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Sprachkurs für
Altgriechisch
nach dem griech. Übungsbuch von Dr. G. Salomon, Lpz., Berl. 1933, erarbeitet von E. Gottwein
Du
ließest den rechten Augenblick verstreichen. – Ich fürchte,
dass wir den rechten Augenblick verstreichen lassen. – Ach dass
ihr doch den rechten Augenblick nicht verstreichen lasst! – Lass
nicht den rechten Augenblick verstreichen!
Strebt
nicht nach dem Unmöglichen! – Ich erkannte, dass ihr nach
dem Unmöglichen strebtet. – Ich rate euch, nicht nach dem
Unmöglichen zu streben.
Strebe
nicht nach dem Fremden, damit du nicht dein Eigenes preisgibst!
Die
bissigen Hunde werden am Tag angebunden, in der Nacht aber losgelassen.
Ihr
scheint nicht zu verstehen, was wir sagen.
Was
sollen wir Gutes von dem erwarten, der seine Freunde verriet?
Unvernünftig
sind diejenigen, die (Part.) das Sichere für eine Hoffnung
auf das Trügerische loslassen (aufgeben).
Nicht
̣alle Stṛöme ṃünden ̣in des Mẹeres
Fḷut.
Die Regeln gelten analog zu denen von δίδω-μι (L.70)
und τί-θημι (L.74)
Den Präsensstamm dieser Verben erhält man,
indem man in der 1. Person des Singulars und des Plurals
die Endungen weglässt:
Singular
Plural
Präsensstamm
ἵ-η-μι
ἵ-ε-μεν
ἵ-η-
/ ἵ-ε-
Die Endungen sind (abgesehen vom Imperativ) die selben wie bei den
Wurzelpräsentia (L.68):
Kontraktion in der 3. Pl.Ind.Prs.Akt.: * ἵέ-ασιν
> ἱᾶσιν.
Moduskennzeichen:
Der Konjunktiv hat die Moduskennzeichen der thematischen
Konjugation: -η- / -ω-. Es findet Kontraktion mit dem
Stammauslaut statt: * ἱη-ῃς
> ἱῇς,
* ἱη-ωμεν
> ἱῶμεν.
Der Kontraktionsvokal trägt den Akzent.
Der Optativ hat durchgängig das Moduskennzeichen -ιη- (im Plural überwiegend -ι-):
ἱε-ίη-ν, ἱε-ῖ-μεν.
Das Moduskennzeichen trägt den Akzent.
Einige Formen von ἵημι sind thematisch
gebildet und gehen nach dem Muster der e-Kantrakta:
2.Sgl.Imp.Akt.: ἵει <
* ἵε-ε
Der Sgl.Impf.Akt.:
ἵειν (Analogiebildung
zur 2. und 3. Sgl.),
ἵεις < * ἵε-ες,
ἵει < * ἵε-ε
(kein fakultatives -ν!)
Bei den medio-passiven Formen ἵεσαι (2.Sgl.Ind.Prs.), ἵεσο (2.Sgl.Impf.), ἵεσο (2.Sgl.Imp.Prs.),
εἷσο (2.Sgl.Ind.Aor.Med.)
bleibt intervokalisches σ erhalten.
Achten Sie bei Formen der Komposita wie z.B. παρεῖναι
darauf, dass beim Sprechen (im Gegensatz zu παρεῖναι
- anwesend sein) die Aspiration von εἷναι zu hören
ist.
Zur Satzlehre (Syntax):
Die Negation μή steht (ablehnend)
in allen Begehrsätzen:
εἴθε μὴ τὸν καιρὸν παριεῖτε - ach dass ihr doch
den rechten Augenblick nicht verstreichen lasst!
(Wunsch - Optativ)
μὴ παρίει τὸν καιρόν. - lasse nicht den rechten
Augenblick verstreichen! (Verbot - Imperativ)
μὴ ἐφίεσο - erstrebe nicht!
μὴ ἐφίεσθε - erstrebt nicht!
μὴ ἐφίεσο τῶν ἀλλοτρίων, ἵνα μὴ τὰ σαυτοῦ προιῇ.
- strebe nicht nach dem Fremden, damit du nicht
dein Eigenes preisgibst!
nach Ausdrücken der Furcht in der Bedeutung "dass"
δέδοικα, μὴ τὸν καιρὸν παριῶμεν - ich fürchte,
dass wir den rechten Augenblick verstreichen lassen.
