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- Pacuvius
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- Padus
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- Padus, i, m., heute der Po, der größte
Fluß Italiens, der auf dem Berge Vesulus (der
höchsten Spitze der kottischen Alpen) entspringt,
während seines Laufes eine Menge Flüsse in
sich aufnimmt u. zwischen Ravenna u. Hadria in vielen
Mündungen sich in das Adriatische Meer ergießt.
Er unterteilt die Gallia cisalpina in die Gallia transpadana
und cispadana. Liv.5,33,10, Liv.5,35,2. Verg.Aen.9,680.
Ov.am.2,17,32. Im Ligurischen heißt er Bodincus
(oder Bodencus), d.h. "der grundlose". In
der griechischen Mythologie heißt er Eridanos.
- Paeligni
| , Peligner
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- kleiner mittelitalischer, sog. sabellischer Stamm
im Hochappennin, z.T. am Oberlauf des Aternus, um Corfinum
als Hauptort und Sulmo. Weitere Orte: Lavernae, Superaequum,
Interpromium. Die Paeligner sind für ihre kriegerische
Tüchtigkeit bekannt.
- 325 Gegner
Roms im 2.
Samnitenkrieg (Liv.8,29), bis sie mit Rom ein Bündnis
eingehen (Liv.9,45; Diod.20,99,100)
- 91-88
herausragende Beteiligung am Bundesgenossenkrieg
(Eutr.5,3).
- Zu 69 n.Chr.
noch von Tac.hist3,59 erwähnt.
- Paestum
| Poseidonia
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- Griechische Kolonie Poseidonia am Unterlauf des Seleflusses
(Silaris), vom achäischen Sybaris aus gegründet
(um 700 v.Chr.); nach Strabon eine Festung am Meer,
während die Einwohner mehr im Landesinneren gesiedelt
hätten.
- Funde zeigen, dass die Besiedlung des Platzes bis
in die Steinzeit zurückreicht.
- Im 6. Jh. gelangt Poseidonia zu wirtschaftlichem Wohlstand
und zu kultureller Entfaltung. Beides fand in einer
regen Bautätigkeit seinen sichtbaren Ausdruck: Heratempel
an der Selemündung (ca. 10 km nördlich von Poseidonia),
"Basilika", Straßenbau, Anlage der Agora.
Die Stadt ist von einer fast fünf km langen doppelschaligen
Mauer mit vier Haupt- und vielen Nebentoren umgeben.
- Ca. 510 wurde Sybaris von Kroton aus zerstört, was
wahrscheinlich zu einer Zuwanderung von Sybariten nach
Poseidonia und einem neuen Auschwung im 5. Jh. führte.
In diese Zeit fällt um 500 der Bau des "Ceres"-Tempel,
der Bau eines Buleuterions auf der Agora und des sogenannten
Neptuntempels (471-456 v.Chr.).
- Um 400 kam Poseidonia unter die Macht der kriegerischen
(oskischen) Lukaner. Dass dies gewaltsam geschah, zeigen
Brandspuren im Innern des Cerestempel. Eine Folge war
das Eindringen italischer Bestattungsformen: Bemalte
Kammergräber mit reichen Grabbeigaben. Die griechischen
Heiligtümer wurden weiterhin genutzt.
- Im 2. Samnitenkrieg
(326-304) und 3. Samnitenkrieg
(298-290) stand Poseidonia im Bund mit Rom gegen
die Samniten.
- Im Krieg Roms gegen Tarent und Pyrrhus wechselte Poseidonia
die Seiten, wurde von den Römern eingenommen und ist
seit 273 v.Chr als Paestum latinische Kolonie der Römer.
- 216 lehnten die Römer trotz der Not des Hannibalkrieges
das Angebot einer Geldspende aus Paestum ab (Liv.22,36,9).
Seine Treue zu Rom bewies es in der Folgezeit durch
die Stellung von Schiffen (Liv.27,10).
- Nach dem Bundesgenossenkrieg
(91-88) wird Paestum Municipium. Im Sklavenaufstand
unter Spartacus war auch Paestum Schauplatz der Auseinandersetzungen.
- Im 4. und 5. nachchristlichen Jahrhundert erfuhr Paestum
seinen Niedergang.
