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Athen: Akropolis
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Die Akropolis
Referat 
Clara Menge

Bildquelle:

  1. Geschichte
  2. Plan
  3. Gebäude
  4. Quellenangaben
 
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Die Akropolis von Athen

Als ein 272 m langer, 156 m hoher und 136 m breiter Tafelberg erhebt sich die Akropolis etwa 80 m über die Stadt Athen.

  1. Geschichte: 

    Die Akropolis war bereits um 5000 v. Chr. (Neolithikum) besiedelt. Auch scheint um 3000 v. Chr. schon Ackerbau auf der Akropolis betrieben worden zu sein. Bereits in der mittelhelladischen Zeit ( um 1900 - 1500 v.Chr.) wurde hier vermutlich der Athenakult eingeführt.
    In der späthelladischen (mykenischen) Zeit (um 1580 - 1100 v. Chr.) beherrschte ein Königsgeschlecht von der Akropolis aus ganz Attika. Schon damals wurde die Akropolis mit einer ersten Mauer umgeben. Vor dem Einfall der Dorer aber wurde eine neue gewaltige kyklopische Mauer errichtet, die 4 - 6 m dick und 10 m hoch war. Damit übertraf diese Mauer sogar die Mauern in Tyrins und Mykene an Ausmaßen. Genannt wurde sie nach dem Volksstamm, der zu der Zeit die Akropolis und die Umgebung bewohnte, den Pelasgoi, Pelasgikon oder auch Pelargikon. Auch entstand zur gleichen Zeit die Bastion, auf der sich heute noch der Nike-Tempel erhebt.
    Da es damals noch keine Tempel oder Götterstatuen auf der Akropolis gab, befand sich nur im mykenischen Palast ein Herd zur Verehrung. Daneben umfasste ein heiliger Bezirk sehr alte Kulte und Glaubensreste, wie z.B. den Dreizack des Poseidons und den von der Athene gespendeten Ölbaum. Später wurde das Erechtheion an dieser Stelle errichtet, das diese alten Kulte aufnahm. Auf der Höhe dieses heiligen Bezirkes befand sich auch eine kleine Pforte in der Mauer, die in den kriegerischen Zeiten als Notausgang von den Bewohnern genutzt wurde. Außerdem gab es noch eine zweite Pforte, die zu einigen etwas tiefer gelegenen Grotten, die von einer zusätzlichen Mauer umgeben waren, führte, welche während der klassischen Periode dem Apollon, dem Zeus und dem Pan gewidmet waren. Diese zwei Pforten blieben aber für Feinde außerhalb der Akropolis unsichtbar.
    Reste des oftmals erweitertem und umgebauten mykenischen Palastes, der in der Nähe des heutigen Erechtheion stand, und der Burgmauer sind noch erhalten.
    Nach der Abschaffung der Königswürde um 1000 v. Chr. wurde das Megaron des Palastes zur einer Verehrungsstätte der Athene umgewandelt.
    Seit etwa 800 v. Chr. wurde die Akropolis mehr und mehr zu einem heiligen Bezirk ohne Wohnhäuser mit einem einfachen Eingangstor an der Westseite und mehreren kleinen Tempeln und einem größeren Steintempel (um 600 v. Chr.), dessen Standort aber nicht mehr festzustellen ist.
    Um 590 v. Chr. wurde wahrscheinlich schon ein erster Parthenon, der als der „Urparthenon" bezeichnet wird, für die Aufnahme eines Kultbildes gebaut; er war als ein Hekatompedon (100 attische Fuß lang) errichtet worden und stand höchstwahrscheinlich an der Stelle des heutigen Parthenons. 
    Fast zur gleichen Zeit wurde - kurz nach der Staatsreform des Solon (594 v. Chr.) - ein erster Steintempel für die Athena Polias, die „Stadtbeschirmerin", errichtet, der wahrscheinlich etwas südlich des Erechtheions stand. (Reste der Giebelfiguren sind im Akropolismuseum zu sehen.) Um 520 v. Chr. wurde er durch einen größeren Tempel - den Alten Athenatempel - ersetzt. In diesem Peripteros stand ein hölzernes Idol der Göttin, dass „Diipetes", also verkehrt herum, zu betrachten war, weil Zeus es der Sage nach von Himmel geschmissen hatte. Dieser Tempel wurde aber bereits 479 v. Chr. von den Persern in Brand gesteckt und zerstört. Nur das Standbild wurde gerettet, weil die Athener es auf ihrer Flucht aus der Stadt mit auf ihre Schiffe nahmen.
    Nach dem Sieg über die Perser wurde dieser Tempel wieder aufgebaut, um das Standbild aufzunehmen. Er wurde allerdings 406 v. Chr. bereits wieder abgetragen.
    Unter Verwendung von Teilen der von den Persern zerstörten Tempel errichtete Themistokles die Nordmauer, Kimon die Mauern an der Süd- und der Ostseite des Tafelberges. Der übrige „Perserschutt" wurde vergraben und mit ihm die berühmten Koren, die heute im Akropolismuseum zu besichtigen sind.
    Der Rest sollte so aber verwüstet bleiben, da die Griechen einen Eid (den Eid von Plataeae) geschworen hatten, dass die Ruinen als dauerhafte Erinnerung an die persische Barbarei erhalten bleiben sollten, weil sie so erzürnt über diese frevelhafte Verwüstung ihrer Heiligtümer gewesen waren.
    Zum Glück änderten sie aber ihren Entschluss!
    Der Hügel wurde im Süden und im Norden erst einmal aufgeschüttet, um Platz für die neuen Bauten zu schaffen.
    Um 465 v.Chr. begann man mit dem Bau eines neuen Athenatempels an der Stelle des heutigen Parthenon, jedoch war jener etwas schmaler und länger angelegt als dieser. Der Bau dieses Tempels gedieh aber nicht weit, denn 456 v. Chr. verfasste Perikles einen neuen Plan für den umfassenden Wiederaufbau der Akropolis. Und bald entstanden - unter Mitwirkung der bedeutendsten Künstler dieser Zeit, wie z.B. Phidias - die Bauten, die bis heute zu sehen sind:

