Paian (Paieon, Paion):
(Παιάν, Παιήων,
Παιών)
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- Ein sehr alter Heilgott, dessen Name sich schon auf Linear
B -Täfelchen findet. In der Ilias (Hom.Il.5,899ff.)
heilt er Ares, nachdem er im Kampf verwundet worden war:
900 |
ὣς
φάτο, καὶ Παιήον'
ἀνώγειν ἰήσασθαι.
τῷ δ' ἐπὶ Παιήων
ὀδυνήφατα
φάρμακα πάσσων
ἠκέσατ'· οὐ
μὲν γάρ τι
καταθνητός
γ' ἐτέτυκτο.
ὡς δ' ὅτ' ὀπὸς
γάλα λευκὸν
ἐπειγόμενος
συνέπηξεν
ὑγρὸν ἐόν,
μάλα δ' ὦκα
περιτρέφεται
κυκόωντι,
ὣς ἄρα καρπαλίμως
ἰήσατο θοῦρον
Ἄρηα. |
900 |
So sprach er, und dem Paieon
befahl er, ihn zu heilen.
Und Paieon streute ihm schmerzstillende Kräuter
auf
Und heilte ihn, denn er war nicht sterblich geschaffen.
Und wie wenn Feigenlab weiße Milch in Eile lässt
fest werden,
Die flüssige, und sehr schnell gerinnt sie rings
beim Rühren:
So rasch wurde geheilt der stürmende Ares. |
Üb.:
W. Schadewaldt, Frankfurt/M. 1977 |
- Mit der Zeit verlor Paion seine Selbständigkeit
an Apollon oder Asklepios.
Der Begriff pai‹n bezeichnet auch das Bittgebet an diese
Gottheiten. Z.B. dichtete Sophokles zur Einführung
des Asklepioskultes (420
v. Chr.) einen bruchstückhaft erhaltenen Paian. Er
entwickelte sich zu einer variantenreichen Form der Chorlyrik.
Die Päonie (Pfingstrose), die
"Königin der Kräuter", die den
Namen des Gottes weiter trägt, hat besonders
blutstillende Wirkung (Hom.Il.5,902).
Auch in Hekates zauberkräftigem Garten findet
sich die Päonie (Baumann, 100) |
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- Sohn des Endymion in
Elis. Wegen der Benachteiliung in der Erbfolge verließ er
seine Heimat und gab dem Land, wo er sich niederließ den
Namen Päonien.
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- Ein in Seenot hilfreicher Meeresgott, ursprünglich
Melikertes, der Sohn
der Ino. Als Ino
und Melikertes sich
ins Meer stürzten, wurden sie zu den Meeresgottheiten
Leukothea und Palaimon.
Einen Tempel erhielt Palaimon erst in römischer Zeit
in Korinth.
- Palaemon heißt bei Verg.ecl.3,50ff.
ein Hirte und Sänger, der im Wettstreit zweier
anderer Hirten als Schidedsrichter fungiert.
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- Der Sohn des Nauplios,
dem seine Schlauheit zum Verhängnis wurde: Odysseus
vergaß ihm nie, dass er seinen gemimten Wahnsinn entlarvte,
mit dem er sich vor der Teilnahme am Krieg gegen Troia
hatte drücken wollen. Odysseus
beschuldigte ihn, nachdem er Gold und einen gefälschten
Brief des Priamos als Beweismittel
in Palamedes' Zelt versteckt hatte, des Verrates. Das Heer
steinigte Palamedes daraufhin.
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- Römische Schutzgöttin der Weiden, Hirten und
Herden. Am 21. März, dem Gründungstag Roms, wurden
ihr zu Ehren die Palilia (oder Parilia) gefeiert.
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- Sie entsprechen dem griechischen Paar Φόβος
und Δεῖμος und treten als
personifiziertes "Erbleichen" und "Erschrecken"
in der Schlacht auf. Man nimmt an, dass sie von Ennius im
Zusammenhang mit der Auseinandersetzung Roms unter König
Tullus Hostilius
mit den Städten Veii und Fidenae in die römische
Literatur übernommen wurden. Sie sollten das Entsetzen
veranschaulichen, das die Römer beim Abfall der Albaner
unter Mettius
Fufetius ergriff. Nach Liv.1,27,7 gelobt Tullus in dieser
Gefahr Pallor und Pavor den Bau von Tempeln und die Stiftung
eines weiteren Salierkollegiums (der Salii Collini). Es
gelang ihm so die "Panik" der Römer zu verhindern,
indem er vorgab, die Albaner zögen auf seinen Befehl
ab. Bei Ov.met.4,485
begleiten Pavor und Terror die Rachegöttin Tisiphone
zusammen mit Luctus und Insania.
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- König von Milet, den Zeus
dafür in Stein verwandelte, dass er im Bunde mit Tantalos
aus seinem Heiligtum in Kreta einen goldenen Wachhund entwendet
hatte. Aedon, die älteste Tochter, war mit Zethos
verheiratet, die beiden jüngeren Töchter, Merope
und Kleothera, wurden von den Harpyien
entführt.
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- Neben Aglauros und Herse
eine der drei Töchter des Kekrops.
Ihr heiliger Bezirk aus der Akropolis wurde baulich in das
Erechtheion einbezogen. Dort zeigte man den von Athena
gestifteten Ölbaum.
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- Von allen Vätern, die genannt werden, ist Hermes
der wahrscheinlichste. Als Beschützer des Viehs (lateinisch:
Faunus oder Silvanus)
durchstreift er als Hirte und Jäger in Bocksgestalt (mit
Bocksfüßen, -hörnern, Ziegenbeinen, -ohren
und Bocksschwanz, mit krummer Nase und Zottelbart) Berge
und Wiesen. Vom Ziegenbock hat er auch sein gravitätisches
Wesen, gepaart mit Wendigkeit und geiler Lüsternheit. Von
Arkadien aus verbreitet sich sein Kult in das übrige Griechenland.
