-
- Römischer Hochzeitsgott, der dem griechischen Hymenaios
entspricht. Man erzählte sich, beim Raub der Sabinerinnen habe
man beim Anblick eines besonders schönen Mädchens, diese
dem Talasius zugesprochen, indem man wiederholt "Talasio"
("für Talasius") rief (Vir.ill.2,2f.)
-
- Talos (1): Neffe des Daidalos,
den er absichtlich oder unabsichtlich tötete, so dass er Athen
verlassen musste.
- Talos (2): Eherner Riese. Er umlief dreimal
am Tag die Insel Kreta, um Eindringlinge abzuwehren. Entweder hatte
Zeus ihn geschaffen, damit er Europa
bewache, oder er ist ein Werk und Geschenk des Hephaistos
für Minos.
-
- Ursprünglich die Schutzgöttin
des Kapitols. Nach ihr hieß der Berg „mons Tarpeius"
und der steile Felsen zum Forum hin „rupes Tarpeia". Sie war
auf einem Denkmal dargestellt, um dessen Sockel man Schilde erfolgreich
abgewehrter Feinde als Trophäen angehäuft hatte. Daraus
entwickelte sich die Sage von der Bestrafung der Tarpeia: Tarpeia,
die Tochter des Spurius Tarpeius, des Kommandanten des Kapitols,
die den Sabinern, als sie unter Titus Tatius
Rom angreifen, gegen das Versprechen, das zu bekommen, was die Sabiner
am linken Arm trugen (sie dachte an den reichen Goldschmuck), den
Zugang zum Kapitol gewährt. Die Sabiner "belohnen"
sie, indem sie sie unter ihren Schilden (die sie ebenfalls am linken
Arm trugen) begraben. In Erinnerung an ihren Urverrat nannte man
den Felsen des Kapitols, über den man später die Verräter
zu Tod stürzte, den "Tarpeischen Felsen". Die Sage
wird auch so erzählt, dass Tarpeia als Heldin erscheint. (Vir.ill.2,5f.)
-
-
Serv.ad Verg.Aen.6.818: Tarquinius ob multa quidem
superbus est dictus, praecipue tamen propter hanc causam. mandavit
aliquando cuidam satelliti ut cuiusdam oppidi omnes principes
interimeret. profectus ille grandem multitudinem repperit. quod
cum ei renuntiasset deambulanti cum virga in hortis, detrectans
ille responsionem capita decussit papaverum, ut satelles quid
fieri vellet, agnosceret. |
- Tartaros (ὁ [ἡ] Τάρταρος, τὸ Τάρταρον, τὰ Τάρταρα)
|
Der Tartaros ntspringt am Anfang dem Chaos
zusammen mit Gaia, Nyx
und Eros [Hes.theog.116ff].
Er ist der tiefste und düsterste Schlund in der Unterwelt (Hom.Il.8,13ff.;
Plat.Phaid.112a), so tief unter dem Hades,
wie die Erde vom Himmel entfernt ist. Neun Tage und Nächte würde
ein eherner Ambos fallen, bis er vom Himmel zur Erde gelangt, und ebenso
lange von der Erde bis in den Tartaros (Hes.theog.722ff.). Der Tartaros
ist mit einer ehernen Mauer umgeben. In ihn werden zumindest zeitweise
missliebige Götter verbannt, so die Titanen und als Wächter
die Hekatoncheiren.
Apollod.1,1,2:
τόπος δὲ οὗτος ἐρεβώδης ἐστὶν ἐν Ἅιδου, τοσοῦτον ἀπὸ γῆς
ἔχων διάστημα, ὅσον ἀπ' οὐρανοῦ γῆ. |
|
-
- Seher in Theben, der ein Nachkomme des Sparten Udaios war. Seien
Eltern waren Eueres und die Nymphe Chariklo.
