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II. 1
Übersetzung nach W.A.B.Hertzberg
Versmaß: Iambischer Senar |
79-155: actus II. 1 |
Palaestrio | ||
Mihi ad enarrandum hoc argumentum est comitas | Bericht zu geben hab' ich wohl die Willigkeit, | |
80 | si ad auscultandum vostra erit benignitas; qui autem auscultare nolet, exsurgat foras, ut sit, ubi sedeat ille, qui auscultare volt. nunc qua adsedistis causa in festivo loco, comoediai, quam nos acturi sumus, |
Habt ihr mich anzuhören die Gefälligkeit. Will einer jedoch nicht hören, heb' er sich hinaus Und mache Platz dem andern, der da hören will. Und jetzt – weshalb am heitern Ort ihr vereint ja sitzt – Will ich den Namen und Inhalt der Komödie, |
85 | et argumentum et nomen vobis eloquar. Ἀλαζών Graece huic nomen est comoediae, id nos Latine 'gloriosum' dicimus. hoc oppidum Ephesust; illest miles meus erus, qui hinc ad forum abiit, gloriosus, impudens, |
Die aufzuführen wir im Begriff, darlegen euch. Alazon heißt im Griechischen die Komödie. Das ist dasselbe, was bei uns Bramarbas heißt. Die Stadt ist Ephesus; der Soldat, mein Herr, der jetzt Zum Markt ging, ein höchst unverschämter Renommist, |
90 | stercoreus, plenus periuri atque adulteri. ait sese ultro omnis mulieres sectarier: is deridiculost, quaqua incedit, omnibus. itaque hic meretrices, labiis dum ductant eum, maiorem partem videas valgis saviis. |
Ein Schmutzfink, der voll Meineid steckt und
Ehebruch, Prahlt, dass hierselbst ihm nachläuft alles Weibervolk. Wo er nur aufzieht, macht er zum Gelächter sich. Drum siehst du die Dirnlein, die ihn höhnen mit dem Mund, Mit spitzen, zum Kuss verzognen Lippen meistenteils. |
95 | nam ego hau diu apud hunc servitutem servio; id volo vos scire, quo modo ad hunc devenerim in servitutem ab eo, cui servivi prius. date operam, nam nunc argumentum exordiar. erat erus Athenis mihi adulescens optumus; |
Nun möcht' ich euch auch sagen, wie als Sklav
zu ihm Ich gekommen bin von jenem, dem ich erst gedient. Denn noch nicht lange dien' ich diesem Herrn als Sklav. Gebt Acht; denn jetzo fang' ich die Erzählung an: Ein ganz vortrefflicher Jüngling war in Athen mein Herr; |
100 | is amabat meretricem matre Athenis Atticis, et illa illum contra; qui est amor cultu optumus. is publice legatus Naupactum fuit magnai rei publicai gratia. interibi hic miles forte Athenas advenit, |
Der liebte eine Dirne von Athen in Attika. Und sie ihn wieder, was in der Lieb' am besten ist. Er ward nach Naupaktus als Botschafter abgesandt Von wegen großer Staatesangelegenheit. Zufällig kam mein Kriegsheld nach Athen indes |
105 | insinuat sese ad illam amicam eri mei. occepit eius matri subpalparier vino, ornamentis opiparisque opsoniis, itaque intumum ibi se miles apud lenam facit. ubi primum evenit militi huic occasio, |
Und nistet sich bei der Freundin meines Herren
ein, Er geht der Mutter des Mädchens freundlich um den Mund Mit Wein und Schmuck und leckerhaften Schleckerei'n. So macht der Soldat bei der Kupplerin sich liebes Kind. Sobald sich aber dem Burschen bot die Gelegenheit, |
110 | sublinit os illi lenae, matri mulieris, quam erus meus amabat; nam is illius filiam conicit in navem miles clam matrem suam, eamque huc invitam mulierem in Ephesum advehit. ubi amicam erilem Athenis avectam scio, |
Schlägt er der Mutter der Geliebten meines Herrn, Der Kupplerin, ein Schnippchen, packt – er, der Soldat – Die Tochter hinter der Mutter Rücken in ein Schiff, Und führt das Mädchen wider Willen nach Ephesus. Wie ich erfahre, dass sie von Athen entführt, |
115 | ego, quantum vivos possum, mihi navem paro, inscendo, ut eam rem Naupactum ad erum nuntiem. ubi sumus provecti in altum, fit, quod di volunt, capiunt praedones navem illam, ubi vectus fui: prius perii, quam ad erum veni, quo ire occeperam. |