Durch seinen Schrei kann er einen "panischen"
Schrecken auslösen. So soll er die Giganten
in der Gigantomachie erschreckt haben. Als der athenische
Tagesläufer Pheidippides nach Sparta lief, um Hilfe
für
Marathon zu holen, rief Pan ihn am Partheniongebirge
an und reklamierte Verehrung in Athen. Als die Perser bei
Marathon
in "panischem Schrecken" geflohen waren. richteten
ihm die Athener am Nordhang der
Akropolis eine Höhle her. Er verfolgte mitunter
Nymphen in eindeutiger Absicht.
So auch die Nymphe Syrinx,
nach der die von ihm erfundene siebenrohrige Panflöte Syrinx
heißt (Ovid,met.1,682-719).
Als Hirtengott und Meister auf der Syrinx durchstreift er
auch den 'locus amoenus" der Hirtendichtung (Bukolik).
Verg.ecl.2,32f. |
Pan primum calamos cera coniungere pluris
instituit, Pan curat ovis oviumque magistros; |
Pan war's, welcher zuerst mit Wachs
zu verbinden die Rohre
Lehrete; Pan ja beschützet die Schaf' und die Hüter
der Schafe. |
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Paris (Πάρις, ιδος oder
meistens Ἀλέξανδρος ὁ Πριάμου)
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- Weil ein Traum seiner Mutter Hekabe
angekündigt hatte, ihr Sohn Alexandros werde die Brandfackel
Troias werden, ließ
ihn sein Vater Priamos im Idagebirge
aussetzen. Der Hirte rettete ihn aber und gab ihm den Namen
Paris. Als Jüngling schlichtete Paris den Schönheitsstreit
zwischen Hera, Athena
und Aphrodite. Als Lohn
bekam er von Aphrodite
Helena, die schönste
Frau der damaligen Welt. Damit hatte der Troianische
Krieg seinen Anfang genommen. Paris erwies sich dabei
mehr als Frauenheld denn als Held. Aus dem Zweikampf mit
Menelaos musste ihn Aphrodite
retten. Sein Bruder Hektor
musste ihn in den Kampf zurückholen. Aber immerhin
war es sein Pfeil, den Apollon
auf die tödliche Ferse des Achilleus
lenkte. Paris selbst wurde Opfer des Philoktetes
und der Kränkung seiner ersten Gattin Oinone.
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- Freund des Achilleus,
der mit ihm auch am Troianischen
Krieg teilnahm. Als Hektor
das Schiffslager zu erobern drohte, erlaubte Achilleus
Patroklos, in seiner Rüstung die Troianer zurückzuschlagen.
Patroklos aber konnte seinen Kampfesmut nicht zügeln
und wurde Hektors Opfer.
Menelaos rettete zwar seinen
Leichnam, aber die Rüstung war in Hektors
Hände gefallen. Achilleus
bestattete Patroklos und ehrte ihn mit Wettspielen. Danach
griff er, um seinen Freund zu rächen, wieder erfolgreich
in den Kampf ein.
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- Personifikation der Armut (Πενία).
Im römischen Bereich (Plaut. Stich. 178) noch viel
weniger Gottheit als bei den Griechen (vgl. z. B. Plat.
Symp. 203b ff.)
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- Die Verehrung der Göttin des Friedens (pax)
wurde im Endstadium der Bürgerkriege ein besonderes
Bedürfnis. Seit Caesars Tod erscheint sie als Münzprägung,
ihr Kult wird 10 v. Chr. von Augustus eingeführt und
ein Jahr später wird am 30. Jan. die "Ara Pacis"
geweiht.(< Virtus)
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Pegasos
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Das unsterbliche Flügelpferd
Pegasos entstand aus dem Blut, das aus dem Hals der von
Perseus getöteten Gorgo
Medusa floss. Sein Name
klingt an πηγή (Quelle) an, und zumindest die Musenquelle
Hippokrene am
Helikon, soll unter seinem Hufschlag entstanden sein.
Bellerophon konnte es mit göttlicher Hilfe zähmen. |
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- Der König der Lapithen,
bei dessen Hochzeit mit Hippodameia
die eingeladenen Kentauren
Streit anfingen und unterlagen. Er war mit Theseus
eng befreundet und soll zusammen mit ihm an der Argonautenfahrt
und an der Kalydonischen
Jagd teilgenommen haben. Nach dem Tod der Hippodameia
wollte Peirithoos Persephone aus
der Unterwelt entführen. Er wurde aber gefasst und
mit einer Unterweltstrafe belegt: Er musste am gedeckten
Tisch hungern, während zugleich ein Felsbrocken auf
ihn herabzustürzen drohte.
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- Personifikation der Überredung (z.B. Sappho
1LP 18). Sie befindet sich im Gefolge der Aphrodite
des Hermes und der Chariten.
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- Sohn des Aiakos von Aigina.
Weil er und sein Bruder Telamon
ihren Halbbruder Phokos mit einem Diskuswurf aus Missgunst
absichtlich zu Tode brachten, wurden sie von Aiakos
verbannt. [Peleus wurde von König Eurytion in Phthia
entsühnt und heiratete dessen Tochter Antigone. Mit
Eurytion nahm er an der Kalydonischen
Jagd teil. Dabei tötete er ihn ohne Absicht. Jetzt
floh Peleus zu Akastos nach Iolkos. Aber auch diesen tötete
er mitsamt Gattin, weil sie ihn, als er ihre Liebe nicht
erwiderte, bei ihrem Gatten verleumdete und dieser Peleus
nach dem Leben trachtete] Peleus wurde nun in feierlicher
Hochzeit, zu der alle Götter (außer Eris)
erschienen waren, die Göttin Thetis
zur Frau gegeben. Geschenke waren u.a. die unsterblichen
Pferde Xanthos und Balios
und eine von Hephaistos
verfertigte Rüstung. Ihr Sohn war Achilleus.
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- Pelias und sein Zwillingsbruder Neleus
sind Kinder des Poseidon mit Tyro.
