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Xenophon - Ξενοφῶν


Aus Leben und Werk - Biographischer Steckbrief

 
 
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Leben

Xenophon

Quellen
  •  
Geburt
430 v.Chr. (erschlossen aus Xen.An.3,1,14 u. Xen.An.3,1,25, wonach er bei Kunaxa (401 v.Chr.) noch jünger als 30 Jahre war. Andere Ansätze liegen zwischen 436 und 326 v.Chr.)
Familie
stammt aus Athen
Vater Gryllos, Ritter aus dem Demos Ercheia
Mutter Diodora 
Gattin  
Kinder
  • Beide Söhne in Sparta erzogen
    • Diodoros, überlebte seinen Vater
    • Gryllos, der jüngere Lieblingssohn fiel in dem Reitergefecht, das 362 v.Chr. dem Hauptkampf von Mantineia vorausging. Xenophon soll auf die Todesnachricht hin gesagt haben: "Ich wusste, dass ich einen Sterblichen gezeugt."
Ausbildung
  • In boiotischer Gefangenschaft soll Xenophon Prodikos gehört haben
  • 404 v.Chr. Anschluss an Sokrates
Besondere Aspekte
  • Eine Teilnahme am Peloponnesischen Krieg ist nicht unwahrscheinlich, aber auch nicht nachweisbar.
  • Vor der Teilnahme an der Anabasis befragte Xenophon das Delphische Orakel (Xen.An.3,1,6)
Freundes-
kreis
  • Seit 404 v.Chr. Anschluss an Sokrates
  • Proxenos aus Böotien, mit dem er an der Anabasis teilnimmt und nach dessen Tod er die Leitung des Heeres übernahm (Xen.An.3,1,47)
Daten
430 Geburtsjahr
424 Die Anekdote, dass Sokrates in der Schlacht bei Delion (Niederlage der Athener gegen Theben) Xenophon das Leben rette, ist biographisch kaum nachvollziehbar
404 Anschluss an Sokrates (als Tugenlehrer)
401 Teilnahme als Berichterstatter an dem Zug der 10000 griechischen Söldner im Dienst des Jüngeren Kyros gegen Babylon
  • Entscheidungsschlacht bei Kunaxa (unweit Babylon)
  • Ermordung des Proxenos. Xenophon wird an seine Stelle in das militärische Kommando gewählt und leitet den Rückzug.
399
  • Xenophon übergibt die geretteten Söldner an den Spartaner Thibron, der in sie in seine Truppen übernimmt. Xenophon bleibt unter ihm und seinen Nachfolgern Derkylidas und Agesilaos bei seinen Truppen.
  • Hinrichtung des Sokrates in Athen
395 Ausbruch des Korinthischen Krieges, in dem Theben, Korinth, Athen und Argos (Mittelstaaten) unterstützt von persischen Geldern ihre Autonomie von Sparta zurückgewinnen wollen.
394
  • Xenophon folgt dem Spartanerkönig Agesilaos, der zur Führung des Korinthischen Krieges nach Griechenland zurückberufen wird.
  •  Teilnahme an der Schlacht von Koroneia auf Seiten Spartas gegen das mit Athen alliierte Theben
Athen belegt Xenophon (ἐπὶ Λακονισμῷ) mit Verbannung und Vermögenseinzug.
387
  • Der Friede des Antalkidas beendet den Korinthischen Krieg: 
    • Die Mittelstaaten werden wieder autonom (de facto spartanische Hegemonie)
    • Kleinasiatische Griechenstätte fallen unter die Oberhoheit des Perserkönigs
  • Erwerb eines Gutshofes bei Skyllos in Elis, nahe bei Olympia. Dort beginnt Xenophon neben Landwirtschaft, Jagd und Pferdezucht mit seiner literarischen Tätigkeit.
371 Verlust seines Landgutes nach dem Sieg der Thebaner bei Leuktra an die Eleier. Xenophon flieht nach Lepreon (in Arkadien), anschließend nach Korinth, wo er bis zu seinem Tod blieb.
369 Aufhebung der Verbannung durch Athen
362 Xenophons Söhne kämpfen bei Mantineia auf der Seite Athens und Spartas gegen die Thebaner mit. Gryllos fällt
355 Xenophons letzte Schrift: Abgaben oder Über die Einkünfte (Πόροι ἢ περὶ προσόδων)
nach 355 Xenophons Tod (76 jährig)
Tod nach 355 v.Chr. in Korinth

