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Olympia: Olympische Spiele
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Referat: 
Die Olympischen Spiele

Christine Dörr

  1. Entstehung /Entwicklung:
    1. Sage (Pelops, Herakles, Oxylos)
    2. Realität (Besiedlung, Beginn, Ablauf)
    3. Verfall der Olympischen Spiele
  2. Olympischer Kult
    1. Festfriede
    2. Olympischer Eid
    3. Der Sieg
  1. Sportarten:
    1. Lauf (Stadion, Diaulos, Dolichos, Hoplites)
    2. Kampfsportarten (Ringkampf, Faustkampf, Pankration, Pentathlon
  2. Training (Trainer, Training)
  3. Sportstätten (Stadion, Hippodrom)
  4. Wettkampf der Frauen
  5. Quellen

Olympische Spiele

  1. Entstehung /Entwicklung:
    1. Sage:
      1. Pelops: Der Mythos lässt den sagenumwobenen Pelops die Olympischen Spiele gründen, nachdem er den König der Pisaten Oinomaos im Wagenrennen besiegt hat. Zum Dank und zur Erinnerung an den Sieg oder an den Wagenlenker Myrtilos, der ihm zum Sieg verholfen hatte (aber hinterlistig von ihm ermordet worden war) veranstaltete er die Olympischen Spiele.
      2. Herakles: Der zweiten Überlieferung nach ruft der (dorische) Held Herakles die Olympischen Spiele ins Leben. Sie werden zu Ehren des Zeus veranstaltet, nachdem er nach der Reinigung der Augeiasställe die Göttin Hera durch seinen Sohn (Herakles) besiegt hat.
      3. Oxylos: Eine dritte Version lässt den eleischen König Oxylos die Spiele gründen, um das Gedächtnis an die Wettkämpfe zu feiern, die Zeus selbst als Siegesfeier über seinen Vater Kronos veranstaltete. Sie versucht, den Machtanspruch der Eleer gegenüber Pisa  mythisch zu begründen.
    2. Realität:
      1. Besiedlung: Warum gerade Olympia? Der Kronos-Hügel war schon 1900-1600 v. Chr. von Menschen bewohnt. Ihre Wohnhäuser und Gräber wurden unter den Ruinen der Altis gefunden. Sie verehrten verschiedene Gottheiten, darunter auch die Erdgöttin Gaia als höchste Gottheit. Wahrscheinlich veranstalteten sie zu Ehren der Göttin Wagenrennen. Bis ca. 900 v. Chr. hatte Olympia aufgrund der beginnenden Kolonisation eine größere Rolle als Orakelstätte gespielt. Auch war vor Beginn eines Krieges  der Rat eines Orakels erforderlich. Im 7./8. Jahrhundert wurden die Wettkämpfe ein bleibendes Zeichen für Olympia. Der Ort war nun als „Heiligtum und Wettkampfstätte" bekannt.
      2. Der Beginn der Olympischen Spiele wird (seit dem Sophisten Hippias von Elis) auf das Jahr 776 v. Chr. datiert. Dieses Jahr kann man nach beiden Seiten in Frage stellen. 
        • Eine Frühdatierung soll nur die Überlegenheit der Olympischen Spiele gegenüber den anderen Panhellenischen Spielen - Nemeische, Pythische und Isthmische Spielen - darstellen. 
        • die Olympischen Spiele fanden schon vor 776 v. Chr. statt, werden aber erst seit dieser Zeit aufgezeichnet.
        Zu diesem Zeitpunkt war der Stadionlauf der einzige Programmpunkt. Erst im Jahr 724 v. Chr. kamen zwei weitere Läufe hinzu: der Doppellauf (Diaulos) und der Langlauf (Dolichos). Nach und nach kamen immer weitere Disziplinen hinzu: z. B. Kämpfe, Wettkämpfe für Jugendliche (ab 632 v. Chr.), Pferde- und Wagenrennen, Fohlenrennen, am Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. gab es sogar Wettkämpfe für Trompeter und Herolde. Die letzte Erweiterung war um 200 v. Chr. (Pankration für Jugendliche). Im 4./5. Jahrhundert war die Blütezeit der Olympischen Spiele. Zu dieser Zeit dauerte das Fest 6 Tage. Dabei war der Zeuskult im zeitlichen Mittelpunkt gelegen, die Spiele galten nur als „Drumherum". 
