Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis.
 
 
 

Tabellarische Übersicht zu den Vorsokratikern

Originalbeitrag von Wal. Buchenberg

Scrollbalken zur Tabelle am Fuß der Seite

Thales | Anaximenes | Anaximander | Xenophanes | Pythagoras | Heraklit | Parmenides | Zenon | (Platon)
 

Übersicht Vorsokratiker (Blatt 1)

Jahre v.Chr. Philosoph Naturwelt Menschenwelt
      Mensch - Natur Mensch - Mensch Gedankenwelt
          wichtige
Gedankenleistungen
Grund von Veränderung:
ἀρχή - Ursache
Verhältnis
Werden - Sein
Verhältnis
Einheit - Vielheit
ca. 620-550 Thales Wasser als ἀρχή = Urstoff (genealogisch), Entwicklungsantrieb (biologistisch) u. ordnungsstiftender patriarchalischer Gebieter über die Natur („Seele", „göttliches") (10, 14, 15, 16, 18). Natur als sich selbst entwickelnder u. sich selbst steuernder Organismus. Keine Aussagen Keine Aussagen Kreisdurchmesser als Flächenhalbierende (8). Satz des Thales (7,9). ἀρχή: intern - biologistisch, genealogisch, patriarchalisch (vgl. Darstellung von ἀρχή bei Aristoteles, Metaphysik). Werden entsteht ewig aus dem Sein (Wasser): „Und alle Dinge bewegten sich und seien im Fluss, weil sie mit der Natur des ersten Urhebers ihres Werdens übereinstimmten." (18) (Einheit (Wasser) ist in der Vielheit. Vielheit entsteht aus dieser Einheit.)
ca.610-550 Anaximander ἀρχή ist ein unbestimmtes ἄπειρον (4, 8 - 13, 14, 15). Entwicklungsgesetze der Natur konkretisiert durch versch. Gegensätze (heiß - kalt, feucht - trocken) (5, 6, 8, 16, 17) Mensch hat sich aus Tierwelt entwickelt (26-29). Technologische u. geometrische Begriffe zur Naturerklärung benutzt (Rad, Ausblaserohr, Zylinder, Kreis) (18, 20, 21) Keine Aussagen Erstes Prosa-Lehrbuch (1); Erste Weltkarte (2); gedanklich-abstrakter „Urstoff": ἄπειρον, das Unbestimmte. ἀρχή: intern - biologistisch, genealogisch, patriarchalisch. „Alle Dinge sind entweder ἀρχή oder von ihr abgeleitet.“ (14, Aristoteles, Physik) Werden ist ewig: „Er fügt dem hinzu, dass die Bewegung ewig sei und dass eben deshalb bei dieser Bewegung die Welten entstünden." (10) Einheit (ἄπειρον) ist in der Vielheit. Vielheit entsteht aus dieser Einheit: „Andere nehmen an, dass sich aus dem Einen die dort befindlichen Gegensätze ausscheiden, wie auch Anaximander sagt." (5, 16, 17)
ca. 580-520 Anaximenes Luft als Form des unbestimmten ἄπειρον ist ἀρχή (2, 3, 4, 6, 7, 8, 12). Entwicklungsgesetze der Natur konkretisiert durch einen grundlegenden Gegensatz: Verdichtung - Verdünnung (4, 5, 6, 7, 9) Keine expliziten Aussagen. Technologische Begriffe zur Naturerklärung:
Fixsterne als „Nägel" (10).
Keine Aussagen   ἀρχή: intern - biologistisch, genealogisch, patriarchalisch. Aus ἀρχή sei das Entstehende und Entstandene sowie was sein wird und Götter und Göttliches kämen daraus hervor." (5, 8, 9, 12, 13, 14) Werden und Sein entsteht aus einem Sein: „Aus ἀρχή sei das Entstehende und Entstandene sowie was sein wird und Götter und Göttliches kämen daraus hervor." (5, 12, 14) Einheit ist in der Vielheit. Vielheit entsteht aus der Einheit: „A. behauptet wie auch sein Lehrer, dass die zugrunde liegende Wesenheit einzig und unbeschränkt ist..." (7, 12, 13, 14)
 

Übersicht Vorsokratiker (Blatt 2)

