(7,11,1) Altero die cum ad oppidum Senonum Vellaunodunum venisset, ne quem post se hostem relinqueret, quo expeditiore re frumentaria uteretur, oppugnare instituit eoque biduo circumvallavit.
(7,11,2) tertio die missis ex oppido legatis de deditione arma conferri, iumenta produci, sescentos obsides dari iubet.
(7,11,3) ea qui conficeret, C. Trebonium legatum relinquit; ipse, ut quam primum iter conficeret, Cenabum Carnutum proficiscitur.
(7,11,4) qui tum primum adlato nuntio de oppugnatione Vellaunoduni, cum longius eam rem ductum iri existimarent, praesidium Cenabi tuendi causa, quod eo mitterent, comparabant.
(7,11,5) huc biduo pervenit. castris ante oppidum positis diei tempore exclusus in posterum oppugnationem differt, quaeque ad eam rem usui sint, militibus imperat,
(7,11,6) et quod oppidum Cenabum pons fluminis Ligeris contingebat, veritus ne noctu ex oppido profugerent, duas legiones in armis excubare iubet.
(7,11,7) Cenabenses paulo ante mediam noctem silentio ex oppido egressi flumen transire coeperunt.
(7,11,8) qua re per exploratores nuntiata Caesar legiones, quas expeditas esse iusserat, portis incensis intromittit atque oppido potitur perpaucis ex hostium numero desideratis, quin cuncti caperentur, quod pontis atque itinerum angustiae multitudini fugam intercluserant.
(7,11,9) oppidum diripit atque incendit, praedam militibus donat, exercitum Ligerim traducit atque in Biturigum fines pervenit.
(11,1) Als er am zweiten Tag bei der senonischen Stadt
Vellaunodunum angekommen war, begann er, diesen Ort zu belagern, und schloss ihn innerhalb zwei Tage ein, um, wenn er keinen Feind im Rücken ließ, leichte Zufuhr der Lebensmittel zu haben. (2) Als am dritten Tag eine Botschaft der Belagerten ihre Unterwerfung erklärte, forderte er eine Auslieferung der Waffen, Lasttiere und sechshundert Geiseln. (3) Zu diesem Zweck ließ er den Legaten Gaius Trebonius zurück, während er selbst, um seinen Marsch möglichst schnell zurückzulegen, gegen
Cenabum im Land der
Carnuten zog. (4) Diese aber hatten eben erst Nachricht über die Belagerung von
Vellaunodunum erhalten, von der sie glaubten, sie würde sich in die Länge ziehen, und waren noch damit beschäftigt, eine Schutztruppe aufzustellen, die
Cenabum verteidigen sollte. (5) In zwei Tagen war
Cäsar dort und schlug sein Lager gerade vor der Stadt auf, verschon aber, von der Nacht überrascht, die Bestürmung auf den folgenden Tag, während indes die Soldaten hierzu die nötigen Vorbereitungen treffen mussten. (6) Zudem blieben zwei Legionen während der Nacht unter Waffen, weil
Cäsar fürchtete, die Belagerten könnten entfliehen, da sich eine Brücke über den Lieger unmittelbar an
Cenabum anschloss. (7) In der tat begannen die Cenaber etwas vor Mitternacht in der Stille die Nacht zu verlassen und über den Fluss zu ziehen. (8) Kaum aber erfuhr dies
Cäsar durch seine Kundschafter, ließ er die Tore in Brand stecken und die Legionen, die seinem Befehl gemäß in Bereitschaft standen, einrücken. So bemächtigte er sich der Stadt und nahm die ganze Bevölkerung, von wenigen abgesehen, gefangen; denn sowohl die schmale Brücke als die engen Wege machten ihre Flucht unmöglich. (9)
Cenabum wurde geplündert und in Brand gesteckt; die Beute gehörte den Soldaten. Nun zog
Cäsar selbst über den Liger und kam in das Land der
Biturigen.