Er vertreibt seinen Halbbruder Aison,
einen Sohn des Königs Kretheus
von Iolkos, vom Thron und bringt so die Macht an sich. Dem
Machtanspruch von Aisons
Sohn Iason begegnet er, indem
er ihn zur Argonautenfahrt
verpflichtet. Nach Iasons
Rückkehr erliegt Pelias der List Medeias:
Auf ihren Rat hin zerstückeln ihn die eigenen Töchter,
weil sie glauben Medeia werde
ihn in einem Kessel wieder zu jugendlicher Kraft und Schönheit
aufkochen.
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- Pelops war (auch wenn Homer davon noch nichts weiß)
der Sohn des Tantalos,
des Königs von Mysien
oder Phrygien
oder Lydien
oder Paphlagonien
(Paus.2,22,4; Paus.5,13,4; Diodor.4,74). Er hatte eine Schulter
aus Elfenbein, weil sein Vater die Vermessenheit besessen
hatte, die Götter so auf die Probe zu stellen, dass
er ihnen Pelops als Speise zubereitete. Alle hatten es gemerkt
außer Demeter, die
unachtsam ein Stück der Schulter gegessen hatte. Als
Klotho den Körper wieder
aufkochte, wurde das fehlende Schulterstück durch eine
Elfenbeinprothese ersetzt. Er wurde von Ilos,
dem König der Troas, aus seiner Heimat vertrieben und
kam auf die später nach ihm benannte Peloponnes
nach Pisa,
wo er sich um die Hand der Hippodameia
bewarb . Zu diesem Zweck musste er ihren Vater Oinomaos
im Wagenrennen besiegen. Dazu hatte er von Poseidon
Flügelrosse bekommen, außerdem bestach er Myrtilos,
den Wagenlenker des Oinomaos.
Dass er Myrtilos aber,
als er seinen Lohn forderte, ins Meer stürzte, zog
einen dauerhaften Fluch auf die Pelopiden herab. Zunächst
entlud er sich in den traurigen Ereignissen um seine Söhne
Atreus und Thyestes.
Zusammen mit Hippodameia
gewann Pelops auch die Herrschaft über Elis.
Sein Reichtum war sprichwörtlich geworden (Thuk.1,9).
HYGINUS (85): Pelops
Tantali et Diones Atlantis filiae filius cum esset
in epulis deorum a Tantalo caesus, bracchium eius
Ceres consumpsit, qui a deorum numine vitam recepit;
cui cum cetera membra, ut fuerant, coissent, umero
non perpetuo eburneum eius loco Ceres aptavit. |
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- Schutzgötter des römischen Hauses. Sie werden
am Herd als dem Zentrum des Hauses verehrt. Auf höherer
Ebene schützen sie den römischen Staat: Aeneas
gibt den Penaten des zerstörten Troia
in Lavinium eine neue Heimat. Ihr offizieller Kult wurde
im Tempel der Vesta wahrgenommen.
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- Tochter des spartanischen Königs Ikarios,
der sie nur ungern mit Odysseus
nach Ithaka ziehen ließ. Als Odysseus
Penelope frei wählen ließ, entschied sie sich
gegen ihren Vater für ihn. Diese Treue bewahrte sie
ihm auch während seiner zehnjährigen Abwesenheit
vor Troia und seinen zehnjährigen
Irrfahrten. Die Freier hielt sie mit einer des Odysseus
würdigen Listigkeit hin: das Leichentuch, das sie für
Laertes zu weben und nach
dessen Fertigstellung sie einen der Freier zu heiraten vorgab,
zog sie nachts wieder auf, bis eine Dienerin sie schließlich
verriet. Als sie sich die List mit der Bogenprobe ausdachte,
war Odysseus schon wieder
zurück.
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- Personifikation bzw Allegorie der Armut. Häufig in
Verbindung mit anderen Allegorien wie Πόνος,
Πλοῦτος, Πόρος
(Plat.Symp.203b).
Sie hatte einen Altar in Gadeira. Nach Eur.frg.250 hatte
sie keinen Tempel. Die Einwohner von Andros beriefen sich
auf die bei ihnen verehrte Penia, als Themistokles unter
Berufung auf Peitho und Ananke Geld von Ihnen forderte (Herod.8,111).
Als Person tritt Penia bei Aristoph.Plut.415-618 auf (vgl.
Luk.Tim.31ff.)
- Im römischen Bereich entsprechen die Egestas (Verg.Aen.6,276),
Paupertas (Plaut.Stich.1,3,23; Hor.c.1,12,43) und die Inopia
(Plaut.Trin.Prol.)
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- Tochter des Ares und der
Amazone Otrere.
Für eine versehentliche Bluttat wurde sie von
Priamos entsühnt. Als sie zum Dank gegen die Griechen
in den Trojanischen Krieg
eingriff, erlag sie Achilleus
im Kampf. Dieser erkannte, nachdem er sie der Rüstung
beraubt hatte, zu spät seine Liebe zu ihr.
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- Sohn der Agaue, einer Tochter
des Kadmos und des "Sparten"
Echion. Als König von
Theben wehrte er sich gegen die Einführung des Dionysoskultes.
Als er die thebanischen Frauen, darunter seine eigene Mutter,
in der Nacht - in Frauenkleidern auf einem Baum versteckt
- belauschen wollte, wurde er von den rasenden Mänaden
entdeckt, mit einem Löwen verwechselt und von seiner
eigenen Mutter zerrissen. [Ov.met.3,511-576]
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- Daidalos warf Talos,
den Sohn seiner Schwester, aus Eifersucht auf seinen Erfindungsreichtum
von einem Turm. Er wurde aber in ein Rebhuhn (πέρδιξ)
verwandelt und hieß seitdem Perdix.
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- Sohn des Aiolos und
der Enarete. Manche machen
ihn auch zum Sohn des spartanischen Königs Kynortas.