Seine Blindheit soll eine Strafe dafür sein, dass er Athena
nackt beim Baden gesehen hatte. Zum Trost habe sie ihm die Ohren
für die Sprache der Vögel geöffnet und ihm einen
Krummstab aus Kornelholz verliehen. Er lebte über sieben Generationen.
Er warnte König Pentheus davor,
sich dem Kult des Dionysos zu widersetzen.
Er offenbarte Oidipus, dass er der
Mörder des Laios sei, den er
suche, und dass er seine Mutter Iokaste
geheiratet habe. König Kreon
warnte er davor, das Bestattungsverbot gegen Polyneikes
aufrecht zu erhalten. Odysseus
suchte Teiresias in der Unterwelt
auf. [Apollod.3,6,7
| Ov.met.3,316-338].
-
-
- Sohn des Aiakos, des Königs
von der Insel Aigina. Er wurde mit seinem Bruder Peleus
von Aiakos verbannt und heiratete
in Salamis die Königstochter Glauke.
Seine zweite Frau Periboia (Eriboia)
gebar ihm den Aias. Telamon nahm am
ersten Trojanischen Krieg teil (Ostgiebel des Aphaiatempels in Ägina).
Herakles schenkte ihm zum Dank
dafür aus der Beute Hesione,
mit der Telamon den Teukros zeugte.
Weiterhin nahm Telamon an der Argonautenfahrt
und an der Kalydonischen Jagd
teil.
-
- Sie galten als zauberkundige Ureinwohner von Rhodos. Sie sollen
sich als erste Menschen auf Metallarbeit verstanden haben: Die Sichel
des Kronos und der Dreizack des Poseidon
seien ihr Werk gewesen. Wegen ihrer Bösartigkeit schickte Zeus
eine Sintflut. Apollon soll sie
getötet haben. Drei Namen werden besonders genannt: Chryson,
Argyron und Chalkon.
-
- Der Sohn des Odysseus mit Kirke.
Auf der Suche nach seinem Vater soll er Odysseus
unerkannt auf Ithaka erschlagen und später Penelope
geheiratet haben.
Telemach (Mail hin - Mail her: Herzlichen Glückwunsch
zur Geburt)
|
Ursprüngliche Nachricht
Von: Gerhard Mayr <Mayr.Gerhard@t-online.de>
Gesendet: Samstag, 21. August 1999 12:18
Betreff: Telemach
Hallo,
wir sind dabei, unserem Neuling den Zweitnamen Telemach zu
geben. Wir hätten gerne gewusst, was der Name bedeutet.
Können Sie uns dabei helfen? Vielen Dank Gerhard Mayr |
. |
Lieber Herr Mayr, zunächst
nur aus dem Bauch: "Tele-mach" heißt der "Fern-kämpfer".
Den ersten Bestandteil kennen Sie von vielen "Teles"
(Tele-phon; Tele-gramm,...). Mit "mach" gibt es wohl
weniger Fremdwörter (z.B. Sym-machie); Als Wortstamm findet
"mach" in Wörtern wie "Kampf, kämpfen,.."
Verwendung. Eine etwas gescheitere Deutung meint, Telemachos
bedeute "der Sohn dessen der in der Ferne kämpft",
also des Odysseus. Wenn Sie mit dieser Namensgebung das Schicksal
des mythischen Telemach, des Sohnes des Odysseus, herausfordern,
so werden Sie Ihren Sohn im zarten Alter von einem Jahr verlassen
und nach einer "Odyssee" von 20 Jahren (10 Jahre Krieg,
zehn Jahre Irrfahrt auf dem Meer) endlich nach Hause zurückkehren
und zusammen mit Ihrem nunmehr erwachsenen Sohn die unverschämten
Freier Ihrer Frau, die sich in Ihrem Haus eingenistet haben
und den Weinkeller leeren, allesamt umbringen. Nun überlegen
Sie sich, ob Sie Ihren Sohn Telemach nennen wollen! Die griechischen
Sagen könne Sie nachlesen bei http://gutenberg.spiegel.de/schwab/sagen/schsagen.htm.
