II. Aitiologie des Ost-West-Konflikts
1. Ablehnung der mythologischen Erklärung der Perser
Iam Persarum quidem literatos
si audias, inimicitiarum primi auctores Phoenices fuere. Hos enim,
aiunt, postquam a mari, quod rubrum vocatur, ad hoc nostrum mare
advenissent, hancque regionem, quam etiam nunc incolunt, coepissent
habitare, continuo navigationibus dedisse operam, et transvehendis
mercibus Aegyptiis Assyriisque quum alias Graeciae partes, tum vero
et Argos adiisse. Argos enim illis temporibus inter alia eius regionis
oppida, quae Graecia nunc nominatur, rebus omnibus eminebat. Ad Argos
igitur hoc postquam adpulissent Phoenices, ibique merces suas venum
exposuissent, quinto aut sexto ab adventu die, divenditis fere rebus
omnibus, mulieres ad mare venisse, quum alias multas, tum vero et
regis filiam, quam quidem eodem nomine Persae adpellant atque Graeci,
Io Inachi. Quae dum ad puppim navis stantes mercarentur merces, quae
illarum maxime animos advertissent, Phoenices interim mutuo sese cohortatos
impetum in illas fecisse: et maiorem quidem mulierum numerum profugisse,
Io vero cum aliis fuisse raptam: quibus in navem impositis, soluta
navi Phoenices Aegyptum versus vela fecisse. |
(1,1,1) Περσέων μέν νυν οἱ λόγιοι Φοίνικας αἰτίους φασὶ γενέσθαι τῆς διαφορῆς· τούτους γάρ, ἀπὸ
τῆς Ἐρυθρῆς
καλεομένης θαλάσσης ἀπικομένους ἐπὶ τήνδε τὴν θάλασσαν καὶ οἰκήσαντας
τοῦτον τὸν χῶρον τὸν καὶ νῦν οἰκέουσι, αὐτίκα ναυτιλίῃσι μακρῇσι ἐπιθέσθαι,
ἀπαγινέοντας δὲ φορτία Αἰγύπτιά τε καὶ Ἀσσύρια τῇ τε ἄλλῃ [χώρῃ] ἐσαπικνέεσθαι καὶ δὴ καὶ ἐς Ἄργος· (2) τὸ
δὲ Ἄργος τοῦτον
τὸν χρόνον προεῖχε ἅπασι τῶν ἐν τῇ νῦν Ἑλλάδι καλεομένῃ χώρῃ.
Ἀπικομένους δὲ τοὺς Φοίνικας ἐς δὴ τὸ ῎Αργος τοῦτο διατίθεσθαι τὸν φόρτον. (3) Πέμπτῃ δὲ ἢ ἕκτῃ ἡμέρῃ ἀπ' ἧς ἀπίκοντο, ἐξεμπολημένων σφι σχεδὸν πάντων,
ἐλθεῖν ἐπὶ τὴν θάλασσαν γυναῖκας ἄλλας τε πολλὰς καὶ δὴ καὶ τοῦ βασιλέος
θυγατέρα· τὸ δέ οἱ οὔνομα εἶναι, κατὰ τὠυτὸ τὸ καὶ Ἕλληνες λέγουσι, Ἰοῦν τὴν Ἰνάχου.
(4) Ταύτας στάσας κατὰ
πρύμνην τῆς νεὸς ὠνέεσθαι τῶν φορτίων τῶν σφι ἦν θυμὸς μάλιστα, καὶ
τοὺς Φοίνικας διακελευσαμένους ὁρμῆσαι ἐπ' αὐτάς. Τὰς μὲν δὴ πλέονας
τῶν γυναικῶν ἀποφυγεῖν, τὴν δὲ Ἰοῦν σὺν ἄλλῃσι ἁρπασθῆναι· ἐσβαλομένους δὲ ἐς τὴν νέα οἴχεσθαι ἀποπλέοντας
ἐπ' Αἰγύπτου. |
Es versichern
die Geschichtskenner unter den Persern,
die Phönizier seien die Urheber des Zwistes gewesen; denn diese
wären von dem sogenannten Roten Meer zu diesem unseren Meer gekommen,
und nachdem sie in dem Landstrich, den sie auch jetzt noch bewohnen,
sich niedergelassen, hätten sie sich alsbald auf weite Seefahrten
verlegt; mit ägyptischen und assyrischen Waren, mit denen sie handelten, seien sie nicht nur
in andere Länder gekommen, sondern auch nach Argos. Argos aber ragte
während dieser Zeit in allem hervor unter den Städten in
dem jetzt Hellas genannten
Land. Nach diesem Argos also seien die Phönizier gekommen und hätten ihre Waren
zum Verkauf ausgelegt. Am fünften oder sechsten Tag aber nach
ihrer Ankunft, als sie fast alles verkauft hatten, seien an das Meer
viele andere Frauen gekommen, darunter auch des Königs Tochter,
deren Name Io war, des Inachos Tochter, wie auch die Hellenen angeben. Diese hätten sich zum Hinterheil des Schiffes begeben
und an Waren gekauft, wozu sie am meisten Lust hatten. Da wären
die Phönizier, nachdem sie sich einander dazu ermutigt, über
die Frauenhergefallen, von denen die meisten entflohen. Io aber sei
zugleich mit anderen geraubt worden. Die Phönizier hätten
sie in ihr Schiff gebracht und wären dann eilends in Richtung Ägypten abgesegelt.
