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- Bellerophon tötet
seinen Halbbruder Peiren ohne Absicht und musste deswegen
Korinth verlassen (Apollod.2,3,1,1)
- Nach Hesiod Vater der Io. Er
schnitzte als erster ein Herabild,
begründete den Herakult
in Argos und bestellte seine Tochter Kallithoe zur ersten
Priesterin.
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- Die Pereine-Quelle in Korinth ist so berühmt, dass
Pindar mit ihrem Namen die ganze Stadt umschreiben (ἄστυ Πειράνας)
kann. Das Wasser ist ihr in die Wiege gelegt: Sie ist Tochter
des Flussgottes Acheloos
und offenbar hübsch. Denn Poseidon
gewinnt sie lieb und zeugt mit ihr zwei Söhne. Wie ihre
Namen, Leches und Kenchrias, verraten, die Eponymen (Namensgeber)
der beiden Häfen von Korinth (Lechaion und Kenchreai).
Zur Quelle wurde Peirene, als sie aus Trauer über den
Tod des Kenchrias, den Artemis
unbeabsichtigt verschuldet hatte, in Tränen zerfloss.
Spät ist die Version, dass sie erst durch den Hufschlag
des Pegasos entstanden sei,
als Bellerophon ihn an
dieser Stelle einfing. Ihr Wasser war berühmt als Trinkwasser,
als Tauchbad für das glühende Eisen der korinthischen
Schmiede und später auch für seine Fähigkeit,
poetisch zu inspirieren. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte
man berücksichtigen, dass es auf dem Akrokorinth noch
eine weitere Quelle gleichen Namens gab (Strab.8,6,20-23).
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- Eponymer Stammvater der Pelasger, der Ureinwohner Griechenlands.
Entsprechend gilt er den Arkadern als autochthon oder (den
Argivern) als Sohn des Zeus mit (der argivischen) Niobe, einer
Tochter des Phoroneus. Auch als Bruder
des Phoroneus wird er geführt.
Wie dieser hat er Kulturleistungen initiiert: Hüttenbau,
Herstellung von Kleidung aus Schaffellen und Ernährung
durch ökologische Vollkost wie Eicheln, Gras und Blattwerk.
Er ist von der Nymphe Kyllene Vater des Lykaon.
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- Spartaner (aus Amyklai), ein Sohn des Poseidon (oder Aratos).
Seine Gattin hieß Aithra. Sagenhafter Gründer von
Tarent .
Nach einem gescheiterten Aufstand in Sparta gelangt er mit
Anhängern von Gytheion nach Tarent, das vielleicht auch
schon bestand. Innenpolitischer Streit zwingt ihn in die Verbannung
in das verfeindete Brentesion, wo er gern aufgenommen wurde
und noch nach seinem Tod hohes Ansehen genoss.
- Sein Vater war Agelaos, sein Großvater Stymphaloas.
Er ist eponymer Gründer der arkadischen Stadt
Phalanthos. Auch das Gebirge, auf dem die Stadt
liegt, trägt seinen Namen: Φάλανθον ὄρος.
- Ein Phönizier, der bis zu seiner Vertreibung
durch Iphiklos auf Rhodos (Ialysos)
die Burg (Achaia) beherrschte.
- Ein Thebaner aus Tanagra, der bei Statius erwähnt
wird.
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- Sohn des Alpheios (Inachos)
und Bruder des Phoroneus. König
der arkadischen Stadt Phera (die vorher Erymanthos und Psophis
hieß). Zwei Söhne sind Pronoos und Agenor. Seine
Tochter Arsinoe heiratet Alkmaion,
den Phereus vom Muttermord entsühnt hatte. Später
lässt er ihn von seinen Söhnen umbringen.
- Troianer, Sohn des Hephaistospriesters Dares
und Bruder des Idaios. Phegeus fiel Diomedes zum
Opfer, Idaios konnte entkommen.
- Held der Thebaner, Teilnehmer am Zug der "Sieben
gegen Theben".
- Troianer und Begleiter des Aeneas, den Turnus
auf der Flucht tötet (Verg.Aen.12,371)
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- Weibliches Pendant und Schwester des Phoibos Apollon.