Er wurde als Nachfolger des Polykaon auf den Königsthron
von Messenien berufen. Mit Gorgophone, der Tochter des Perseus,
hatte er Aphareus und Leukippos
als Söhne. Über weitere Kinder, die ihm oder Gorgophone
zugeschrieben werden, herrscht große Uneinigkeit.
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- Tochter des Sinis, die Theseus,
als er ihren Vater getötet hatte, als Frau beglückte.
Dass sie sich hinter einem Spargelbusch verstecken wollte,
half ihr nichts. Sie brachte einen Sohn zur Welt, Melanippos,
der später in Nemea Sieger im Lauf werden sollte.
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(Hades
entführt Persephone. Marmorskulptur von Gian Lorenzo
Bernini, zwischen 1621 und 1622. Rom, Villa Borghese.)
Persephone ist Göttin der Vegetation und Königin
der Unterwelt, Tochter des
Zeus und der Demeter,
die Hades als seine Gattin
in die Unterwelt entführt. Demeter
sucht sie auf der ganzen Erde: erfolglos, bis
Helios ihr die Wahrheit offenbart. Da Persephone
in der Unterwelt schon von einem Apfel gegessen hat,
kann Demeter sie nicht
mehr auf Dauer an die Oberwelt zurückholen. Sie
erreicht aber bei Zeus,
dass Persephone nur ein Drittel des Jahres im Hades
verbleiben muss (es ist die Zeit, während der die
Saat unter die Erde versenkt ist), zwei Drittel darf
sie zu ihr an die Oberwelt zurück (die Zeit der
Vegetation). Bei den Eleusinischen Mysterien drückte
sich die Wiederkehr der Persephone als Hoffnung auf
eine Auferstehung nach dem Tode aus.
Auf bildlichen Darstellungen symbolisieren
Sträuße aus Ähren und Mohnblüten
das Wiedererwachen der Vegetation in Verbindung
mit der Rückkehr der Persephone an die Oberwelt.
Mit dem Mohnsaft linderte Demeter
ihren Schmerz über den Verlust ihrer Tochter.
Auch in der Medizin fand er übliche Verwendung.
(Baumann, 45). Sollte er auch bei
den Mysterien in Eleusis eine Rolle gespielt haben? |
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- Sohn des Helios mit der
Nymphe Klymene. Er fordert
von Helios als Beweis seiner
Vaterschaft, einmal den Sonnenwagen fahren zu dürfen.
Helios riet dringend ab,
doch weil er an sein Wort gebunden war, konnte er die Katastrophe
nicht verhindern. Phaethon scheitert und
Zeus erschlägt ihn, um Schlimmeres zu verhindern,
mit einem Blitz. (Ov.met.1,748-2,400;
Nonn.Dion. 38,90 ff.)
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- Märchenhaftes Seefahrervolk auf der Insel Scheria
(Korfu). Sie fahren jede beliebige Strecke in einer Nacht
hin und zurück. So bringen sie auch Odysseus
(Hom.Od.6), für den sie die letzte Station seiner Irrfahrten
sind, nach Ithaka zurück. Zur Strafe versteinert Poseidon
ihr Schiff in der Hafeneinfahrt, so dass sie weiterhin keine
Seefahrt mehr betreiben konnten. Die königliche Familie:
Alkinoos, seine Gattin
Arete und die liebreizende
Tochter Nausikaa.
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- Schwester der Ariadne
und Gattin des Theseus.
Phaidra war in ihren Stiefsohn Hippolytos,
den Sohn des Theseus von
der Amazonenkönigin Hippolyte oder Antiope, verliebt.
Als er sich nicht verführen ließ, verleumdete
sie ihn bei Theseus. Der
verfluchte Hippolytos
bei Poseidon. Hippolytos
verunglückte bei einer Wagenfahrt entlang der Felsküste,
Phaidra nahm sich das Leben. Doch zuvor durchlöcherte
sie aus Wut im Heiligtum der Aphrodite
die Blätter der der Göttin heiligen Myrte. Dies
sieht man heute noch, wenn man die sie gegen das Licht hält.
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- Nach orphischer Lehre der Gott, der aus dem von Chronos
erschaffenen Weltei entsprang. Er war doppelgeschlechtlich,
gebar aus sich selbst Nyx (Nacht)
und zeugte mir ihr Gaia, Uranos
und Kronos.
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- Personifizierte "Gerücht, Kunde"; sowohl
negativ (üble Nachrede) als auch positiv (Siegeskunde).
In Athen hatte sie einen Altar (Paus.1,17,1).
Hes.erg.760-764: |
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760
761
762
763
764 |
ὧδ' ἔρδειν·
δεινὴν δὲ βροτῶν ὑπαλεύεο φήμην.
φήμη γάρ τε κακὴ πέλεται, κούφη μὲν ἀεῖραι
ῥεῖα μάλ', ἀργαλέη δὲ φέρειν, χαλεπὴ δ' ἀποθέσθαι.
φήμη δ' οὔτις πάμπαν ἀπόλλυται, ἥν τινα πολλοὶ
λαοὶ φημίξωσι· θεός νύ τίς ἐστι καὶ αὐτή.
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Hiernach handle.
Vermeide der Sterblichen arges Gerede,
Schlimmes Gered' ist leicht, insofern du's ohne Bemühen
Aufregst, doch schlimm zu ertragen und schwer zum
Erliegen zu bringen.
Nie mehr schwindet die Kunde so ganz, die unter den
Leuten
Viele verkünden; sie ist ja zugleich unsterbliche
Göttin. |
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- Ein Sohn Apollons mit
Chione, der im Tempel
in Delphi
dient. Als berühmter Sänger errang er dort viele
Siege. Von der Nymphe Argiope
hat er den Sohn Thamyris.
Weil sich Philammon aber nicht um sie kümmerte, zog
sei ihren Sohn in Thrakien auf.
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- Philemon und Baukis gewähren
trotz ihrer Armut Zeus und
Hermes, die inkognito in
ihrer Hütte einkehren, aufopferungsbereit Gastfreundschaft.