Jahre v.Chr. Philosoph Naturwelt Menschenwelt
      Mensch - Natur Mensch - Mensch Gedankenwelt
          wichtige
Gedankenleistungen
Grund von Veränderung:
ἀρχή - Ursache
Verhältnis
Werden - Sein
Verhältnis
Einheit - Vielheit
ca. 570-500 Xenophanes Natur als sich selbst entwickelnder Organismus. (6, 7, 8, 10, 12, 18, 19, 20, 22) Menschenwelt als Teil der Natur (5). Natur steht als Mutter/Vater über den Menschen: „Denn alles ist aus Erde und alles endet als Erde." (3); „Denn wir sind aus Erde und Wasser geboren." (2, 5) Kritik der patriarchalischen Götterbilder (25-30). Menschliche Ethik steht über der Ethik der alten Götter (25, 26). Denkkraft wird thematisiert. Erkenntnis ist entwicklungsfähig: „im Lauf der Zeit suchen und finden sie Besseres hinzu." (31). Idealisierung der menschlichen Intelligenz in einem (unpersönlichen) „Denker-Herr-Gott" (34, 35, 36, 37). Unterscheidung zwischen dem wahren Denken der Gattung Mensch (=Gott) und dem unsicheren Denken der Einzelmenschen. (32, 38) ἀρχή: intern - biologistisch, genealogisch, patriarchalisch. Werden entsteht aus dem unbewegten Sein (=unpersönliche Naturseele bzw. Denkergott). Unbewegtes Sein ist vollkommener als Bewegung und Veränderung: „denn es geziemt sich für Gott nicht, bald hierhin, bald dorthin zu gehen, um seine Ziele zu erreichen..." (36) Einheit ist in der Vielheit (Denkergott bzw. unpersönliche Naturseele). „Ein einziger Gott ist unter Göttern und Menschen..." (34).
ca. 570-500 Pythagoras P. hat die Natur noch im Wandel gesehen, „da die Materie zerfließe und immer wieder zu etwas anderem werde." (39) Pythagoreischer Eid: Die Zehnheit bzw. das Zahlensystem „ist die Quelle und Wurzel der ewig fließenden Natur" (29). Zunehmend wird die Natur als statische Ordnung (=Kosmos) gesehen. (52, 56, 107, 111). Seelenwanderung (64, 65, 66, 67, 69, 70, 76).
Erst von Philolaus (ca. 450?) wird berichtet, dass er „als erster Pythagoreer ein naturphilosophisches Werk herausgegeben" hat (25). Die Pythagoreer behandeln Natur und Menschenwelt als getrennte Bereiche mit der Zahlenwelt als gemeinsamem Ordnungsprinzip. „Es scheint in uns eine Verwandtschaft zu geben mit den Harmonien und den Rhythmen;" (86, 28, 31, 48, 49, 55, 56, 85, 107 - 110) Soziales: Herrscher und Beherrschte (112), Freie und Sklaven (105, 113); „Es gebe kein größeres Übel als die Anarchie" (111). Lernen wird wichtig, Lehren wird organisiert (3, 16- 22, 24) Ethik: Zahlenverhältnisse als Grundlage der Ethik (108, 109, 110). Verhaltensregeln werden sowohl vorgefunden (von Schülern), als auch gesetzt (vom Weisen) (4, 14, 17, 44, 45, 80, 82, 90, 92- 99, 103 - 106). Erst später wird Moral auch theologisch begründet (111) Mathematik als eigenständiges Denkobjekt. „P. befreite die Mathematik von ihrer praktischen Anwendung durch die Geschäftsleute." (59, 57, 58) Satz des Pythagoras (60); Seelenwanderung als Grund wahrer Erkenntnis (67, 68, 74). „Offenbar betrachten sie die Zahlen als ἀρχή.“ (31) Der ἀρχή-Begriff behält bei den Pythagoreern aber nur seinen ordnungsstiftenden Sinn. Der Entwicklungsgedanke verschwindet daraus, da: „hinsichtlich der Zahlen und des Mathematischen das Frühere und Spätere keinen Einfluss aufeinander haben." (Aristoteles, Metaphysik, 1090 b. Das Sein der Dinge ist eine ‚Nachbildung‘ des Seins der Zahlen: „die seienden Dinge bestehen aufgrund ihrer ‚Nachbildung‘ der Zahlen" (33, 34) Der Entwicklungsgedanke schwindet. Veränderung wird zur Größenänderung. Vielheit (Zahlen) ist vor der Einheit. Einheit (Harmonie) entsteht durch die Vielheit (Proportion der Zahlen) (27, 51-53). Oder: Die Vielheit entsteht aus der Einzahl: „Aus der Eins entstehe die Zahl, und die ganze Welt bestehe aus Zahlen." (31, 41)
 