Zu Telemach können Sie beginnen bei: http://gutenberg.spiegel.de/schwab/sagen/sch3211.htm
In der Hoffnung Ihnen und Ihrem Sohn mit dieser Auskunft
gedient zu haben mailto:webmasters.at.gottwein.dot.de |
|
Link: http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/sor?lookup=Telemachos |
-
-
- Sohn des Herakles mit Auge, der Athenapriesterin
und Tochter des Königs Aleus
von Tegea. Als Auge
schwanger wurde oder ihren Sohn bereits geboren hatte und im Tempel
versteckt hielt, setzte sie Aleus
im Meer aus. Mutter und Kind gelangten nach Mysien. Dort wuchs er
am Hof des Königs Teuthras auf und wurde sein Nachfolger. Als
ein Teil der Griechen auf ihrer Trojafahrt irrtümlich in Mysien
landeten, wurde Telephos von Achilleus
verwundet. Die Wunde heilte erst, als man sie auf Grund eines Orakels
("ὁ τρώσας καὶ ἰάσεται", Suet.Claud.43,1)
längere Zeit mit etwas Rost von der Lanze des Achilleus
behandelte. Die Griechen mussten sich mit Telephos aussöhnen,
weil ihnen ein Orakel ankündigt hatte, sie könnten nur
unter seiner Führung nach Troia gelangen. Nach seiner Heilung
erteilte ihnen Telephos Ratschläge zu dem Weg dorthin.
-
- Göttin der Erde (Gaia). Fruchtbarkeit
und Ehe und Eide standen unter dem besonderen Schutz der "Tellus
mater". Im April wurde ihr an den Fordicidia eine trächtige
Kuh geopfert.
-
- Er erhält nach der siegreichen Rückkehr der Herakliden
auf die Peloponnes durch das Los Argos zur Herrschaft. (Apollod.2,8,4;
Paus.4,3,3). Von seinen beiden Brüdern erloste Kresphontes
Messenien und Aristodemos Lakonien.
Aber kampflos fiel Temenos Argos nicht zu. Er musste zunächst
in der Nähe von Argos den Ort Temenion befestigen und von dort
aus König Tisamenos und die Achaier besiegen. Temenos wird
von seinen Söhnen ermordet (Apollod.2,8,5;
Paus.2,19,2). Das Königtum endete in Argos wahrscheinlich erst
im 5. Jhd. (Herod.7,149).
-
- Sohn des Ares, König von Thrakien, der dem athenischen König
Pandion im Krieg gegen Labdakos
von Theben beisteht und dafür seine Tochter Prokne
zur Frau bekommt. Als er Proknes
Schwestern Philomele zu Besuch
nach Thrakien holen soll, vergewaltigt er sie, schneidet ihr die
Zunge heraus und hält sie an einem einsamen Ort gefangen. Prokne
erklärt er, Philomele sei
gestorben. Philomele kann aber
ihr Schicksal ihrer Schwester Prokne
in dem aussagekräftigen Bild eines Webeteppichs mitteilen.
Diese befreit Philomele und tötet
aus Rache Itys, ihren Sohn mit Tereus.
Die Schwestern zerstückeln seinen Leichnam, bereiten daraus
ein Mahl und setzen es Tereus vor. Dann zeigen sie ihm das Haupt
des Itys. Als Tereus sie verfolgt,
werden sie in Vögel verwandelt: Prokne
in eine Nachtigall und Philomele
in eine Schwalbe (bei römischen Autoren umgekehrt). [Deswegen
Πανδιονὶς ... χελιδὼν bei Hes.erg.568;
vgl.Πανδαρέου κούρη, χλωρηὶς ἀηδών bei Hom.Od.19,518.]
Tereus wird zum Wiedehopf. (Ov.met.6,424-674).
Das Grab des Tereus war nach Paus.1,41,9 in Megara. (Aristoph.av.212;
Apollod.3,14,8,Hyg.fab.45).
