- Sohn des phönizischen Königspaares Agenor
und Telephassa aus Tyros
(Herod.2,49; Eurip.Phoen.639) oder aus Sidon. Sein Vater
schickte ihn auf die Suche nach seiner von Zeus
entführten Schwester Europe.
Sein Weg führte ihn über Kreta, Rhodos, Thera,
Samothrake, Lemnos und Thasos nach Boiotien. Weil er Europa
nicht finden konnte, durfte er nicht mehr heimkommen. Er
gründete auf einen delphischen Orakelspruch hin die
Kadmeia, die Burg der Stadt Theben. Er tötete dort
einen Drachen und säte seine Zähne in den Erdboden.
Daraus erwuchsen Bewaffnete, die sich bis auf fünf
gegenseitig umbrachten (die "Spartoi"
- die "Gesäten", Paus.9,12,1; Aristoph.Ran.1256).
Sie begründen die thebanischen Adelsgeschlechter. Kadmos
heiratete Harmonia und
zeugte mit ihr Selene, Ino
und Polydoros. Kadmos
soll die Buchstabenschrift eingeführt und die Metallbearbeitung
erfunden haben. Er wurde mit Harmonia
in die Eleusinischen Gefilde
entrückt. [Ov.met.3,1-130]
Apollod.3,4,1 |
Κάδμος
δὲ [...] ἦλθεν
εἰς Δελφοὺς
περὶ τῆς Εὐρώπης
πυνθανόμενος.
ὁ δὲ θεὸς εἶπε
περὶ μὲν Εὐρώπης
μὴ πολυπραγμονεῖν,
χρῆσθαι δὲ
καθοδηγῷ
βοΐ, καὶ πόλιν
κτίζειν, ἔνθα
ἂν αὕτη πέσῃ
καμοῦσα. τοιοῦτον
λαβὼν χρησμὸν
διὰ Φωκέων
ἐπορεύετο,
εἶτα βοῒ συντυχὼν
ἐν τοῖς Πελάγοντος
βουκολίοις
ταύτῃ κατόπισθεν
εἵπετο. ἡ δὲ
διεξιοῦσα
Βοιωτίαν
ἐκλίθη, πόλις
ἔνθα νῦν εἰσι
Θῆβαι. βουλόμενος
δὲ Ἀθηνᾷ καταθῦσαι
τὴν βοῦν, πέμπει
τινὰς τῶν
μεθ' ἑαυτοῦ
ληψομένους
ἀπὸ τῆς Ἀρείας
κρήνης ὕδωρ·
φρουρῶν δὲ
τὴν κρήνην
δράκων, ὃν
ἐξ Ἄρεος
εἶπόν τινες
γεγονέναι,
τοὺς πλείονας
τῶν πεμφθέντων
διέφθειρεν.
ἀγανακτήσας
δὲ Κάδμος
κτείνει τὸν
δράκοντα,
καὶ τῆς Ἀθηνᾶς
ὑποθεμένης
τοὺς ὀδόντας
αὐτοῦ σπείρει.
τούτων δὲ
σπαρέντων
ἀνέτειλαν
ἐκ γῆς ἄνδρες
ἔνοπλοι, οὓς
ἐκάλεσαν
Σπαρτούς.
οὗτοι δὲ ἀπέκτειναν
ἀλλήλους,
οἱ μὲν εἰς
ἔριν ἀκούσιον
ἐλθόντες,
οἱ δὲ ἀγνοοῦντες.
Φερεκύδης
δέ φησιν, ὅτι
Κάδμος, ἰδὼν
ἐκ γῆς ἀναφυομένους
ἄνδρας ἐνόπλους,
ἐπ' αὐτοὺς
ἔβαλε λίθους,
οἱ δὲ ὑπ' ἀλλήλων
νομίζοντες
βάλλεσθαι
εἰς μάχην
κατέστησαν.
περιεσώθησαν
δὲ πέντε, Ἐχίων,
Οὐδαῖος, Χθονίος,
Ὑπερήνωρ,
Πέλωρος. |
Kadmos
aber [...] kam nach Delphi, um wegen Europa zu fragen.
Der Gott aber sagte ihm, er solle sich wegen Europa
nicht weiter sorgen, sondern sich der Führung
einer Kuh anvertrauen und eine Stadt gründen,
wo diese sich erschöpft hinlege. So lautet das
Orakel. Er ging nun durch Phokis, entdeckte auf den
Weiden des Pelagon eine Kuh und folgte ihr nach. Sie
durchquerte Boiotien und legte sich nieder, wo jetzt
die Stadt Theben ist. In dem Wunsch, Athena
die Kuh zu opfern, schickt er einige Begleiter an
der Aresquelle Wasser holen. Der Drachen aber, der
die Quelle hütete, und, wie einige sagen, von
Ares abstammt, brachte die meisten von ihnen um.