Übersicht Vorsokratiker (Blatt 3)

Jahre v.Chr. Philosoph Naturwelt Menschenwelt
      Mensch - Natur Mensch - Mensch Gedankenwelt
          wichtige
Gedankenleistungen
Grund von Veränderung:
ἀρχή - Ursache
Verhältnis
Werden - Sein
Verhältnis
Einheit - Vielheit
ca. 550-480 Heraklit H. setzte eine Gedankenkategorie (Widerspruch) als Ordnungsprinzip der Natur. Das Feuer ist Sinnbild dieses grundlegenden Widerspruchs (45 - 47, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 69, 70, 72, 74, 75, 83, 86, 91). (Feuer als Metapher: 45, 63, 64, 72). Der Entwicklungsgedanke und damit die genealogische und biologistische Betrachtung der Natur fehlt: „Die gegebene schöne Ordnung (Kosmos) aller Dinge, dieselbe in allem, ... war immer, ist und wird sein." (62) Natur (Gott) wird einerseits von der Menschenwelt unterschieden (55, 59, 60, 61, 66), andererseits durchdringt das Göttliche die Menschenwelt (117, 126). Natur wird teils mit menschlichen und technologischen Begriffen erklärt (Warentausch, Mischkrug, Krieg, Bogen, Leier, Schraube) teils gelten (alte) Einzelerklärungen für Einzelphänomene. (45, 63, 73, 76, 78, 80, 81, 86, 125) Soziales und Individuelles wird thematisiert: Krieg (50, 51, 117), Recht (51), Hunger (52), Ermüdung (52); Freier u. Sklave (50), Arzt (54); Herrschaft (50, 76, 124), Tod (119, 122). Ablehnung der Demokratie (115, 116, 76). Ethik: Kritik alter Bräuche (21 - 25, 120). Moral ist menschlich (39, 102 - 109, 111, 112) Erkenntnisfähigkeit wird thematisiert: „Natur pflegt sich versteckt zu halten." (27, 3, 4, 16, 27, 28, 29, 30, 32, 33, 37, 38, 43, 97, 101, 110). Die sprachlich gestaltete Wirklichkeit der Menschheit (Logos) ist allen Einzelmenschen allgemein. Wahre Erkenntnis ist also allen prinzipiell zugänglich: „Einsicht zu haben ist etwas Allgemeines" (32, 33). Tatsächlich treffen nur wenige die Wahrheit: „Obwohl der Logos allen gemeinsam ist, leben die Leute, als ob sie über eine individuelle Einsicht verfügten." (2 - 9, 11 - 19, 34, 40, 43, 113) Identität des Widerspruchs (57, 58, 87, 91, 93, 95, 96). Ein zeitloser innerer Widerspruch ist das Ordnungsprinzip der Welt. Ein Entwicklungsgedanke fehlt. Werden und Sein ist identisch: „Sich wandelnd ruht es aus." (70, 56, 58, 65, 66, 67); Sein entsteht aus Verändern: „Der Krieg ist von allem der König, denn die einen hat er ... zu Sklaven, die anderen zu Freien gemacht." (50, 51, 49, 52, 53). Veränderung entsteht aus Ruhe (Sein): „Der Mischtrank trennt sich, wenn er nicht gerührt wird." (73) Einheit und Vielheit ist identisch. „aus allem wird eins wie aus einem alles" (45, 46, 47, 49, 67, 70, 93, 95, 96)
ca. 540-470 Parmenides Alte Naturerklärungen werden nur unter Vorbehalt als fremd und unzuverlässig tradiert: „Die entsprechende Weltanordnung teile ich dir in ihrer Gesamtheit mit, damit nicht irgendwelche menschliche Einsicht dich übertrumpft." (11-16, 18, 20, 21, 22, 25, 28 - 30, 33, 34, 36) „In dieser Weise also sind dem Vermuten nach die Dinge um uns entstanden..." (36) Da die Natur sich ständig ändert - „sie ist in vielerart Zuständen und Wandlungen befindlich, indem es untergeht und wächst und sich jedem gegenüber anders... darstellt" steht die Natur im Rang unter der mit sich selbst identischen Gedankenwelt des Menschen. (3) P. verwendet viele technologische Begriffe der städtischen Welt (4). Keine Aussagen. Erste Erkenntniskritik: Für die Natur ist nur ein Vermuten möglich, weil „in vielerart Zuständen und Wandlungen befindlich, indem sie untergeht und wächst und sich jedem gegenüber anders ... verhält, während das Erkennbare anderer Art ist;" (3). Sichere Erkenntnis gibt es nur innerhalb der mit sich selbst identischen Welt der Gedanken. (3, 8, 31); Was nicht erkannt werden kann, dem wird die wahre Existenz abgesprochen (11). Sein ist „ohne Anfang, ohne Aufhören." (11) Wo keine Veränderung ist, stellt sich nicht die Frage nach dem Grund der Veränderung. Es gibt nur Sein, kein Werden: „Das Sein ist und es ist unmöglich, dass Nichtsein ist" (6, 9) Veränderung wird als Identität von Sein und Nichtsein abgelehnt: „eine Bahn, auf der alles in sein Gegenteil umschlägt" (9, 10, 11) Es gibt keine Vielheit, nur einheitliches Sein: „einzig, aus einem Glied, unerschütterlich, und nicht zu vervollkommnen; weder war es, noch wird es einmal sein." (11)
 

