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- Sagenhafter Volksstamm auf der Insel Euböa.
Als sein Gründer gilt Abas.
Sein Sohn Chalkodon lag im Krieg gegen Theben.
Dessen Sohn Elephenor gewährte den Theseussöhnen
Asyl und nahm mit seinen Leuten am Krieg gegen Troia teil.
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- Mystisches Geheimwort und Bezeichnung der höchsten
Gottheit aus dem Bereich der Gnosis, geht zurück auf
den Gnostiker Basileides (365 n.Chr.). Er erscheint als Mischwesen.
Er trägt einen Hahnenkopf (φρόνησις) und endet in zwei
Schlangenbeinen (λόγος und νοῦς). Sein Schild verkörpert
die Weisheit (σοφία) und eine Peitsche seine Kraft (δύναμις).
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Sohn des
Peleus, des Königs von Phthia (Hom.Il.20,206)
und der Thetis (Hom.Il.1,280;
Hom.Il.4,512;
Hom.Il.1,353;
Hom.Il.18,52).
Führer der Myrmidonen
und tapferster Held vor Troia.
Seine Mutter hatte ihn unter den fünfzig Töchtern
des Lykomedes auf Skyros
verstecken wollen. Doch Odysseus
und Diomedes finden ihn.
So muss er mit nach Troia. Es begleiten ihn sein Freund
Patroklos und sein Lehrer
Phoinix. Auf Skyros ließ
er seinen Sohn Neoptolemos
zurück, den ihm Deidameia,
eine Tochter des Lykomedes
geboren hatte. Er steht vor der Wahl zwischen einem langen
ruhmlosen oder einem kurzen ruhmvollen Leben. Er entscheidet
sich bewusst für den Ruhm der Tapferkeit. Aber zunächst
zieht er sich von Agamemnon
gekränkt vom Kampf zurück. Sogar Odysseus,
Aias und Phoinix,
die Agamemnon als Bittgesandtschaft
(Presbeia) zu ihm schickt, können ihn nicht dazu bewegen,
wieder in den Kampf einzugreifen. Erst als sein Freund
Patroklos in der von Achilleus geliehenen Rüstung
von Hektor getötet
wird, stellt er seine Kränkung zurück und greift
mit einer neuen, von Hephaistos
gefertigten Rüstung wieder in den Kampf ein, um
an Hektor Rache zu
nehmen. Er schleift Hektor
mehrfach hinter seinem Gespann durch den Sand um die Stadt
Troia. Patroklos ehrte
er mit glänzenden Wettkämpfen. Als Priamos
aber heimlich in sein Zelt kommt und den Leichnam seines
Sohnes auslösen will, fasst Achilleus Mitleid mit ihm
und gibt ihm den toten Hektor
zurück. Achilleus tötete noch den Äthiopenkönig
Memnon und die Amazonenkönigin
Penthesilea, bevor ihn
selbst ein Pfeilschuss des Paris,
den Apollon lenkte, an
seiner verwundbaren Ferse ("Achillesferse") traf
und ihn ums Leben brachte. (Apollod.3,13,6,3) |
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- Sohn des Doros, Stammvater, König und Gesetzgeber der
Dorer, als diese noch im Peneiostal in Nordthessalien (Histiaiotis)
siedelten. (Diod.4,37; Diod.4,57; Herod.1,56; Strab.427; Pind.Pyth.1,64).