Als Mondgöttin verehrt. Nicht scharf zu trennen von der
Titanin Phoibe
- Titanin, Tochter des Uranos
und der Gaia (Hes.theog.136).
Von Koios Mutter der Leto
und der Asteria. Nach Gaia
und Themis stand sie dem Delphischen
Orakel vor, bis es von Apollon
übernommen wurde.
- Eine weniger bekannte Tochter des Tyndareos
mit Leda
(Eur.Iph.A.50)
- Wer nicht auf Apollon
als Vater besteht (Paus.3,16,1), bezeichnet sie
als Tochter des Leukippos
und Schwester der Hilaeira (Apollod.3,10,3,5).
Sie ist Gemahlin des Polydeukes
und von ihm Mutter des Mnesileos (Mnesinoos).
- Eine der Heliaden,
der Schwestern des Phaethon
- Eine Hamadryade, Mutter einiger Töchter des
Danaos (Apollod.2,1,5,4)
- Schwester des Meleagros
- Eine Amazone, von Herakles getötet
- Name einer Mänade auf einem Vasenbild.
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- Sohn des Flussgottes Inachos
und der Nymphe Melia (Argia).
Als seine Brüder werden genannt:
Aigialeus, Phegeus,
Sparton, Pelasgos, Argos.
Als Poseidon und Hera
um den Besitz der Argolis streiten, gehört er mit den
Flussgöttern des Landes zum Schiedsrichtergremium (Paus.2,15,5).
Er ist nicht nur sagenhafter Gründer von Phoronea (ἄστυ
Φορωνικόν), dem späteren Argos,
durch einen Synoikismos, sondern überhaupt der erste
Mensch (vor der Deukalionischen
Flut) und Kulturbringer: In Konkurrenz zu
Prometheus ist ihm Erfindung und Gebrauch des Feuers zu
verdanken (Paus.2,19,5) (eine Voraussetzung für die Schmiedearbeiten
der idäischen Daktyloi),
menschliche Gesittung, die über bloß tierisches
Verhalten hinausführt, und kultische Verehrung der Hera.
Sie wurde zunächst in einer Säule verehrt,
Peiren fertigte ein erstes Schnitzbild. Die erste Herapriesterin
in Argos war Kallithoe (Kallthyia). Ihr Sohn
Trochilos erfand den Wagen, der im Kult von Argos
eine wichtige Bedeutung behielt (s. Kleobis
und Biton). Von Phoroneus' Gattin
Kerdo stammt Kar, der spätere
König von Megara. Von der Nymphe Teledike (Kinna) hatte
Phoroneus Apis als Sohn und eine Tochter namens Niobe.
Diese argivische Niobe war die
erste Sterbliche, mit der Zeus
ein Verhältnis einging. Ihre Söhne waren Argos
und Pelasgos. Aber auch Oreaden,
Satyrn und
Kureten gelten als Enkel des Phoroneus. An seinem Grab
brachte man in Argos noch z.Zt. des Pausanias Totenopfer dar.
Ein Epos 'Phoronis' ist so gut wie verloren.
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Phyllis (Φυλλίς od. Φυλληίς)
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- Tochter
des thrakischen Königs Phylleus (Kiasos, Thelos). Sie
führt bei Ovid auch den einheimischen Namen Sithonis.
Sie verliebt sich in Demophon
(Akamas), als er auf seiner Rückkehr vom Troianischen
Krieg Schiffbruch erleidet, und verlobt sich mit ihm.
Demophon verspricht ihr,
als er nach Athen absegelt, baldige Rückkehr. Neunmal
geht sie (beim späteren Ἐννέα Ὁδοί) zur vereinbarten
Zeit an den Strand. Doch als der Geliebte ausbleibt,
verflucht sie ihn, erhängt sich und verwandelt sich in
einen blattlosen Mandelbaum. Der Fortgang ist nicht eindeutig.