- Berühmt ist Paestum heute besonders wegen der
Überreste seiner drei Tempel, die sich (in Ermangelung
einer Akropolis) entlang der "Heiligen Straße"
(via sacra) mitten in der Stadt in süd-nördlicher Richtung
reihten. Alle drei Tempel sind als Peripteros mit Eingang
nach Osten konzipiert. Die gefundenen Altäre lassen
keinen Zweifel an der kultischen Funktion.
"Basilica"
(Heratempel I)
Der Tempel im Süden der Anlage. Sein Name
rührt daher, dass man ihn in der Zeit, als
man Paestum der Vergessnheit zu entwinden
begann, wegen seiner Größe für einen Profanbau
hielt. Er ist der älteste Tempel von Paestum,
ab 550 v.Chr. in einer Bauzeit von 30 Jahren
errichtet. Er ist im dorischen Stil aus einheimischem
Kalkstein errichtet (einige Säulen und Teile
des Architravs sind aus Sandstein). Der dreistufige
Stylobat hat eine Abmessung von 24,52 x 24,27
m. Auffällig ist die Zahl der 9 x 18 Säulen
des Peripteros. Sie sind 6,45 m hoch, haben
20 Kanneluren und eine starke Entasis. Die
Cella war in der Mitte durch eine Reihe von
sieben Säulen (von denen drei in situ stehen)
in zwei Schiffe geteilt. Dies ist eine archaische
Methode, um den weiten Cellaraum abzustützen:
Im Mutterland wird die Cella im 6. Jh. dreischiffig
gebaut. Sie öffnete sich nach Osten. Ihr waren
Pronaos und Opisthodomos vorgelagert. Weihegaben
rechtfertigen eine Zuweisung des Tempels an
Hera (Iuno).
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"Neptun"-Tempel
(Heratempel II)
Der "Neptun"-Tempel hat seinen Namen
von der Annahme, dass er dem Namensgeber und
Schutzgott der Stadt "Poseidonia"
geweiht sein müsse. Doch trügt dies Annahme.
Er handelt sich entweder ebenfalls um einen
Hera- oder um einen Zeustempel oder nach neuerer
Auffassung um ein Apollonheiligtum. Er ist
der besterhaltene Tempel der Magna Graecia
(Μεγάλη Ἑλλάς). Und kann in seiner Architektur
als Inbegriff des klassischen dorischen Tempels
gelten. Architekt ist Libon aus Elis. Die
Bauzeit fällt in das zwite Viertel des 5.
Jh. Die Parallelität zum Zeustempel in Olympia
ist augenfällig.
Der "Neptun"-Tempel ist ein Peripteros
aus 6 x 13 (annähernd 9 m hohen) Säulen mit
je 24 Kanneluren und schwcher Entasis. Einen
Giebelschmuck scheint es nicht gegeben zu
haben, wie das Fehlen von Haltevorrichtungen
nahelegt. Dagegen war der Pronaos (im Osten)
mit einem Fries verziert. Ihm entsprach im
Westen ein Opisthodomos. Das Mauerwerk der
Cella ist abgetragen.
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"Ceres"-Tempel
(Athenatempel)
Der "Ceres"-Tempel schließt die
Anlage mit einem eigenem Bezirk (Temenos)
im Norden ab. Er wurde um 500 v. Chr. erbaut.
Die zahlreichen Funde von Weihegaben zeigen,
dass der Tempel nicht dem Kult der Demeter
(Ceres), sondern der Athena (Minerva) diente.
Es handelt sich um einen Peripteros von 6
x 13 Säulen mit einer Höhe von 6,12 m. Dem
Stylobat liegt eine Länge von 100 Fuß zugrunde
(Hekatompedos). Die Proportionen des Tempels
sind vielfach miteinander verschränkt.
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Mauer und Turm an der Porta
Sirena |
Beispiel einer bemalten
Grabkammer |
Beispiel einer Grabkammerbemalung |
zu "Paestum"3953
Gruben, Gottfried
Die Tempel der Griechen. Aufnamen von Max Hirmer
München, Hirmer-Verlag, 3,1980
3954
Kirsten, Ernst
Süditalienkunde. Ein Führer zu klassischen Stätten. I: Campanien und seine Nachbarlandschaften.
Heidelberg, Winter, 1975
- Palatinus
mons (Palatium)
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- Nach dem mons Capitolinus
der bedeutendste der 7 Hügel Roms; mit den ältesten
Siedlungsspuren. Auf dem Palatin, wo sich mit einer
eisenzeitlichen Hirtensiedlung (10. - 9. Jh.) auch archäologisch
die äteste Besiedlung nachweisen lässt (Rekonstruktion
in Rom, Antiquarium del Palatino), soll Romulus
die "Roma quadrata" gegründet haben.
