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- Abakus (ὁ ἄβαξ, ακος - Tafel,
Brett): Plinthe (ἡ πλίνθος): Quadratische
Deckplatte über einem Säulenkapitell
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- Abaton (τὸ ἄβατον - das "Unzugängliche"):
Ein τέμενος oder ἄδυτον, das nur einem bestimmten Personenkreis oder
nur zu bestimmten Zeiten zugänglich ist. Das Allerheiligste eines
Kultraumes; s. Adyton, Templon.
In Epidauros diente das Abaton als Schlafraum (τὸ ἐγκοιμητήριον)
der Heilungssuchenden. Eine besondere Form des Abatons ist das ἠλύσον,
ἐνηλύσιον, das Blitzmal (Bidental)
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- Adyton (τὸ ἄδυτον): das Allerheiligste
im Sekos (Naos)
eines Tempels, das nur den Priestern zugänglich ist.
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- Ädikula: Aufbau in
Art einer kleinen Tempelfront mit Giebel. Dient als Nische für
eine Statue; auch als Rahmung für Fenster und Portal.
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- Agora (ἡ ἀγορά von ἀγείρω -
versammele): "Versammlungsplatz". Zentrum des öffentlichen,
besonders politischen Lebens einer Stadt (πόλις) ist die Agora, nicht das private Wohnhaus. Hier fanden ursprünglich
die Volksversammlungen (ἡ ἐκκλησία)
statt. Beispiele: Athen, Korinth, Argos.
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- Agrenon (τὸ ἀγρηνόν
von ἡ ἄγρα - die Jagd): ein Wurfnetz, das man bei der Jagd benutzte.
In der Kunst: der netzartige Überzug aus Wollbändern über
den Omphalos von Delphi. (Bild)
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- Aiolis (ἡ Αἰολίς <γῆ>:
Äolien. Die nördliche, von Griechen besiedelte Küstenregion
in Kleinasien.
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- Äolischer
Dialekt (ἡ Αἰολίς <διάλεκτος>): Die Sprache Sapphos
und Alkaios'. Dem
Griechisch aus Thessalien und Boiotien am nächsten verwandt.
- Äolisches
Kapitell: Es ist in Art einer Palme gestaltet mit aufsteigender
Doppelvolute und stammt aus Kleinasien. Manchen gilt es als
Vorstufe des ionischen Kapitells ("proto-ionisch").
- Akanthus (ὁ ἄκανθος -
Bärenklau):
Pflanze, deren Blatt in der Architektur seit dem 5. Jh.
als florales Element verwendet wird (Korinthische Säule)
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- Akropolis (ἡ ἀκρόπολις):
"Hochstadt". Ursprünglich die befestigte Residenz des
Königs und Fluchtburg, (Mykenischer Palast). Nach Abschaffung des
Königtums religiöser Mittelpunkt. Beispiel: Athen, Argos (Larisa,
Deiras).
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- Akroter (τὸ ἀκρωτήριον;
acroterium): Plastischer Schmuck (Tiere, florale Ornamente aus Terrakotta
oder Marmor) zur Bekrönung von Tempeldächern. Ihr Standplatz
waren die Giebelspitze und die beiden Giebelecken.
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- Alabastron (ὁ ἀλάβαστρος
- Fläschchen): Ein aus Alabster (Onyx) gearbeitetes, eiförmig
bauchiges Salbfläschen mit kurzem engem Hals und ohne Fuß.
(Bild).
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- Altar (ὁ βωμός; ara, altaria):
In ursprünglichem Sinn eine Erhebung (ὁ βωμός = Stufe) zur Kommunikation
mit den "superi", während man den "inferi"
eine Grube (ὁ βόθρος) aushob. Der Altar stand stets vor dem Tempel.
Im Christentum wird das Gotteshaus Gemeindehaus und der Altar Abendmahltisch.
Deswegen wird er nach innen verlegt.
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- Altis (ἡ ἄλτις = τὸ ἄλσος):
Heiliger Bezirk; die übliche Bezeichnung für den Zeus geheiligten
Hain in Olympia.
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- Amazone < Mythologie
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- Ambite: Umgang, Kreuzgang
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- Ambo (ὁ ἄμβων, ωνος, vielleicht
von ἀναβαίνω - gehe hinauf; spätlat.: ambo, onis, m): Kanzel
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- Amphiktyonie (Ἀμφικτυονία):
Nach umstrittener Etymologie die "Umwohnenden" (ἀμφικτύονες
= ἀμφικτίονες = περικτίονες): Die Nachbarstätte eines Heiligtums,
die sich zu seiner Verwaltung und zu seinem Schutz zu einem Staatenbund
zusammen schlossen. Besonders bekannt: Die pylaisch-delische Amphiktyonie,
die für das Demeterheiligtum von Anthela bei den Thermopylen und
für das Apollonheiligtum von Delphi zuständig war. Sie tagte
im Frühjahr und im Herbst. Sie initiierte 355 v. Chr. den Heiligen
Krieg gegen die Phoker und verschaffte 338 v. Chr. Philipp II. von Makedonien
den Zugriff auf Griechenland.