-
- Er beschützt die Grenzsteine und damit das Eigentum. Das
Setzen und Entfernen von Grenzsteinen war immer ein kultischer,
mit Opfern verbundener Akt. Am 23. Febr. wurden die Terminalia gefeiert:
Die Nachbarn bekränzten gemeinsam ihre Grenzsteine, brachten
ein Opfer dar und feierten ausgelassen.
-
- Unter den neun Musen die Vertreterin
des Tanzes
-
- entspricht dem griechischen Deimos
und ist Begleiter des Mars im Kampf.
-
- Titanin und Gemahlin des Okeanos.
Alle Gewässer stammen von ihr ab, besonders die 3000 Okeaniden.
-
- König von Teuthranien (Mysien). An seinen Hof gelangt die
von ihrem Vater Aleus aus Tegea
verbannte Auge und ihr Sohn Telephos.
Auge nimmt Teuthras zur Frau und Telephos
wird sein Nachfolger auf dem Thron.
-
Thaleia < Thalia (Θάλεια)
|
- Unter den neun Musen die Vertreterin
der Komödie
-
-
-
- Der Sohn des Philammon und der Nymphe Argiope. Wie Orpheus
ein thrakischer Sänger, der nach einem Sieg in Delphi die Musen
selbst zum Wettstreit herausforderte. Die Entscheidung wurde in
Dorion in Messenien gesucht. Als Sieger hätte er eine Muse
zur Frau erhalten, als Verlierer wurde er geblendet. Dazu wartete
im Tartaros eine Unterweltstrafe auf ihn. Sophokles soll in seiner
(verlorenen) Tragödie Thamyris selbst die Leier gespielt haben.
-
- Personifizierter Tod. Ein Sohn der Nyx
und ein Bruder des Hypnos. Er erscheint
als bärtiger Mann mit Flügeln in schwarzem Umhang und
mit Schwert in der Hand. So lässt ihn jedenfalls Euripides
in seiner "Alkestis"
auftreten. Dort ringt Herakles
mit ihm und jagt ihm seine Beute wieder ab.
Hes.theog.758-766:
Hypnos und Thanatos |
758 |
ἔνθα δὲ Νυκτὸς παῖδες ἐρεμνῆς οἰκί'
ἔχουσιν, Ὕπνος καὶ Θάνατος, δεινοὶ θεοί· οὐδέ ποτ'
αὐτοὺς |
760 |
Ἠέλιος φαέθων ἐπιδέρκεται
ἀκτίνεσσιν
οὐρανὸν εἰσανιὼν οὐδ' οὐρανόθεν καταβαίνων.
τῶν ἕτερος μὲν γῆν τε καὶ εὐρέα νῶτα θαλάσσης
ἥσυχος ἀνστρέφεται καὶ μείλιχος ἀνθρώποισι,
τοῦ δὲ σιδηρέη μὲν κραδίη, χάλκεον δέ οἱ ἦτορ |
765 |
νηλεὲς ἐν στήθεσσιν· ἔχει δ' ὃν
πρῶτα λάβῃσιν
ἀνθρώπων· ἐχθρὸς δὲ καὶ ἀθανάτοισι θεοῖσιν. |
-
-
-
-
- Titanin, Tochter des Uranos und
der Gaia. In erster Ehe gebar sie dem
Iapetos den Prometheus.
Von Zeus wird sie Mutter der Horen
und der Moiren. Sie kannte die Zukunft
(so war sie nach Gaia Herrin des Orakels
in Delphi) und ließ ihre Kinder reichlich an ihrem Wissen
Anteil nehmen. Für die Menschen ist sie Hüterin der ungeschriebenen
Rechtssatzungen (θέμιτες) (Hes.theog.135;
Hes.theog.901).
-
- König Aigeus (oder Poseidon)
hatte ihn mit Aithra, der Tochter des Pittheus in Troizen gezeugt.
