reiche Beute. Die Lakedaimonier
gaben deswegen trotzdem nicht die Verträge auf und führten
keinen Krieg mit ihnen, sondern stellten es frei, wenn jemand von
ihnen aus die Athener überfallen und ausplündern wolle. |
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(3) καὶ Κορίνθιοι ἐπολέμησαν ἰδίων τινῶν διαφορῶν ἕνεκα τοῖς Ἀθηναίοις·
οἱ δ' ἄλλοι Πελοποννήσιοι ἡσύχαζον. |
Sodann traten die Korinther
wegen gewisser besonderer Händel mit Athen in den Krieg ein.
Die übrigen Peloponnesier blieben dabei ruhig. |
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(4) εἷλον δὲ καὶ οἱ Μήλιοι τῶν Ἀθηναίων τοῦ περιτειχίσματος
τὸ κατὰ τὴν ἀγορὰν προσβαλόντες νυκτός, καὶ ἄνδρας τε ἀπέκτειναν καὶ
ἐσενεγκάμενοι σῖτόν τε καὶ ὅσα πλεῖστα ἐδύναντο χρήσιμα ἀναχωρήσαντες
ἡσύχαζον· καὶ οἱ Ἀθηναῖοι ἄμεινον τὴν φυλακὴν τὸ ἔπειτα παρεσκευάζοντο.
καὶ τὸ θέρος ἐτελεύτα. |
Es eroberten auch die
Melier durch einen nächtlichen Überfall den Teil der athenischen
Ummauerung gegenüber dem Markt, töteten mehrere Leute und
schafften Korn, und was sie sonst gebrauchen konnten, so viel sie
nur konnten, in die Stadt. Dann kehrten sie zurück und blieben
ruhig drinnen. Die Athener aber nahmen von da ab ihre Belagerung sorgfältiger
wahr. Hiermit endete der Sommer. |
|
(5,116,1)
Τοῦ δ' ἐπιγιγνομένου χειμῶνος Λακεδαιμόνιοι μελλήσαντες ἐς τὴν Ἀργείαν
στρατεύειν, ὡς αὐτοῖς τὰ διαβατήρια [ἱερὰ ἐν τοῖς ὁρίοις] οὐκ ἐγίγνετο,
ἀνεχώρησαν. καὶ Ἀργεῖοι διὰ τὴν ἐκείνων μέλλησιν τῶν ἐν τῇ πόλει
τινὰς ὑποπτεύσαντες τοὺς μὲν ξυνέλαβον, οἱ δ' αὐτοὺς καὶ διέφυγον. |
Im folgenden Winter wollten
die Lakedaimonier einen Zug in das Gebiet von Argos unternehmen. Als
ihnen aber das Opfer beim Überschreiten der Grenze misslang,
kehrten sie um. Die Argiver schöpften wegen ihres Rückzuges
gegen einige in der Stadt Verdacht. Teilweise nahmen sie sie
fest, andere entkamen ihnen. |
|
(5,116,2)
καὶ οἱ Μήλιοι περὶ τοὺς αὐτοὺς χρόνους αὖθις καθ' ἕτερόν τι τοῦ περιτειχίσματος
εἷλον τῶν Ἀθηναίων, παρόντων οὐ πολλῶν τῶν φυλάκων. |
Die Melier eroberten
um dieselbe Zeit wieder an einem anderen Abschnitt der Ummauerung
der Athener einen Abschnitt, als nur ein kleines Belagerungsheer da
war. |
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(5,116,3)
καὶ ἐλθούσης στρατιᾶς ὕστερον ἐκ τῶν Ἀθηνῶν ἄλλης, ὡς ταῦτα
ἐγίγνετο, ἧς ἦρχε Φιλοκράτης ὁ Δημέου, καὶ κατὰ κράτος ἤδη πολιορκούμενοι,
γενομένης καὶ προδοσίας τινός, ἀφ' ἑαυτῶν ξυνεχώρησαν τοῖς Ἀθηναίοις
ὥστε ἐκείνους περὶ αὐτῶν βουλεῦσαι. |
Es kam daher später,
nachdem dies vorgefallen war, ein anderes Heer aus Athen, das Philokrates,
der Sohn des Demeas, kommandierte. Sie betrieben die Belagerung nunmehr
mit Nachdruck. Die Melier ergaben sich, als noch ein Verrat dazukam,
den Athenern auf Gnade und Ungnade. |
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(5,116,4)
οἱ δὲ ἀπέκτειναν Μηλίων ὅσους ἡβῶντας ἔλαβον, παῖδας δὲ καὶ γυναῖκας
ἠνδραπόδισαν· τὸ δὲ χωρίον αὐτοὶ ᾤκισαν, ἀποίκους ὕστερον πεντακοσίους
πέμψαντες. |
Diese töteten alle
Melier in mannbarem Alter, die sie zu fassen bekamen. Kinder und Frauen
versklavten sie. Den Ort aber besiedelten sie selbst, indem sie später
500 Siedler schickten. |
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