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- Amphiprostylos:
Bei einem Amphiprostylos ist beiden Schmalseiten eine Säulenreihe
vorgelagert, gleichgültig ob ein Opisthodom ausgebildet ist oder nicht. (Bild)
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- Anathema (τὸ ἀνάθημα -
Weihegeschenk): Statuen, Dreifüsse,...
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- Anathyrose (ἀναθυρόω):
Um einen glatten Fugenschluss zu erzielen, verringerte man die Berührungsfläche
zweier benachbarter Quader oder Säulentrommeln, indem man die innere
Fläche leicht aushöhlte, so dass nur die Randpartien zur Deckung
kamen.
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- Ante (anta, ἡ παραστάς, άδος):
Eine vorgezogene Mauer, die durch einen Pfeiler mit besonderem Kapitell (Antenkapitell) abgeschlossen werden kann. Bei dem Megaron ergeben die beiden zum Eingang vorgezogenen Längswände der Cella die beiden Anten. Sie bilden
einen Vorraum (ohne Säulen).
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- Antefix (antefixum): Ornamentale
Aufbiegung der untersten Deckziegel eines Daches, in der Regel Palmetten.
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- Anthemion (τὸ ἀνθέμιον):
Blütenmuster, speziell der blumenverzierte Hals der ionischen
Säule oder ein Blumenfries, bei dem sich über einer Rankenkette Palmetten und Lotosblüten abwechseln.
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- Apsidiole: Kleine Apsis
(besonders auch: Einzelkapelle eines Kapellenkranzes)
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- Apsis: Runder oder polygonaler
Abschluss eines Langhauses; bei dreischiffigen Hallen entweder des Mittelschiffes
(Katholikon von Hosios Lukas)
oder aller drei Schiffe (Theotokos Kirche von Hosios
Lukas).
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- Arabeske: Geometrisches
und florales Schmuckornament, seit hellenistischer Zeit. Der spätere
Name besagt: "nach arabischer Art" (der Islam verbietet die
Darstellung von Lebewesen).
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- Archaik: Stilepoche der
griechischen Kunst zwischen 700 - 480 v. Chr. (Skulptur).
Sie wird unterteilt in Früharchaik (700-600), Hocharchaik (600-520)
und Spätarchaik (520-480).
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- Architektur: Baukunst
(Haus, Palast, Megaron, Tempel, Tholos, Altar, Schatzhaus, Stoa, Weihegabe, Toranlage, Gymnasion, Palaistra, Stadion, Theater, Odeion, Agora, Brunnenhaus, Grabmal, Befestigungsanlage). Lehrbuch des Vitruvius: Leistungen der Architektur:
1. τάξις - ordinatio,
2. διάθεσις - dispositio,
3. συμμετρία - symmetria,
4. εὐρυθμία - eurhythmia,
5. κόσμος - decor,
6. οἰκονομία - distributio.
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- Architrav: Das über
den Säulenkapitellen liegende Gebälk (Epistylion);
ursprünglich Holzbalken, später Steinblöcke, die die
Säulen mittig abdeckten.
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- Archon (ὁ ἄρχων, οἱ ἄρχοντες):
Mitglied(er) der Regierung. In Athen gab es neun Archonten: Den ἄρχων
ἐπώνυμος, nach dem das Jahr benannt wurde, der ἄρχων βασιλεύς dem religiöse
Angelegenheiten oblagen, und sechs ἄρχοντες θεσμοθέται, die für
die Rechtspflege und die Revision der Gesetze verantwortlich waren.
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- Arkade: Auf Säulen oder
Pfeilern aufruhender Bogen
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- Arkosol: Überwölbte
Grabnische in unterirdischen Grabanlagen (Katakomben).
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- Aryballos (ὁ ἀρύβαλλος
oder ἀρύβαλος): Bauchiges Fläschchen mit enger Öffnung für
Öl oder Parfum. Besonders von den Athleten an den Sportstätten
benutzt.
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- Astragal
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Astragalos |
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(ὁ ἀστράγαλος - Halswirbel, Knöchel):
Perlstab, bei dem reliefartig ausgearbeitete runde (oder ovale)
Zierelemente mit linsenförmigen Scheiben wechseln. Vitruv
versteht unter dem Astragal allerdings einen Wulst. |
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Astragalos (nach Vitruvius) |
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- Atrium: Innenhof und Zentrum
des römischen Wohnhauses
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- Attika (ἡ Ἀττική): a)
Die Halbinsel, deren Hauptstadt Athen ist. Adj.: attisch (Ἀττικός).
b) Als terminus technicus der Architektur: eine niedrige geschlossene
Wand (Scheingeschoss) über einem Kranzgesims.
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- Aufbewahrungsgefäße: Pyxis, Lekanis
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