Er sollte, wenn er erwachsen wäre, nach Athen kommen. um
seine Nachfolge anzutreten. Er nahm den gefährlichen Landweg
und überwältigte unterwegs (nach dem Vorbild des Herakles)
viele Bösewichte:
- Periphetes oder
Korynetes (Epidauros): Theseus erschlug ihn mit der Keule,
mit der er bisher die vorbeikommenden Reisenden erschlagen
hatte.
- Sinis oder Pityokamptes
(Isthmos von Korinth). Er ließ die Reisenden von zwei
zusammengebogene Tannen zerreißen. Theseus zahlte es
ihm mit gleicher Münze heim.
- Phaia oder
Krommyonische Sau (Krommyon bei Megara). Eine Landplage
mythischer Dimension (Ausgeburt der Echidna und des Typhon),
der Theseus ein Ende setzte.
- Skeiron (Megara), der die Passanten
zunächst zwang, seine Füße zu waschen, um
sie dann zum Lohn mit einem Fußtritt über den "Skironischen
Felsen" hinab einer Riesenschildkröte zum
Fraß zu servieren. Nun erging es ihm, wie sonst seinen
Opfern.
- Kerkyon, der Poseidonsohn und König
und Meisterringer von Eleusis fand in Theseus seinen Meister
und verlor an ihn Leben und Thron.
- Prokrustes. Ein Gastwirt aus Erineus
am Aigaleosgebirge, der seine Gäste, der Größe
seines Bettes anzupassen pflegte: die kleinen durch künstliche
Streckung, die großen durch Kürzung mit der Axt.
Da Prokrustes riesig war, übte Theseus so Gerechtigkeit,
dass er ihn einen Kopf kürzer machte.
- In Athen war er der Sorgen noch nicht enthoben:
- Er entging gerade noch dem Mordanschlag der Medeia,
die mit Aigeus zusammenlebte,
aber jetzt die Flucht ergriff.
- Er musste sich die 50 Söhne des Pallas vom Hals schaffen,
die den vermeintlich kinderlosen Aigeus notfalls auch mit
kriegerischen Mitteln beerben wollten.
- Er erlegte den Marathonischen Stier.
- Auf Kreta tötete er
mit Ariadnes Hilfe den Minotauros.
Nach seiner Rückkehr aus Kreta trat er als König von
Athen die Nachfolge des Aigeus an,
der sich von der Akropolis ins Meer gestürzt hatte, weil er
(wegen der schwarzen Segel) irrtümlich glaubte, die Expedition
nach Kreta sei fehlgeschlagen. Seine größte Leistung
als König war der Synoikismos Attikas (Plut.Thes.24).
Auch soll er die Isthmischen Spiele gegründet haben (Plut.Thes.25,5). |
-
- Tochter des Nereus und der Doris
(Nereide). Von Peleus
wird sie Mutter des Achilleus.
Nachdem Peleus verhindert hatte,
dass sie ihren Sohn unsterblich machte, nahm sie wieder bei Nereus
Wohnung, im Meer. Zum Strand begibt sich Achilleus,
wenn er die Hilfe seiner Mutter erbittet. Und aus dem Meer
taucht sie auf, wenn sie sich in besonderer Mission auf den Olymp
begibt (Hom.Il.1,495
ff.)
... Θέτις δ' οὐ λήθετ' ἐφετμέων
παιδὸς ἑοῦ, ἀλλ' ἥ γ' ἀνεδύσετο κῦμα θαλάσσης.
ἠερίη δ' ἀνέβη μέγαν οὐρανὸν Οὔλυμπόν τε. |
Peter Cornelius
Die Hochzeit von Peleus und Thetis, 1825
Kohle auf Papier, aufgezogen auf Leinwand Durchmesser 1563
mm (Rundbild) © Staatliche Museen zu Berlin, Alte
Nationalgalerie
(Inv. Cornelius 51)
Ausgestellt im Haus der
Kunst München in der Zeit vom 10.09.04 - 09.01.05:
Die Götter Griechenlands, Peter Cornelius |
-
Thoon (Θόων, ωνος)
|
-
-
- Sohn von Pelops und Hippodameia.