(J.Chr.F.Bähr) |
λόγιος - sprachbegabt,
gelehrt, kundig; ὁ λόγιος - Prosaerzähler, Geschichtskundiger
| αἴτιός τινος γίγνομαι - verursache, werde schuld an etwas | ἡ διαφορά
- Streit, Konflikt | ὁ καλούμενος - der sogenannte | ἀπικομένους =
ἀφικομένους (Psilosis) | ἥδε ἡ θάλασσα (mare nostrum) - das Mittelmeer | οἰκήσαντας - ingressiver
Aor. | τόν = ὅν (Relativpron.) | ἡ ναυτιλία - Seefahrt (ναυτιλίῃσιν
= ναυτιλίαις) | ἐπιτίθεσθαί τινι - sich auf etwas verlegen (incumbere
alicui rei) | ἀπαγινέω - ion. = ἀπάγω - bringe weg, führe aus | τὸ φορτίον
- gleichbedeutendes Demin. zu ὁ φόρτος - Last, Fracht, Ware | ἄλλῃ
(adv.) - anderswo, anderswohin, anderswie; τῇ ἄλλῃ - sonst überall
hin | ἐσαπικνέεσθαι ion. = εἰσαφικνεῖσθαι | καὶ δὴ καί - und so denn auch | προέχω τινί τινος - übertreffe
in etwas (Dat. respectus) jdn./etwas (Gen. comparationis) | Ἄργος
- nicht die heutige Hauptstadt der Argolis, sondern die Burgen von
Mykene und Tiryns (unsere Geschichte spielt lange vor dem Troianischen
Krieg) | τῶν ἐν τῇ νῦν Ἑλλάδι καλουμένῃ χώρᾳ <πόλεων>; Die Sammelbezeichnung
Ἕλληνες und Ἑλλάς sind spät. Daher der Zusatz τῇ νῦν... καλουμένῃ
| διατίθεσθαι - ausbreiten, zum Verkauf anbieten | ἐξεμπολάω (ion. -έω)- vollständig verkaufen | ἄλλας τε πολλὰς
καὶ δὴ καί - unter vielen anderen so denn besonders auch | οἱ = αὐτῇ
| κατὰ τὠυτό, τὸ... = κατὰ ταὐτὸ, ὃ... = ὁμολογουμένως τούτῳ, ὃ...
- übereinstimmend mit dem, was... | Ἰοῦν - Akk. zu Ἰώ | στάσας
- Akk.Pl.f. v. στάς, στᾶσα στάν: Part.Aor.Med.v. ἵστασθαι - treten | ἡ πρύμνα (ion. -η) - Heck (das an Land gezogen war) | τῆς νεός ion.
= νεώς; Gen. Sgl. v. ἡ ναῦς) | ὠνέομαι - kaufe (mir) | τῶν φορτίων - Gen. partit. | τῶν = ὧν (Gen.obiect. zu θυμὸς)
| σφι = αὐτοῖς | θυμὸς (ἐπιθυμία) μοί εστί τινος - mich verlangt nach
etw. | διακελεύεσθαι - sich gegenseitig auffordern, ermuntern | ὁρμάω ἐπί τινα - gehe auf jdn. los, greife jdn. an | τὰς πλεῦνας ion. = τὰς πλέονας (πλείονας) (Komp. zu πολύς) | ἀρπάζω
- raube, entführe | εἰσβάλλομαι - werfe für mich hinein,
h.: lade mir ein, bringe an Bord | οἴχομαι ἀποπλέων - fahre eilends weg | ἐπ Αἰγύπτου - in Richtung Ägypten |
- Welches Interesse können die persischen Geschichtskundigen an der von ihnen vertretenen Erklärungsversion
der Ursachen des Ost-West-Konfliktes haben?
Entlastungsfunktion: Die Ursachenkette beginnt
bei einem "dritten Volk". |
- Kann man das ätiologische Interesse Herodots, das er im
Proömium formuliert (δι' ἣν αἰτίην ἐπολέμησαν ἀλλήλοισι)
und das die Disposition der folgenden Ausführungen bestimmt,
als ein im Grunde wissenschaftlichen Ansatz deuten? Diskutieren
Sie diese Frage in folgende Richtungen:
- Ja, denn es es ist die selbe Fragerichtung, die
- die ionische Naturphilosophie beseelt: Welche inneren Ursachen und
Gesetzmäßigkeiten bestimmen wesetnlcih
Werden und Sein, wie es unseren Sinnen erscheint?
- die Medizin beseelt: Welche bestimmenden inneren Ursachen
liegen den äußeren Krankheitssymptomen zugrunde?
- Nein, denn es handelt sich um ein dem Mythos inhärente
Frage, die auch unter dem Rückgriff auf einen Mythos
(Io) der Klärung zugeführt werden soll.
- Vergleichen Sie den Io-Mythos, wie er von Herodot referiert
wird, mit der gängigen Darstellung in mythologischen Handbüchern.