Sie werden dadurch belohnt, dass sie eine Sintflut überleben,
ihre Hütte zu einem prächtigen Zeustempel wird
und sie wunschgemäß zu Priestern dieses Tempels
werden. Auch starben sie wunschgemäß gemeinsam,
indem sie in Eiche und Linde verwandelt wurden (Ov.met.8,611ff.).
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- Sohn des Ares und der Chryse,
Stammvater der sagenhaften Phlegyer in Thessalien und Boiotien.
Seine Kinder waren Ixion und
Koronis. Als Koronis
von Apollon mit Asklepios
schwanger wurde, unternahm er einen Feldzug gegen Delphi
und brannte den Apollontempel nieder. Dafür wurde er
in der Unterwelt so bestraft, dass stets ein Felsbrocken
auf ihn herunterzustürzen drohte. Vergil (Aen. 6, 620)
lässt ihn in der Unterwelt zur Einhaltung der Götterordnung
mit den Worten aufrufen: "discite iustitiam moniti
et non temnere divos!"
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- Sohn des Königs Amyntor
und seiner Ehefrau Hippodameia
(oder Kleobule) (Apollod.3,13,8,3).
Er herrschte in Eleon in Boiotien. Weil Amyntor
eine Nebenfrau liebte, verführte Phoinix auf Veranlassung
seiner Mutter die Geliebte seines Vaters, um sie von ihm
abzubringen. Als Amyntor
seinen Sohn deswegen zur Kinderlosigkeit verfluchte, floh
er nach Phthia zu Peleus. Er nahm
an der Kalydonischen Jagd
teil und wurde Achilleus'
Berater und Erzieher. Er fuhr mit Odysseus
nach Skyros, um Achilleus
zur Teilnahme am Troianischen Krieg zu veranlassen. Vor
Troia hatte er allerdings
keinen Erfolg, als er als Mitglied der Bittgesandtschaft
(Presbeia) Achilleus
bewegen wollte, wieder in den Kampf einzugreifen. Auf der
Rückfahrt von Troia
(zusammen mit Neoptolemos)
ist er verstorben.
- Sohn des Agenor und der Telephassa (oder Tyro),
somit Bruder von Kadmos, Kilix und Europe (Apollod.3,1,1,2).
Sonst werden als Brüder noch genannt: Thasos,
Kepheus, Phineus). Als Gattin des Phoinix wird
Kassiepeia (Perimede) angegeben. Vielfach tritt
er an die Stelle Agenors, do dass Europe und Kadmos
unter seinen Kindern genannt werden (Hom.Il.14,321
König von Tyros
und Vater der Europa:
Φοίνικος κούρη , ἣ τέκε μοι Μίνων).
- Wundervogel, der nach einem langen Leben aus
seiner Asche neu entsteht. (Herod.2,73; Ov.met.15,392-407;
Tac.ann.6,28.)
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- Ein Kentauer, der Herakles
in seiner Höhle mit einem Fass Wein bewirtete. Als
die anderen Kentauren
vom Duft des Weines angelockt erschienen, kam es zum Kampf.
Herakles tötete viele
mit seinen Giftpfeilen. Pholos zog einem anderen Kentauren
den Pfeil aus der Wunde, verletzte sich und starb.
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Phorkys (Φόρκυς, seit
Alkman auch Φόρκος)
|
- Meeresgott (Hom.Od.1,72:
ἁλὸς ἀτρυγέτοιο
μέδων). Sohn des Pontos
und der Gaia, Bruder von Thaumas,
Nereus, Eurybia,
Keto (Apollod.1,2,6)
(nach einer anderen Genealogie ist er der Sohn des Okeanos
und der Tethys und ist Bruder von Kronos und Rhea). Mit
seiner Schwester Keto zeugt
er die Graien (die eigentlichen
Φορκίδες), die Gorgonen
und den Drachen Ladon. Er
ist Vater auch der Hesperiden
(Schol.Apoll.Rhod.4,1388), der Seirenen
(Soph.frg.777N) und der Skylla.
Durch seine Tochter Thoosa
ist er Großvater des Polyphemos. Als
sein Aufenthaltsort gilt meistens eine Felsenbucht in Achaia
(Arymnion); von da gelangte er nach Kephallenia und in den
Phorkyshafen von Ithaka.
- Sohn des Phainops (Hom.Il.17,312).
Anführer der Phryger (Hom.Il.2,862;
Hom.Il.17,218;
Apollod.epit.3,35;
Paus.10,26,6). Aias tötet ihn (Hom.Il.17,312;
Hom.Il.17,318)
- Ein Grieche im Gefolge des Telamoniers Aias,
den Paris tötet (Quint.Smyrn.6,631)
- Ein Gefährte im Gefolge des Dionysos (Nonn.Dionys.39,101)
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- Der Sohn des Königs Athamas
von Orchomenos und der Nephele.
Als Phrixos von seiner Stiefmutter Ino
dem Zeus geopfert
werden sollte, schickte Hermes
den Widder Chrysomallos,
der ein Goldenes Vlies
hatte. Auf ihm floh er mit seiner Schwester Helle.
Diese fiel unterwegs in das Meer ("Helles"-pont).
Phrixos gelangte nach Kolchis, wo er den Widder opferte
und das Goldenes Vlies
Aietes überantwortete.
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- Steuermann des Menelaos,
der beste unter den griechischen Troiafahrern.
Auf der Heimfahrt ereilt ihn bei Kap Sunion der Tod. Menelaos
bestattet ihn dort, während Nestor
weitersegelte
(Hom.Od.3,278ff.):
ἀλλ' ὅτε Σούνιον
ἱρὸν ἀφικόμεθ',
ἄκρον Ἀθηνέων,
| ἔνθα κυβερνήτην
Μενελάου
Φοῖβος Ἀπόλλων
| οἷς ἀγανοῖς
βελέεσσιν
ἐποιχόμενος
κατέπεφνε.). |
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- Thessalischer König, dessen Rinder der Seher Melampus
zunächst durch Diebstahl, dann durch das Verdienst,
den Sohn des Phylakos geheilt zu haben, an sich brachte.