Bruder des Atreus. Wie alle Pelopiden
hatte er zur Erinnerung an die Elfenbeinschulter, die die Götter
seinem Vater gegeben hatten, ein elfenbeinfarbenes Mal an der Schulter,
die (so Aristot.Poet.16)
Karkinos in seiner Thyestes-Tragödie als "Stern"
bezeichnet.
-
- Thyiaden: Bacchantinnen im Thiasos des
Dionysos. Speziell athenische Frauen, die an den Feiern bei
der Korykischen Höhle
in Delphi teilnahmen.
Paus. 10, 4, 3: αἱ δὲ Θυιάδες γυναῖκες μέν
εἰσιν ᾿AEHIOVΑττικαί, φοιτῶσαι δὲ ἐς τὸν Παρνασσὸν παρὰ ἔτος
αὐταί τε καὶ αἱ γυναῖκες Δελφῶν ἄγουσιν ὄργια Διονύσῳ. |
-
Thymbris (Θύμβρις, εως)
|
-
- Ursprünglich ein alter, sagenhafter König der Gegend.
Er wird im Fluss ertränkt und wird zum Gott des Flusses, der
nach ihm Tiber genannt wird. Er nimmt Rhea
Silvia, nachdem sie von Amulius
in den Tiber gestoßen worden war, zu seiner Ehefrau.
-
- Neben Alekto und Megaira
die dritte Rachegöttin (Erinye).
Sie ist, wie ihr Name sagt, Rächerin besonders von Mordtaten.
-
- Ältestes Göttergeschlecht, die 12 Kinder des Uranos
und der Gaia.
- Die Liste bei Apollod.1,1,3:
- Okeanos, Koios,
Hyperion, Kreios
(Krios), Iapetos und
Kronos
- Tethys, Rhea
(Rheia), Themis, Mnemosyne,
Phoibe und Theia
132
133
134
135
136
137
138 |
[Hes.theog.132ff.:
Γαῖα] ... αὐτὰρ ἔπειτα
Οὐρανῷ εὐνηθεῖσα τέκ' Ὠκεανὸν βαθυδίνην,
Κοῖόν τε Κρῖόν θ' Ὑπερίονά τ' Ἰαπετόν
τε
Θείαν τε Ῥείαν τε Θέμιν τε Μνημοσύνην τε
Φοίβην τε χρυσοστέφανον Τηθύν τ' ἐρατεινήν.
τοὺς δὲ μέθ' ὁπλότατος γένετο Κρόνος ἀγκυλομήτης,
δεινότατος παίδων· θαλερὸν δ' ἤχθηρε τοκῆα. |
- Kronos entmannt auf Geheiß
seiner Mutter Gaia seinen Vater
Uranos. Doch ebenso muss auch
er sich vor seinen Kindern, den Kroniden, fürchten. Dass
er sie gleich nach der Geburt auffrisst, hilft nicht viel,
denn statt dem neu geborenen Zeus
gibt ihm Gaia einen Stein zu
verschlingen, so dass Zeus dieses Massaker überlebt und
als Rächer bereit steht.
Apollod.1,2,1:
ἐπειδὴ δὲ Ζεὺς ἐγενήθη τέλειος, λαμβάνει Μῆτιν τὴν Ὠκεανοῦ
συνεργόν, ἣ δίδωσι Κρόνῳ καταπιεῖν φάρμακον, ὑφ' οὗ
ἐκεῖνος ἀναγκασθεὶς πρῶτον μὲν ἐξεμεῖ τὸν λίθον, ἔπειτα
τοὺς παῖδας οὓς κατέπιε· μεθ' ὧν Ζεὺς τὸν πρὸς Κρόνον
καὶ Τιτᾶνας ἐξήνεγκε πόλεμον. μαχομένων δὲ αὐτῶν ἐνιαυτοὺς
δέκα ἡ Γῆ τῷ Διὶ ἔχρησε τὴν νίκην, τοὺς καταταρταρωθέντας
ἂν ἔχῃ συμμάχους... |
- Die Kroniden stürzen unter Führung des
Zeus ihren Vater Kronos
und besiegen die Titanen in der "Titanomachie".