      3. Ablauf eines Olympischen Festes:
        • 1. Tag: 
          • Eid der Wettkämpfer und und ihrer Väter, Brüder und Trainer vor der Statue des "Zeus Horkios" (Horkios = „Schützer der Eide") im Buleuterion
          • Einteilung der Wettkämpfer und Pferde in Altersklassen
          • (seit 396 v. Chr. Wettkämpfe der Trompeter und Herolde)
        • 2. Tag: Wettkämpfe der Jugendlichen
        • 3. Tag:
          • Vormittag: hippische Agone (=Pferdewettkämpfe)
          • Nachmittag: Pentathlon (=Fünfkampf)
          • Abend: Riten für Pelops
        • 4. Tag (Vollmond!):
          • Prozession und großes Opfer für Zeus
          • Festmahl im Prytaneion
        • 5. Tag: 
          • Vormittags: Laufwettbewerbe (Stadion, Diaulos, Dolichos)
          • Nachmittags: 
            • Kampfsportarten (Ring- und Faustkampf, Pankration)
            • Waffenlauf
        • 6. Tag:
          • Morgens: Siegerehrung vor dem Zeustempel
          • Abends: Bewirtung der Sieger im Prytaneion
    3. Verfall und Ende der Olympischen Spiele:
      1. Am Ende des 4. Jh. v. Chr. begann das Heiligtum langsam zu zerfallen. Auch der kultische Charakter der Spiele ging verloren und aus den Laien wurden Berufssportler.
      2. 74 v. Chr. überfiel Sulla das Heiligtum und raubte es aus. Zwar erhielten die Spiele unter Kaiser Nero, der selbst ein Sportler war, wieder einen gewissen Aufschwung, und die Zeit zwischen 117 und 138 n. Chr. (unter Kaiser Hadrian ) galt als „zweite Blütezeit", aber auch diese Zeit konnten die Olympischen Spiele nicht mehr retten.
      3. Im Jahr 276 v. Chr. überfielen die Heruler Olympia und raubten das Heiligtum aus. Diese und andere Überfälle führten dazu, dass einige Gebäude abgerissen wurden, um eine Mauer zum Schutz des Zeustempels zu bauen.
      4. 393 n. Chr. schaffte Kaiser Theodosius I. die Olympischen Spiele ab. Die Zeusstatue wurde nach Konstantinopel gebracht, das andere verbrannte bei einer Feuersbrunst. 426 n. Chr. erließ Kaiser Theodosius II. ein Dekret zur Zerstörung aller heidnischen Tempel, d. h. auch die Olympischen Tempel wurden zerstört. Ein Erdbeben vernichtete die bis jetzt noch nicht zerstörten Gebäude.
  2. Olympischer Kult:
    1. Festfriede (Ekecheiria): Der Festfriede soll den Athleten und den Zuschauern – auch im Feindesland - Schutz gewähren. Er dauerte etwa 3-4 Monate. Boten (Theoroi) verkündeten diese Bekanntmachung (Epangelie), danach war offiziell der Festfriede. Von den Städten, die an den Spielen teilnehmen wollten, wurden Boten nach Olympia geschickt, um ihre Teilnahme anzukündigen. In den Orten, durch die die Gesandten kamen, wurden sie von Herodokoi beherbergt. Diese kümmerten sich um die Weiterreise der Boten und gewährten ihnen Schutz.
      1. Die Kampfrichter: Bei den frühen Olympischen Spielen wurden sie nur „Diaiteter" (= Schiedsrichter), später dann „Hellanodiken" (= „Griechenrichter") genannt. Die Kampfrichter waren nur Aristokraten, was man daran erkannte, dass sie Purpurgewänder trugen. Sie mussten zu Beginn der Spiele einen Amtseid leisten und sich verschiedenen Reinigungszeremonien unterziehen. Bei den Spielen ab dem 4. Jh. v. Chr. gab es 10 Richter: Je drei waren für einen Bereich (Pferde- und Wagenrennen, Pentathlon und der Rest) zuständig, der zehnte war wohl für die Verwaltung zuständig. Sie hatten ein eigenes Amtslokal, wo sie 10 Monate vor den Spielen von Nomophylakes („Gesetzeswächtern") in den Wettkampfregeln unterrichtet wurden. (Dieses Gebäude ist noch nicht identifiziert.)