Übersicht Vorsokratiker (Blatt 4)

Jahre v.Chr. Philosoph Naturwelt Menschenwelt
      Mensch - Natur Mensch - Mensch Mensch - Gedankenwelt
          wichtige
Gedankenleistungen
Grund von Veränderung:
ἀρχή - Ursache
Verhältnis
Werden - Sein
Verhältnis
Einheit - Vielheit
ca.500-420 Zenon Keine Aussagen Keine Aussagen. Keine Aussagen. Bei der Anwendung der arithmetisch-diskontinuierlichen Begrifflichkeiten auf kontinuierliche Naturphänomene entstehen notwendig Widersprüche (5-34). „Die Argumente Zenons ... machen bekanntlich ihren Widerlegern große Schwierigkeiten." (16) Es gibt keine Veränderung, bzw. es lässt sich nicht sinnvoll darüber reden (7, 17, 18, 22, 26). Eine Frage nach Ursachen erübrigt sich. Über Werden und Veränderung läßt sich nicht sinnvoll reden. (5) Es gibt keine Vielheit, nur Einheit, bzw. über Vielheit läßt sich nicht sinnvoll reden. (5, 6, 9, 10) „wer über das Viele etwas aussagt, muss mit sich selbst in Widerspruch kommen." (15,
  Als Ausblick:              
427-347 Platon Natur ist Ergebnis eines (göttlichen) Arbeitsprozesses bzw. Ausfluss von (göttlichen) Denkleistungen (Ideen bzw. Allgemeinbegriffen). Zweiteilung der Welt in Körperliches und Geistiges. Materie ist nur toter Stoff, dem ein planender/ arbeitender Geist Form gibt Arbeitsprozess ist das Grundmodell der Welterklärung. Das Geistige herrscht über das Körperliche. Soziales wird thematisiert. (Staatsverfassung). Ethik wird thematisiert. Geistiges herrscht über Körperliches. Ein Philosoph soll Herrscher sein. Denken wird thematisiert: Denken ist Erinnern (Seelenwanderung). Grundlegende Denkkategorien: konkret - allgemein, Gattung - Art. Veränderung entstehen durch eine externe und personale Ursache: Planer - Arbeitsprozess - Produkt. Sein entsteht als Produkt eines Arbeitsprozesses. Sein ist das Produkt von Werden = geplantes Verändern. Vielheit entsteht aus der Einheit. Konkretes ist Ausfluss einer abstrakten Idee. Die einzelnen Arten entstehen aus einer Gattung.
[ Homepage | Hellas 2000 | Stilistik | Latein | Latein. Lektüre | Lateinisches Wörterbuch | Lateinischer Sprachkurs | Lateinische Grammatik | Lat.Textstellen | Römische Geschichte | Griechisch | Griech. Lektüre | Griechisches Wörterbuch | Griechischer Sprachkurs | Griechische Grammatik | Griech.Textstellen | Griechische Geschichte | LandkartenBeta-Converter | Varia | Mythologie | Bibliographie | Ethik | Literaturabfrage]
Site-Suche:
Benutzerdefinierte Suche
bottom - Letzte Aktualisierung: 23.11.2017 - 13:42