Die Herrschaft liegt nun beim jüngsten Göttergeschlecht
unter Führung des Zeus.
Die Titanen werden in den Tartaros
verbannt.
- Neben diesem Kernbestand der Sage gibt es viele, auch widersprüchliche
Varianten, die den Mythologen Rätsel aufgeben.
- Dies fängt schon bei der Zahl der Titanen an: Anfängliche
Sagenerzähler begnügen sich mit zweien: Kronos
und Iapetos. Homer nennt
als dritte nur noch Rhea,
setzt aber noch andere voraus. Hesiod geht von den zwölf
oben genannten aus, vielleicht um ein Gleichgewicht zu
den zwölf Olympiern herzustellen. In der folgenden
Literatur tauchen insgesamt mindestens 64 Titanen auf.
Wenn es Ihnen nicht zu langweilig ist:: Adanos, Aigaion,
Aither, Akmon, Aloeus, Amytos, Artemis, Asia, Askos, Astakos,
Asteria, Astraios, Atlas, Balios, Buphagos, Damaskos,
Deukalion, Dias, Dione, Drias, Eos, Euboia, Eurybie, Eurynome,
Gyges, Hekate, Helios, Hephaistos, Hesione, Hyperion,
Iapetos, Kabiren, Koios,
Kronos, Kynnos, Lelantos, Leto, Menoitios, Mnemosyne,
Ogyges, Okeanos, Olympos, Ostasos, Pallas, Perses, Phaethon,
Phoibe, Phorkys, Polos,
Priapos, Prometheus, Rheia, Sandes, Selene, Steropes,
Sykeus, Tethys, Theia, Themis, Thrake, Titanos, Titenios,
Typhoeus, Xanthos. (Liste: F.Stählin, in: RE s.v.
"Titanen)
|
-
- Bruder des Priamos, den sich Eos
wegen seiner Schönheit zum Gemahl nimmt. Sie erbittet für
ihn Unsterblichkeit, vergisst aber, auch ewige Jugend zu wünschen,
so dass Tithonos immer mehr zusammenschrumpft und schließlich
in eine Zikade verwandelt wird.
-
- Der König der Sabiner, der um den Raub der sabinischen Mädchen
zu rächen gegen die Römer unter Romulus
zu Felde zieht. Durch den Verrat der Tarpeia
hatten die Sabiner Positionsvorteile errungen. Als es zur offenen
Feldschlacht (auf dem späteren
Forum) kommt, gelobt Romulus Iupiter (Stator) einen Tempel, was
den Römern den Erfolg wieder zurückgibt. Im letzten Augenblick
versöhnen sich die Gegner auf Fürsprache der jung vermälten
Gattinnen der Römer. Man schließt einen Staatsvertrag,
Romulus und Titus Tatius teilen sich (bis zum Tod des Sabiners)
in die Macht.
-
- Ein Gigant aus Euböa, der
sich an Leto vergreifen wollte. Apollon
und Artemis erlegten ihn mit ihren
Bogen. In der Unterwelt musste er
schwer büßen: Hilflos lag er auf dem Erdboden ausgespannt,
während ihm zwei Geier die Leber abhackten, die immer wieder
nachwuchs.
-
- Sohn des Herakles mit Astyoche
(Hom.Il.2,658).
Nach Pind.Ol.7,24 ist seine Mutter Astydameia.