    1. der Parthenon (447- 438 v. Chr.)
    2. die Propyläen (437- 432 v. Chr.)
    3. der Nike-Tempel (432- 421 v. Chr.)
    4. das Erechtheion (421- 406 v. Chr.)

    In römischer Zeit wurde östlich des Parthenon noch ein kleiner Rundtempel für Roma und Augustus und das Beule-Tor errichtet.
    Schon im 6. Jahrhundert wurden der Parthenon und das Erechtheion in christliche Kirchen umgewandelt. Seit 1458 war die Akropolis von den Türken besetzt, die den Parthenon in eine Moschee und das Erechtheion in einen Harem umwandelten. Auch legten sie viele Munitionslager auf der Akropolis an. 1640 wurden die Propyläen durch die Explosion solch eines dort angelegten Pulvermagazins weitgehend zerstört. 1687, während der Belagerung durch die Venezianer, wurde der Nike-Tempel abgetragen, um eine Bastion aus seinen Bestandteilen zu errichten.
    Am 26. September des selben Jahres traf eine Granate den Parthenon, der zur der Zeit ein Pulvermagazin beherbergte und wurde besonders an der Längsseite schwer beschädigt.
    Anfang des 19. Jahrhunderts brachte der britische Botschafter in Konstantinopel, Lord Elgin, mit der Erlaubnis des türkischen Sultans bedeutende Werke der Akropolis nach London; darunter beinahe den ganzen Parthenonfries. Allerdings war er so gnädig, nur eine der Koren des Erechtheions mitzunehmen, da es sonst eingestürzt wäre. An deren Stelle wurde eine einfache Stütze angebracht, die in der Neuzeit durch eine Kopie dieser geklauten Kore ersetzt wurde.
    Nach der griechischen Unabhängigkeitserklärung begann man mit dem Wiederaufbau der Akropolis, der sich bis heute noch hinzieht.

     

  2. Plan:

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    aus: Evi Melas, Athen, Köln (DuMont) 1975, S. 53 (nach John Tavlos, Athen)
    1. Sog. Ergasterion
    2. Heiligtum des Zeus Polieus
    3. Tempel der Roma und des Augustus
    4. Parthenon
    5. Altar der Athene
    6. Erechtheion
    7. Pandroseion
    8. Haus der Arrephoren
    9. Athena Promachos
    10. Chalkothek
    11. Artemis Brauronia
    1. Propyläen
    2. Tempel der Athena Nike
    3. Agrippa-Monument
    4. Beulé-Tor
    5. Panathenäischer Weg
    6. Klepsydra
    7. Apollon Hypakraios
    8. Höhle des Pan
    9. Höhle der Aglauros
    10. Heiligtum des Eros und der Aphrodite
    11. Peripatos-Inschrift
    1. Odeion des Perikles
    2. Dionysos-Tempel
    3. Dionysos-Theater
    4. Thrasyllos-Denkmal
    5. Nikias-Denkmal
    6. Eumenes-Stoa
    7. Asklepieion
    8. Ionische Stoa
    9. Odeion des Herodes Atticus
    10. Heiligtum der Nymphe
  3. Gebäude:

    1. das Beule-Tor (15): Es wurde nach dem französischen Archäologen Ernest Beule benannt, der es 1853 unter einer türkischen Befestigungsanlage fand. Das Tor wurde mit seinen zwei Verteidigungstürmen - der nördliche Turm ist höher als der andere - in römischer Zeit im 3 .Jahrhundert errichtet. Von dem Beule-Tor aus, kann man noch einige Stufen ein römischen Treppenanlage aus dem späten 2. Jahrhundert n.Chr. erkennen. Unter ihnen wurden auch Stützanlagen der aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammenden Aufgangsrampe entdeckt. Diese Rampe muss serpentinenförmig zur Akropolis hoch verlaufen sein.
    2. der Nike-Tempel (13): Der kleine Nike-Tempel (4,14 m x 3,79 m) wurde 432- 421 v. Chr. von Kallikrates aus pentelischem Marmor erbaut und ist einer der charakteristichsten Bauwerke seiner Zeit. Er blieb sogar recht lange erhalten, bis er von den Türken abgerissen und verbaut wurde. 1835 wurde aber sein Material von Ross, Schaubert und Hansen in der Befestigung des Beule-Tores entdeckt und wieder zu einem Tempel zusammengefügt. Wegen Fehlern musste er aber 1935 bis 1939 nochmals auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden.
      Der Tempel ist der Athena Nike geweiht. Oft wird aber erwähnt, dass er der Athena Apteros (der ungeflügelten Athena) geweiht, war, was allerdings falsch ist.
      Unterhalb des Tempels fand man Überreste mehrerer Altäre, die seit der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. dort lagen. Außerdem befand sich dort auch ein Teil eines Bezirkes eines unter freiem Himmel stehendem Heiligtum aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.
      Für den Bau des Nike-Tempels musste die Bastion vergrößert werden und sie wurde auch gleichzeitig mit einer Quaderwand aus Kalksteinen ausgekleidet. An ihrer Westseite sind heute noch zwei Nischen vorhanden, die sicherlich einem Kultzweck dienten.
      Der Tempel ist als ein Amphiprostylos in attisch - ionischer Säulenform erbaut worden; d.h. dass statt einer Ausbildung des Pronaos (Vorhalle der Cella) vier Säulen vor den Antentempel treten. Dabei können sogar die Anten ganz wegfallen. Diese vorgestellte Säulenreihe wird auf der Rückseite der Cella wiederholt.
      Der Zugang zur fast quadratischen Cella liegt im Osten, die nur durch zwei Pfeiler zum Pronaos abgetrennt wird. Früher waren diese mit den Anten anscheinend durch Gitter verbunden. Die Säulen sind ungewöhnlich gedrungen und neigen sich wie die Wände und die Stirnseiten leicht nach innen. Die Basis der Säulen ist aber nicht ganz ausgebildet. Schwere Volutenkapitelle tragen den dreigeteilten Architrav über dem ein prächtiger Fries läuft, der leider größtenteils schwer beschädigt und schwer zu identifizieren ist. Auch wurden einige Fragmente des Fries Opfer der Plünderwut des Lord Elgin. An der Ostfassade stellt der Fries eine Götterversammlung dar, in deren Mitte sich die Göttin Athene befindet. Rechts und links wird sie von Zeus auf einem Thron und von Poseidon auf einem Felsen sitzend flankiert. Auch werden noch andere Götter dargestellt, wie die sitzende Demeter und ihre stehende Tochter Kore oder Aphrodite und Eros. Diese Szene soll offenbar Athene darstellen, wie sie bei einem Kampf sich zu Gunsten der Athener entscheidet. Die beiden Friese an den Längsseiten stellten Kämpfe zwischen den Persern und den Griechen dar. Der an der rückwärtigen Westseite stellt einen Kampf zwischen den Athenern und den Thessaliern und den Böotiern dar, die von den Persern unterstützt wurden.
      Die Friese an der Ost- und Südseite sind Originale, während die Friese an der Nord- und Westseite Nachbildungen der von Lord Elgin geklauten Friese.
      Über dem Fries folgte ein leicht unterschnittenes Geison; über Giebelfiguren ist leider nichts bekannt. Auch ob der Tempel Akrotere besaß und wie sie aussahen, ist uns heute nichts überliefert.
      Der Tempel wurde auch von einer Balustrade aus 1 m hohen Mamorplatten umgeben auf denen verschiedene Siegesgöttinnen dargestellt sind, welche Trophäen aufstellen und die Ochsen zur Opferung führen, während die Göttin Athene auf einem Felsen sitzt. Diese Niken besitzen eine zauberhafte Grazie in ihren alltäglichen Bewegungen.
      Der Nike-Tempel war zugleich der Ort, an dem die Sieger der Panathenäen geehrt wurden.
      Von dieser Bastion stürzte sich auch Theseus` Vater Aigeus hinab, weil Theseus vergessen hatte, die schwarzen Segel durch weiße zu ersetzen, als er von Kreta heimkehrte. 
    3. Agrippa-Monument (14): Auf diesem fast 9 m hohem Denkmalsockel aus blauem Hymettos-Marmor, der in der hellenistischen Zeit errichtet wurde, stand zuerst ein Gespann, dessen Lenker sich damals um Athen verdient gemacht hatte. 27 n. Chr. wurde es aber von den Römern ausgetauscht und statt dessen wurde ein Gespann mit dem römischen Feldherrn Vipsanius Agrippa, der auch Schwiegersohn des Kaisers war, aufgestellt.
      Von dieser Terrasse führte eine aus dem Mittelalter herrührende Treppe zu einer schon im Neolithikum benutzten Quelle, der Klepsydra-Quelle (17). Auch befinden sich dort Grotten, die ehemals dem Zeus (2), dem Pan (19) und dem Apollon Hypakraios (18) geweiht waren.
    4. Propyläen (12): Schon zur Zeit des Peisistratos wurde an dieser Stelle ein Propylon errichte, dass allerdings mehr nach Südwesten ausgerichtet war. Jedoch war dieser Torbau viel kleiner als der heutige und wurde auch 479 v. Chr. von den Persern zerstört.
      Da für die Anschaffung des Materials für den Parthenon viel Platz gebraucht wurde, begann man mit dem Bau der Propyläen erst nach Vollendung desselben. Unter der Leitung des Baumeisters Mnesikles begann man also 437 v. Chr. mit dem Bau, der 2012 Talente gekostet haben soll. Zuerst hatte man den Südteil größer geplant, wobei er einige Teile Des Heiligtums der Artemis Brauronia und der Athene Nike überdeckt hätte. Schließlich nahm man aber doch Abstand von dieser Idee, gestaltete den Südbau jedoch so, dass man jederzeit auf das ursprüngliche Projekt zurückgreifen konnte. Das kann man daran erkennen, dass Teile des Gebäudes noch Versatzbosse und Werkzolle aufweisen. Jedoch wurde nichts mehr an den Propyläen bis zum Mittelalter verändert.
      Im 12. Jahrhundert wurde ein byzantinischer Bischofspalast in den Propyläen eingerichtet und im 13. Jahrhundert durch athenische Herzöge der Nordbau zu einem zinnenbekrönten Palast aufgestockt. Von dem Florentiner Nerio Acciajuoli wurde im 14. Jahrhundert der Frankenturm errichtet, der aber 1875 abgetragen wurde. Durch den Blitzschlag von 1476 und verschiedenen Umbauten durch die Türken, wurde das Gebäude sehr in Mitleidenschaft gezogen. Seit 1909 werden die Propyläen deshalb renoviert.
      Die Propyläen bestehen aus einem Mittelteil, einem Nordteil, der sog. Pinakothek und einem Südteil, der aus einem kleinen Raum besteht, der als Durchgang zum Nike-Tempel genutzt wurde. Das verwendete Material für dieses monumentale Gebäude war Marmor, wie das frühere Propylon auch. Niedrige Stufen führen bis zur Westfassade, wo 6 dorische Säulen (8,82 m) die Decke mit dem Architrav, dem Fries und dem Gesims, die Fassade eines dorischen Tempels bildend, stützten. Diese Säulen stehen auf 4 hohen Stufen, während die entsprechenden Säulen der Ostfassade direkt auf dem Felsen aufgestellt sind; so befindet sich die Ostseite der Propyläen auf einem höherem Niveau und die Decke der Osthalle liegt höher als diejenige der Westhalle, während beide durch einen Giebel gekrönt sind. Die Kassettendecke war aus Marmor und mit wunderbaren Verzierungen und Malerei geschmückt.