Werk

Historie
Anabasis (Κύρου Ἀνάβασις): 7 Bücher
Titel "Anabasis" heißt Zug ins Landesinnere. Der Titel trifft eigentlich nur auf den kurzen Abschnitt Xen.Anab.1,1-6 zu. Der Rest müsste "Katabasis" heißen, denn er behandelt den Marsch aus dem Landesinnern zum Schwarzen Meer.
Inhalte  Kyros der Jüngere (423-401 v. Chr. war der Sohn des persischen Königs Dareios II. und der jüngerer Bruder von Artaxerxes II. Dem Vater Dareios folgte 404 der ältere Sohn Artaxerxes II. auf den Thron; Kyros aber machte ihm die Herrschaft über das Achaimenidenreich streitig. Er sammelte insgeheim eine mächtige Streitmacht. Auch Sparta beteiligte sich mit einem großen Truppenkontingent. Den Marsch in den Osten trat Kyros von Sardeis aus unter dem Vorwand an, Unruhen in Pisidien niederschlagen zu wollen. Dass es in Wahrheit gegen seinen Bruder nach Babylon ging, hielt er so lange wie möglich geheim. Tissaphernes (um 413 bis 395 v. Chr.) aber, der Satrap von Karien, schöpfte Verdacht und warnte Artaxerxes. Die 10000 griechischen Söldner führte u.a. der Boioter Proxenos. Im Herbst 401 v. Chr. kam es zwischen Artaxerxes und Kyros bei Kunaxa am Euphrat nördlich von Babylon zur Entscheidungsschlacht; Kyros fiel in der Schlacht. Fünf griechische Feldherrn, darunter Proxenos, werden von Tissaphernes in eine Falle gelockt und getötet. Xenophon, der auf Einladung seines Gastfreundes Proxenos zunächst als Berichterstatter an dem Feldzug teilgenommen hatte, übernahm nach Proxenos' Tod das Kommando auf dem entbehrungsreichen fünfmonatigen Rückzug der 10 000 griechischen Söldner durch Armenien nach Trapezunt am Schwarzen Meer und zum Hellespont.
Form Unterbrechung der Handlung durch Charakterisierungen von Personen und durch Reden
Hellenika (Ἑλληνικά) Griechische Geschichte: 7 Bücher
  Die Hellenika behandeln in den ersten beiden Büchern im Anschluss an Thukydides die abschließenden Ereignisse des Peloponnesischen Krieges seit 411 v.Chr. Dies muss der ursprüngliche Plan Xenophons gewesen sein. Erst später fügt er die folgenden Ereignisse bis 362 v.Chr. (Mantineia) hinzu. 
Xenophon stellt mehr die äußeren Ereignisse dar, weit entfernt von der Ursachenanalyse eines Thukydides.
  • 1. Buch und Xen.Hell.2,1-2:
    • Wechselhafte Kämpfe zwischen Sparta und Athen vor der kleinasiatischen Küste. 
    • 405 verliert Athen bei Aigospotamoi fast seine gesamte Flotte an die Spartaner
    • Einschließung Athens, Friedensverhandlungen, Kapitulation (404) und Schleifung der Langen Mauern.
  • 2. Buch (Xen.Hell.2,3ff)
    • Schreckensherrschaft der 30 Tyrannen, ihre Vertreibung durch Thrasybulos, Amnestie.
  • 3. Buch:
    • 399-394: Unter Thibron, Derkylidas und Agesilaos spartanische Aktionen in Kleinasien gegen die persischen Satrapen Pharnabazos (im Norden) und Tissaphernes (im Süden).
  • 4. Buch
    • Der Korinthische Krieg
  • 5.-7. Buch:
    • Xen.Hell.5,1: Der antalkidische Frieden. 
    • Erste spartanische Übergriffe: Mantineia (386), Phleius, Olynthos (384-379); 
    • Die Auseinandersetzungen Spartas mit Theben:
      • Eroberung der Kadmeia durch Phoibidas und Einrichtung einer spartanerfreundlichen Oligarchie (384). Rückeroberung durch die vertriebenen Demokraten und anhaltende Kämpfe zwischen Theben und Sparta bis zum thebanischen Sieg bei Leuktra (371, Epameinondas)
      • Die Bildung des Thebanischen Bundes führt zu verwirrenden Bündniskonstellationen und kriegerischen Auseinadersetzungen. 362 siegen die Thebaner bei Mantineia, aber Epameinondas fällt. Damit schließen Xenophons Hellenika.
Agesilaos (Ἀγησίλαος)
  Lobrede auf den befreundeten spartanischen König, der ihm das Ideal eines griechischen Feldherrn verkörpert (Echtheit umstritten)
Philosophie
Memorabilien (Ἀπομνημονεύματα Σωκράτους): 4 Bücher
  Locker gegliederte Sammlung von charakteristischen Beiträgen zu Sokrates' Philosophie:
  • 1,1-1,2: Erwiderung auf eine Anklagerede des Sophisten Polykrates
  • 4. Buch: Fragen der Erziehung
Oikonomikos (Οἰκονομικός <λόγος>) Wirtschaftslehre
  Sokrates im Gespräch mit Kritobulos über die Bestform der Ökonomie (Hauswirtschaft), besonders des Ackerbaus. Von Ciceros lateinischer Übersetzung gibt es nur dürftige Fragmente.
Symposion (Συμπόσιον φιλοσόφων) Gastmahl:
  Im Hause des Kallias findet 422 v.Chr. ein Gastmahl statt, auf dem Sokrates eine Rede über den himmlichen und irdischen Eros hält (Parallelen zur Pausaniasrede in Platons Symposion)
Apologie (Ἀπολογία Σωκράτους) Verteidigungsrede des Sokrates:
  Keine Verteidigungsrede wie bei Platon, sondern Bericht über Sokrates' Verhalten und Gespräche im Zusammenhang mit dem Prozess.
Hieron (Ἱέρων):
  Der Dichter Simonides im Gespräch mit Hieron von Syrakus: Vergleichende Gegenüberstellung des Lebens eines Privatmannes und eines Herrschers.
   