Er hatte seinen Onkel Likymnios erschlagen und musste deswegen aus
Argos fliehen. Nach Aufenthalten in Ephyra, Athen und Argos gründete
er auf Rhodos ein Königreich. Weil er mit um Helena
gefreit hatte, nahm er mit neun Schiffen auch am Trojanischen
Krieg teil. Dort fiel er im Kampf gegen den lykischen Fürsten
Sarpedon. Seine Frau Polyxo
rächte ihn an Helena. Bei Ov.met.12,537
im Gespräch mit Nestor.
-
-
- Als personifizierte Meeresstille erscheint die Tranquillitas in
Verbindung mit Neptunus. Sie trägt ein Ruder, einen Lorbeerkranz
und Kornähren. Sie versinnbildlicht auch die innerstaatliche
Ruhe und Sicherheit.
-
-
Triops (Τρίοψ, οπος)
|
-
- Der Sohn des eleusinischen Königs Keleos
und der Metaneira, der von Demeter
die erste Ähre erhält und auf einem geflügelten Wagen
über die Erde geschickt wird, um den Menschen diese Kulturleistung
zu bringen (Eleusinisches
Weiherelief, ca. 430 v. Chr., Athen, Nationalmuseum). Triptolemos
ist zugleich der erste "Myste" der eleusinischen Mysterien. Apollodor
(Apollod.1,5,2,1)
berichtet auch von der Auffassung dass sein Vater der Heros Eleusis
war oder Uranos und Ge.
-
-
- Er und sein Bruder Agamedes hatten
bei dem Schatzhaus, das sie Augeias
gebaut hatten, einen Stein so eingerichtet, dass sie eindringen
und stehlen konnten. Als Agamedes
sich in einer von Augeias gelegten
Schlinge verfing, schnitt ihm Trophonios, um selbst nicht erkannt
zu werden, den Kopf ab. Er wurde daraufhin von der Erde verschlungen.
-
-
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- Führer der Rutuler, dessen Verlobung mit Lavinia,
der Tochter des Königs Latinus
durch die Ankunft des Aeneas in
Latium gestört wird. Während Lavinias
Mutter Amata Turnus als Schwiegersohn
favorisiert, neigt Latinus Aeneas
zu. Ihm will er seine Tochter zur Frau und Land zur Gründung
einer Stadt geben. Aeneas besiegt
Turnus schließlich im Zweikampf, nimmt Lavinia
zur Frau, tritt die Nachfolge des Latinus
an und gründet die Stadt Lavinium.
-
- Eine Tochter des Okeanos und der
Tethys (Hes.theog.360).
Während sie Homer noch unbekannt ist, genießt sie später
zunehmend an verschiedenen Orten Verehrung. Berühmt war die
Statue des Eutychides, die Tyche als Stadtgöttin von Antiocheia
zeigte.
-
- Sohn des Königs Oineus von
Kalydon mit Periboia. Als ihn
sein Onkel aus Kalydon wegen eines Mordes verbannte, flüchtete
er sich an den Hof des Adrastos
noch Argos. Auch Polyneikes hatte
sich nach seiner Vertreibung durch Eteokles
dorthin begeben. Adrastos gab
jedem von beiden eine Tochter zur Frau. Bei dem Zug der Sieben
gegen Theben kämpfte Tydeus zunächst mit sehr großem
Erfolg, fand dann aber seinen Tod. Sein Sohn ist Diomedes.
-
-
- Tochter des elischen Königs Salmoneus
und der Alkidike. Sie liebte den Flussgott Enipeus. Poseidon
aber nahm die Gestalt des Enipeus an, täuschte sie so und zeugte
mit ihr die Zwillinge Pelias und
Neleus. Eine Bemerkung
in der Poetik des Aristoteles lässt darauf schließen,
dass sie die Kinder in einem Kahn aussetzte. Ein Pferdehirt fand
sie und zog sie auf. Als sie erwachsen waren, erkannten sie ihre
Mutter wieder. Später heiratet Tyro Kretheus,
den König von Iolkos, und gebiert ihm Aison,
Pheres und Amythaon. Es gab eine Tyro-Tragödie des Sophokles.
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