Such' ich ein Schiff baldmöglichst, steig' hinein
und will Den Vorgang nach Naupaktus melden meinem Herrn. Auf Meereshöhe – also wollten die Götter es – Fiel jenes Schiff, auf dem ich fuhr, in Räuberhand. Aus war's mit mir, noch eh' ich meinen Herrn erreicht. |
120 | ille, qui me cepit, dat me huic dono militi. hic postquam in aedis me ad se deduxit domum, video illam amicam erilem, Athenis quae fuit. ubi contra aspexit me, oculis mihi signum dedit, ne se appellarem; deinde, postquam occasio est, |
Er, der mich erbeutet, schenkte dem Soldaten
mich; Und als mich dieser mit sich in sein Haus gebracht, Sah ich die Freundin meines Herrn, die Athenerin. Als sie mich erblickte, winkte sie mit den Augen mir, Mich still zu verhalten. Später bot sich Gelegenheit, |
125 | conqueritur mecum mulier fortunas suas: ait sese Athenas fugere cupere ex hac domu, sese illum amare, meum erum, Athenis qui fuit, neque peius quemquam odisse quam istum militem. ego quoniam inspexi mulieris sententiam, |
Da klagte mir das Mädchen all ihr Missgeschick; Wie gern nach Athen sie flüchten möcht' aus diesem Haus, Wie sehr sie liebe meinen Herrn – den in Athen, Wie keiner ihr ärger als der Soldat zuwider sei. Und da ich des Mädchens Herzensneigung so erkannt, |
130 | cepi tabellas, consignavi, clanculum dedi mercatori cuidam, qui ad illum deferat, meum erum, qui Athenis fuerat, qui hanc amaverat, ut is huc veniret. is non sprevit nuntium; nam et venit et is in proximo hic devertitur |
Verschaff' ich mir Schreibtafeln und versiegle
sie, Und geb' sie zur Bestellung einem Kaufmann mit, [An meinen Herrn, den in Athen, der diese liebt',] Dass jener sich herverfüge. Der gehorcht dem Wort, Er kommt und kehrt im Hause nebenan hier ein, |
135 | apud suom paternum | hospitem, lepidum senem; isque illi amanti suo hospiti morem gerit nosque opera consilioque adhortatur, iuvat. itaque ego paravi hic intus magnas machinas, qui amantis una inter se facerem convenas. |
Bei seines Vaters Gastfreund, einem netten Greis. Der gibt den Wünschen seines verliebten Gastes nach, Ermuntert uns und steht uns bei mit Rat und Tat. So hab' ich denn eine große List ins Werk gesetzt, Um den Verkehr der Verliebten zu ermöglichen. |
140 | nam unum conclave, concubinae quod dedit miles, quo nemo nisi eapse inferret pedem, in eo conclavi ego perfodi parietem, qua commeatus clam esset hinc huc mulieri; et sene sciente hoc feci: is consilium dedit. |
Das eine Zimmer, das der Soldat dem Kebsweib
gab, Und welches niemand außer ihr betreten darf, In diesem selben Zimmer hab' ich die Wand durchbohrt, Dass heimlich das Mädchen kommen kann von dort hierher. Mit des Greises Willen tat ich das; er riet es selbst. |
145 | nam meus conservos est homo haud magni preti, quem concubinae miles custodem addidit. ei nos facetis fabricis et doctis dolis glaucumam ob oculos obiciemus eumque ita faciemus, ut, quod viderit, ne viderit. |
Mein Mitsklav nämlich, den zum Wächter seines
Weibs Der Soldat erkoren, ist ein ziemlicher Taugenichts. Mit feinen Finten und schlauen Schlingen werden wir Ihm blauen Dunst vor den Augen machen und ihn so Benebeln, dass, was er auch sieht, er doch nicht sieht. |
150 | et mox ne erretis, haec duarum hodie vicem suam et hinc et illinc mulier feret imaginem, atque eadem erit, verum alia esse adsimulabitur. ita sublinetur os custodi mulieris. sed foris concrepuit hinc a vicino sene; |
Und dass ihr euch nicht täuschet – dieses Mädchen
wird Abwechselnd zweier Frauen Bild bald hier, bald dort Darstellen und in anderer Form dieselbe sein. So führt man des Mädchens Wächter bei der Nas' herum. Doch horch! Es klopft von des alten Nachbars Türe her. |
155 | ipse exit: hic illest lepidus, quem dixi, senex. | Er selbst kommt; das ist der nette Greis, von dem ich sprach. |
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