        Die Aufgaben der Helladonikes waren:
        • Überprüfung der Startberechtigung der Teilnehmer (sie mussten freie Griechen sein!)
        • Beaufsichtigung des Trainings der Athleten vor den Spielen
        • Einteilung der Männer und der Pferde in Altersgruppen
        • Überprüfung der Einhaltung der Regeln (bei Übertreten derer durften die Kampfrichter denjenigen Athleten auspeitschen lassen, der die Regeln nicht beachtet hatte)
    2. Olympischer Eid: Der Eid musste von den Athleten selbst, von deren Vätern, Brüdern und Trainern geschworen werden. Sie schworen vor der Zeusstatue „Horkios" (= Schützer der Eide), „dass von ihnen kein Verstoß gegen den Wettkampf der Olympien ausgehe".
    3. Der Sieg und seine „Folgen": Der Sieg bei den Olympischen Spielen bedeutete den höchsten sportlichen Erfolg. Der Sieger wurde als „Aristos Hellenon" (= Bester der Griechen) bezeichnet. Ursprünglich bekamen die Sieger nur einen Olivenkranz und durften in Olympia eine Siegerstatue errichten. Erst später wurden ihnen andere Ehren und Privilegien zuteil; das heißt, ihnen wurde z.B. bei ihrer Rückkehr in die Heimatstadt ein Stück der Stadtmauer als Zeichen der Ehrung zu Füßen gelegt. Außerdem mussten sie ihr Leben lang keine Steuern mehr zahlen, sie bekamen sogar oft noch eine Geldzuwendung von ca. 500 Drachmen (= eine Schafherde à 10 Schafen). Weiterhin bekamen sie eine lebenslange Speisung im Prytaneion (Rathaus).
  3. Sportarten:
    1. Lauf:
      1. Stadionlauf (seit 776 v.Chr. aufgezeichnet):
        Der antike Stadionlauf fand im Stadion statt; dort legten die Läufer auf einer geraden Bahn eine Strecke von 600 Fuß (= 1 Stadion) zurück. Vor dem Start wurden die Startplätze ausgelost. Die Athleten starteten in einer Position, bei der sie die Zehen in eine steinerne Rille gestellt hatten; die Arme streckten sie in Schulterhöhe waagerecht vor sich aus, den Körper hielten sie leicht gebeugt.
      2. DiaulosDiaulos (wörtl.: „Doppelflöte") (seit 724 v.Chr.):
        Ein Diaulos (= Doppellauf) betrug 2 Stadien, das heißt 1200 Fuß. Beim Lauf bekam jeder Läufer eine Wendesäule zugeteilt, um die er wieder zurücklaufen musste.
      3. Dolichos (=Langstreckenlauf):
        Der Dolichos wurde über eine Strecke von etwa 20 Stadien (=4 km) ausgetragen (die Angaben schwanken zwischen 7 und 24 Stadien). Der Dolichos ähnelt dem Diaulos sehr, der einzige Unterschied ist, –außer der Länge - dass die Läufer alle zusammen um nur einen Pfosten liefen.
      4. Hoplites (=Waffenlauf) seit 520 v.Chr.:
        Der Waffenlauf diente ursprünglich zum körperlichen Training für schwerbewaffnete Krieger. Die Läufer mussten eine Strecke von 2 Stadien in voller Rüstung zurücklegen. Um gleiche Chancen zu gewähren, wurden 25 Schilder und Rüstungen im Heratempel aufbewahrt. Der Waffenlauf war der letzte Punkt bei den Spielen; er symbolisierte die baldige Beendigung des Festfriedens.
    2. Kampfsportarten:
      1. Ringkampf (seit 708 v. Chr.):
        Der Ringkampf wurde meistens von Schwergewichtlern vertreten, es gab allerdings keine Einteilung in Gewichtsklassen. Derjenige, der den Gegner zuerst dreimal auf den Boden warf, war der Sieger. Dabei waren alle Griffe erlaubt (entspricht dem heutigen Freistilringen), einzig der Bodenkampf war verboten.
      2. FaustkampfFaustkampf (seit 688 v.Chr.):
        Im Kampf wurde mit der Hand gekämpft, um diese war allerdings ein Lederriemen wie ein Handschuh, bei dem die Finger frei sind, gebunden. Auf den Fingerknöcheln war ein hartes, spitzes Lederstück, um die Schlagwirkung zu verstärken. Der Kampf war beendet, wenn sich einer der Gegner durch Ausstrecken eines Fingers ergab (= Kampfunfähigkeit). Oft waren die Kämpfe blutig; es wurden allerdings selten Todesfälle registriert.
