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Cicero: Tusculanae Disputationes

Cicero: Gespräche in Tusculum

Cic.Tusc.5,97-118

Beeinträchtigen äußere Mängel das glückseliges Leben?

 
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Cicero: Tusculanae Disputationes

Cic.Tusc.5,97-118,1

Beeinträchtigen äußere Mängel das glückseliges Leben?

 

Cicero: Gespräche in Tusculum

Cic.Tusc.5,97-118,1

Beeinträchtigen äußere Mängel das glückseliges Leben?

97,1
Atque his similia ad victum etiam transferuntur, extenuaturque magnificentia et sumptus epularum, quod parvo cultu natura contenta sit.Dem Ähnliches wird auf den Lebensunterhalt übertragen: Pracht und Aufwand der Tafel werden herabgesetzt, weil die natürlichen Bedürfnisse mit wenig zu befriedigen seien.
97,2
Etenim quis hoc non videt, desideriis omnia ista condiri?Denn wer sieht nicht, dass all jenes durch den Appetit gewürzt wird?
97,3
Darius in fuga cum aquam turbidam et cadaveribus inquinatam bibisset, negavit umquam se bibisse iucundius: numquam videlicet sitiens biberat.Dareios trank auf der Flucht ein trübes, von Leichen besudeltes Wasser und versicherte, nie angenehmer getrunken zu haben. Natürlich, denn er hatte noch nie aus Durst getrunken.
97,4
Nec esuriens Ptolomaeus ederat; cui cum peragranti Aegyptum comitibus non consecutis cibarius in casa panis datus esset, nihil visum est illo pane iucundius.So hatte Ptolemaios noch nie hungrig gegessen. Als ihm bei einer Reise durch Ägypten, als ihm seine Begleiter nicht gefolgt waren, in einer Hütte gemeines Brot gereicht wurde, schien ihm nichts wohlschmeckender als jenes Brot.
97,5
Socraten ferunt, cum usque ad vesperum contentius ambularet quaesitumque esset ex eo, quare id faceret, respondisse se, quo melius cenaret, obsonare ambulando famem.Als Sokrates bis zum Abend etwas angestrengt umherging und er gefragt wurde, warum er das tue, soll er geantwortet haben, er kaufe, um desto besser zu Nacht zu speisen, durch sein Umhergehen den Hunger als Zukost ein.
98,1
Quid? victum Lacedaemoniorum in philitiis nonne videmus?Wie? Kennen wir nicht diegemeinsamen Mahlzeiten (Philitien) der Spartaner?
98,2
ubi cum tyrannus cenavisset Dionysius, negavit se iure illo nigro, quod cenae caput erat, delectatum.Als dort der Tyrann Dionysios einmal gespeist hatte, sagte er, jene schwarzen Suppe, das Hauptgericht, habe ihm nicht geschmeckt.
98,3
Tum is qui illa coxerat: "Minime mirum; condimenta enim defuerunt."Hierauf der Koch: gar kein Wunder; denn es fehlte die Würze.
98,4
"Quae tandem?" inquit ille. "Labor in venatu, sudor, cursus ad Eurotam, fames, sitis; his enim rebus Lacedaemoniorum epulae condiuntur.""Welche doch?" Mühe bei der Jagd, Schweiß, Lauf am Eurotas, Hunger, Durst. Denn damit werden die Speisen der Spartaner gewürzt.
98,5
Atque hoc non ex hominum more solum, sed etiam ex bestiis intellegi potest, quae, ut quicquid obiectum est, quod modo a natura non sit alienum, eo contentae non quaerunt amplius.Und dies lässt sich nicht nur an der Lebensweise der Menschen, sondern auch an den Tieren erkennen. Sie begnügen sich mit dem, was ihnen vorgehalten wird, wenn es nur nicht widernatürlich ist, und verlangen nichts weiter.
99,1
Civitates quaedam universae more doctae parsimonia delectantur, ut de Lacedaemoniis paulo ante diximus.Ganze Staaten haben nach ihrer Sitte Spass an der Sparsamkeit, wie wir es soeben von den Spartanern gesagt haben.
99,2
Persarum a Xenophonte victus exponitur, quos negat ad panem adhibere quicquam praeter nasturcium.Xenophon schildert die Lebensweise der Perser; nach seinem Bericht fügen sie außer Kresse nichts zum Brot hinzu.
99,3
Quamquam, si quaedam etiam suaviora natura desideret, quam multa ex terra arboribusque gignuntur cum copia facili, tum suavitate praestanti!Sollte die Natur indes auch einiges Schmackhaftere verlangen, wie viel erzeugt die Erde, erzeugen die Bäume, das in großer Menge leicht zu gewinnen und durch seinen Geschmack vortrefflich ist!
99,4
Adde siccitatem, quae consequitur hanc continentiam in victu, adde integritatem valetudinis, confer sudantis ructantis refertos epulis tamquam opimos boves:Nimm die Spannkraft hinzu, die solcher Enthaltsamkeit in der Lebensweise folgt; dazu die unversehrte Gesundheit! Vergleiche damit die Schwitzenden, Rülpsenden, die vom Essen Übersättigten, gleich gemästeten Ochsen:
100,1
tum intelleges, qui voluptatem maxime sequantur, eos minime consequi, iucunditatemque victus esse in desiderio, non in satietate.Dann wirst du erkennen, dass diejenigen, die der Lust am meisten nachjagen, sie am wenigsten gewinnen, und dass die Schmackhaftigkeit der Kost im Verlangen liegt, nicht in der Sättigung.
100,2
Timotheum, clarum hominem Athenis et principem civitatis, ferunt, cum cenavisset apud Platotiem eoque convivio admodum delectatus esset vidissetque eum postridie, dixisse: "Vestrae quidem cenae non solum in praesentia, sed etiam postero die iucundae sunt." Quid quod ne mente quidem recte uti possumus multo cibo et potione completi?Von Timotheus, einem berühmten Athener und einem der Ersten im Staat erzählt man, als er bei Platon zu Abend gegessen und ihm dieses Mahl sehr geschmeckt hatte, sagte er zu jenem, als er ihn am anderen Tag wieder sah: "Eure Mahlzeiten sind nicht bloß für den Moment, sondern auch am nächsten Tag angenehm." – Bedenke aber auch, dass wir nicht einmal unseren Geist recht brauchen können, wenn wir zu viel gegessen und getrunken haben.
100,3
Est praeclara epistula Platonis ad Dionis propinquos, in qua scriptum est his fere verbis: "Quo cum venissem, vita illa beata, quae ferebatur, plena Italicarum Syracusiarumque mensarum, nullo modo mihi placuit, bis in die saturum fieri nec umquam pernoctare solum ceteraque, quae comitantur huic vitae, in qua sapiens nemo efficietur umquam, moderatus vero multo minus.Man hat einen trefflichen Brief Platons an die Verwandten des Dion, worin es ungefähr so heißt: "Als ich dahin kam, gefiel mir jenes sogenannte glückselige Leben, voll von italischen und syrakusischen Tafeln durchaus nicht: zweimal am Tag sich satt zu essen und nie allein zu übernachten; und das Übrige, was ein solches Leben begleitet: in dem einer nie vernünftig und noch viel weniger maßvoll werden wird.
101,1
Quae enim natura tam mirabiliter temperari potest?"Denn welche Natur erträgt eine so groteske Mischung?"
101,2
quo modo igitur iucunda vita potest esse, a qua absit prudentia, absit moderatio?Wie kann es nun ohne Klugheit, ohne Mäßigung ein angenehmes Leben geben?
101,3
Ex quo Sardanapalli, opulentissimi Syriae regis, error adgnoscitur, qui incidi iussit in busto:Hieraus lässt sich der Irrtum des Sardanapallus, des reichsten Königs von Assyrien erkennen, der auf sein Grabmal einmeißeln ließ:
101,4
"Haec habeo, quae edi, quaeque exsaturata libido | Hausit; at illa iacent multa et praeclara relicta.""Was ich verzehrt', und gesättigte Lust ausschöpfte, das hab' ich; | aber jenes, es liegt verlassen, das Herrliche, Viele."
101,5
"Quid aliud" inquit Aristoteles "in bovis, non in regis sepulcro inscriberes? Haec habere se mortuum dicit, quae ne vivus quidem diutius habebat, quam fruebatur."Was anderes, sagt Aristoteles, sollte man auf eines Ochsen, nicht auf eines Königs Grabmal schreiben? Das, sagt er, habe er im Tod, was er nicht einmal im Leben länger hatte, als er es genoss.
102,1
Cur igitur divitiae desiderentur, aut ubi paupertas beatos esse non sinit?Warum also sollte man Reichtum verlangen? Oder wo lässt die Armut nicht glückselig sein?
102,2
Signis, credo, tabulis studes. Si quis est, qui his delectetur, nonne melius tenues homines fruuntur quam illi, qui is abundant?Bildsäulen vielleicht, Gemälde braucht einer? Hat man daran seine Lust, ist der Genuss davon für geringe Leute nicht größer als für diejenigen, die daran Überfluss haben?
102,3
Est enim earum rerum omnium nostra urbe summa in publico copia.Denn von all dem gibt es in unserer Stadt die größte Menge auf den öffentlichen Plätzen.
102,4
Quae qui privatim habent, nec tam multa et raro vident, cum in sua rura venerunt; quos tamen pungit aliquid, cum, illa unde habeant, recordantur.Was davon Privatleute besitzen, ist nicht so viel, und sie sehen es selten, wenn sie auf ihre Landgüter kommen; und doch verbinden sich bei ihnen mit dem Gedanken, woher sie es haben, einige Gewissensbisse.
102,5
Dies deficiat, si velim paupertatis causam defendere. Der Tag wäre nicht lang genug, wollte ich die Sache der Armut verteidigen.
102,6
Aperta enim res est, et cotidie nos ipsa natura admonet, quam paucis, quam parvis rebus egeat, quam vilibus.Der Fall ist nämlich klar, und täglich erinnert uns die Natur selbst, wie wenig sie braucht, wie Geringes, wie Wohlfeiles.
103,1
Num igitur ignobilitas aut humilitas aut etiam popularis offensio sapientem beatum esse prohibebit?Wird nun Mangel an Ehre oder Adel oder auch Anfeindung des Volkes den Weisen hindern, glückselig zu sein?
103,2
Vide, ne plus commendatio in vulgus et haec, quae expetitur, gloria molestiae habeat quam voluptatis.Gib acht, dass Empfehlung beim großen Haufen und jener so erstrebte Ruhm nicht mehr Belästigung mit sich bringt als Vergnügliches!
103,3
Leviculus sane noster Demosthenes, qui illo susurro delectari se dicebat aquam ferentis mulierculae, ut mos in Graecia est, insusurrantisque alteri: "Hic est ille Demosthenes."Unser Demosthenes war in der Tat ein wenig eitel, wenn er sagte, er freue sich über jenes Geraune des (nach der Gewohnheit in Griechenland) Wasser tragenden Weibchens, das einer anderen zuraune: "Das ist jener Demosthenes!"
103,4
Quid hoc levius? At quantus orator! Sed apud alios loqui videlicet didicerat, non multum ipse secum.Was ist unbedeutender als dies? Und dagegen welch großer Redner! Aber freilich hatte er vor anderen sprechen gelernt, nicht viel mit sich selbst.
104,1
Intellegendum est igitur nec gloriam popularem ipsam per sese expetendam nec ignobilitatem extimescendam.Man muss also wissen, dass Ruhm bei dem Volk für sich selbst nicht zu erstreben ist, so wie Ruhmlosigkeit nicht zu fürchten.
104,2
"Veni Athenas" inquit Democritus "neque me quisquam ibi adgnovit.""Ich kam nach Athen," sagt Demokrit, "und niemand erkannte mich dort."
104,3
Constantem hominem et gravem, qui glorietur a gloria se afuisse!O der charakterfeste, ernste Mann, der sich rühmt, dem Ruhm nicht anzuhängen!
104,4
An tibicines ique, qui fidibus utuntur, suo, non multitudinis arbitrio cantus numerosque moderantur, vir sapiens multo arte maiore praeditus non quid verissimum sit, sed quid velit vulgus, exquiret?Flöten- und Saitenspieler bestimmen nach ihrem, und nicht nach der Menge Urteil, das Maß der Töne und der Melodie; und der Weise, dessen Kunst viel höhere steht, sollte nicht nach der größten Wahrheit, sondern nach dem Verlangen des Pöbels forschen?
104,5
An quicquam stultius quam, quos singulos sicut operarios barbarosque contemnas, eos aliquid putare esse universos?Gibt es eine größere Torheit als diejenige in ihrer Gesamtheit für etwas zu nehmen, die man im einzelnen als Handwerker und als rohe Menschen verachtet?
104,6
Ille vero nostras ambitiones levitatesque contemnet honoresque populi etiam ultro delatos repudiabit; nos autem eos nescimus, ante quam paenitere coepit, contemnere.Nein! Der Weise wird unseren Ehrgeiz und unsere Eitelkeit verachten und die Ehrungen des Volkes, auch wenn sie aus freien Stücken angeboten werden, zurückweisen; wir aber verstehen nicht, sie zu verachten, bevor sich die Reue einstellt. –
105,1
Est apud Heraclitum physicum de principe Ephesiorum Hermodoro; universos ait Ephesios esse morte multandos, quod, cum civitate expellerent Hermodorum, ita locuti sint: "Nemo de nobis unus excellat; sin quis extiterit, alio in loco et apud alios sit."Bei dem Physiker Heraklit heißt es über Hermodorus, den Fürsten der Ephesier: alle Ephesier seien mit dem Tod zu bestrafen, weil sie bei der Verbannung des Hermodorus aus so gesprochen hätten: "Keiner von uns soll allein herausragen; andernfalls soll er anderswo und bei anderen sein!"
105,2
An hoc non ita fit omni in populo? nonne omnem exsuperantiam virtutis oderunt?Geschieht dies nicht so in jedem Volk? Hassen nicht alle herausragendeTugend?
105,3
Quid? Aristides―malo enim Graecorum quam nostra proferre―nonne ob eam causam expulsus est patria, quod praeter modum iustus esset?Wie? Aristides – denn ich will lieber ein griechisches Beispiel als eines von uns anführen – wurde er nicht deswegen aus dem Vaterland vertrieben, weil er ungewöhnlich gerecht war?
105,4
Quantis igitur molestiis vacant, qui nihil omnino cum populo contrahunt!Von welchen Belästigungen also sind die frei, die sich überhaupt nicht auf das Volk einlassen!
105,5
Quid est enim dulcius otio litterato?Denn was ist süßer als eine wissenschaftliche Muße?
105,6
is dico litteris, quibus infinitatem rerum atque naturae et in hoc ipso mundo caelum terras maria cognoscimus.als jene Wissenschaften, durch die wir die Unendlichkeit des Alls und der Natur und in dieser Welt selbst Himmel, Erde, Meere erkennen.
106,1
Contempto igitur honore, contempta etiam pecunia quid relinquitur, quod extimescendum sit?Nach Verachtung der Ehre nun, nach Verachtung auch des Geldes, was bleibt noch zu fürchten übrig?
106,2
Exilium, credo, quod in maxumis malis ducitur.Die Verbannung, meine ich, die unter die größten Übel gerechnet wird.
106,3
Id si propter alienam et offensam populi voluntatem malum est, quam sit ea contemnenda, paulo ante dictum est.Ist sie ein Übel wegen der ablehnenden und feindseligen Gesinnung des Volkes, so ist gerade eben gesagt worden, wie sehr sie zu verachten sei.
106,4
Sin abesse a patria miserum est, plenae miserorum provinciae sunt, ex quibus admodum pauci in patriam revertuntur.Ist es aber ein Unglück, vom Vaterland fern zu sein, so sind die Provinzen, aus denen ganz wenige ins Vaterland zurückkehren, voll von Unglücklichen.
107,1
"At multantur bonis exules"."Aber Verbannte werden mit dem Verlust ihrer Güter bestraft!"
107,2
Quid tum? parumne multa de toleranda paupertate dicuntur?Was mehr? Wird nicht genug über das Ertragen der Armut gesprochen?
107,3
Iam vero exilium, si rerum naturam, non ignominiam nominis quaerimus, quantum a perpetua peregrinatione differt?Und dann, wie viel unterscheidet sich denn Verbannung, wenn wir den Sachverhalt und nicht die Schande des Namens betrachten, von einer ununterbrochenen Reise?
107,4
In qua aetates suas philosophi nobilissimi consumpserunt, Xenocrates Crantor, Arcesilas Lacydes, Aristoteles Theophrastus, Zeno Cleanthes, Chrysippus Antipater, Carneades Clitomachus, Philo Antiochus, Panaetius Posidonius, innumerabiles alii, qui semel egressi numquam domum reverterunt.Und gerade darauf haben ja die berühmtesten Philosophen ihr ganzes Leben verwandt: Xenokrates, Krantor, Arkesilas, Lakydes, Aristoteles, Theophrastos, Zenon, Kleanthes, Chrysippos, Antipater, Karneades, Kleitomachos, Philon, Antiochos, Panaitios, Poseidonios und unzählige andere, die einmal unterwegs nie wieder nach Hause zurückkehrten.
107,5
"At enim sine ignominia". adficere sapientem?"Allein ohne Schande ...!" Kann Schande den Weisen je treffen?
107,6
de sapiente enim haec omnis oratio est, cui iure id accidere non possit; nam iure exulantem consolari non oportet.denn vom Weisen handelt diese ganze Rede, dem dies nicht mit Recht begegnen könnte. Denn wer zu Recht in der Verbannung ist, braucht keinen Trost.
108,1
Postremo ad omnis casus facillima ratio est eorum, qui ad voluptatem ea referunt, quae secuntur in vita, ut, quocumque haec loco suppeditetur ibi beate queant vivere.Endlich haben für alle Fälle diejenigen die leichteste Methode, die das im Leben Folgende auf die Lust beziehen; so dass sie überall dort glückselig leben können, wo diese vorhanden ist.
108,2
Itaque ad omnem rationem Teucri vox accommodari potest:und so kann überhaupt auf jedes Verhältnis Teucers Wort angewandt werden:
108,3
"Patria est, ubicumque est bene"."Wo immer gut es ist, da ist das Vaterland!"
108,4
Socrates quidem cum rogaretur, cuiatem se esse diceret, "mundanum" inquit; totius enim mundi se incolam et civem arbitrabatur.So sagte Sokrates, als er gefragt wurde, welchen Landsmann er sich nenne: "Ich bin ein Weltbürger." Denn er hielt sich für überall in der Welt ansässig und eingebürgert.
108,5
Quid? T. Albucius nonne animo aequissimo Athenis exul philosophabatur? cui tamen illud ipsum non accidisset, si in re p. quiescens Epicuri legibus paruisset.Und Titus Albucius – philosophierte er nicht mit dem größten Gleichmut zu Athen als Verbannter? Ihm jedoch wäre gerade das nicht begegnet, wenn er sich im Staat nach den Gesetzen Epikurs ruhig verhalten hätte.
109,1
Qui enim beatior Epicurus, quod in patria vivebat, quam, quod Athenis, Metrodorus?Wie ist denn Epikur glückseliger, weil er im Vaterland lebte, als, weil in Athen, Metrodoros?
109,2
Aut Plato Xenocratem vincebat aut Polemo Arcesilam, quo esset beatior?Oder war Platon glückseliger als Xenokrates, oder Polemon als Arkesilas?
109,3
Quanti vero ista civitas aestimanda est, ex qua boni sapientesque pelluntur?Und wie hoch ist denn jener Staat zu schätzen, aus denen die Guten und Weisen ausgestoßen werden?
109,4
Damaratus quidem, Tarquinii nostri regis pater, tyrannum Cypselum quod ferre non poterat, fugit Tarquinios Corintho et ibi suas fortunas constituit ac liberos procreavit.Damaratus wenigstens, der Vater unseres Königs Tarquinius, floh, weil es sich dem Gewaltsherrscher Kypselos nicht fügen konnte, von Korinth nach Tarquinii, machte dort sein Glück und zeugte Kinder.
109,5
Num stulte anteposuit exilii libertatem domesticae servituti?War es etwa dumm, die Freiheit in der Verbannung der Knechtschaft in der Heimat vorzuziehen?
110,1
Iam vero motus animi, sollicitudines aegritudinesque oblivione leniuntur traductis animis ad voluptatem.Ferner – Regungen, Ängste, Kummer werden durch Vergessen gemildert, indem die Seele zur Lust hinübergeführt wird.
110,2
Non sine causa igitur Epicurus ausus est dicere semper in pluribus bonis esse sapientem, quia semper sit in voluptatibus.Nicht ohne Grund wagte daher Epikur zu sagen, immer seit der Weise im Genuss mehrerer Güter, weil er immer im Genuss von Vergnügen sei.
110,3
Ex quo effici putat ille, quod quaerimus, ut sapiens semper beatus sit.Woraus sich nach ihm ergeben soll, was wir suchen, dass der Weise immer glückselig sei. –
111,1
"Etiamne, si sensibus carebit oculorum, si aurium?" Etiam; nam ista ipsa contemnit."Auch wenn er der Sinne der Augen, der Ohren beraubt ist?" Auch, denn eben das verachtet er.
111,2
Primum enim horribilis ista caecitas quibus tandem caret voluptatibus?Denn fürs erste, jene schauderhafte Blindheit, – welche Vergnügen entbehrt sie denn?
111,3
Cum quidam etiam disputent ceteras voluptates in ipsis habitare sensibus, quae autem aspectu percipiantur, ea non versari in oculorum ulla iucunditate, ut ea, quae gustemus olfaciamus tractemus audiamus, in ea ipsa, ubi sentimus, parte versentur.Sprechen doch einige sogar davon, die übrigen Vergnügen hätten ihren Sitz in den Sinnen selbst; was aber vom Gesicht wahrgenommen werde, das errege keine Annehmlichkeit in den Augen, so wie sich das, was wir schmecken, riechen, betasten, hören, genau an der Stelle für das Gefühl ausdrückt, wo wir es empfinden;
111,4
In oculis tale nil fit; animus accipit, quae videmus.Derartiges geschieht nicht in den Augen; die Seele ist es, die, was wir sehen, aufnimmt.
111,5
Animo autem multis modis variisque delectari licet, etiamsi non adhibeatur aspectus.Die Seele kann sich aber noch auf vielfältig andere Art erfreuen, auch wenn sie das Sehen nicht heranzieht.
111,6
Loquor enim de docto homine et erudito, cui vivere est cogitare.Ich spreche nämlich von einem geschulten und gebildeten Mann, dem Leben Denken ist.
111,7
Sapientis autem cogitatio non ferme ad investigandum adhibet oculos advocatos.Das Denken des Weisen aber bedarf zur Forschung nicht gerade des der Augen als Beistand.
112,1
Etenim si nox non adimit vitam beatam, cur dies nocti similis adimat?Denn wenn die Nacht das glückselige Leben nicht wegnimmt, warum sollte es ein der Nacht ähnlicher Tag wegnehmen?
112,2
Nam illud Antipatri Cyrenaici est quidem paulo obscenius, sed non absurda sententia est; cuius caecitatem cum mulierculae lamentarentur, "Quid agitis?" inquit, "an vobis nulla videtur voluptas esse nocturna?"Jener Ausspruch des Kyrenaikers Antipater ist zwar ein wenig schlüpfrig, aber der Gedanke ist nicht ungereimt: als nämlich die Weiblein seine Blindheit beklagten, sprach er: "Was wollt ihr? Dünkt euch die nächtliche Lust nichts zu sein?"
112,3
Appium quidem veterem illum, qui caecus annos multos fuit, et ex magistratibus et ex rebus gestis intellegimus in illo suo casu nec privato nec publico muneri defuisse.Jener alte Appius, der viele Jahre blind war, lässt uns an seiner Amtsführung und seinen Taten erkennen, dass er trotz seiner Behinderung allen privaten und öffentlichen Aufgaben gewachsen war.
112,4
C. Drusi domum compleri a consultoribus solitam accepimus; cum, quorum res esset, sua ipsi non videbant, caecum adhibebant ducem.Das Haus des Gaius Drusus war, wie wir hören, gewöhnlich voll von Fragestellern: wenn sie ihre eigene Angelegenheit nicht durchschauten, zogen sie einen blinden Führer hinzu!
112,5
Pueris nobis Cn. Aufidius praetorius et in senatu sententiam dicebat nec amicis deliberantibus deerat et Graecam scribebat historiam et videbat in litteris.In meiner Jugend stimmte der frühere Prätor Gneius Aufidius im Senat ab, entzog sich nicht der Beratung seiner Freunde, schrieb eine griechische Geschichte und war in der Wissenschaft sehend.
113,1
Diodotus Stoicus caecus multos annos nostrae domi vixit.Der Stoiker Diototos lebte viele Jahre blind in unserem Haus.
113,2
Is vero, quod credibile vix esset, cum in philosophia multo etiam magis adsidue quam antea versaretur et cum fidibus Pythagoreorum more uteretur cumque ei libri noctes et dies legerentur, quibus in studiis oculis non egebat, tum, quod sine oculis fieri posse vix videtur, geometriae munus tuebatur verbis praecipiens discentibus, unde quo quamque lineam scriberent.Dieser Mann beschäftigte sich – kaum glaublich! – mit der Philosophie noch weit emsiger sogar als zuvor; er betrieb nach Art der Pythagoreer die Musik; er ließ sich Tag und Nacht Bücher vorlesen; Beschäftigungen – wobei er der Augen nicht bedurfte; aber noch mehr – was ohne Augen kaum möglich scheint, der Geometrie widmete er sich fortdauernd, indem er durch seine Worte die Lernenden anleitete, von wo, wohin und welche Linie sie zeichnen sollten.
113,3
Asclepiadem ferunt, non ignobilem Eretricum philosophum, cum quidam quaereret, quid ei caecitas attulisset, respondisse, puero ut uno esset comitatior.Asklepiades, ein nicht unberühmter Philosoph aus der eritrerischen Schule soll auf die Frage, was ihm die Blindheit gebracht habe, geantwortet haben, dass er von einem Knaben mehr begleitet werde.
113,4
Ut enim vel summa paupertas tolerabilis sit, si liceat, quod quibusdam Graecis cotidie, sic caecitas ferri facile possit, si non desint subsidia valetudinum.Denn wie sogar die höchste Armut erträglicher sein dürfte, wenn erlaubt ist, was sich einige Griechen täglich erlauben, so könnte Blindheit leicht ertragen werden, wenn es nicht an gesundheitlicher Unterstützung fehlt.
114,1
Democritus luminibus amissis alba scilicet discernere et atra non poterat, at vero bona mala, aequa iniqua, honesta turpia, utilia inutilia, magna parva poterat, et sine varietate colorum licebat vivere beate, sine notione rerum non licebat.Demokritos konnte ohne Augenlicht Weiß und Schwarz gewiss nicht unterscheiden; aber Gut und Böse, Gerecht und Ungerecht, Ehrbar und Schändlich, Nützlich und Unnütz, Groß und Klein; und ohne die verschiedenen Farben zu schauen, konnte er glückselig leben; was ohne die Kenntnis der Dinge unmöglich war.
114,2
Atque hic vir impediri etiam animi aciem aspectu oculorum arbitrabatur, et cum alii saepe, quod ante pedes esset, non viderent, ille infinitatem omnem peregrinabatur, ut nulla in extremitate consisteret.Ja, dieser Mann glaubte sogar, dass die Schärfe des Geistes durch den Anblick der Augen gehemmt werde. Und während andere oft nicht sahen, was vor ihren Füßen lag, durchstreifte er die ganze Unendlichkeit, ohne an einer Grenze stillzustehen.
114,3
Traditum est etiam Homerum caecum fuisse; at eius picturam, non poesin, videmus: quae regio, quae ora, qui locus Graeciae, quae species formaque pugnae, quae acies, quod remigium, qui motus hominum, qui ferarum non ita expictus est, ut, quae ipse non viderit, nos ut videremus, effecerit?Der Überlieferung zufolge war auch Homer blind. Aber sein Gemälde – denn das ist es, nicht Dichtung – sehen wir. Welche Gegend, welche Küste, welcher Ort Griechenlands, welcher Anblick und welche Gestalt der Schlacht, welche Kampfordnung, welches Ruderwerk, welche Bewegung von Menschen, welche von Tieren ist nicht so ausgemalt, dass wir sehen, was er selbst nicht sah?
114,4
Quid ergo? aut Homero delectationem animi ac voluptatem aut cuiquam docto defuisse umquam arbitramur?Wie nun? Glauben wir, es habe Homer oder überhaupt einem Gebildeten je an geistigem Genuss und Vergnügen gefehlt?
115,1
Aut, ni ita se res haberet, Anaxagoras aut hic ipse Democritus agros et patrimonia sua reliquissent, huic discendi quaerendique divinae delectationi toto se animo dedissent?Oder hätten sonst Anaxagoras oder eben dieser Demokritos, Äcker und väterliche Erbe verlassen, und sich diesem göttlichen Vergnügen zu lernen und zu untersuchen mit ganzer Seele ergeben?
115,2
Itaque augurem Tiresiam, quem sapientem fingunt poetae, numquam inducunt deplorantem caecitatem suam; at vero Polyphemum Homerus cum inmanem ferumque finxisset, cum ariete etiam conloquentem facit eiusque laudare fortunas, quod, qua vellet, ingredi posset et, quae vellet, attingere.Und so lassen die Dichter den Seher Teiresias, den sie als einen Weisen darstellen, nie seine Blindheit bejammern. Dagegen lässt Homer den Polyphemus, nachdem er ihn unmenschlich und wild geschildert hat, mit seinem Widder reden, und dessen Glück loben, dass er hingehen könne, wohin er wolle und, was er wolle, berühren.
115,3
Recte hic quidem; nihilo enim erat ipse Cyclops quam aries ille prudentior.Was auch ganz recht ist; denn jener Kyklop selbst war um nichts gescheiter als sein Widder.
116,1
In surditate vero quidnam est mali? Erat surdaster M. Crassus, sed aliud molestius, quod male audiebat, etiamsi, ut mihi videbatur, iniuria.Aber was für ein Übel liegt in der Taubheit? Marcus Crassus war etwas schwerhörig; aber etwas anderes war beschwerlicher, dass man nicht das Beste von ihm hörte; wenn auch, wie mir schien, zu Unrecht.
116,2
Pueri nostri Graece fere nesciunt nec Graeci Latine.Unsere Kinder verstehen meist das Griechische nicht, und die Griechen kein Latein.
116,3
Ergo hi in illorum et illi in horum sermone surdi, omnesque nos in eis linguis, quas non intellegimus, quae sunt innumerabiles, surdi profecto sumus.Also sind diese in jener Sprache, und jene in dieser Sprache taub. Und wir alle sind in den Sprachen, die wir nicht verstehen, (und das sind unzählige) in der Tat taub.
116,4
"At vocem citharoedi non audiunt.""Doch sie hören die Stimme des Zitherspielers nicht!"
116,5
Ne stridorem quidem serrae, tum cum acuitur, aut grunditum, cum iugulatur, suis nec, cum quiescere volunt, fremitum murmurantis maris; et si cantus eos forte delectant, primum cogitare debent, ante quam hi sint inventi, multos beate vixisse sapientis, deinde multo maiorem percipi posse legendis iis quam audiendis voluptatem.Aber auch nicht das Zischen einer Säge, wenn sie geschärft wird; oder das Grunzen eines Schweines, wenn es geschlachtet wird, noch, wenn man ruhen will, das Gebrause des dumpf rauschenden Meeres. Und wenn Gesänge sie vielleicht ergötzen, so muss man fürs erste bedenken, dass, ehe diese erfunden wurden, viele Weise glückselig gelebt haben; und dann, dass man ein weit größeres Vergnügen vom Lesen, als vom Hören genießen kann.
117,1
Tum, ut paulo ante caecos ad aurium traducebamus voluptatem, sic licet surdos ad oculorum.Ferner, wie wir eben gerade Blinde zum Vergnügen der Ohren hinüberführten, so können wir jetzt Taube zu dem der Augen hinüberführen.
117,2
Etenim, qui secum loqui poterit, sermonem alterius non requiret.Denn wer mit sich selbst reden kann, wird das Gespräch des anderen nicht vermissen.
117,3
Congerantur in unum omnia, ut idem oculis et auribus captus sit, prematur etiam doloribus acerrumis corporis.Lass alles auf einen Mann zusammenhäufen; so dass er weder Augen noch Ohren hat und unter den heftigsten körperlichen Schmerzen leidet.
117,4
Qui primum per se ipsi plerumque conficiunt hominem; sin forte longinquitate producti vehementius tamen torquent, quam ut causa sit cur ferantur, quid est tandem, di boni, quod laboremus?Diese reiben erstens gewöhnlich den Menschen allein schon auf; wenn sie aber etwa durch die Länge der Zeit so stark quälen, dass es keinen Grund mehr gibt, sie zu ertragen: Warum denn, ihr guten Götter, sollen wir uns abmühen?
117,5
portus enim praesto est, quoniam mors quidem est aeternum nihil sentiendi receptaculum.Ein Port ist ja bereit, da ja der Tod die Zuflucht ist, um auf ewig nichts mehr zu empfinden.
117,6
Theodorus Lysimacho mortem minitanti "Magnum vero" inquit "effecisti, si cantharidis vim consecutus es".Theodoros sprach zu Lysimachos, der ihm den Tod drohte: "Da hast du etwas Großes erreicht, wenn du dir die Kraft eines Giftkäfers verschafft hast."
118,1
Paulus Persi deprecanti, ne in triumpho duceretur: "In tua id quidem potestate est."Paulus antwortete Perses, als er ihn darum bat, nicht im Triumph aufgeführt zu werden: "Das steht ja in deiner Gewalt!"
     
Aufgabenvorschläge:
Übersetzung von F.H.Kern, bearbeitet von E. Gottwein
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Sententiae excerptae:
Lat. zu "Cic" und "Tusc"
91
gloria virtutem tamquam umbra sequitur
der Ruhm folgt der Leistung wie ihr Schatten
Cic.Tusc.1,109

2034
Sitne igitur malum dolere necne, Stoici viderint.
Ob der Schmerz ein Übel ist oder nicht, mögen die Stoiker zusehen.
Cic.Tusc.2,42,3

2035
Appellata est enim ex viro virtus.
"Virtus" kommt nämlich von "vir" (Mann).
Cic.Tusc.2,43,3

2036
Viri autem propria maxime est fortitudo, cuius munera duo sunt maxima, mortis dolorisque contemptio.
Die Haupteigenschaft des Mannes aber ist die Tapferkeit, die beide Hauptrichtungen in sich begreift: Verachtung des Todes und Verachtung des Schmerzes.
Cic.Tusc.2,43,4

2037
Contemno magnitudinem doloris, a qua me brevitas temporis vindicabit ante paene, quam venerit (Epikur).
Ich verachte die Heftigkeit des Schmerzes, von der mich die Kürze der Zeit erretten wird, beinahe noch bevor er gekommen ist.
Cic.Tusc.2,44,3

2038
saepe enim videmus fractos pudore, qui ratione nulla vincerentur.
Denn oft sehen wir durch Scham überwältigt, wer durch keinen Vernunftgrund besiegt werden konnte.
Cic.Tusc.2,48,3

2039
Ferendi doloris consuetudo est non contemnenda magistra.
Im Verachten des Schmerzes ist die Gewöhnung eine nicht zu verachtende Lehrmeisterin.
Cic.Tusc.2,49,4

2023
Omninoque, quae crescentia perniciosa sunt, eadem sunt vitiosa nascentia.
Grundsätzlich ist, was in seinem Wachstum verderblich ist, auch in seiner Entstehung fehlerhaft.
Cic.Tusc.3,41,3

2024
qui vitiis modum apponit, is partem suscipit vitiorum
Wer Fehlern ein Maß setzt, ergreift Partei für die Fehler
Cic.Tusc.4,42,4

2025
iracundiam cotem fortitudinis esse dicunt
Zorn sei der Schleifstein der Tapferkeit, sagen sie
Cic.Tusc.4,43,2

2026
est enim ira ulciscendi libido
Zorn ist Lust, sich zu rächen
Cic.Tusc.4,44,1

2027
ubi quicquid est, quod disci potest, eo veniendum.
wo etwas zu lernen ist, dahin muss man kommen
Cic.Tusc.4,44,5

2028
aegritudo ut taetra et inmanis belua fugienda
den Kummer muss man wie ein hässliches, abscheuliches Ungeheuer fliehen
Cic.Tusc.4,45,1

2029
Impunitas peccatorum data videtur eis, qui ignominiam et infamiam ferunt sine dolore; morderi est melius conscientia.
Die scheinen für ihre Verfehlungen straffrei zu bleiben, die unter Schmach und Entehrung nicht leiden. Besser sind Gewissensbisse.
Cic.Tusc.4,45,2

1436
Clavus clavo eicitur. (ἧλον τῷ ἥλῳ καὶ πάτταλον ἐξέκρουσας πατάλῳ· ἀντὶ τοῦ ἁμαρτήματι τὸ ἁμάρτημα θεραπεύεις, Diog.5,16)
Ein Keil treibt den anderen heraus. (Bös muss Bös vertreiben).
Cic.Tusc.4,75

30
aut bibat aut abeat (ἢ πῖθι ἢ ἄπιθι)
sauf oder lauf!
Cic.Tusc.5,118

1038
Sisyphi saxum versare.
Den Stein des Sisyphos wälzen. (Sich vergeblich abmühen.)
nach Cic.Tusc.1,5,10


Literatur:
zu "Cic" und "Tusc"
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Ein Tag und der Aion... Zu Ciceros Doxologie der Philos. (Tusc.5,5)
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Cicero. Eine Einführung in seine philosophischen Schriften (mit Ausschluss der staatsphilosophischen Werke)
Wiesbaden (Franz Steiner) 1966
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