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- Sohn des Lykaon. Führer
der Lykier, die am Troianischen Krieg teilnehmen. Durch Apollons
Gunst als Bogenschütze berühmt (Hom.Il.2,827).
Athene veranlasst ihn, den Vertrag, den Griechen und Troianer
schließen wollen, durch einen Pfeilschuss auf Menelaos
zunichte zu machen (Hom.Il.5,88-126).
Er wird später von Diomedes mit der Lanze erlegt (Hom.Il.275-296).
- Ein lykischer Heros mit Kult in Pinara (Strab.655)
- Sohn des Alkanor, ein Gefährte des Aineias,
den Turnus tötet. (Verg.Aen.9,672ff.;
Verg.Aen.11,396)
- Sohn des Neoptolemos und der Leonassa. Als Geschwister
werden genannt: Danae, Argos, Pergamos, Dorieus,
Eraos, Eurymachos, Troas.
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- Dass sie Tochter des Helios
(mit Perseis oder Perse) ist,
lässt ebenso wie die Bedeutung ihres Namens ("die
allen leuchtet") vermuten, dass Pasiphae ursprünglich
eine Lichtgottheit ist. Sie ist Schwester des Aietes
und der Kirke. Bekannter ist
sie uns als Gattin des Minos.
Mit ihm hatte sie mehrere Kinder: Androgeos,
Deukalion, Glaukos,
Kadreus, Akalle, Ariadne,
Phaidra und Xenodike. Ihr
Mythos: Minos hatte es versäumt,
Poseidon einen Stier zu opfern.
Seine Strafe war, dass sich seine Gattin in einen Stier verliebte.
Daidalos schuf mit einem
Holzgestell die technischen Voraussetzungen zur Begattung,
so dass Pasiphae schließlich den Minotauros
gebar.
- Auch in Lakonien gab es ein Orakelheiligtum einer
Pasiphae. Es ist nicht klar, ob sie mit der kretischen
Pasiphae identisch ist.
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- Von den Griechen zusammen mit den Lelegern, Kaukonen, Kureten
und Karern als autochthone Ureinwohner (προ-σέληνοι, γηγενεῖς)
Griechenlands angesehen, heute von der Geschichtsforschung
etwa vager als nicht indoeuropäisches "mediterranes
Substrat" abgetan, das vielleicht aus Anatolien auf das
griechische Festland bzw. nach Kreta auswanderte.
Strab.p.220f.:
Τοὺς δὲ Πελασγούς, ὅτι μὲν ἀρχαῖόν τι φῦλον κατὰ τὴν
Ἑλλάδα πᾶσαν ἐπιπολάσαν καὶ μάλιστα παρὰ τοῖς Αἰολεῦσι
τοῖς κατὰ Θετταλίαν, ὁμολογοῦσιν ἅπαντες σχεδόν τι. |
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Griechenland hieß deswegen früher Πελασγία.
Herod.2,56:
τῆς νῦν Ἑλλάδος, πρότερον δὲ Πελασγίης καλευμένης |
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Als Sondergruppe unterscheidet man die "tyrrhenischen
Pelasger" (im Zusammenhang mit der Bevölkerung der
Chalkidike)
Thuk.4,109:
καί τι καὶ Χαλκιδικὸν ἔνι βραχύ, τὸ δὲ πλεῖστον Πελασγικόν,
τῶν καὶ Λῆμνόν ποτε καὶ Ἀθήνας Τυρσηνῶν οἰκησάντων. |
wenn
auch allerdings ein kleiner Teil chalkidischer Bevölkerung
darauf ist, doch größtenteils pelasgisch
von den Tyrsenern, die vor Zeiten sich auf Lemnos und
u Athen sich niedergelassen haben. (Üb. Campe) |
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Peneleos (Πηνέλεως, Πενέλαος)
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- Unter den Argonauten
(Apollod.1,9,16,9),
vor allem aber als ein Führer der Boioter vor Troia (Hom.Il.2,494).
Dort bewährt er sich als tapferer Kämpfer: Er erlegt
den Ilioneus (Hom.Il.14,487ff.)
und den Lykon (Hom.Il.16,335ff.)
Er fällt im Kampf um Patroklos'
Leiche (Hom.Il.17,597ff.)
durch Eurypylos, den Sohn des Telephos.
Die Griechen bergen seine Leiche und bestatten ihn mit allen
Ehren (Quint.Smyrn.7,123).
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- Sohn des Orestes mit Erigone
(Paus.2,18,6; Paus.5,4,3;, Paus.7,6,2). Er führt die
Aioler bei der "Äolischen
Wanderung" bis nach Thrakien (Strab.13,1,3); nach
Paus.3,2,1hat er Lesbos erobert, eine Tat, die von Strab.13,1,3
erst seinem Enkel Gras zuerkannt wird. Auf Lesbos erinnert
an ihn die Stadt Πενθίλη und das Geschlecht der Πενθαλίδαι.