Empört tötete Kadmos den Drachen und säte
auf Athenas Rat hin
seine Zähne ein. Aus dieser Saat erhoben sich
bewaffnete Männer, die man "Sparten"
("Gesäte") nennt. Diese aber töteten
einander, teils weil sie unbeabsichtigt in Streit
gerieten, teils aus Unkenntnis. Pherekydes aber sagt,
Kadmos habe, als er bewaffnete Männer aus der
Erde aufwachsen sah, Steine auf sie geworfen, diese
aber hätten in dem Glauben, sich gegenseitig
zu bewerfen, einen Kampf begonnen. Es überlebten
aber fünf: Echion, Udaios, Chthonios, Hyperenor
und Peloros. (Üb. E.G.) |
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- Sohn des Lykaon und Enkel
des Pelasgos (Apollod.3,8,1)
(oder Sohn des Pyrgeus und der Astydameia) und König
und Stammvater der Kaukonen, eines Teilstammes der Pelasger,
der in der Westpeloponnes und in Arkadien (auch in Kleinasien)
zu Hause war. Sein Grab befand sich in Lepreon
in Triphylien, einer Stadt, die sein Sohn Lepreos
gegründet hatte. (Paus.5,5,4).
- Er stammte aus Eleusis und war als Sohn des
Kelainos ein Enkel des erdgeborenen Phlyos. Er
übertrug von Eleusis die großen Mysterien
nach Andania in Messenien, weswegen er von den
Messeniern als Heros verehrt wurde (Paus.4,1,4f.
u.ö.).
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|
- Sohn der Amazone Kleite, der in Unteritalien die Stadt
Kaulonia gegründet hat (Ser.Verg.Aen.3,553).
|
-
Sagenhafte
Mischwesen mit menschlichem Oberkörper und Pferdeleib.
Sie stammen von Ixion ab. Ihre Wildheit zeigt sich am
deutlichsten im Kampf gegen die Lapithen
(Kentauromachie) oder in der Auseinandersetzung des Kentauren
Nessos mit Herakles.
Der weise Chiron verkörpert
den positiven Gegenpart.
[Kett-Groza Ioan: "Libertate" (Kentauren als
Ausdruck der wiedergewonnenen Freiheit in Rumänien)
Öl auf Leinwand.]
|
Klytia (Κλυτία)
| , Klytie (Κλυτίη)
|
- Geliebte des Helios, bis dieser sich in Leukothea
verliebte. Klytia verriet aus Eifersucht Leukothea
an ihren Vater, der sie lebendig unter einem Sandhügel
begraben ließ. Dass der Weihrauchstrauch aus diesem
Hügel emporspross, war allen nur ein schwacher Trost.
Selbst Helios konnte seine
Leukothea nicht mehr retten.
Klytias Hoffnung, dass er sich nun wieder ihr, der Verräterin,
zuwende, erfüllte sich nicht. Umsonst sitzt sie mit
aufgelöstem Haar am Boden und verfolgt mit ihren Blicken
ihren geliebten Helios. Umsonst
isst und trinkt sie nichts mehr. Der Kummer geht so weit,
dass sie sich schließlich in eine Blume (vielleicht
ein Alpenveilchen, eher Sonnenblume [heliotropium]) verwandelt
und auch jetzt noch immer mit ihrem Blick gebannt der Bahn
der Sonne folgt. (Ov.met.4,206-270)
|
- Nach der Sage letzter König von Athen, Sohn des Melanthos
und eigentlich ein Dorer. Dadurch aber, dass er eine Athenerin
heiratete, wurde er anerkannt. Weil es ein Orakel gab, die
Dorer aus der Peloponnes (Spartaner) könnten Athen,
wenn sie seinen König töteten, nicht einnehmen,
opferte er sich und brachte die Spartaner durch eine List
(Verkleidung) dazu, ihn zu töten. Daraufhin zogen die
Spartaner unverrichteter Dinge ab. Sein Nachfolger in Athen
wurde sein Sohn Medon. Andere Söhne führten Kolonien
nach Kleinasien. So gründet Androklos Ephesos und Neleus
Milet. Paus.10,10,1 erwähnt eine Statue des Kodros.