ἐδεδοίκει Θεμιστοκλῆς, μὴ οἱ Λακεδαιμόνιοι ἑαυτὸν
μηκέτι ἀφεῖεν - Themistokles fürchtete, dass
ihn die Spartaner nicht mehr entließen.
in Konditionalsätzen
beim Partizip mit finalem oder konditionalem Sinn
bei Infinitiven (soweit sie keine reine Behauptung
ausdrücken):
συμβουλεύω ὑμῖν μὴ ἐφίεσθαι τῶν ἀδυνάτων - ich
rate euch, nicht nach Unmöglichem zu streben.
(Aufforderung)
οἱ Λακεδαιμόνιοι ἠξίουν τοὺς Ἀθηναίους μὴ τειχίζειν
- die Spartaner forderten die Athener auf, die Befestigung
zu unterlassen. (Aufforderung)
Θεμιστοκλῆς τοῖς Ἀθηναίοις ἔλεγε τοὺς τῶν Λακεδαιμονίων
πρέσβεις μὴ ἀφεῖναι. - Themistokles sagte den Athenern,
sie sollten die Gesandten der Spartaner nicht entlassen.
(Aufforderung)
aber:
δοκεῖτε οὐ συνιέναι, ὃ λέγομεν
- ihr scheint nicht zu verstehen, was wir sagen.
Nachdem Xerxes aus Griechenland abgezogen war, trafen die Athener
Vorbereitungen, sowohl ihre Stadt wieder aufzubauen, als auch die
Mauern. Als die Spartaner dies begriffen, fürchteten sie, die
Athener strebten nach der Vorherrschaft über Griechenland.
Sie schickten also Gesandte zu ihnen und forderten, die Befestigung
zu unterlassen. Die Athener entließen auf einen Rat des Themistokles
hin die Gesandten mit der Antwort, sie würden in der Angelegenheit
Gesandte nach Sparta schicken; Themistokles befahl ihnen aber, ihn
selbst möglichst schnell nach Sparta zu schicken, aber andere
Gesandten auszuschicken, sobald die Höhe der Mauer ausreiche.
Nach dieser Abmachung ging er weg. Sobald er nach Sparta gekommen
war, trat er nicht sofort vor die Behörden, sondern ließ
einige Tage verstreichen, indem er sagte, er wolle seine Mitgesandten
abwarten. Als aber die Spartaner durch einige Aigineten hörten,
dass die Athener mit der gesamten Bevölkerung die Befestigung
betrieben, sandten sie zuverlässige Männer nach Athen,
damit sie überprüften, was dort geschehe. Themistokles
schickte den Athenern insgeheim einen Boten mit den Worten, sie
sollten die Gesandten der Spartaner nicht entlassen, bevor er selbst
wieder entlassen werde. Er fürchtete nämlich, dass ihn
die Spartaner, sobald sie die Wahrheit hörten, nicht mehr entließen.
Die Athener hielten also die Gesandten, wie ihnen aufgetragen war,
zurück. Die Spartaner aber gaben, nachdem sie alles erkannt
hatten, nach und entließen Themistokles unversehrt. Auf diese
Weise befestigten die Athener ihre Stadt in kurzer Zeit.
Übung
Übersetze ins Griechische:
Solon
und Peisistratos
Als
Solon seine Gesetze gegeben hatte, ging er außer Landes;
nach seiner Rückkehr aber merkte er bald, dass Peisistratos
nach der Herrschaft trachte.
Von
den Athenern aber merkten es die einen nicht einmal, die anderen
schwiegen und verhielten sich ruhig.
Als
nun Peisistratos eine Leibwache (φυλακὴ τοῦ σώματος) forderte,
befahl Solon den Athenern, diese nicht zu gestatten.
Als
er aber die Bürger durch Worte nicht überredete, kam
er in voller Rüstung (Part.) auf den Markt und sagte: "Männer
von Athen, bewaffnet euch, denn das Vaterland ist in Gefahr! Gebt
die Freiheit nicht preis, die euch die Götter geschenkt haben!
Wenn ihr diesen Augenblick ungenutzt lasst, werdet ihr in kurzer
Zeit Sklaven des Peisistratos sein."
Aber
niemand hörte auf seine Worte.
Nicht
viel später setzte Peisistratos durch (διαπράττομαι), was
er erstrebt hatte.