Gibt es Abweichungen und wie sind sie zu erklären?
|
Hac quidem ratione in
Aegyptum pervenisse Io aiunt Persae, secus atque Graeci, idque primum
fuisse iniuriarum initium. Deinde vero Graecos nonnullos, quorum nomina
non possunt memorare, (fuerint hi autem Cretenses,) Tyrum in Phoenice
adpulisse, filiamque regis rapuisse Europam; ac sic quidem par pari
fuisse ab his repensum. Post haec autem Graecos secundae iniuriae
fuisse auctores: etenim longa navi Aeam, Colchidis oppidum, et ad
Phasin flumen profectos, perfectis ceteris rebus, quarum causa advenissent,
rapuisse inde regis filiam Medeam; quumque ad poenas raptus huius
repetendas et ad reposcendam filiam caduceatorem in Graeciam misisset
Colchus, respondisse Graecos, quemadmodum illi de raptu Argivae Ius
sibi non dedissent poenas, sic ne se quidem illis daturos. |
(1,2,1) Οὕτω μὲν Ἰοῦν ἐς Αἴγυπτον ἀπικέσθαι λέγουσι Πέρσαι,
οὐκ ὡς Ἕλληνες, καὶ τῶν ἀδικημάτων πρῶτον τοῦτο ἄρξαι· μετὰ
δὲ ταῦτα Ἑλλήνων τινάς [οὐ γὰρ ἔχουσι τοὔνομα ἀπηγήσασθαι]
φασὶ τῆς Φοινίκης ἐς Τύρον προσσχόντας
ἁρπάσαι τοῦ βασιλέος τὴν θυγατέρα Εὐρώπην·
εἴησαν δ' ἂν οὗτοι Κρῆτες.
(2) Ταῦτα μὲν δὴ ἴσα πρὸς
ἴσα σφι γενέσθαι· μετὰ δὲ ταῦτα Ἕλληνας αἰτίους τῆς δευτέρης
ἀδικίης γενέσθαι. Καταπλώσαντας γὰρ μακρῇ νηὶ ἐς Αἶάν τε τὴν Κολχίδα καὶ ἐπὶ Φᾶσιν ποταμόν, ἐνθεῦτεν, διαπρηξαμένους καὶ τἆλλα τῶν εἵνεκεν ἀπίκατο, ἁρπάσαι τοῦ βασιλέος τὴν θυγατέρα Μηδείην. (3) Πέμψαντα δὲ τὸν Κόλχων βασιλέα ἐς τὴν Ἑλλάδα κήρυκα αἰτέειν τε δίκας τῆς ἁρπαγῆς καὶ ἀπαιτέειν
τὴν θυγατέρα· τοὺς δὲ ὑποκρίνασθαι, ὡς οὐδὲ ἐκεῖνοι Ἰοῦς τῆς Ἀργείης ἔδοσάν σφι δίκας τῆς ἁρπαγῆς· οὐδὲ ὦν αὐτοὶ δώσειν ἐκείνοισι. |
(1,2) So,
geben die Perser an, sei die Io nach Ägypten gekommen, nicht wie die Phönizier behaupten; und dies sei der
Anfang des Unrechts gewesen. Darauf, erzählen sie weiter, seien
einige Hellenen (denn
den Namen können sie nicht angeben) nach Tyrosw in Phönizien
gesteuert und hätten die Tochter des Königs, Europa, geraubt.
Das könnten aber wohl Kreter gewesen sein. Damit sei ihnen nun
Gleiches mit Gleichem vergolten worden. Nach diesem Vorfall aber wäören Hellenen Ursache einer
zweiten Unbill geworden: Sie wären nä,lich auf einem langen
Schiff nach dem kolschischen Aia und zu dem Fluss Phasis gefahren
und hätten dann, nachdem sie das übrige, weswegen sie gekommen
waren, vollbracht hatten, des Königs Tochter Medea geraubt. Darauf
habe der Kolcher König einen Herold nach Hellas entsandt und um Genugtuung wegen des Raubes und um die Rückgabe
der Tochter gebeten. Die aber hätten geantwortet, dass auch jene
ihnen für den Raub der Io keine Genugtuung gegeben hätten,
sie daher auch jenen keine Genugtuung gäben. |
(1,3).Tum deinde, proxima
aetate, Alexandrum, Priami filium, quum ista audivisset, cupidinem
incessisse uxoris sibi e Graecia per rapinam comparandae; existimantem
utique se non daturum poenas, quoniam nec illi dedissent. Itaque quum
is rapuisset Helenam, visum esse Graecis primum missis nuntiis Helenam
repetere et poenas de raptu poscere. Illos vero hisce, postulata sua
exponentibus, raptum exprobrasse Medeae, ut qui, quum ipsi nec poenas
dedissent, nec illam reposcentibus reddidissent, vellent ab aliis
poenas sibi dari. |
(1,3,1) Δευτέρῃ
δὲ λέγουσι γενεῇ μετὰ ταῦτα Ἀλέξανδρον τὸν Πριάμου ἀκηκοότα ταῦτα ἐθελῆσαί οἱ ἐκ τῆς Ἑλλάδος δι' ἁρπαγῆς
γενέσθαι γυναῖκα, ἐπιστάμενον πάντως ὅτι οὐ δώσει δίκας· οὐδὲ γὰρ
ἐκείνους διδόναι. (2) Οὕτω
δὴ ἁρπάσαντος αὐτοῦ Ἑλένην,
τοῖσι Ἕλλησι δόξαι πρῶτον πέμψαντας ἀγγέλους ἀπαιτέειν τε Ἑλένην καὶ δίκας τῆς ἁρπαγῆς αἰτέειν. (3) Τοὺς δὲ προισχομένων ταῦτα προφέρειν σφι Μηδείης τὴν ἁρπαγήν, ὡς οὐ δόντες αὐτοὶ δίκας οὐδὲ ἐκδόντες ἀπαιτεόντων
βουλοίατό σφι παρ' ἄλλων δίκας γίνεσθαι. |
(1,3) Nachher
aber, erzählen sie weiter, in der zweiten Generation, habe Alexander,
des Priamus Sohn, als er dieses vernommen, gewünscht, ein Weib
aus Hellas durch Raub
zu erhalten, weil er wohl wusste, dass er keine Genugtuung geben würde,
da auch jene keine gegeben hätten. Also hätte er Helena
geraubt, und die Hellenen hätten darauf beschlossen, zuerst Boten zu senden und Helena
zurückzufordern, so wie Genugtuung für den Raub zu verlangen.