      3. Pankration (seit 648 v. Chr.):
        Das Pankration war eine Mischung aus Faust- und Ringkampf, allerdings war der Faustriemen nicht erlaubt. Man durfte fast alles machen, um zu gewinnen: Treten, Schlagen, Verdrehen der Handgelenke und vieles mehr. Auch der Bodenkampf war nicht verboten. Nicht erlaubt war Beißen und das „Bohren in Gesichtsöffnungen".
      4. Pentathlon (πένταθλον = Fünfkampf) seit 708 v.Chr. Der Fünfkampf für Knaben wurde nur einmal durchgeführt, und zwar 628.
        Das Pentathlon (πένταθλον) bestand aus Weitsprung (ἅλμα), Diskuswerfen (δίσκος), Lauf (δρόμος), Ringkampf (πάλη) und Faustkampf (πυγμή), dafür später ersatzweise das  Speerwerfen (ἀκόντισις).
        • Drei Disziplinen waren nicht als Einzelkämpfe vertreten.
          • Beim Diskuswerfen (δίσκος) wurde eine Scheibe aus Bronze, Eisen, Blei oder Stein (mit einem Durchmesser von etwa 17 bis 32 cm und einem Gewicht von ca. 5 kg) möglichst weit geschleudert.
          • Beim Weitsprung (ἅλμα) hielten die Athleten in jeder Hand ein „Sprunggewicht", welches ca. 2 kg wog. Während der Sprünge wurde Flötenmusik gespielt; man glaubte, dies würde den Springern bessere Bewegungsimpulse verleihen.
          • Der Speer (ἄκων, ἀκόντιον) hatte etwa Körperlänge. Eine Erhöhung der Weite wurde durch eine Schlaufe (ἀγκύλη) erreicht, indem der Speer in einen Lederriemen hineingedreht wurde.
        • Die beiden verbleibenden Disziplinen wurde genauso abgehalten wie der Einzelkampf.
          • Der Lauf (δρόμος) war wahrscheinlich ein Stadionlauf (siehe oben)
          • Der Ringkampf (πάλη) als 5. Disziplin (siehe oben)
        Hatte ein Athlet drei Wettkämpfe gewonnen, wurde er zum Gesamtsieger erklärt, und die restlichen wurden nicht mehr durchgeführt. Ausscheiden musste, wer in drei Disziplinen jeweils schlechter platziert war als einer seiner Mitbewerber. 
        Die anderen qualifizierten sich für den Lauf. Diese Verfahren wurde auch zur Qualifikation zum 5. Wettkampf angewendet. Durch dieses Auswahlverfahren konnte es geschehen, dass der Sieger schon nach der 4. Disziplin feststand. War dies nicht der Fall, wurde um den Gesamtsieg im k.o.- System gerungen.
        Vasenbild
      5. Pferde- und Wagenrennen
        Die Pferde- und Wagenrennen waren die Attraktion der Olympischen Spiele. Die Wagen wurden nicht unbedingt von den Besitzern, sondern von ihnen angeheuerten Spezialisten gelenkt. Auf diese Weise konnten auch Frauen, als Besitzer der Wagen, Olympiasieger werden. Das Pferderennen wurde (zusammen mit dem Pankration) 648 eingeführt.
  4. Training der Sportler:
    1. Trainer:
      Die Trainer wurden öffentlich ausgeschrieben und waren nach heutigen Verständnis „Berufstrainer". Es gab 3 verschiedene Personen, die das Training leiteten:
      1. den Trainer ( Paidotribe ) : Er war für den praktischen Bereich zuständig und entspricht dem heutigen Übungsleiter.
      2. den Sportlehrer ( Gymnast ): Er war für das spezielle Training zuständig und die Physiotherapie ( Diäten und Massagen ).
      3. den Arzt: Er war auch für die Physiotherapie zuständig ( Heiltränke, Einspritzungen und Pflaster ).