Lehr-
schriften
Verfassung der Lakedaimonier (Λακεδαιμονίων πολιτεία):
  Darstellung und Empfehlung der lykurgischen Verfassung von Sparta
Abgaben oder Über die Einkünfte (Πόροι ἢ περὶ προσόδων):
  Darstellung des attischen Finanzwesens
Hipparchikos (Ἱππαρχικός <λόγος>):
  Einem Reiteranführer werden Vorschläge zur Verbesserung der athenischen Reiterei unterbreitet.
Über die Reitkunst (Ἱππικός <λόγος> oder Περὶ ἱππικῆς):
  Empfehlungen für den Erwerb und das Training von Reitpferden und die Ausstattung des Reiters
Kynegetikos (Κυνηγετικός <λόγος>) Über die Jagd:
  Lob der Jagd und Anleitung zur Abrichtung von Jagdhunden (Echtheit umstritten)
Kyrupädie (Κύρου παιδεία) Erziehung des Kyros: 8 Bücher
  Ein biographischer Erziehungsroman über den älteren Kyros, den Begründer des Persischen Reiches, in dem Xenophon sein Ideal der Erziehung verwirklicht sieht. Die Darstellung der persischen Institutionen zeigt eher griechisches, speziell spartanisches Kolorit. Das Buch hat glühende Verehrer gefunden, so: Scipio minor, Wieland.
Stil, Sprache
Wegen seines einfachen, klaren und anmutigen Sprachstils bezeichnete  man Xenophon als "Attische Biene". Anakolute wirken eher umgangssprachlich. In den Personencharakterisitken und Reden wählt er auch gorgianische Stilelemente. 
   
 
Sententiae excerptae: