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Um dieselbe Zeit bat das
jenseitige Hispanien durch eine Gesandtschaft an den Senat, nach dem Beispiel Asiens
dem Tiberius und seiner Mutter einen Tempel erbauen zu dürfen. Bei dieser Gelgenheit heit
der Kaiser,
teils weil er überhaupt stark genug war, um Ehren zu verschmähen,
teils weil er denen einmal antworten zu müssen glaubte, durch
deren Gerede er bezichtigt wurde, sich dem Ehrgeiz zugewendet zu
haben, folgenden Vortrag: "Ich weiß, versammelte Väter,
dass viele an der Festigkeit meiner Grundsätze irre geworden
sind, weil ich den Städten Asiens, die unlängst das selbe
begehrten, nicht entgegen getreten bin. Darum will ich mit der Rechtfertigung
meines früheren Schweigens zugleich auch eröffnen, was
mein Entschluss für die Zukunft ist. Da der zu den Göttern
gegangene Augustus nicht verwehrt hat, dass ihm und der Stadt Rom in Pergamus ein Tempel errichtet werde, folgte ich, der ich seine Handlungen
und Reden allesamt wie ein Gesetz beobachte, dem schon gutgeheißenen
Vorgang um so unbedenklicher, als mit dem Kult für meine Person
auch die Verehrung des Senats verbunden sein sollte. Aber wenn es
eine Entschuldigung finden mag, einmal angenommen zu haben, so würde
es als Stolz und Anmaßung erscheinen, sich in allen Provinzen
umher heiligen Dienst verrichten zu lassen. Auch verliert die Verehrung
des Augustus allen
Wert, wenn sie durch eine Schmeichelei, die keinenn Unterschied
kennt, gemein gemacht wird.
( 4,37) Per idem tempus Hispania ulterior
missis ad senatum legatis oravit, ut exemplo Asiae delubrum Tiberio
matrique eius extrueret. qua occasione Caesar, validus alioqui spernendis
honoribus et respondendum ratus iis, quorum rumore arguebatur in
ambitionem flexisse, huiusce modi orationem coepit: "scio,
patres conscripti, constantiam meam a plerisque desideratam, quod
Asiae civitatibus nuper idem istud petentibus non sim adversatus.
ergo et prioris silentii defensionem et, quid in futurum statuerim,
simul aperiam. cum divus Augustus sibi atque urbi Romae templum
apud Pergamum sisti non prohibuisset, qui omnia facta dictaque eius
vice legis observem, placitum iam exemplum promptius secutus sum, quia cultui meo veneratio senatus adiungebatur. ceterum
ut semel recepisse veniam habuerit, ita per omnis provincias effigie
numinum sacrari ambitiosum,
superbum; et vanescet Augusti honor, si promiscis adulationibus
vulgatur.
Dass ich, versammelte Väter,
ein Sterblicher bin, dass mein Wirken ein menschliches ist, und
dass ich zufrieden bin, wenn ich meine Stellung als Kaiser ausfülle,
bezeuge ich vor euch und will, dass die Nachwelt es wisse. Sie wird
mein Andenken mehr als genug ehren, wenn sie findet, dass ich meiner
Ahnen würdig, um euer Bestes besorgt, in Gefahren standhaft
bin, auch vor Anfeindungen um des gemeinsamen Wohles willen nicht
zurückbebe. Dies soll mein Tempel sein in euren Herzen; dies
die schönsten, die unvergänglichen Bilnisse für mich.
Denn was von Stein aufgeführt ist, wird, wenn das Urteil der
Nachwelt in Hass übergeht, für nichts weiter geachtet
als ein Grabmal. Deshalb bitte ich die Bundesgenossen, die Bürger,
ja die Götter selbst, sie, die Götter, dass sie mir einen
Sinn verleihen mögen, besonnen und verständig in allem,
was vor Göttern und unter Menschen recht ist. Euch aber, dass,
wenn ich früher oder später geschieden sein werde, ihr
mit Lob und gutem Andenken mein Tun und meines Namens Ruf begleiten
möget."
( 4,38) Ego me, patres conscripti, mortalem
esse et hominum officia fungi satisque habere, si locum principem
impleam, et vos testor et meminisse posteros volo; qui satis superque
memoriae meae tribuent, ut maioribus meis dignum, rerum vestrarum
providum, constantem in periculis, offensionum pro utilitate publica
non pavidum credant. haec mihi in animis vestris templa, hae pulcherrimae
effigies et mansurae. nam quae saxo struuntur, si iudicium posterorum
in odium vertit, pro sepulchris spernuntur. proinde socios, civis
et deos ipsos precor, hos ut mihi ad finem usque vitae quietam et
intellegentem humani divinique iuris mentem duint, illos, ut, quandoque
concessero, cum laude et bonis recordationibus facta atque famam
nominis mei prosequantur."
Auch später blieb er dabei, selbst
in vertrautestem Gespräch, solche Verehrung seiner Person zurückzuweisen.
Einige fanden darin Bescheidenheit, viele ein Zeichen, dass er nicht
recht traue, manche auch Mangel an edlem Stolz. Strebten ja, hieß
es, die besten der Sterblichen stets nach dem Höchsten. So
sei Herkules und Liber bei den Griechen, Quirinus bei uns unter die Götter gerechnet. Besser habe Augustus getan mit seinem Hoffen. Alles übrige stehe den Kaisern sogleich
zu Gebote, nach einem müssten sie unersättlich streben:
dies sei eingesegnetes Andenken. Denn mit Verachtung des Ruhmes
werde auch die Tugen verachtet.
perstititque posthac secretis etiam sermonibus aspernari
talem sui cultum. quod alii modestiam, multi, quia diffideret, quidam
ut degeneris animi interpretabantur. optumos quippe mortalium altissima
cupere: sic Herculem et Liberum apud Graecos, Quirinum apud nos
deum numero additos: melius Augustum, qui speraverit. cetera principibus
statim adesse: unum insatiabiliter parandum, prosperam sui memoriam;
nam contemptu famae contemni virtutes.
Deutsche Übersetzung
nach: Strodtbeck,
G.F. bearbeitet von E.Gottwein
Cornelius Taciuts, Ab excessu divi Augusti (Annalen), Textauswahl und Namensverzeichnis von Hans Haas, Einleitung von Karl Meister, 3. Aufl., durchgesehen von Egon Römisch
P. Cornelius Tacitus. Annalen und Historien in Ausw. hrsg. von Carl Stegmann.
Heft 1: Tiberus: Annalen I-VI nebst Ergänzungen aus Velleius, Sueton und Dio Cassius : Text m. Einl. (B. G. Teubners Schülerausgaben griechischer und lateinischer Schriftsteller).
Heft 2: Nero (Annalen XII-XVI : Historien I-V)
Auswahl aus den Schriften des P. Cornelius Tacitus. Mit Einleitung und Namensverzeichnis herausgegeben von Dr. Friedrich Wotke. Text und Kommentar.
9. Auflage von Dr. H. Malicsek