Seine Söhne waren Dymas und Pamphylos. Nach Pindar eroberte
er die Insel Aigina. Als die Lapithen unter Koronos den König
Aigimios bedrängten, rief er Herakles zu Hilfe. Zum Dank
für den Sieg adoptierte er seinen Sohn Hyllos
mit gleichen Rechten unter seine Söhne. Seine Söhne
sind eponyme Stammväter der drei dorischen Phylen: der
Hylleer, Dymanen und Pamphylen. Die Geschehnisse waren in
einem verlorenen Epos mit dem Titel Aigimios dargestellt,
das sowohl Kerkops von Milet als auch Hesiod zugeschrieben
wurde. (Apollod.2,7,7,2)
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(Ἀφροδίτη, Venus):
Als Kronos seinen Vater Uranos
entmannte, fielen seine Genitalien ins Meer. Ringsum schäumte
das Meer auf, und aus dem Schaum (ὁ ἀφρός)
Aphrodite. Sie stieg auf der Insel Kythera oder in Zypern
an Land und verbarg ihre Schönheit hinter einem Myrtenstrauch.
Bei Homer ist Aphrodite viel unspektakulärer einfach
nur die Tochter von Zeus und
Dione. Ihrem Ehemann Hephaistos
war sie nicht treu. Demodokos singt bei den Phäaken das
burleske Lied von ihrem Seitensprung mit Ares,
von dem sie mehrere Kinder hatte: Deimos
und Phobos, Harmonia.
Von Dionysos stammt Priapos
ab, von Hermes der Hermaphroditos.
Dem Anchises gebar sie Aineias.
Menschen und Göttern konnte sie in Sachen Liebe hilfreich
zur Seite stehen (z.B. Paris),
sie aber auch grausam abstrafen (z.B. Phaidra).
- Beinamen:
- Akraia (Paus.1,1,3),
Ambologera, beim Amyklaios, Apostrophia, Areia, Doritis
(Paus.1,1,3),
Epistrophia, Eryklinische, Euploia (Paus.1,1,3),
Hera, Kataskopia, ἐν κήποις (in den Gärten), Knidische
(Paus.1,1,3),
Kolias (Paus.1,1,5),
im Kotilon, Limenia, Melainis, Machanitis, Migoniris,
Morpho, Nikephoros, Nymphia, Olympia, Pandemos, Paphia,
Pontia, Praxis, Symachia, Urania, am Ziegel, älteste
der Moiren.
- Auch die Maler hat die in sich widersprüchliche Verbindung
von Liebe und Krieg (Leben und Tod) häufig gereizt (vgl.
FAZ, 11.09.2001, Nr. 211 / Seite 60):
- Sandro Botticelli (ca. 1485): Die Geburt der Venus und
Schlafender Mars in der Obhut der Venus. Satyrkinder spielen
mit seinen Waffen.

- Piero di Cosimo: Venus und Mars (1498/1505): Mars selbst
erscheint äußerlich weitgehend an Venus
assimiliert, während seine Waffen auch hier zum Spielzeug
in den Händen der Satyrkinder werden. Eher visionäre
Idee als Wirklichkeit.

- Rubens: "Die Schrecken des Krieges" (1637/38)
unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges:
Peter Cornelius: Aphrodite schützt Paris gegen Menelaos,
1825/26. Kohle auf Papier, aufgezogen auf Leinwand 2210
x 2910 mm. © Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie
(Inv. Cornelius 58). Ausgestellt im Haus
der Kunst München in der Zeit vom 10.09.04 - 09.01.05:
Die Götter Griechenlands, Peter Cornelius |
Aphrodite war der Granatapfel heilig. Zu ihren Kranzblumen
gehörte auch der spitzblättrige Spargel
(asparagus acutifollius) (Baumann, 85) und die Myrte |
Μοῦσά
μοι ἔννεπε
ἔργα πολυχρύσου
Ἀφροδίτης,
Κύπριδος, ἥ
τε θεοῖσιν
ἐπὶ γλυκὺν
ἵμερον ὦρσε
καί τ' ἐδαμάσσατο
φῦλα καταθνητῶν
ἀνθρώπων
οἰωνούς τε
διιπετέας
καὶ θηρία πάντα,
ἠμὲν ὅσ' ἤπειρος
πολλὰ τρέφει
ἠδ' ὅσα πόντος·
πᾶσιν δ' ἔργα
μέμηλεν ἐυστεφάνου
Κυθερείης.