Die Hütten hatten einen Grundriss von ca. 5 m auf
3.60 m. Ihr Boden war aus dem Tuffstein ausgemeißelt.
In der Mitte war eine Feuerstelle. In römischer
Zeit zeigte man eine solche Hütte als „casa Romuli".
Sie lag an der SW-Seite des Hügels, wo später
das Haus des Augustus gebaut wurde. Ähnlich lässt
Vergil die Wohnung des Euander aussehen.
- Heute von den Ruinen der Kaiserpaläste bedeckt
("palatium" - Pfalz, Palast), die dort seit
Kaiser Augustus (domus Augustana, domus Neronis) errichtet
wurden. In republikanischer Zeit wurde der mons Palatinus
als einer der wichtigsten militärischen Stützpunkte
mit Wachen besetzt (Cic.Catil.1,1).
Alte Heiligtümer waren der Mundus,
der ficus ruminalis, das Lupercal,
die Tempel des Iupiter Stator und des Apollo (328 v.Chr.
geweiht). Später Tempel der Libertas, Luna. 28
v.Chr. Einweihung des Apollontempels, Hor.c.1,31)
- Pales
(M) [Altrömische Hirtengottheit]
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- Palillogie (S)
[Stilistik: Wortwiederholung, Iteration]
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- Palimpsest
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- Pergament, dessen Beschriftung man für uninteressant
hielt. Aus Gründen der Sparsamkeit schabte man
ihn ab (ψεστός
- beschabt), und beschriftete ihn neu. Den ersten Text,
der uns heute meist mehr interessiert, kann man mit
modernen Mittel wieder lesbar machen. Beispiel: Gaius
Institut.; Cic.rep.
- Palinodie
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- Widerruf, z.B. ein Gegengedicht (in gleicher Form)
- Palladion
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- Götterbild, von dem die Rettung einer Stadt abhängt.
Odysseus und Diomedes entwendeten das Palladion der
Athena aus ihrem Tempel in Troia, um so die Zerstörung
der Stadt zu ermöglichen.
- Palladius
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- Rutilius Taurus Aemilianus Palladius, 5. Jh. n.Chr.
15 Landwirtschaftliche Fachbücher: "Opus agriculturae"
Buch 1: Allgemeine Anleitung; 2.-13. Buch: Die Arbeiten
der einzelnen Monate; 14. Buch: Tiermedizin; 15. Buch:
der poetische Abschluss in Disticha: Baumveredlung
- Palmyra
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- Gut erhaltene Stadt in der syrischen Wüste (Baal-Schamin-Tempel,
Säulenstraße, Triumphbogen, Theater.
- Pandekten
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- Panegyrikos
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- Lob-, Festrede, besonders auf die Kaiser (Bei den
Griechen: Der Panathenaikos des Isokrates
- Pannonien
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- Illyrische Bewohner, Gebiet zwischen Donau und Save.
Kaiserliche Provinz (seit 35
v.Chr.).
- Pansa
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- C.Vibius Pansa. 43 v.Chr. zusammen mit Hirtius Konsul.
Beide kämpfen im Auftrag des Senats
gegen Antonius und fallen bei Mutina
- Pantheon
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- In Rom Tempel für "alle Götter",
27-25 v.Chr. erbaut, unter Hadrian erneuert (125 n.Chr.).
- Pantomimus
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- Sprachlose Darstellung einer Handlung allein durch
Gestik und Tanz
- Papirius [gens
Romana]
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- (1)
Gaius Papirius Carbo
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- 137 v.Chr. Volkstribun und Anhänger der Gracchen.
Wird 129 v.Chr. der Ermordung des P.Cornelius Scipio
verdächtigt. 10 Jahre später wählt
er den Freitod
- (2)
Gnaeus Papirius Carbo
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- 113 v.Chr. Consul, von den Kimbern bei Noreia
besiegt
- (3)
Gnaeus Papirius Carbo
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- 96 v.Chr. Volkstribun; 87 v.Chr. am Angriff des
Marius
gegen Rom beteiligt. 85 und 84 Consul; 83 Proconsul
in Gallia citerior. 82 v.Chr. zum dritten Mal Consul;
Nach Sullas Sieg flieht er und wird nach seiner
Rückkehr hingerichtet.