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Picus: ("Specht")
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- Die neun Töchter des Pieros,
der in Makedonien König war, mit seiner Frau Euippe.
Sie forderten die Musen und
büßten ihre Hybris dadurch, dass sie in Dohlen
(Elstern) verwandelt wurden.
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Pisa (ἡ Πῖσα)
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- Die vorgriechische Hauptstadt der peloponnesischen Landschaft
Pisatis, die
in Olympia
ihr religiöses Zentrum hatte. Sie wurde von den im
Zuge der Dorischen Wanderung eindringenden Eleern
unterworfen und schließlich zerstört. Allerdings
waren Existenz und Lokalisierung dieser Stadt schon in der
Antike umstritten.
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- König von Troizen, Freund des Königs Aigeus
(Athen) und Vater der Aithra.
Somit Großvater des Theseus
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- Nymphe, die von Boreas
(Nordwind) und von Pan begehrt wurde.
Als sie Pan den Vorzug gab, stürzte
Boreas sie über einen
Felsen zu Tod. Pan verwandelte ihren
Leichnam in den ihm heiligen Baum. Wenn im Herbst der Nordwind
weht, weint Pitys bittere Tränen (Harztropfen)
|
- Tochter des Okeanos und
der Tethys. Von Atlas
Mutter der Pleiaden. Sie
wurde mit ihren Töchtern auf der Flucht vor Orion
zu Tauben und schließlich in Sterne verwandelt.
|
- Sohn des Aitolos und der
Pronoe. Gründer der gleichnamigen
ätolischen Stadt.
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- "Reichtum" der ursprünglich im Getreidesegen
der Demeter liegt. Also gilt er als Sohn der Demeter
mit Iasion und genießt
mit ihr zusammen in Eleusis Verehrung. Die Statue des Praxitelesschülers
Kephisodot (Glyptothek
in München) stellt Plutos als Kind der Eirene
dar.
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- Sohn des Thaumakos (Apollod.1,9,16,9),
verheiratet mit Methone und Vater des Philoktetes
(Hom.Od.3,190). Teilnahmer an der Fahrt der Argonauten.
Als Talos ihre Landung auf Kreta verhindern wollte, soll
Poias ihn getötet haben (Apollod.1,9,26,5).
Er zündet auf dem Oita den Scheiterhaufen des Herakles
an, als er zufällig vorbeikommt. Dafür bekommt
er den Bogen des Herakles (Apollod.2,7,7,11).
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- König der Insel Seriphos. Will Danae
zur Frau gewinnen und schickt Perseus
deswegen auf Abenteuerfahrt
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- Jüngster Sohn des Priamos
und der Laothoe, den sie vergeblich in der Obhut des
Thrakerköniks Polymestor
vor dem Krieg zu retten versuchen (Hom.Il.22,46ff.).
Obwohl Priamos ihn wegen seiner Jugend vom Kampf zurückhält,
fällt er durch Achilleus, der auch seinen silbernen
Panzer erbeutet. (Hom.Il.20,407f.;
Quint.Smyrn.4,154; Apollod.3,12,5).
Nachhomerisch gilt Polydoros als Sohn der Hekabe; Priamos
habe ihn, als sich das Kriegsglück gegen ihn kehrte,
mit reichen Schötzen zum Thrakerkönig Polymestor
geschickt (Verg.Aen.3,49;
Ov.met.13,434).
Dieser habe ihn nach dem Fall Troias, um sich seine
Schätze anzueignen, getötet und an der thrakischen
Küste begraben. Die Stimme des toten Polydoros
fordert Aeneias bei seiner Ankunft in Thrakien auf,
den fluchbeladenen Ort schnell wieder zu verlassen (Verg.Aen.3,22f.;
Verg.Aen.3,40ff.).
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- Sohn des Kadmos und
der Harmonia (Hes.theog.978;
Apollod.3,4,2).
Von Nykteis (der Tochter des Nykteus) wird er Vater
des Labdakos (Apollod.3,5,5;
Herod.5,59). Er wird nach der Umsiedlung seines Vaters
nach Illyrien König in Theben. Euripides übergeht
ihn ganz, andere lassen ihn mit nach Illyrien gehen,
so dass ihm nur eine schattenhaft genealogische Bedeutung
zukommt.
- Sohn des Hippomedon und der Euanippe (Tochter
des Elatos); einer der Epigonen (Paus.2,20,5)
- Einer der Söhne des Herakles mit Megara.
- Ein Grieche, den Nestor bei den Leichenspielen
für Amarynkeus im Speerwurf besiegt (Hom.Il.23,637)
- Einer der Freier der Penelope (Apollod.epit.7,29)
- Ein Sohn des Eteokles
(des Sohnes des Oidipus).
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- Unter den neun Musen die
Vertreterin des Gesangs
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- Thrakerkönig, dem Priamos
und Hekabe ihren jüngsten
Sohn Polydoros vor dem Trojanischen
Krieg in Obhut gegeben hatten. Der aber tötete Polydoros,
um sich in den Besitz seiner Habe zu bringen. Als Hekabe
in der Beute des Odysseus
nach Thrakien kommt, tötet sie aus Rache Polymestors
Kinder und blendet ihn. Angeblich wurde er in einen Hund
verwandelt.
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- Sohn des Oidipus mit Iokaste
(bzw. Euryganeia) (Apollod.3,5,8,7),
der von seinem Bruder Eteokles
aus der Macht in Theben verdrängt wird (Apollod.3,6,1,2),
sich zu Adrastos nach Argos begibt und dort dessen Tochter
Argeia heiratet (Apollod.3,6,1,4).
Von dort unternehmen sie unter Führung des Adrastos
den Zug der "Sieben gegen
Theben". Der Seher Amphiaraos
wird durch Bestechung der Eriphyle zur Teilnahme genötigt
(Apollod.3,6,2).