Diese aber hielten ihnen auf diesen Antrag den Raub der Medea vor,
wie sie selbst keine Genugtuung gegeben, noch die Medea auf die diesseitige
Forderung zurückgegeben, nun aber doch verlangten, dass ihnen
Genugtuung zuteil werde. (Übersetzung bearbeitet nach J.Chr.F.Bähr) |
οὐκ <οὕτω>
ὡς Ἕλληνες <λέγουσι> - im Faktum (dass Io nach Ägypten kam) stimmen beide überein, aber nicht in der Art | τοῦτο τῶν
ἀδικημάτων πρῶτον ἄρχει - (Abundanz) dies sei der Anfang des Unrechts
gewesen, damit habe das Unrecht begonnen (τοῦτο - Subjekt im AcI)
| Ἑλλήνων τινάς - Graecos quosdam | ἔχω + Inf. - kann | ἀπηγήσασθαι - Inf. Aor. v. ἀφηγεῖσθαι - (wegführen,) ausführen,
darlegen | τῆς Φοινίκης - Gen. abhg. v. ἐς Τύρον (der
Gen. chorographicus gibt das Land an, zu dem ein Ort gehört)
| προσέχω - halte hin, <τὴν ναῦν> segle nach, fahre zu | τοῦ
βασιλέος - König von Tyros und Vater der Europa hieß entweder
Φοῖνιξ oder Ἀγήνωρ | εἴησαν δ' ἂν οὗτοι - der Potent. bezieht sich
(wie oft bei Herodot) auf Vergangenes: „diese dürften wohl gewesen
sein“ | ἴσα πρὸς ἴσα γίγνεται - Gleiches wird mit Gleichem vergolten,
es findet ein Ausgleich statt | καταπλώω ion. = καταπλέω - (mit dem
Schiff) anlaufen, landen | μακρὰ ναῦς - h.: die Ἀργώ; eigtl.: Kriegsschiff (wegen der bewaffneten
Helden); | Κολχίδα - Αdjektivattribut | διαπράττεσθαι - (seine
Geschäfte) durchführen, erledigen
| καὶ τἆλλα = καὶ τὰ ἄλλα (sc. die Entwendung des Goldenen Vlieses
| ἀπίκατο - Aorist | δίκας αἰτέειν τινός - Genugtuung für etwas fordern | ἀπαιτέειν
- <Geschuldetes> zurückfordern | τοὺς δὲ <Ἕλληνας >
| ὑποκρίνασθαι = ἀποκρίνεσθαι | δίκας διδόναι τινός - Genugtuung leisten für etwas | Ἰοῦς τῆς Ἀργείης abhängig von τῆς ἁρπαγῆς | δευτέρῃ... γενεῇ
μετὰ ταῦτα - in der zweiten Generation danach = eine Generation später
| οἱ = αὐτῷ | τοῖς Ἕλλησι ἔδοξε - es erschien den Griechen angebracht, die Griechen beschlossen | τοὺς δὲ <βαρβάρους> | προισχομένων <τῶν Ἑλλήνων> ταῦτα;
προΐσχομαί τι - trage etwas vor | προφέρω τινί τι - halte, werfe jdm.
etw. vor | ὡς ... βουλοίατό (= βούλοιντο): exliziert den Vorwurf: „nämlich
dass...“ | οὐ δόντες αὐτοὶ δίκας οὐδὲ ἐκδόντες - konzessiv („ohne dass...“)
| οὐδὲ ἐκδόντες <Μηδείην> ἀπαιτεόντων <αὐτήν> |
(1,4,1) Hucusque igitur
mutuis solum rapinis esse actum: ab illo vero tempore Graecos utique
graviorum iniuriarum exstitisse auctores; hos enim priores Asiae coepisse
bellum inferre, quam Persae intulissent Europae. (2) Et mulieres quidem
rapere, videri sibi aiunt iniquiorum esse hominum; raptarum vero ultionem
tanto studio persequi, amentium; contra, nullam raptarum curam habere,
prudentium; quippe manifestum esse, nisi ipsae voluissent, non futurum
fuisse, ut raperentur. (3) Itaque se quidem, Asiam incolentes, aiunt
Persae, raptarum mulierum nullam habuisse rationem; Graecos autem
mulieris Laconicae causa ingentem contraxisse classem, et mox in Asiam
profectos Priami regnum evertisse. (4) Ab eo tempore se constanter
Graeciae populos sibi esse inimicos existimasse. Nam Asiam et barbaras
gentes eam incolentes ad se pertinere autumnant Persae; Europam vero
et Graecos nihil secum commune habere. |
(1,4,1) Μέχρι μὲν ὦν τούτου
ἁρπαγὰς μούνας εἶναι παρ' ἀλλήλων, τὸ δὲ ἀπὸ τούτου Ἕλληνας
δὴ μεγάλως αἰτίους γενέσθαι· προτέρους γὰρ ἄρξαι στρατεύεσθαι ἐς τὴν
Ἀσίην ἢ σφέας ἐς τὴν Εὐρώπην. (2) Τὸ μέν νυν ἁρπάζειν γυναῖκας ἀνδρῶν ἀδίκων νομίζειν ἔργον εἶναι, τὸ
δὲ ἁρπασθεισέων σπουδὴν ποιήσασθαι τιμωρέειν ἀνοήτων, τὸ δὲ μηδεμίαν
ὤρην ἔχειν ἁρπασθεισέων σωφρόνων· δῆλα γὰρ δὴ ὅτι, εἰ μὴ αὐταὶ ἐβούλοντο,
οὐκ ἂν ἡρπάζοντο. (3) Σφέας
μὲν δὴ τοὺς ἐκ τῆς Ἀσίης λέγουσι Πέρσαι ἁρπαζομένων τῶν γυναικῶν λόγον οὐδένα ποιήσασθαι, Ἕλληνας δὲ Λακεδαιμονίης εἵνεκεν γυναικὸς
στόλον μέγαν συναγεῖραι καὶ ἔπειτα ἐλθόντας ἐς τὴν Ἀσίην τὴν Πριάμου δύναμιν κατελεῖν.