Meist wird Demophon (Akamas)
von Phyllis' Flüchen auf Zypern ereilt: ein Gespenst
lässt sein Pferd scheuen, so dass er in sein Schwert
stürzt. Aber man lässt ihn auch nach Thrakien zurückkehren
und den Mandelbaum, in den sich Phyllis verwandelt hatte,
umarmen, so dass dieser seitdem Blätter treibt. Phyllis
und Demophon (Akamas) werden
auch die beiden Söhne Akamas und Amphipolis zugesprochen.
Die Sage spielt in den Machtansprüchen Athens gegenüber
Makedonien eine Rolle. [Gemälde von Edward Coley Burne-Jones,
1870]
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- "Poly-phemos" heißt der "Viel-gerühmte"
(διὰ τὸ πολλὰ φημίζεσθαι, Hes.). Am bekanntesten ist er uns
aus seiner Bedeutung für die späte Heimkehr des
Odysseus: Poseidon
zürnte Odysseus, weil
er seinen Sohn Polyphem geblendet, und der ihn bei seinem
Vater verflucht hatte. Darauf weist Zeus gleich zu Beginn
der homerischen Odyssee in der Götterversammlung hin
(Hom.Od.1,68-73).
Dort erfahren wir auch, dass er ein Sohn des Poseidon
mit der Phorkystochter Thoosa
ist und dass er eine überlegene Sonderrolle unter den
Kyklopen einnimmt.
ἀλλὰ Ποσειδάων γαιήοχος
ἀσκελὲς αἰὲν
Κύκλωπος κεχόλωται, ὃν ὀφθαλμοῦ ἀλάωσεν,
ἀντίθεον Πολύφημον, ὅου κράτος ἐστὶ μέγιστον
πᾶσιν Κυκλώπεσσι· Θόωσα δέ μιν τέκε νύμφη,
Φόρκυνος θυγάτηρ, ἁλὸς ἀτρυγέτοιο μέδοντος,
ἐν σπέεσι γλαφυροῖσι Ποσειδάωνι μιγεῖσα. |
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Zur Blendung des Polyphemos:
Zenob.1,92:
Ὀδυσσέα [γὰρ] ἐν τῷ σπηλαίῳ κατασχὼν ὁ Κύκλωψ καὶ τοὺς
ἑταίρους αὐτοῦ ἀρξάμενος κατεσθίειν, οἶνον παρ’ αὐτοῦ
λαβὼν ἔπιε καὶ ταύτην αὐτῷ τὴν χάριν δίδωσιν, ὕστατον
αὐτὸν καταφαγεῖν· μεθυσθεὶς δὲ μετὰ τὸ πιεῖν καὶ ὑπνώττων
παρ’ ἐκείνου ἐξετυφλώθη. |
Der Kyklop hielt Odysseus und seine Gefährten
in der Höhle fest und begann damit, sie aufzufressen.
Als er Wein von ihm bekam, trank er ihn und wollte ihm
damit danken, dass er ihn als letzten auffresse. Als
er nach dem Trinken berauscht war und schläfrig
wurde, wurde er von jenem geblendet (Üb. E.G.) |
- Sie sind Einzelgänger ohne entwickelte Kultur und Religion,
achten weder Recht noch Götter. Odysseus
und seine Gefährten bekommen dies im 9. Buch der Odyssee
drastisch zu spüren. Doch dem riesigen Körperbau
des Kyklopen entspricht seine
Tollpatschigkeit, so dass schließlich die List eines
vermeintlichen Nobody und etwas Wein genügen, ihn in
seiner Existenz zu erschüttern. Die komischen Züge
seiner Gestalt machen ihn für die Komödie (Epicharm,
Kratinos) geeignet. Bei Theokrit wirbt er, zahm wie ein Lämmchen,
um die schöne Nymphe Galateia,
in die er sich unsterblich verliebt hat, will ihr zuliebe
sogar schwimmen lernen. Bei Ovid (Ov.met.13,759ff.)
findet er zu seiner ursprünglichen Grausamkeit zurück,
wenn er seinen Nebnbuhler Acis
kaltblütig ausschaltet.
- Sohn des Lapithen Elatos aus Larissa und einer
Hippe (Hippeia). Halbbruder des Kaineus
und mit Herakles' Schwester Laonome verheiratet.
Er nahm an der Kentauromachie und an der Argonautenfahrt
teil.
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- Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 16:00 |