    2. Training:
      1. Normales Training:
        Die verbreitete Trainingsmethode war das Tetraden-System:
        • Am ersten Tag wurden die Athleten auf das Training vorbereitet
        • Am zweiten Tag wurde intensiv trainiert
        • Der dritte Tag diente der Entspannung des Athleten
        • Am 4. Tag wurde der Sportler mittelmäßig beansprucht
      2. Außerdem mussten die Athleten Krafttraining machen ( z.B. Tragen schwerer Lasten, Wettläufe mit Pferden und Hasen, Schwimmen und Training am Sand-/Strohsack ).
      3. Training vor den Olympischen Spielen:
        Die Vorbereitung war für alle Sportler ( außer Pferde- und Wagenführer ) gemeinsam und begann 30 Tage vor den Olympischen Spielen. Sie fand in Elis statt und wurde von den Hellanodiken (Wettkampfrichter) beaufsichtigt.
  5. Sportstätten:
    Rekonstruktionszeichnung von Olympia
    Plan von Olympia
    Bilder nach: Pausanias: Hellados Perihegesis, Bd. III, Athen (Ekdotike Athenon) 1979, S. 239
  1. Stadion:
    Das Stadion wurde etwa um 600 v. Chr. gebaut. Ursprünglich gab es nur eine gerade Laufbahn, die 600 Fuß (= 192,25 m) lang und ca. 100 Fuß breit war. So konnten 20 Läufer gleichzeitig starten. Das Stadion war als ein Rechteck um die Bahn herum gebaut, und vereinigte so zwei wichtige Elemente: Raum für die Athleten und für die Zuschauer. Die Zuschauerränge waren zwar ansteigend, es gab jedoch keinerlei Stufen oder Treppen. Rund um die Laufbahn befand sich eine Wasserrinne, die verschiedene Becken miteinander verband. Hier konnten sich Athleten und Zuschauer erfrischen.
    Das Stadion wurde ein paar mal umgebaut: 
    • Noch vor 450 v. Chr. legte man die Laufbahn tiefer und schüttete mit der ausgehobenen Erde für die Zuschauer Ränge auf. 
    • Im 4. Jh. v. Chr. wurde an einer der beiden Schmalseiten nach dem Vorbild des Theaters eine Kurve gebaut.
    Im Nordteil des Stadions stand der Altar der Demeter Chamyne. Diesem gegenüber war die Tribüne der Hellanodiken aufgebaut, die aus einem Holzpodest mit (Holz-)Sesseln darauf bestand.
    Im Stadion fanden alle gymnischen Wettkämpfe statt: die Läufe, die Kampfsportarten und der Pentathlon.
  2. Hippodrom (=Pferderennbahn):
    Das Hippodrom bestand aus der Aphesis, einer Anlaufstrecke und der eigentlichen Rennbahn. Die Aphesis war ein gleichschenkliges Dreieck, bei dem die Schenkel „in das Dreieck hineingingen". Sie waren ca. 400 Fuß lang und auf ihnen waren die Startplätze für die Pferde bzw. Wagen. Die darauffolgende Anlaufstrecke betrug 320 m und endete in der ovalen Rennstrecke. Diese war 3 Stadien (=576 m) lang und hatte an jeder Schmalseite einen Wendepfosten. Zwar gab es keine Abtrennung, die die Rennbahn in 2 Seiten unterteilt hätte, doch war in der Mitte ein altarähnliches Gebilde, von den Wagenlenkern „Taraxippos" (= Pferdeschreck) genannt wurde. Um Unheil von ihren Wagen abzuhalten, brachten die Teilnehmer Opfer dar.
  1. Der Wettkampf der Frauen:
    Pausanias ließ sich von den Einheimischen erklären, Hippodameia habe sie Hera als Dank für die Hochzeit mit Pelops gestiftet. 

    Mädchen beim Wettlauf (archaisch) aus der Gegend SpartasArchaische Bronzefigur eines Mädchens beim Wettlauf wahrscheinlich aus der Gegend von Sparta. Höhe: 11,4 cm

    (Britisches Museum London) ca. 520-500 v.Chr.