(4) Ἀπὸ τούτου αἰεὶ ἡγήσασθαι
τὸ Ἑλληνικὸν σφίσι εἶναι πολέμιον. Τὴν γὰρ Ἀσίην
καὶ τὰ ἐνοικέοντα ἔθνεα βάρβαρα οἰκηιοῦνται οἱ Πέρσαι, τὴν δὲ Εὐρώπην
καὶ τὸ Ἑλληνικὸν ἥγηνται κεχωρίσθαι. |
(1,4,1) Bis
dahin nun hätten sie sich bloß gegenseitig beraubt; von
nun an aber hätten die Hellenen große Schuld auf sich geladen: denn sie seien eher nach Asien zu Felde gezogen als die Perser nach Europa. (2) Weiber zu rauben, meinten sie, sei zwar eine ungerechte
Handlungsweise, aber um der Geraubten willen eifrigst Rache zu suchen,
sei töricht; sich aber gar nicht um die Geraubten zu kümmern,
eine weise Entscheidung: denn es sei doch offenbar, dass sie, wenn
sie es nicht selbst wollten, nicht geraubt würden. (3) So nun,
behaupten die Perser,
hätten sie, die doch aus Asien wären, sich nicht weiter um die aus Asien geraubten Weiber gekümmert, die Hellenen aber hätten, um eines lakedämonischen Weibes willen ein
gewaltiges Heer gesammelt, seien darauf nach Asien gedrungen und hätten des Priamus Macht zerstört. (4) Von
da an sei es stets ihre Meinung gewesen, dass das hellenische Volk ihr Feind sei. Denn Asien und die darin wohnenden barbarischen Völker betrachten die Perser als zu ihnen gehörig, Europa aber und das hellenische Volk, glauben sie, sei davon getrennt. |
(1,5,1) Hunc in modum
Persae quidem gestas res esse memorant, et ab Ilii excidio repetunt
inimiciarum suarum adversos Graecos initium. De Io vero cum Persis
non consentiunt Phoenices rem isto modo esse gestam. Negant enim se
raptu usos illam in Aegyptum abduxisse: sed Argis eam cum nauclero
aiunt concubuisse, et quum se gravidam sensisset, veritam parentum
iram, sic volentem ipsam cum Phoenicibus enavigasse, ne comperta foret. |
(1,5,1) Οὕτω μὲν Πέρσαι λέγουσι γενέσθαι, καὶ διὰ τὴν Ἰλίου ἅλωσιν εὑρίσκουσι σφίσι
ἐοῦσαν τὴν ἀρχὴν τῆς ἔχθρης τῆς ἐς τοὺς Ἕλληνας. (2) Περὶ δὲ τῆς Ἰοῦς οὐκ
ὁμολογέουσι Πέρσῃσι οὕτω Φοίνικες·
οὐ γὰρ ἁρπαγῇ σφέας χρησαμένους λέγουσι ἀγαγεῖν αὐτὴν ἐς Αἴγυπτον,
ἀλλ' ὡς ἐν τῷ Ἄργει ἐμίσγετο τῷ ναυκλήρῳ τῆς νεός· ἐπεὶ δὲ ἔμαθε ἔγκυος ἐοῦσα, αἰδεομένη
τοὺς τοκέας, οὕτω δὴ ἐθελοντὴν αὐτὴν τοῖσι Φοίνιξι συνεκπλῶσαι, ὡς ἂν μὴ κατάδηλος γένηται. |
(1,5,1)
Also, sagen die Perser,
sei es gekommen, und sie finden in der Eroberung Ilions den Anfang
ihrer Feindschaft mit den Hellenen.
Hinsichtlich der Io aber stimmen die Phönizier mit den Persern so nicht überein. Denn sie behaupten, sie nicht durch Raub nach Ägypten gebracht
zu haben, sondern Io habe sich in Argos mit dem Schiffsherrn eingelassen, und sei, als sie merkte, dass sie
schwanger war, aus Scheu vor ihren Eltern freiwillig mit den Phöniziern
weggefahren, damit es nicht offenkundig würde. (nach J.Chr.F.Bähr) |
μέχρι τούτου - bis
dahin | μούνας = μόνας | εἶναι = statt Inf. Impf. | τὸ δὲ ἀπὸ τούτου
- adv. Akk. - danach aber | τὸ γυναῖκας ἁρπάζειν - Frauenraub (Gerundium
mit dem Objektskasus des Verbums) | ἀνδρῶν ἀδίκων ἔργον ἐστίν - ist
die Handlungsweise ungerechter Männer | ἁρπασθεισέων - Gen.Pl.