      Gegen die Osthalle wurde die Quermauer errichtet, die als Pylon diente. Sie war auf einer Treppe von fünf Stufen errichtet und war von fünf Türen durchbrochen, wovon die mittlere Tür die größte Tür war und die ganz seitlichen die kleinsten. Gewöhnlich standen nur die kleineren Türen offen, während die mittlere an den Festtagen geöffnet wurde, um den Durchgang den Opfertieren über den Pfad, der die ganze mittlere Sektion der Propyläen schneidet, zu erlauben. Übrigens war die Westhalle länger als die Osthalle, beide waren aber gleich breit.
      Diese große Länge erforderte jedoch Stützen und deswegen wurden rechts und links von der mittleren Tür je drei ionische Säulen (10 m) gestellt; die ionische Ordnung wurde vorgezogen, weil deren Säulen schlanker sind. Dadurch wurde dem ganzem Raum ein Aufschwung gegeben, den die dorischen Säulen sicherlich nicht hätten geben können. Die ionische Kapitelle waren bemalt und passend zu den Kassettendecken und dem blaugrauen Stein, der für die Schwellen, Orthostaten, Bänke usw. verwendet worden war. In diesem Raum waren überall Votivgaben aufgestellt worden.
      Der Südflügel besitzt drei dorische Säulen zwischen den Anten, wobei dem Pronaos keine Cella oder ein weiterer Raum folgt. Auch bleibt die Wand nach der westlichen Ante frei, um einen Durchgang zum Nike-Tempel freizulassen, der sonst völlig abgeschnitten gewesen wäre. Eigentlich war auch noch ein Säulengang, der zum Nike-Tempel führen sollte, geplant gewesen, aber da inzwischen der Peloponnesische Krieg ausgebrochen war, wurde es nie verwirklicht.
      Der Nordflügel, die Pinakothek, hatte an der Südseite genau wie der Südflügel drei dorische Säulen in Antis. Er bestand aus Vorraum, der zu dem hinteren Raum durch eine Wand mit einer Tür und zwei Fenster abgeschlossen war. Auf Fensterhöhe war der Hauptraum mit einem eleusinischem Band geschmückt, später war der Raum auch mit Fresken bemalt.
      Vielleicht sollten hier ursprünglich Heiligtümer untergestellt werden, er wurde aber später in einen Bildersaal umgestaltet. Daher rührt auch sein heutiger Name Pinakothek.
      Von den Propyläen aus zog sich der heilige Weg bis zum Eingang des Parthenon hin. Seinen Weg zäumten unzählige Weihgaben, Standbilder und hervorragende Kunstwerke, deren Standspuren noch heute am Rande des Weges zu erkennen sind.
      Hinter den Propyläen waren die Kultstätten einiger mystischer Gottheiten, wie die Artemis Hekate, die Chariten (die drei athenischen Grazien) und der Hermes Propylaios. Auch gab es bei den Propyläen einen Unterbau für die Statue der Athene Hygieia. Gleich darauf folgte das Brauronion.
    5. Das Brauronion (11): Das Brauronion war das Heiligtum der Artemis Brauronia. Der Kult der Artemis auf der Akropolis wurde wahrscheinlich von Peisistratos aus seiner Heimat Brauron im 6. Jahrhundert .v.Chr. eingeführt. Die Artemis war Schutzgöttin der Mädchen und Frauen. Ihr tempelloser Bezirk war im Osten und Süden von Säulenhallen umgeben. Eine in den Felsen gehauene Treppe führte in das Heiligtum, in dessen Mitte sich ein Altar und zwei Kultstatuen - eine war von Praxiteles - erhoben. Auch befand sich in dem Heiligtum die Bronzefigur des trojanischen Pferdes, aus dessen Leib vier Griechen hervorsahen.
    6. Gegenüber dem Brauronion, auf der anderen Seite des heiligen Weges, standen bedeutende Erzbilder, 
      • darunter auch die Athene Lemnia des Phidias. 