- Periklymenos
(Περικλύμενος)
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- Der Sohn des Poias und der
Demonassa. Er herrschte
in Magnesia u.a. über die Städte Methone,
Meliboia,
Olizon.
Ihm hatte Herakles in seinem
Tod seinen Bogen als Dank dafür, dass er ihm den Scheiterhaufen
entzündet hatte, vermacht. Als er mit sieben Schiffen
zu je 30 Mann (alle Bogenschützen) mit nach Troia
fuhr, wurde er auf der Insel Lemnos
(Tenedos),
als er den Griechen den Altar der Athena
zeigen wollte, von einer Schlange gebissen. Die Wunde aber
wollte nicht heilen und stank entsetzlich; Philoktetes schrie
vor Schmerz. Da ließen ihn die Griechen allein auf Lemnos
zurück. Er konnte sich nur mühsam mit der Jagdbeute
seines Bogens am Leben halten. Als den Griechen durch Helenos
bekannt wurde, dass zur Eroberung Troias
der Bogen des Philoktetes erforderlich sei, kam Odysseus
(oder Diomedes) mit Neoptolemos
nach Lemnos.
Odysseus wollte Philoktetes
täuschen, um ihm den Bogen zu entwenden. Er hielt sich
im Hintergrund und schickte Neoptolemos
vor; doch Neoptolemos
machte das infame Spiel nicht mit. Erst als Herakles
als deus ex machina Philoktetes dazu aufforderte, fuhr er
mit nach Troia. Dort wurde
seine Wunde von Machaon oder
Podaleirios geheilt. Sein
Pfeil kostete später Paris
das Leben. [Hom.Il.2,721ff.;
Aischylos (Fragmente); Sophokles;
Euripides (Fragmente). Dion Chrysostomos or 52 vergleicht
die Philoktet-Tragödien der drei großen Tragiker;
Quint.Smyr.10-12]
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Heiner
Müller : Philoktet 1950 |
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Philoktet, in Händen
das Schießzeug des Herakles, krank mit
Aussatz ausgesetzt auf Lemnos, das ohne ihn leer war
Von den Fürsten mit wenig Mundvorrat, zeigte da
keinen
Stolz, sondern schrie, bis das Schiff schwand, von seinem
Schrei nicht gehalten.
Und gewöhnte sich ein, Beherrscher des Eilands,
sein Knecht auch
An es gekettet mit Ketten umgebender Meerflut, von Grünzeug
Lebend und Getier, jagdbarem, auskömmlich zehn
Jahre lang.
Aber im zehnten vergeblichen Kriegsjahr entsannen die
Fürsten
Des Verlassenen sich. Wie den Bogen er führte,
den weithin
Tödlichen. Schiffe schickten sie, heimzuholen den
Helden
Dass er mit Ruhm sie bedecke. Doch zeigte sich der da
von seiner
Stolzesten Seite. Gewaltsam mussten sie schleppen an
Bord ihn
Seinem Stolz zu genügen. So holte er nach das Versäumte. |
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- Einer der acht Söhne des mykenischen Königs Elektryon
und der Anaxo, Bruder der Alkmene
(Apollod.2,4,5).
- Ein Achaier, den die Dorer für seinen Verrat
an Lakedaimon mit Amyklai beschenken.
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-
- Sohn des Aiakos, der seinen
Brüdern Peleus und Telamon
in Wettkämpfen überlegen war. Peleus
tötete ihn deshalb mit dem Diskos. Aiakos
verbannte beide aus Aigina: Peleus
ging nach Phthia in Thessalien, wo er Thetis ehelichte, Telamon
nach Salamis. Vielleicht ist der Mord an Phokos nur erfunden,
um den Ortswechsel von Peleus
und Telamon zu motivieren.
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- Landschaft in Makedonien, am Fuß des Olymp, nach einer
gleichnamigen Nympe benannt. Bekannt als Heimat der Musen
( Πιερίδες).
- Gattin des Danaos
und Mutter der sechs Danaiden
Aktaie, Podarke,
Dioxippe, Adyte
(Adite), Okypete,
Pylarge (Apollod.2,1,5,8)
- Gemahlin des Oxylos
(Paus.5,4,4)
- Tochter des Pythes aus Myus und der Iapygia. Geliebt
von dem Sohn des Neleus
Phrygios, dem Gründer von Milet.
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Poine (Ποινή, Ποιναί
| , Poena, Poenae)
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- Poine ist eine von Aischylos geförderte Personifikation
der Strafe, die einen Verbrecher verfolgt und seiner verdienten
Buße zuführt. Mit den Erinyen
haben sie nicht nur den Plural gemeinsam, sondern auch das
Aussehen und die Wirkungsweise, so dass sie häufig mit
ihnen identifiziert werden. Erst in hellenistischer Zeit werden
ihre Funktionen deutlich unterschieden: So führen z.B.
die Erinyen den Büßer
in den Tartaros. Dort leiden
sie für alle Zeit im Fackelbrand der Poinen (Plat.Ax.371e).
Bei den Römern erscheint Poena als Mutter der Furiae
oder als die adaptierte Form der Nemesis.
Die Entstehung des Poine-Mythos weist im Zusammenhang mit
Psamathe und Koroibos
nach Argos und Megara.
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- König von Korinth, Gattin der Merope.
Beide erziehen Oidipus als
ihren eigenen Sohn, bis sich Oidipus
auf die Suche nach seinem Vater macht und später als
König von Theben seine wahre Herkunft erfährt.
- Ein König in Korinth, der nicht im Zusammenhang
mit Oidipus steht
und Vater der Alkinoe ist.
- Ein Troer, Sohn des Antenor
(Hom.Il.11,59)
- König im ägyptischen Theben. Er und
seine Gattin Alkandra geben Menelaos
und Helena kostbare
Geschenke (Hom.Od.4,124ff.)
- Ein Phäake, der sich gut darauf versteht,
Bälle anzufertigen (Hom.Od.8,373)
- Vater des Eurymachos (Hom.Od.1,176;
Hom.Od.15,519;
Hom.Od.16,345;
Hom.Od.18,349;
Hom.Od.20,359)
- Ein Freier der Penelope,
den Eumaios tötet
(Hom.Od.22,343;
Hom.Od.22,284)
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-
- Tochter des Pandion und
Gattin des Tereus
- Der Mythos ist unter Tereus
erzählt. Mehrere Tragiker haben den Mythos von Prokne
und Tereus auf die Bühne gebracht, wahrscheinlich schon
Aischylos, obwohl ein Scholion zu Aristoph.Av.281 behauptet,
der erste sei Sophokles gewesen, dann Philokles. Es gibt deutliche
Parallelen zwischen Prokne und Medea: Beide werden von ihren
Männern hintergangen und rächen sich, indem sie
eigene Kinder töten. In beiden Fällen geht es (bei
vertauschten Rollen) um die Verbindung von Grieche und Barbar.
Auf der Akropolis gab es beim Erechtheion eine Statue der
Prokne.
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- Eine Nereide, von Aiakos
Mutter des Phokos (Φῶκος). Sie hatte sich dem Zugriff des
Aiakos dadurch entziehen wollen,
dass sie sich in eine Robbe (φώκη) oder einen Fisch, der im
Seetang lebt (φύκη) verwandelte, hatte aber ebenso wenig Erfolg
wie zuvor ihre Schwester Thetis
bei Peleus. Ihr Sohn Phokos wurde von seinen Halbbrüdern
Peleus und Telamon
ermordet. Sie rächt sich mit einem Ungeheuer von Wolf,
der in die Herden des Peleus
einfällt. Später lässt sie ihn zu Stein werden.
- Auch eine Tochter des argivischen Königs
Krotopos heißt Psamathe (Ψαμάθη).
Heimlich vor ihrem Vater hatte sie von Apollon
ihren Sohn Linos geboren
und Hirten zur Aufzucht gegeben. Doch nach vier
Jahren wurde er von Hunden zerrissen. Die übergroße
Trauer verriet Psamathe als Mutter. Krotalos ließ
seien Tochter zur Strafe lebendig begraben. Dass
sie Apollon als Vater benannte, hatte er ihr nicht
glauben wollen. Doch Apollon
rächte sich mit der Pest (Poine).
Koroibos versuchte vergeblich gegen sie anzugehen.
Paus.2,19,8 kennt in Argos das gemeinsame Grab des
Linos und seiner Mutter
Psamathe.
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Pterelaos
| , Pterelas (Πτερέλαος,
Πτερέλας, Πτερέλεως)
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- Überweigend als Sohn des Poseidon
und der Hippothoe angesehen.
Nach anderer Genealogie auch ihr Enkel. Er herrscht über
die Inseln Taphos, Kephallenia und Ithaka. Als Söhne
werden neben Ithakos, Neritos und Polyktor noch Chromios,
Tyrannos, Antiochos, Ampelos und andere genannt. Seine Söhne
erheben auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen ihrer Mutter
Anspruch auf Mykene
(Apollod.2,4,6,1).
Bei einem Einfall in Mykene
wollen Sie das Vieh des Elektryon
und töten alle seine Söhne außer Likymnios.
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- "Fäustlinge" (benannt nach ἡ πυγμή - die
Faust, ein Längenmaß, das vom Ellenbogen zur Faust
reicht), ein Zwergvolk am Nil. Herod.3,37. Sie führen
jährlich Krieg gegen die einfallenden Kraniche (die durch
ihre Ankunft den Beginn des Winters und das Fallen des Nils
ankündigen). Die mythische Erklärung dieses Krieges:
Hera verwandelte Gerana, die von den Pygmaien als Göttin
verehrt wurde und besonders mit Hera und Artemis konkurrierte.
zur Strafe in einen Kranich und stiftete Feindschaft zwischen
ihr und ihrem eigenen Volk (Hom.Il.3,3ff.;
Ov.met.6,90).
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- Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 16:00 |