f. Part. Aor. Pass. (=ἁρπασθεισῶν) - h. Gen.absol. | σπουδὴν ποιήσασθαι
= σπεῦσαι (Periphrase) | τιμωρέω - nehme Rache | <ἀνδρῶν> ἀνοήτων
<ἔργον εἶναι> | ἡ ὤρα - Sorge, Beachtung, Rücksicht
| <ἀνδρῶν> σωφρόνων <ἔργον εἶναι> | δῆλα γὰρ δή <ἐστιν>
ὅτι - (es ist) offenbar (dass) (Pl. st. des häufigeren Sgl. δῆλον
<ἐστιν> ὅτι) | εἰ μὴ + Impf. - οὐκ ἂν + Impf. - Irrealis d. Ggw. | σφέας = σφᾶς αὐτούς | τοὺς ἐκ τῆς Ἀσίης
- Apposition zu σφέας | εἵνεκεν = ἕνεκα | ὁ στόλος (στέλλω) - Rüstung,
Heereszug, Heer, Flotte | συναγείρω - versammle - versammle; στόλον συναγείρω -stelle ein Heer auf, versammle eine
Flotte, unternehme eine Expedition | κατελεῖν = καθελεῖν (Inf.
Aor. v. καθ-αιρέω - nehme herunter, zerstöre, besiege, unterwerfe, töte
ἐνοικέω - wohne darin, bewohne, bin zu Hause in | ἔθνεα βάρβαρα -
aus der griechischen Sicht
Herodots (ausgenommen sind also die Griechen in Kleinasien) | οἰκηιοῦνται
= οἰκειοῦνται von οἰκειόομαι - eigne mir an, mache mir zu eigen (οἰκεῖος)
| ἥγημαι - Perf. mit Präsensbedeutung von ἡγέομαι - führe,
glaube (+AcI), halte für (+Dopp.Akk.)
| τὸ Ἑλληνικὸν - alles Griechische,
die Griechenwelt | χωρίζω - trenne ab, sondere ab (Inf.Perf.Med/Pass.) ἡ ἅλωσις (ἁλίσκομαι - werde gefangen) - Einnahme, Eroberung | εὑρίσκω + AcP - finde heraus, komme zu dem Ergebnis, dass | ἐοῦσαν = οὖσαν
| ἡ ἔχθρα - Streit, Feindschaft, Konflikt; τὴν ἀρχὴν τῆς ἔχθρης -
die Ausgangsfrage Herodots (δι' ἣν αἰτίην ἐπολέμησαν ἀλλήλοισι) hat
damit (aus persischer Sicht) eine erste Antwort gefunden | ὁμολογέω τινί (Dat.comit.)
- bin einer Meinung mit jdm. | ἁρπαγῇ - Dativobj. zu χρησαμένους | μίσγω = μείγνυμι - mische, Med.: μείγνυμαί τινι (Dat.comit.)
- verbinde mich mit jdm., lasse mich mit jdm. (sexuell) ein | ὁ ναύκληρος
- Schiffseigner, Kapitän | τῆς νεός = τῆς νεώς | μανθάνω + Part. - bemerke, dass | ἔγκυος, ον = ἐγκύμων, ον - schwanger | αἰδέομαί τινα - schäme mich vor jdm. | ὁ τοκεύς, έως (τίκτω) - Erzeuger, Vater;
Pl.: οἱ τοκεῖς - Eltern | ἐθελοντήν - Adv. zu ἐθελοντής, οῦ (ἐθέλω)
- freiwillig | συνεκπλέω τινι - fahre zusammen mit jdm. weg (Dat.comit.)
| ὡς ἂν μή ἄν... Finalsatz mit ἄν ist bei Herodot nicht ungewöhnlich | κατάδηλος, ον - ganz
offenbar, sc. <ἔγκυος ἐοῦσα>; κατάδηλος γίγνομαι + Part
- es stellt sich heraus, dass ich |
- Wie definieren die Perser den Unterschied zwischen Europa und Asien?
Beachten Sie dabei, dass man Europa als geographischen, als politischen
oder als kulturellen Begriff fassen kann.
- Für die Perser fällt Asien als geographische Einheit und als ihr politisches
Einflussgebiet zusammen (τὴν γὰρ Ἀσίην καὶ τὰ
ἐνοικέοντα ἔθνεα βάρβαρα οἰκηιοῦνται οἱ Πέρσαι, τὴν
δὲ Εὐρώπην καὶ τὸ Ἑλληνικὸν ἥγηνται κεχωρίσθαι).
Die geographische Lage legitimiert sowohl ihren eigenen
Machtanspruch als auch die Autonomie der Griechen.
Der Trojanische Krieg ist für sie somit der eigentliche
Beginn des Ost-West-Konflikts.
- Als Diskussionsbeitrag zum Kulturbegriff "Europa"
(Richard Schröder, Europa - was ist das?, in: FAZ,
14.08.2001, Nr. 187 / S. 7):
- Die Staaten, die sich in den europäischen
und atlantischen Vereinigungen zusammengeschlossen
haben, verlangen voneinander die Anerkennung der Menschenrechte, des Rechtsstaats, der Demokratie und der wettbewerbsorientierten, aber antimonopolistischen Marktwirtschaft.
- Hekataios (6. Jahrhundert vor Christus) kennt
in seiner Erdbeschreibung nur zwei Erdteile, Europa
und Asien.