|
- König in Kamikos (dem späteren Agrigent) auf
Sizilien. Den Ausbau seiner Burg zu einer uneinnehmbaren
Festung, verdankte er Daidalos, den er nach seiner Flucht
aus Kreta bei sich aufgenommen hatte. Minos hatte ihn zwar
mit seinem Heer verfolgt, doch bereiteten ihm die Töchter
des Kokalos im Dampfbad einen sicher unangenehmen Tod durch
Ersticken. (Diod.4,76-79; Herod.7,170; Paus.1,21,6; und
sonst)
|
Kokytos < Cocytus:
(Κωκυτός)
|
- "Jammerstrom". Nach Homer ein Seitenarm (ἀπορρώξ
- Ausfluss) der Styx, die ihrerseits
- wie der Pyriphlegethon
- ein Nebenfluss des Acheron
ist. Verg.Aen.6,296 lässt den Acheron in den sumpfigen
und trägen Kokytos einmünden und mit ihm zusammen
im Stygischen See münden. Der Kokytos setzt den Toten
ebenso durch seine Kälte zu, wie der Pyriphlegethon
durch seine Feuerhitze. (Hades)
Hom.Od.10,513f. |
ἔνθα μὲν
εἰς Ἀχέροντα
Πυριφλεγέθων
τε ῥέουσιν
Κωκυτός θ',
ὃς δὴ Στυγὸς
ὕδατός ἐστιν
ἀπορρώξ |
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- Die chalkidische Kombe ist eine Tochter des Flussgottes
Asopos und der Metope. Sie hatte zahlreiche Schwestern und
Ismenos und Pelagon als Brüder. Nach euböischem
Lokalmythos ist sie ἑπτατόκος μήτηρ der 7 chalkidischen
Korybanten Prymneus, Mimas, Akmon, Damneus, Okythoos, Idaios,
Melisseus. Mit ihnen musste sie nach Knossos fliehen, wo
die Korybanten eigentlich zu Hause sind. Sie wird in
einen Krähenvogel verwandelt
- Die aitolische Kombe ist Tochter des Ophius und stammt
aus Pleuron (Ov.met.7,350-403).
Sie lässt sich nicht scharf von der Kombe aus Chalkis
trennen. Ihre Kinder sind die Kureten aus Pleuron. Auch
sie muss fliehen. Auch sie wird in einen Vogel verwandelt.
|
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- Die argivische Königstochter Psamathe
hatte Apollon einen Sohn
geboren. Bei dem Versuch, ihn vor dem Vater zu verbergen
kam er ums Leben. Apollon
schickte zur Strafe in der Gestalt des Ungeheuers
Poine die Pest. Der edle Jüngling Koroibos tötete
zwar das Ungeheuer, aber es erschien ein zweites. Jetzt
fragte Koroibos in Delphi an. Pythia ließ ihn (zur
Strafe für die Tötung der
Poine) nicht mehr nach Argos zurückehren, sondern
hieß ihn mit einem Dreifuß des Tempels wegzugehen
und dort, wo er seinen Händen entfalle, eine neue Stadt
zu gründen. So entstand Tripodiskoi bei Megara. Auf
der Agora von Megara lag Koroibos begraben. Sein Grabstein
stellte die Tötung der
Poine dar (Paus.1,43,7; Paus.2,19,7)
- Ein Phryger, Sohn des Mygdon. Er wirbt um Kassandra
und eilt König Priamos
im Troianischen
Krieg zu Hilfe. Bei der Eroberung der Stadt
fällt er durch Diomedes,
Neoptolemos
oder Peneleos. Verg.Aen.2,341;
Paus.10,27,1.
- Ein Athener, der nach Plin.n.h.7,57 die Töpfereien
erfunden hat.
- Ein Eleier, der bei den ersten verzeichneten
Olympischen Spielen von 776
den Stadionlauf gewonnen haben soll.
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- Als Sohn des Agenor ist
er König von Argos (Paus.1,43,7). Er ist Vater des
Sthenelas und der Psamathe
(Paus.2,16,1). Psamathe
tötet er, als er erfährt, dass sie einen unehelichen
Sohn hatte. Dieser Sohn aber hieß Linos
und stammte von Apollon.
Ein Hirte fand das Kind und wollte es als sein eigenes großziehen,
doch seine Hunde zerrissen es. Apollon
strafte Argos mit der Pest. Er ließ sich nicht versöhnen,
selbst ein Fest mit Hundeopfern half nichts. Die Pest endete
erst, als Krotopos das Land verließ und sich bei Megara
in dem neu gegründeten Ort Tripodiskion niederließ.
Diese Gründung wird auch Koroibos
zugeschrieben. Sein aber Grab zeigte man in Argos (Paus.1,43,7;
Paus.2,23,7 u.ö.).
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- Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 16:00 |