(Hom.Hymn. 5,1-6) |
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- Bei den Latinern, Sabinern und anderen italischen Völkern
erscheint Venus (wenn auch unter verschiedenen Namen) als Frühlings-
und Vegetationsgottheit. Die Identifizierung mit Aphrodite erfolgte
von Sizilien und Süditalien aus, und spielte sich im Zusammenhang
mit der Aeneassage wohl in in ihren Tempeln in den Städten
Lavinium und Ardea ab, wo Venus als latinische Bundesgöttin
verehrt wurde. Vorgängernamen waren in Rom z.B.: Murcia,
Cloacina, Libitina.
- Die Venus Erycina
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- wurde am Berg Eryx auf Sizilien verehrt. Ein Bildnis
von ihr soll ihr Sohn Aeneas mit nach Lavinium gebracht
haben.
- Die Venus Victrix
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- ist weitgehend identisch mit der Victoria. Sie hatte
in Rom einen Tempel auf dem Capitol.
- Die Venus Genetrix
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- ist "mater Aeneadum", also Stammmutter des
albanischen Geschlechts. Sie spielt eine besndere Rolle
in der Dichtung (Ennius, Lukrez, Ovid). Bei Pharsalus
gelobte Gaius Iulius Caesar ihr einen Tempel, den er am
24. Juni 46 auf seinem Forum mit Spielen einweihte.
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- Der einzige eheliche Sohn von Zeus
und Hera (also Bruder von Hebe
und Eileithya). Verheiratet
war er nicht. Aber seine Liebschaft mit Aphrodite
besingt bei den Phäaken
der Sänger Demodokos. Von ihr hatte er die Tochter Harmonia
und die Zwillingssöhne Deimos (Schrecken) und Phobos
(Furcht). Von der Kekropstochter
Aglauros hatte er als Tochter
Alkippe. Ihretwegen erschlug
er Halirrhotios, einen
Sohn des Poseidon, und musste
sich deswegen vor dem Areopag
in Athen verteidigen. Im Troianischen
Krieg unterstützte er die Troianer, musste aber von
Athena und Diomedes
Verwundungen hinnehmen. Weitere Nachkommen:
Mutter: |
Kind |
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Protogeneia |
Oxylos |
Apollod.1,7,7 |
Demodoke (Demonike) |
Euenos, Thestios, Pylos,
Molos |
Apollod.1,7,7 |
Althaia |
Meleagros |
Apollod.1,8,2 |
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Dryas (Argonaut) |
Hom.Il.2,511 |
Astyoche |
Ialmenos, Askalaphos (Argonauten
und Führer der Orchomenier vor Troia) |
|
Chryse (od. Dotis) |
Phlegyas (König von
Orchomenos) |
Paus.9,36,1 |
Kyrene |
Diomedes (König von
Thrakien |
Apollod.2,5,8 |
Sterope (od. Harpinna) |
Oinomaos |
|
Pyrene (od. Pelopia) |
Kyknos |
|
Atalante (?) |
Parthenopaios |
|
Otrere |
Penthesilea |
|
(Bistonische Nymphe) |
Tereus (König in Thrakien) |
Apollod.3,14,8 |
Harmonia (Nymphe) |
Amazonen |
Ap.Rhod.2,990 |
|
Nicolas
Krapp
6b 2001/02 |
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Die hymnische Epiklese in Hom. hymn. 8 will kein
Ende nehmen. Hier nur der erste Vers:
Hom. hymn. 8, 1: Ἆρες
ὑπερμενέτα,
βρισάρματε,
χρυσεοπήληξ,
[...] |
ὑπερμενέτης
= übermächtig | βρισάρματος
- Wagen belastend | χρυσεοπήληξ
mit goldenem Helm |
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- Letzte Aktualisierung: 24.10.2017 - 17:25 |