Die Grenze bilden das Ägäische Meer, das
Marmarameer, das Schwarze Meer, der Don.
- Aber mindestens seit Herodot ist Europa ein Kulturbegriff.
Und so bleibt es. Wo Europa mehr ist als ein Name
auf Karten, ist es ein Kulturbegriff. ...
- Für Herodot also sind Europa und Asien nicht nur zwei Erdteile, sondern zugleich zwei Welten. Asien,
das ist das Perserreich, gigantisch in seiner Ausdehnung,
seinen menschlichen und technischen Ressourcen.
Xerxes baut eine Schiffsbrücke über den
Hellespont und lässt eine Menschenkette bis
nach Susa auf Rufweite aufstellen, um seine Siege zu melden.
Trotzdem nennen die Griechen sie Barbaren, weil sie nicht frei sind. Die Perser sind nicht Bürger (politai, πολῖται), sondern
Untertanen. Und dass dieses kleine, aber freie Volk
den Angriff des asiatischen Riesen abgewehrt hat,
hat sich in das Gedächtnis Europas eingeprägt.
Die vorderasiatischen Sprachen haben kein Äquivalent
für das griechische Wort eleutheria (ία), Freiheit.
|
- Im Zuge der europäischen Integration ist Europa wieder
auf der Suche nach einer klar definierbaren Identität. Geben
Sie Merkmale (eines Kulturbegriffs) an, die bei einer solchen
Identitätsbestimmung Ihres Erachtens nicht fehlen sollten!
Als Diskussionsgrundlage hier einige
Thesen von Max Weber, zitiert nach Richard Schröder,
Europa - was ist das?, in: FAZ, 14.08.2001, Nr. 187 / S.
7
- "Nur im Okzident gibt es ,Wissenschaft' in dem
Entwicklungsstadium, welches wir heute als ,gültig'
anerkennen", nämlich mathematisch fundiert,
rational beweisend und methodisch experimentierend.
Einzelne Elemente gibt es hier und da, nirgends aber
diese Konstellation.
- Der hochentwickelten chinesischen Geschichtsschreibung
fehlt das thukydideische Pragma." Das heißt,
Annalen, Jahrbücher, gibt es vielerorts, nicht
aber die Fragestellung des Thukydides: Wie kam es zum
Peloponnesischen Krieg, wie verlief er, und was war
das Resultat?
- Aller "asiatischen Staatslehre fehlen eine der
aristotelischen gleichartige Systematik und die rationalen
Begriffe überhaupt". Das heißt, die
politische Theorie des Aristoteles bietet Alternativen
und beschreibt Vor- und Nachteile verschiedener Staatsformen,
statt die eine richtige hymnisch zu loben.
- Das römische und das kanonische Recht sind mit
ihrer Ausprägung der "streng juristischen
Schemata und Denkformen" eine Eigentümlichkeit
des Abendlandes. Dies ist die römische Kulturleistung,
die über die der Griechen hinausgeht: die Rechtswissenschaft, von Fachjuristen
gepflegt. ...
- Zur Kunst: Nur die europäische Musik hat Kontrapunktik,
Akkordharmonik, die Orchesterorganisation und eine Notation,
die Komponieren im großen Stil ermöglicht.
Das gotische Gewölbe als Mittel der Schubverteilung
und zur Überwölbung beliebiger Räume,
die Linear- und Luftperspektive in der Malerei haben
keine Parallele.
- Die Universität als rationaler und systematischer
Fachbetrieb der Wissenschaft und das daraus resultierende
"Fachmenschentum"....
- Der Fachbeamte als Träger der wichtigsten Alltagsfunktionen
des sozialen Lebens. Das beruht auf dem römischen
Gedanken des Amtes (ministerium).
- Der Staat im Sinne einer politischen Anstalt, mit
rational gesetzter Verfassung und Recht.
- Der Kapitalismus als "der auf Erwartung von Gewinn
durch Ausnützung von Tausch-Chancen", also
auf formell friedlichen Erwerbschancen ruhender, durch
Organisation von formell freier Arbeit und auf der Grundlage
von Kapitalrechnung in Geld sich vollziehender Wirtschaftsakt,
dem die Trennung von Haushalt und Betrieb zugrunde liegt.
- Und dann eben auch der rationale Sozialismus. Da der
Begriff des Bürgers überall außer im
Okzident und der der Bourgeoisie überall außer
im modernen Okzident fehlt, konnte auch hier nur der
Begriff der Klasse und damit der des Proletariats gebildet
werden.
|
- Wie wird der Krieg um Troja in Sage und Mythologie üblicherweise
dargestellt?
- Wie stellt Herodot sie in seinem Bericht der persischen Erklärung des Ost-West-Konfliktes dar?
- Haben sich Herodot oder die Perser ähnliche Gedanken gemacht, wie ein kritischer Zeitgenosse
mit der Bemerkung: "Es gibt durchaus Hinweise darauf,
dass die von Homer beschriebene Konstellation eines Krieges
der Mykener gegen Troia so nicht stattgefunden haben kann.
Durch den Einfall der Dorer im 12. vorchristlichen Jahrhundert hätten die mykenischen
Fürsten eigentlich andere Sorgen haben müssen, als
den Raub der schönen Helena zu rächen." (Hans
P. Trötscher; F.A.Z.-Archiv)?
- Die sagenhaften Ausmalungen spielen weder bei
Herodot noch bei den Persern eine Rolle. Beide Darstellungen sind insofern reduktionistisch:
Von allem Fiktiven wird auf das für den Argumentationszusammenhang
Notwendige abstrahiert. Der Mythos erscheint als
Geschichte.