Nach einem Zwischenhalt in Nemea, der zur Stiftung der Nemeischen
Spiele führt (Apollod.3,6,4),
kommen sie nach Theben und besetzen die sieben Tore (Apollod.3,6,6).
Die Brüder töten sich gegenseitig im Zweikampf
(Apollod.3,6,8,1).
Von den Sieben Argivern überlebt nur Adrastos. Kreon
erlässt als neuer Herrscher Befehl, Polyneikes'
Leiche unbestattet zu lassen. Antigone setzt sich darüber
hinweg (Apollod.3,7,1,1).
Apollod.3,7,2,3
nennt Thersandros als
Sohn des Polyneikes, der am Zug der Epigonen teilnahm.
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- Ermordet Kresphontes
und wird so kurzzeitig Herrscher über Messenien
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- Tochter des Priamos und der Hekabe.
Neoptolemos opferte
sie über dem Grab seines Vaters Achilleus,
wie es dessen Schatten verlangt hatte.
Eurip. Hek.
220 f. (Odysseus
zu Hekabe) |
220
221 |
ἔδοξ'
Ἀχαιοῖς παῖδα
σὴν Πολυξένην
σφάξαι πρὸς
ὀρθὸν χῶμ'
Ἀχιλλείου
τάφου. |
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- Altitalische Göttin, schützt das Obst (poma,
orum, n). Auf dem Weg von Rom nach Ostia kam man an ihrem
Hain vorbei. Sie gilt als Gattin des Picus
und hatte zu Vertumnus
eine Beziehung. Die Werbung des Vertumnus
um sie hat Rubens (zw. 1615 und 1617) gemalt.
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- Pontos, Uranos (Himmel)
und die Gebirge entspringen am Anfang des Kosmos der Gaia.
Dem Pontos und der Gaia entstammen
ihrerseits wieder: Phorkys (oder
Phorkos), Thaumas, Nereus,
Eurybia und Keto.
Apollod.1,2,6:
Πόντου δὲ
καὶ Γῆς Φόρκος,
Θαύμας, Νηρεὺς,
Εὐρυβία, Κητώ. |
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- Altrömischer Gott, dessen Fest, die Portunalia, am
17. Aug. gefeiert wurde. Er wurde mit Schlüssel dargestellt
und bewachte ursprünglich die Haustür und den
Hafen (portus, us, m). Später wurde er mit Palaimon
(Melikertes) identifiziert.
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Hom.Hymn.22
ἀμφὶ
Ποσειδάωνα,
θεὸν μέγαν,
ἄρχομ' ἀείδειν,
γαίης κινητῆρα
καὶ ἀτρυγέτοιο
θαλάσσης,
πόντιον,
ὃς θ' Ἑλικῶνα
καὶ εὐρείας
ἔχει Αἰγάς.
διχθά τοι,
Ἐννοσίγαιε,
θεοὶ τιμὴν
ἐδάσαντο,
[5] ἵππων τε
δμητῆρ' ἔμεναι
σωτῆρά τε
νηῶν. χαῖρε,
Ποσείδαον
γαιήοχε,
κυανοχαῖτα,
καί, μάκαρ,
εὐμενὲς
ἦτορ ἔχων
πλώουσιν
ἄρηγε. |
"Retter der Schiffe"
ist Poseidon wohl mehr im frommen Gebet als
in der harten Wirklichkeit. Man denke nur
an Odysseus!
Man denke nur an Aeneas! |
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Die Winde des Aiolos haben auf Iunos
Betreiben die Flotte des Aeneas
zertrümmert. Poseidon erscheint und stiftet
wieder Ordnung. (Verg.Aen.1,142ff.) |
Sic ait et dicto
citius tumida aequora placat
collectasque fugat nubes solemque reducit.
Cymothoe simul et Triton adnixus acuto
detrudunt naves scopulo; levat ipse tridenti
et vastas aperit syrtes et temperat aequor
atque rotis summas levibus perlabitur undas.
ac veluti magno in populo cum saepe coorta est
seditio saevitque animis ignobile volgus:
iamque faces et saxa volant, furor arma ministrat;
tum, pietate gravem ac meritis si forte virum quem
conspexere, silent arrectisque auribus adstant;
ille regit dictis animos et pectora mulcet:
sic cunctus pelagi cecidit fragor, aequora postquam
prospiciens genitor caeloque invectus aperto
flectit equos curruque volans dat lora secundo. |
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Frankenthaler Porzellan, um
1762
Modell J.W.Lanz
© Histor. Museum der Pfalz, Speyer
Hermann G.Klein Verlag, Speyer
Rubens hat 1635 die Beruhigung des Meeres durch Neptunus
in einem Gemälde dargestellt |
Peter
Cornelius
Poseidon lauscht dem Leierspiel des Arion, 1822/23
Kohle auf Papier, aufgezogen auf Leinwand 3283 x 6196
mm
© Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie
(Inv. Cornelius 23)
Ausgestellt im Haus
der Kunst München in der Zeit vom 10.09.04
- 09.01.05: Die Götter Griechenlands, Peter Cornelius |
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- Sohn des Laomedon, Gatte
der Hekabe und Vater von
50 Söhnen und 50 Töchtern. Unter seinen Söhnen:
Hektor, Paris,
Helenos; unter seinen Töchtern:
Kassandra, Polyxene.
Er ist der letzte König Troias.
Hom.Il.24 begibt er sich heimlich (ἔλαθ’ εἰσελθών, Hom.Il.24,477;
Atreidas fefellit, Hor.c.1,10,13ff.)
zu Achilleus in das griechische
Schiffslager und erreicht, dass ihm Achilleus
den Leichnam Hektors freigibt.
Nach er Eroberung Troias
tötet ihn Neoptolemos
am Altar vor den Augen seiner Angehörigen (nach
Verg.Aen.2,550 mit den Worten "nunc morere!").