- (9)
Lucius Papirius Cursor
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- Paradeigma (S)
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- oder Exempel: Ein aus der Geschichte oder Mythologie
allgemein bekannter Fall wird modellhaft zu dem in Rede
stehenden Sachverhalt in Analogie gesetzt
- Paradoxon (S)
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- Unerwarteter Gedankenschluss: "si vis pacem,
para bellum"; "die Hälfte ist mehr als
das Ganze"
- Paraklausithyron
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- Ein Lied, in dem der ausgeschlossen Liebhaber entweder
die Angebetete oder die verschlossene Tür bittet,
ihn einzulassen. Hor.c.3,10 u.ö.
- Parallelismus
(S)
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- Stilistik: Wiederholung eines syntaktischen Ablaufs
- Parechese (S)
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- (παρήχησις)
Stilistik: Lautanklang: Eine geringfügige Wortänderung
erzielt eine überraschende Bedeutungsverfremdung
("facie magis quam facetiis ridiculus)
- Parekbasis (S)
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- Stilistik: digressio, Exkurs: Abwendung vom eigentlichen
Thema
- Parenthese (S)
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- Stilistik: interpositio, Einschub
- Parilia
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- oder "Palilia", Fest der Pales
am 21. April, dem Gründungstag Roms
- Parison (S)
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- Stilistik: (Isokolon) Parallelismus mit gleicher Länge
der Kola
- Paromoiose (S)
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- Stilistik: Kombination mehrerer Gleichklänge
- Paronomasie
(S)
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- Stilistik: (Assonanz; annominatio) Verwendung ähnlich
klingender Wörter
- pars pro toto
(S)
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- Stilistik (Tropus: Form der Synekdoche): der Teil
für das Ganze (Dach statt Haus)
- partitio (S)
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- Rhetorik: Zwischen "exordium und "narratio"
der zweite Teil einer Rede: Die Gliederung der Hauptbeweise
- Parzen
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- phalerae
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- militärische Auszeichnung: Brustgehänge
aus Gold- oder Silberblech auf einem gitterförmigen
Tragegerüst
- Philosophengesandtschaft
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- 155 v.Chr.: Aus Athen werden der Akademiker Karneades
von Kyrene,
der Stoiker Diogenes von Babylon und der Peripatetiker
Kritolaos als Gesandten
nach Rom geschickt und erregen dort große Aufmerksamkeit;
besonders Karneades
mit zwei Reden: eine für, die andere gegen die
Gerechtigkeit. Laelius
trat mit ihnen in Verbindung. Der Annalist C.Acilius
fungierte als Dolmetscher. Cato
maior witterte Gefahr und veranlasste die Rücksendung
der Gesandtschaft, die gleichwohl großen Einfluss
auf Roms Öffnung gegenüber griechischer Philosophie
ausübte.
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Sententiae excerptae:Literatur: zu "Latein" und "Unterricht"1072
Ahrens, E.
Latein als zweite Fremdsprache an Oberschulen
in: AU II 3,43ff
996
Astemer, J.
Lateinlernen in der Förderstufe: Neue Schwerpunkte
in: AU XXX 4/1987,16
997
Astemer, J. / Kuger, H.
Lateinunterricht an der Gesamtschule
in: Gymn 92/1985
4135
Jäger, G. u.a.
Rede und Rhetorik im Lateinunterricht : zur Lektüre von Ciceros Reden / Gerhard Jäger u.a.
Bamberg : Buchner, 1992
4139
Jäkel, Werner
Jäkel, Werner: Ciceros Pompeiana im Aufbau der lateinischen Schullektüre
in: Gymn. 71, 1964, 329-348
1048
Meusel, H.
Wortschatzarbeit bei der Ovidlektüre
in: Römisch: Met.Ovids im Unt., Hbg.1976
1049
Meusel, H.
Zur Arbeit am lateinischen Wortschatz
in: AU XXII 2/1979,19
1050
Meusel, H.
Zur gegenwärtigen Situation des Fachlehrers.. Fachdidaktik
in: AU XXII 2/1979,75
2589
Nepos, Cornelius / Belde, Dieter
Das Leben des Themistokles von Cornelius Nepos in kolometrischer Gliederung : Handreichung für den Lateinunterricht
Hamburg, 1998
635
Schulze, W.
Ciceros Archiasrede im Lateinunterricht
in: AU XXIX 2/1986,40
© 2000 - 2025 E.Gottwein
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