Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis. |
elegiae1,1An Delia |
Divitias alius fulvo sibi congerat auro | Anderen lass ich es gerne, sich goldene Schätze zu häufen | |
Et teneat
culti iugera multa soli, |
Und
von ergiebigem Land Acker an Acker zu reihn, |
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Quem labor adsiduus vicino terreat
hoste, |
Lass ihnen gern den ewigen Schreck vor nahenden Feinden | |
Martia
cui somnos classica pulsa fugent: |
Oder
vor Kriegsalarm, der aus dem Schlafe sie schreckt. |
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5 | Me mea paupertas vita traducat inerti, | Ich bin zufrieden mit knappem Besitz und ruhigem Leben, |
Dum meus
adsiduo luceat igne focus. |
Wenn
die Flamme nur stets flackert auf eigenen Herd. |
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Ipse seram teneras maturo tempore vites | Reben will ich mir pflanzen im eigenen Acker als Landmann, | |
Rusticus
et facili grandia poma manu; |
Baumobst,
saftig und schwer, ziehen mit kundiger Hand. |
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Nec spes destituat, sed frugum semper acervos | Sei nur du mir gewogen, o Hoffnung, lasse zu Haufen, | |
10 | Praebeat
et pleno pinguia musta lacu. |
Schwellen
das Obst und den Most füllen bis oben das Fass. |
Nam veneror, seu stipes habet desertus in agris | Denn wo immer im Feld ein Bild ragt oder ein alter | |
Seu vetus
in trivio florida serta lapis, |
Stein
auf offener Mark, bin ich mit Kränzen zur Hand. |
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Et quodcumque mihi pomum novus educat annus, | Was mir an Erstlingsfrüchten der neue gesegnete Herbst bringt, | |
Libatum
agricolae ponitur ante deo. |
Leg'
ich dem Gotte der Flur opfernd auf seinen Altar. |
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15 | Flava Ceres, tibi sit nostro de rure corona | Du auch, goldne Ceres, erhältst vor deiner Kapelle |
Spicea,
quae templi pendeat ante fores, |
Ähren
aus meinem Gefild', die ich zum Kranze dir wand. |
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Pomosisque ruber custos ponatur in hortis, | Doch in den Garten stell' ich, als Wächter, mit drohender Hippe | |
Terreat
ut saeva falce Priapus aves. |
Einen
Priap, der die Schar naschender Vögel verscheucht. |
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Vos quoque, felicis quondam, nunc pauperis agri | Ihr auch, die ihr die Flur, die einst so gesegnete, hütet | |
20 | Custodes,
fertis munera vestra, Lares. |
(Ist
sie auch arm und klein!), Laren, empfangt euren Teil. |
Tunc vitula innumeros lustrabat caesa iuvencos, | Damals fiel ein Kalb zum Ersatz für stattlichen Viehstand, | |
Nunc agna
exigui est hostia parva soli. |
Jetzt,
für geringen Besitz, fällt ein bescheidenes Lamm. |
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Agna cadet vobis, quam circum rustica pubes | Ja, euch falle das Lamm, und von jüngeren Stimmen erschalle | |
Clamet 'io
messes et bona vina date'. |
Fröhlich
der Ruf: "Gebt Korn, Götter, und reichlichen Wein!" |
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25 | Iam modo iam possim contentus vivere parvo | Könnt' ich doch so stets leben, zufrieden bei kleinem Besitztum, |
Nec semper
longae deditus esse viae, |
Ohne
dass Reisen und Krieg weit in die Ferne mich ziehn; |
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Sed Canis aestivos ortus vitare sub umbra | Immer vor Sirius' Wut zum schützenden Baume mich flüchten, | |
Arboris
ad rivos praetereuntis aquae. |
Der
am rieselnden Bach schattige Kühle gewährt! |
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Nec tamen interdum pudeat tenuisse bidentem | Und warum sollt' ich mich schämen, zuweilen der Karst zu ergreifen, | |
30 | Aut stimulo
tardos increpuisse boves, |
Oder
dem Stier, wenn er säumt, derb mit dem Stachel zu drohn? |
Non agnamve sinu pigeat fetumve capellae | Oder im Arm ein Lamm, ein Zicklein nach Hause zu tragen, | |
Desertum
oblita matre referre domum. |
Dessen
die Mutter vergaß, das sich im Felde verlor? |
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At vos exiguo pecori, furesque lupique, | Schont, ihr gierigen Wölfe und Diebe, der kleineren Herde, | |
Parcite:
de magno est praeda petenda grege. |
Wollt
ihr auf Raub ausgehn, holt ihn aus vollerem Stall. |
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35 | Hic ego pastoremque meum lustrare quotannis | Hier pfleg' ich zum jährlichen Feste den Hirten zu sühnen; |
Et placidam
soleo spargere lacte Palem. |
Pales,
die Göttin selbst, ehr' ich mit Spenden von Milch. |
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Adsitis, divi, neu vos e paupere mensa | Kommt, o Götter, zum Mahl und nehmt mit den ärmlichen Gaben, | |
Dona nec
e puris spernite fictilibus. |
Nehmt
mit den Bechern aus Ton, die ich euch biete, vorlieb. |
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Fictilia antiquus primum sibi fecit agrestis | Solche verfertigte sich vor alten Zeiten der Landmann | |
40 | Pocula,
