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UtopiaII,2De agricultura Utopiensium |
Der Ackerbau der Utopier |
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habent ruri per omnes agros commode dispositas domos, rusticis instrumentis instructas. hae habitantur civibus per vices eo commigrantibus. nulla familia rustica in viris mulieribusque pauciores habet, quam quadraginta praeter duos ascriptitios servos, quibus pater materque familias graves ac maturi praeficiuntur, et singulis tricenis familiis phylarchus unus. | Auf dem flachen Land haben die Utopier Höfe, die zweckmäßig über die ganze Ackerfläche verteilt und mit landwirtschaftlichen Geräten versehen sind; in ihnen wohnen Bürger, die abwechselnd dorthin ziehen. Jeder ländliche Haushalt zählt an Männern und Frauen mindestens vierzig Köpfe, wozu noch zwei zur Scholle gehörige Knechte kommen. Einem Haushalt stehen ein Hausvater und eine Hausmutter vor, gesetzte und an Erfahrung reiche Personen, und an der Spitze von je dreißig Familien steht ein Phylarch. |
e quaque familia viginti quotannis in urbem remigrant hi, qui biennium ruri complevere. in horum locum totidem recentes ex urbe subrogantur, ut ab his, qui annum ibi fuere atque ideo rusticarum peritiores rerum, instituantur, alios anno sequente docturi, ne si pariter omnes ibi novi, agricolationisque rudes essent, aliquid in annona per imperitiam peccaretur. | Aus jeder Familie wandern jährlich zwanzig Personen in die Stadt zurück, nachdem sie zwei ganze Jahre auf dem Land zugebracht haben, und werden durch ebensoviel neue aus der Stadt ersetzt. Diese werden dann von denen, die schon ein Jahr dort gewesen sind und deshalb größere Erfahrung in der Landwirtschaft besitzen, angelernt, um ihrerseits wiederum im folgenden Jahr andere zu unterweisen. Dadurch will man Fehler in der Getreideversorgung verhüten, die infolge Mangels an Erfahrung gemacht werden könnten, wenn alle dort zu gleicher Zeit unerfahrene Neulinge wären. |
is innovandorum agricolarum mos, et si solemnis sit, ne quisquam invitus asperiorem vitam cogatur continuare diutius, multi tamen, quos rusticae rei studium natura delectat, plures sibi annos impetrant. | Diese Sitte, mit den Bebauern zu wechseln, ist zwar die gewöhnliche, weil niemand gegen seinen Willen und nur unter Zwang das mühsamere Leben auf dem Land länger ohne Unterbrechung zubringen soll. Viele jedoch, denen die Landwirtschaft von Natur Freude macht, erwirken sich einen Aufenthalt von mehr Jahren. |
agricolae terram colunt, nutriunt animalia, ligna comparant atque in urbem, qua commodum est, terra, marive convehunt. | Die Ackerbauer bestellen das Land, treiben Viehzucht, beschaffen Holz und fahren es bei Gelegenheit zu Wasser oder zu Land in die Stadt. |
pullorum infinitam educant multitudinem, mirabili artificio: neque enim incubant ova gallinae, sed magnum eorum numerum calore quodam aequabili foventes animant educantque; hi simul atque e testa prodiere, homines, vice matrum comitantur, et agnoscunt. | Kücken ziehen sie in gewaltiger Menge auf, und zwar mit Hilfe einer wunderbaren Einrichtung: Sie lassen nämlich die Hühnereier nicht von den Hennen ausbrüten, sondern setzen sie in großer Zahl einer gleichmäßigen Wärme aus, erwecken sie dadurch zum Leben und ziehen dann die Kücken groß. Kaum sind diese ausgeschlüpft, so laufen sie den Menschen wie ihren Müttern nach und erkennen sie immer wieder. |
equos alunt perquam paucos, nec nisi ferocientes, neque alium in usum quam exercendae rebus equestribus iuventuti. nam omnem seu colendi seu vehendi laborem, boves obeunt, quos - ut fatentur - equis impetu cedere, sic patientia vincere, nec tot obnoxios morbis putant, ad haec minore impendio et operae et sumptus ali, ac denique laboribus emeritos in cibum tandem usui esse. | Pferde ziehen die Utopier in ganz geringer Zahl auf, und zwar nur sehr feurige Tiere; sie sind einzig und allein für Übungen der Jugend in der Reitkunst bestimmt. Denn alle Arbeiten bei der Feldbestellung oder beim Transport verrichteten Ochsen. Sie sind zwar, wie die Utopier offen zugeben, nicht so feurig wie die Pferde, besitzen aber dafür ihrer Meinung nach mehr Ausdauer und eine größere Widerstandskraft gegen Krankheiten. Außerdem erfordert ihr Unterhalt weniger Aufwand an Mühe und Kosten, und zuletzt sind sie, wenn sie ausgedient haben, doch noch für die Ernährung zu gebrauchen. |
semente in solum panem utuntur. nam aut uvarum vinum bibunt, aut pomorum, pirorumue, aut denique aquam nonnumquam meram, saepe etiam, qua mel aut glycyrizam incoxerint, cuius haud exiguam habent copiam. | Getreide verwenden die Utopia nur zur Brotbereitung; denn als Getränk dient ihnen Wein von Trauben oder Äpfeln oder Birnen oder schließlich auch Wasser, das sie bisweilen unvermischt trinken, oft aber auch mit Honig oder Süßholz verkocht, das es bei ihnen in nicht geringer Menge gibt. |
cum exploratum habeant - habent enim certissimum - quantum annonae consumat urbs, et circumiectus urbi conventus, tamen multo amplius et sementis faciunt et pecudum educant, quam quod in suos usus sufficiat, reliquum impartituri finitimis. | Den Verbrauch von Lebensmitteln durch die Stadt und ihre Umgebung haben sie zwar ermittelt und kennen ihn ganz genau, trotzdem bauen sie viel mehr Getreide an und ziehen auch viel mehr Vieh auf, als für den Eigenbedarf nötig ist, um dann den Überschuss an ihre Nachbarn abzugeben. |
quibuscumque rebus opus est, quae res ruri non habentur, eam suppellectilem omnem ab urbe petunt et sine ulla rerum commutatione a magistratibus urbanis nullo negotio consequuntur. nam illo singulo quoque mense, plerique ad festum diem conueniunt. | Alles, was sie an Hausrat brauchen, den es auf dem Land nicht gibt, verlangen sie von der Stadt und erhalten es auch ohne jede Gegenleistung bereitwillig von den Behörden; denn die meisten von ihnen kommen sowieso jeden Monat an einem Feiertag in der Stadt zusammen. |
cum frumentandi dies instat, magistratibus urbanis agricolarum phylarchi denuntiant, quantum civium numerum ad se mitti conveniat, quae multitudo frumentatorum, cum ad ipsum diem opportune adsit, uno prope sereno die tota frumentatione defunguntur. |
Wenn die Erntezeit naht, melden die Phylarchen der Ackerbauer den städtischen Behörden, wie viel Bürger sie ihnen schicken sollen. Diese Schar Erntearbeiter trifft am festgesetzten Tag rechtzeitig ein, und bei gutem Wetter erledigt man dann so ziemlich an einem einzigen Tag die gesamte Erntearbeit. |
Übersetzung bei Amazon Kindle, bearbeitet von E.Gottwein |
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