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- Fruchtbarkeitsgott aus Kleinasien (Lampsakos) mit dem
Phallos als Symbol. Er soll ein Kind des Dionysos
mit Aphrodite sein. Weil
ein Esel der Nymphe Lotis (sie wurde in Lotos verwandelt)
es mit seinem Geschrei verraten hatte, als er sich an sie
heranmachen wollte, hasste er Esel.
- Sein Anruf aus einem Gebetshymnos bei Petron.133,3:
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(133,3)
Nympharum Bacchique comes, quem pulchra Dione
divitibus silvis numen dedit, inclita paret
cui Lesbos viridisque Thasos, quem Lydus adorat
†semper flavius†, templumque tuis imponit Hypaepis: |
Höre, Begleiter der Nymphen, des Bacchus,
den Göttin Dione
Über die üppigen Gärten als Hüter gesetzt hat, weshalb
dir
Lesbos huldigt und Thasos, das blühende, den auch
der Lyder
Ehrt im wallenden Mantel und Tempel errichtet Hypäpa, |
5 |
huc aedes et Bacchi tutor Dryadumque
voluptas,... |
Stehe mir bei, Du des Bacchus Gesell,
du der Nymphen Entzücken,... |
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- König von Tiryns, der sich mit seinem Bruder Akrisios
zunächst um die Macht stritt und dann in die Herrschaft
teilte. Mit seiner Gattin
Stheneboia hatte er drei Töchter (Proitiden). Diese
widersetzten sich dem Dionysoskult und verfielen zur
Strafe dafür in Raserei.
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- Sohn des kurz vor der siegreichen Rückkehr der Herakliden
auf die Peloponnes vom Blitz erschlagen Aristodemos.
Er erhält zusammen mit seinem Bruder Eurysthenes
Lakonien zur Herrschaft.
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- Tochter des Erechtheus. Sie heiratete Kephalos,
wurde aber nicht glücklich mit ihm.
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Anne B. (10d - 1998/99) |
J.W.v.Goethe:
Prometheus |
..war
einer der vier Söhne des Titanen Japetos. Sein Name
bedeutet "Vorausdenker". An Klugheit übertraf
er vor allem vor allem den "Nachdenker", seinen
Bruder Epimetheus. Für die Menschen war Prometheus
Wohltäter und Kulturbringer. Nach Hesiod soll er
das Menschengeschlecht sogar erschaffen haben. Er vertrat
auch die Menschen gegenüber den Göttern. Einmal
versuchte er, Zeus dabei zu betrügen, worauf dieser
zornig den Menschen das Feuer entzog. Prometheus stahl
es jedoch und brachte es zurück zur Erde. Zur Strafe
ließ ihn der Göttervater an einen Felsen schmieden,
wo ihm ein Adler jeden Tag aufs neue die Leber zerfleischte
- so lange, bis Herakles ihn von dieser Pein erlöste.
Anne B. (10d) |
Bedecke Deinen
Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn!
Musst mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte,
Die du nicht gebaut;
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.
Ich kenne nichts Ärmer´s
Unter der Sonn´ als euch Götter.
Ihr nähret kümmerlich
von Opfersteuern
und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren. Da ich ein Kind war,
Nicht wusste, wo aus, wo ein,
kehrte mein verirrtes Aug´
Zur Sonne, als wenn drüber wär´
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen. Wer half
mir wider
Der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei? |
Hast Du´s nicht
alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
dem Schlafenden dadroben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du sie Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten? Hat nicht mich zum Manne
geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herrn und deine? Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen -
Blütenträume reiften? Hier sitz´ ich,
forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich. |
Peter
Cornelius
Prometheus der Menschenbildner, 1829/30
Kohle auf Papier, aufgezogen auf Leinwand Durchmesser
1930 mm (Rundbild)
Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett
(Inv. Cornelius 68)
Ausgestellt im Haus
der Kunst München in der Zeit vom 10.09.04 -
09.01.05: Die Götter Griechenlands, Peter Cornelius
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- Von Prometheus Mutter des Deukalion
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- Prophetischer Meergreis mit der Fähigkeit sich zu
verwandeln. Menelaos gelingt
es, indem er sich auf der Insel Pharos unter seinen Robben
verbirgt, ihn im Kampf, obwohl er sich in Löwe, Schlange,
Panther, Eber, Wasser und Baum verwandelt, zu bezwingen
und Auskunft über seine Heimkehr zu erhalten (Hom.Od.4,364ff).
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- Königstochter, die wegen ihrer Schönheit von
Aphrodite als Konkurrenz
empfunden wurde. Sie forderte deswegen ihren Sohn Eros
(Amor) auf, Psyche zur Strafe sich in das denkbar hässlichste
Wesen verlieben zu lassen. Doch Eros
selbst nahm sie sich heimlich in einem Märchenpalast
zur Frau, verbot ihr aber, ihn mit ihren Augen anzusehen.
Als sie der Versuchung nicht widerstehen konnte, verschwand
er. Sie suchte ihn überall vergebens. Schließlich
gerät sie in die Dienste der
Aphrodite und muss ihr (im Stile des Herakles) kaum
lösbare Aufgaben verrichten, sogar eine Unterweltfahrt.
Zeus erlaubt schließlich
auf Eros' Fürsprache hin,
dass er sie endgültig zur Frau nehmen und sie unsterblich
werden darf.
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- Der König von Kypros, der sich in eine selbst
gefertigte Mädchenstatue aus Elfenbein verliebt.
Aphrodite belebt
auf seine Gebete hin die Statue. Mit ihr zeugt Pygmalion
die Tochter Paphos. (Ov.met.10,243ff.)
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- Orakelpriesterin in Delphi. Sie sitzt im Apollontempel
auf einem Dreifuß über einer Felsspalte. Durch
austretende Dämpfe wird sie berauscht und gibt wirre
Laute von sich, die von den Priestern als Spruch gedeutet
werden.
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- Der riesige Drache der ursprünglich das Orakel der
Gaia in Delphi bewachte. Er
wurde von Apollon besiegt,
der dadurch von Delphi Besitz ergriff. (Ov.met.1,416-451).
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- Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 16:00 |