de facili conposuitque luto. |
Selbst,
zum eignen Gebrauch, aus dem geschmeidigen Ton. |
Non ego divitias patrum fructusque requiro, | Nicht nach den Schätzen der Väter verlang' ich ja, nicht nach dem reichen | |
Quos tulit
antiquo condita messis avo: |
Ernteertrag,
den der Ahn einst in die Scheune geheimst. |
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Parva seges satis est, satis requiescere lecto | Nein, mir genügt ein kleiner Ertrag, mir genügt eine Ruhstatt, | |
Si licet
et solito membra levare toro. |
Wo
nach Belieben ich kann dehnen und strecken den leib. |
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45 | Quam iuvat inmites ventos audire cubantem | O des Genusses, im Bette das Toben des Windes zu hören, |
Et dominam
tenero continuisse sinu |
Während
das Liebchen sich zart dir an den Busen sich schmiegt! |
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Aut, gelidas hibernus aquas cum fuderit Auster, | Oder beim Takte des Regens sich drinnen in Schlummer zu wiegen, | |
Securum
somnos igne iuvante sequi. |
Während
in Strömen der Süd draußen die Fluten entleert! |
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Hoc mihi contingat. Sit dives iure, furorem | Das ist's, was ich mir wünsche: mag reich dann werden (ich gönn's ihm), | |
50 | Qui maris
et tristes ferre potest pluvias. |
Wen
auf tobendem Meer Wetter und Sturm nicht bewegt. |
O quantum est auri pereat potiusque smaragdi, | Nicht um die Schätze der Welt wollt' ich, dass ein Mädchen sich grämte, | |
Quam fleat
ob nostras ulla puella vias. |
Wenn mich
die Lust am Gewinn zög' in die Ferne hinaus. |
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Te bellare decet terra, Messalla, marique, | Die, Messala, geziemt es, als Krieger die Welt zu durchstreifen, | |
Ut domus
hostiles praeferat exuvias; |
Und in den
Hallen sodann glänzt der eroberte Schmuck. |
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55 | Me retinent vinctum formosae vincla puellae, | Mich hält hier an die Scholle gebannt ein blühendes Mädchen, |
Et sedeo
duras ianitor ante fores. |
Und
vor der grausamen Tür halt' ich als Pförtner die Wacht. |
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Non ego laudari curo, mea Delia; tecum | Mich quält keine Begierde nach Ruhm, o Delia; hab' ich | |
Dum modo
sim, quaeso segnis inersque vocer. |
Dich
nur, so nenne man mich immerhin feig und bequem. |
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Te spectem, suprema mihi cum venerit hora, | Dir möcht' ich, wenn einst mein Stündchen gekommen, in's Auge | |
60 | Te teneam
moriens deficiente manu. |
Schauen,
die sterbende Hand sanft in die deine geschmiegt. |
Flebis et arsuro positum me, Delia, lecto, | Dann an der Bahre, bevor mein Leib von der Flamme verzehrt wird, | |
Tristibus
et lacrimis oscula mixta dabis. |
Stehst du,
und Tränen des Leids rinnen hinab in den Kuss. |
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Flebis: non tua sunt duro praecordia ferro | Ja, sie rinnen; es starrt kein Panzer um deine Gefühle, | |
Vincta, neque
in tenero stat tibi corde silex. |
Und
kein steinernes Herz liegt in der zärtlichen Brust. |
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65 | Illo non iuvenis poterit de funere quisquam | Keiner der Jünglinge kehrt von meinem verglühenden Holzstoß, |
Lumina,
non virgo, sicca referre domum. |
Keine
der Jungfrau'n kehrt trockenen Auges zurück. |
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Tu manes ne laede meos, sed parce solutis | Tue mir, Delia, dann im Tod nicht wehe, zerraufe | |
Crinibus
et teneris, Delia, parce genis. |
Nicht
im Schmerze das Haar, ritze die Wange nicht wund. |
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Interea, dum fata sinunt, iungamus amores: | Jetzt, da das Leben noch blüht, lass froh uns der Liebe genießen. | |
70 | Iam veniet
tenebris Mors adoperta caput, |
Nur
zu bald ja erscheint düsteren Hauptes der Tod. |
Iam subrepet iners aetas, nec amare decebit, | Nur zu bald ja beschleicht uns das Alter, und Liebesgekose, | |
Dicere nec
cano blanditias capite. |
Liebesgeflüster
geziemt grauenden Haaren nicht mehr. |
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Nunc levis est tractanda Venus, dum frangere postes | Jetzt winkt heitere Luft, jetzt sprengt man die Türen der Schönen | |
Non pudet
et rixas inseruisse iuvat. |
Ohne
Bedenken und zankt toll sich mit Mädchen herum. |
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75 | Hic ego dux milesque bonus: vos, signa tubaeque, | Hier bin ich Krieger und Held. Weicht weg, Trompeten und Adler, |
Ite procul,
cupidis volnera ferte viris, |
Bleibt
von denen, die gern Wunden sich holen, verehrt, |
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Ferte et opes: ego conposito securus acervo | Wunden - und Gold. Ich bin, bei meinem Ersparten, in Ruhe | |
Despiciam
dites despiciamque famem. |
Jeglichem
Reichtum und auch jeglichem Mangel entrückt. |
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