     

     

    Paus.5,16,2: διὰ πέμπτου δὲ φαίνουσιν ἔτους τῇ Ἥρᾳ πέπλον αἱ ἓξ καὶ δέκα γυναῖκες· αἱ δὲ αὐταὶ τιθέασι καὶ ἀγῶνα ῾Ἡραῖα. ὁ δὲ ἀγών ἐστιν ἅμιλλα δρόμου παρθένοις· οὔτι που πᾶσαι ἡλικίας τῆς αὐτῆς, ἀλλὰ πρῶται μὲν αἱ νεώταται, μετὰ ταύτας δὲ αἱ τῇ ἡλικίᾳ δεύτεραι, τελευταῖαι δὲ θέουσιν ὅσαι πρεσβύταται τῶν παρθένων εἰσί. (5, 16, 3) θέουσι δὲ οὕτω· καθεῖταί σφισιν ἡ κόμη, χιτὼν ὀλίγον ὑπὲρ γόνατος καθήκει, τὸν ὦμον ἄχρι τοῦ στήθους φαίνουσι τὸν δεξιόν. ἀποδεδειγμένον μὲν δὴ ἐς τὸν ἀγῶνά ἐστι καὶ ταύταις τὸ Ὀλυμπικὸν στάδιον, ἀφαιροῦσι δὲ αὐταῖς ἐς τὸν δρόμον τοῦ σταδίου τὸ ἕκτον μάλιστα· ταῖς δὲ νικώσαις ἐλαίας τε διδόασι στεφάνους καὶ βοὸς μοῖραν τεθυμένης τῇ Ἥρᾳ, καὶ δὴ ἀναθεῖναί σφισιν ἔστι γραψαμέναις εἰκόνας. εἰσὶ δὲ καὶ αἱ διακονούμεναι ταῖς ἑκκαίδεκα κατὰ ταὐτὰ ταῖς ἀγωνοθετούσαις γυναῖκες. (5, 16, 4) ἐπανάγουσι δὲ καὶ τῶν παρθένων τὸν ἀγῶνα ἐς τὰ ἀρχαῖα, Ἱπποδάμειαν τῇ Ἥρᾳ τῶν γάμων τῶν Πέλοπος ἐκτίνουσαν χάριν τάς τε ἑκκαίδεκα ἀθροῖσαι γυναῖκας λέγοντες καὶ σὺν αὐταῖς διαθεῖναι πρώτην τὰ Ἡραῖα· μνημονεύουσι δὲ καὶ ὅτι Χλῶρις νικήσειεν Ἀμφίονος θυγάτηρ μόνη λειφθεῖσα τοῦ οἴκου.  Jedes fünfte Jahr weben die sechzehn Frauen der Hera einen Peplos; dieselben ordnen auch einen Wettkampf, die Heraien. Der Kampf besteht in einem Wettlauf für Jungfrauen. Nicht alle sind von gleichem Alter, sondern zuest laufen die jüngsten, nach ihnen die dem Alter nach folgenden, zuletzt die ältesten Jungfrauen. (3) Sie laufen aber auf folgende Art: Sie lassen das Haar hängen, der Chiton reicht ihnen wenig über die Knie, die rechte Schulter zeigen sie bis zur Brust. Zum Wettlauf ist auch ihnen das Olympische Stadion zugewiesen, sie ziehen ihnen beim Lauf ungefähr ein Sechstel des Stadions ab. Den Siegerinnen geben sie Olivenkränze und einen Teil der Kuh, die man der Hera opfert. Auch ist es ihnen gestattet, ihr gemaltes Portrait zu weihen. Auch die Dienerinnen der Sechzehn sind, ebenso wie die Festordnerinnen, Frauen. (4) Sie führen den Wettlauf der Jungfrauen auf eine alte Begebenheit zurück, indem sie sagen, Hippodameia habe, um Hera den Dank für ihre Vermählung mit Pelops auszudrücken, die sechzehn Frauen versammelt und mit ihnen zuerst die Heraien gefeiert; sie erzählen auch, Chloris, des Amphion Tochter, habe gesiegt, die einzige, die von diesem Haus noch überig geblieben sei. (Übersetzung nach Schubart)
  2. Quellen:
    1. W. Decker: Sport in der griechischen Antike – vom minoischen Wettkampf zu den Olympischen Spielen" München (Beck) 
    2. H. Ortkemper: Olympische Legenden, Frankfurt a.M. (Insel Taschenbuch)
    3. E. Karpodini-Dimitriadi: Der Peloponnes – Ein Reiseführer zu den historischen Stätten, Monumenten und Museen, Athen (Ekdotike Athenon)
    4. Weitere Linkempfehlungen: http://www.gottwein.de/graeca/GrL03.htm#Olympien 

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