      • Auch stand hier ein 9 m hohes Standbild der Athene Promachos (der Vorkämpferin) (9), das von Phidias geschaffen wurde. Die vergoldeten Spitzen des Helmes und des Speeres sollen in der Sonne geleuchtet haben, so dass sogar Fischer sie sehen konnten. Die Statue wurde aber unter Justinian nach Konstantinopel gebracht und dort 1203 n. Chr. kurz vor der Eroberung durch die Kreuzfahrer von den Bewohnern zerstört, weil sie fürchteten, die Statue könne den Feinden den Weg in die Stadt zeigen. Einige Steine des quadratischen Sockels sind noch erhalten.
      • In der Nähe dieser Standbilder stand auch eine Stele, auf der die Verräter der Stadt Athen aufgezeichnet wurden.
    7. Vor der Chalkothek (10) befand sich noch ein kleines Heiligtum der Göttin des Handwerks, der Athene Ergane.
      Die langgestreckten Grundmauern der Chalkothek sind heute noch zu sehen. Das Gebäude wurde zur Aufbewahrung erzener Weihegeschenken benutzt. Außerdem wurde dort Kriegsbedarf gelagert.
    8. Parthenon (9): Der Parthenon [siehe eigene Seite] war das Heiligtum der Athene Parthenos und war in dorischer Ordnung gebaut. Er stellte einen Peripteros in höchster Vollendung dar.
    9. Römischer Rundtempel (3): Dieser römische Rundtempel aus dem Jahre 27 v. Chr. war der Roma und dem Augustus gewidmet. Der neunsäulige Tempel war in ionischer Ordnung erbaut und mit einem Spitzdach versehen.
    10. An der Stelle des heutigen Akropolismuseums stand einst das Heroon von Pandion (1) neben einem anderen Gebäude, dessen Zweck allerdings nicht mehr nachzuvollziehen ist.
    11. Zwischen diesem Heroon (1) und dem Erechtheion (6) lag das Heiligtum des Zeus Polieus (2), das ein abgegrenzter Tempelbezirk war. Dieser umfasste einen Altar, einen Opfertisch und einen Stall für Opfertiere. 
    12. Erechtheion (6): Im Erechtheion wurden die alten Kulte verehrt. Es wurde teilweise auf den Grundrissen des alten mykenischen Palastes errichtet.
      Erechtheion
      SW-Ecke des Erechtheions mit der Korenhalle und den Fundamenten des Alten Athenatempels im Vordergrund 
    13. Der Alte Tempel : Südlich vom Erechtheion [anschließend an das Pandroseion (7)] stand das Heiligtum der Athene Polias; aber es wurden auch Erechtheus, Poseidon und Hephaistos hier verehrt. Ein Teil der Grundmauern dieses Hekatompedon ist noch am Rande des Pandroseion zu erkennen. Das Heiligtum war ein Doppelantentempel in dorischer Ordnung, der einen dreischiffigen Kultraum im Osten, einen kleineren westlichen und zwei dazwischen liegende Kammern bestand. Ursprünglich war dieser Tempel aus Poros-Steinen erbaut worden, der aber durch die Perser zerstört wurde. Nach den Perserkriegen wurde er aber nur noch teilweise wieder aufgebaut und schließlich 406 v. Chr. ganz abgetragen.
    14. Auf dem Rückweg zu den Propyläen kommt man auch an dem Haus der Arrephoren (8) vorbei. Die Arrephoren waren junge Mädchen, die im Dienst der Göttin standen und zusammen mit den Athene-Priesterinnen den Peplos für die Götterstatue webten. An das Haus soll sich auch ein Hof angeschlossen haben, in dem die Mädchen Ball spielen konnten. Von hier führten auch zwei Treppen herab. Die eine, die noch von den Türken benutzt wurde, führte zu einer Grotte mit einer Quelle und die andere führte zu dem Peripteros, ein Rundgang, der auf halber Höhe die Akropolis umrundete.
    15. Bei den Propyläen gab es noch ein Gebäude (20), das wahrscheinlich als Priesterwohnungen genutzt wurde.
  4. Quellenangaben:

    1. Internet: 
    2. Literatur:
      • Burian, C.u.F.: Griechenland; Polyglott-Verlag München, 1985/86.
      • Frantzis, H.: Akropolis und Museum. Athen, ohne Verlag und Jahr.
      • Pedley, J.G.: Griechische Kunst und Archäologie. Könemannverlag, 1999.
      • Speich, R.: Südgriechenland. Athen, Attika, Böotien, Phthiotis und Euböa, Stuttgart (Kohlhammer) 1978

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