- Weder Herodot noch die Perser ziehen die Historizität des Krieges in Zweifel:
Der Trojanische Krieg hat stattgefunden und hatte
tiefgreifende Folgen für die späteren
Ost-West-Beziehungen. Was dem heutigen Kritiker
Anlass zum Zweifel am Krieg gibt, gibt den Persern nur Anlass, an der Vernunft der Griechen zu zweifeln. Er kann sich nicht vorstellen, dass
die Griechen so unvernünftig waren, wie die Perser annehmen.
|
|
2. Berufung auf eigenes Wissen
(1,5,3) Haec sunt igitur,
quae partim a Persis, partim a Phoenicibus memorantur. Ego vero, utrum
tali modo haec gesta sint, an alio, non adgredior disceptare: sed,
quem ipse novi primum fuisse iniuriarum Graecis illatarum auctorem,
hunc ubi indicavero, tunc ad reliqua exponenda progrediar, perinde
et parvarum civitatum et magnarum res persecuturus. (4) Etenim quae
olim fuerunt magnae, earum plurimae parvae factae sunt; et quae nostra
memoria magnae fuere, eaedem prius exiguae fuerant. Itaque bene gnarus
humanam felicitatem nequaquam in eodem fastigio manere, peinde utrarumque
faciam mentionem. |
(1,5,3) Ταῦτα μέν νυν Πέρσαι τε καὶ Φοίνικες λέγουσι. Ἐγὼ δὲ περὶ μὲν τούτων οὐκ ἔρχομαι ἐρέων, ὡς οὕτως
ἢ ἄλλως κως ταῦτα ἐγένετο, τὸν δὲ οἶδα αὐτὸς πρῶτον ὑπάρξαντα ἀδίκων
ἔργων ἐς τοὺς Ἕλληνας, τοῦτον σημήνας προβήσομαι ἐς τὸ πρόσω
τοῦ λόγου, ὁμοίως μικρὰ καὶ μεγάλα ἄστεα ἀνθρώπων ἐπεξιών. (4) Τὰ γὰρ τὸ πάλαι μεγάλα ἦν, τὰ πολλὰ αὐτῶν σμικρὰ γέγονε· τὰ δὲ ἐπ'
ἐμέο ἦν μεγάλα, πρότερον ἦν σμικρά. Τὴν ἀνθρωπηίην ὦν ἐπιστάμενος
εὐδαιμονίην οὐδαμὰ ἐν τὠυτῷ μένουσαν, ἐπιμνήσομαι ἀμφοτέρων ὁμοίως. |
Dies nun
erzählen Perser und Phönizier: Ich aber gedenke mich darüber nicht auszulassen,
dass es sich so oder auf irgend eine andere Weise zugetragen habe.
Denjenigen aber, von dem ich weiß, dass er zuerst Unrecht den Hellenen zugefügt,
will ich angeben und dann weiter in der Erzählung fortschreiten,
in der ich auf gleiche Weise von kleinen wie von großen Städten
der Menschen berichten werde; denn viele von ihnen, die vor Alters
groß waren, sind klein geworden, die aber zu meiner Zeit groß
waren, waren vorher klein; da ich nun weiß, dass menschliches
Glück nie auf demselben Stand verbleibt, will ich beider auf
gleiche Weise gedenken. (J.Chr.F.Bähr) |
ἔρχομαι ἐρέων (ἔρχομαι + Part.Fut.) ich schicke mich an (maße mich an), zu... | ἐρέων
- unkontrah. Part.Fut. v. ἀγορεύω | κως = πως | τὸν δὲ οἶδα... - relativ zu τοῦτον | ὑπάρχω τινός -
fange mit etwas an | σημαίνω - zeige an, bringe zur Kenntnis | προβαίνω - schreite vorwärts | πρόσω = πόρρω - vorwärts, weiter |
ἐς τὸ πρόσω τοῦ λόγου προβαίνω - ich fahre mit der Erzählung
weiter | τὸ ἄστυ, εως - Stadt | ἐπέξειμι (ἰέναι) - gegen jdn. ausrücken,
(der Reihe nach) bereisen | τὰ γὰρ τὸ πάλαι... relat. zu τὰ πολλὰ
αὐτῶν | τὰ πολλὰ αὐτῶν - der größte Teil davon (Gen.part.)
| γέγονα - Pf. zu γίγνομαι | τὰ δὲ ἐπ' ἐμέο - relativ zu <ταῦτα> πρότερον ἦν σμικρά (ἐπ’
ἐμοῦ - zu meiner Zeit) | ἐπίσταμαι + AcP - weiss, dass | οὐδαμά
- nirgends, niemals, keinesfalls | ἐν ταὐτῷ μένειν - unverändert
bleiben | ἐπιμιμνῄσκομαί τινος - erinnere mich an etw. erwähne etw. |
- Zwei Formulierungen dieses Textabschnittes erinnern an den Eingang
der Odyssee: Vs.3: πολλῶν δ' ἀνθρώπων ἴδεν ἄστεα καὶ νόον
ἔγνω und Vs. 10: τῶν ἁμόθεν γε, θεά, θύγατερ Διός, εἰπὲ καὶ ἡμῖν.
Handelt es sich hierbei um unbedeutende Zufälligkeiten oder
um bewusste Bezugnahme?
- Odysseus ist wie Herodot, ein "Weltreisender",
mit dem wissbegierigen und unersättlichen Blick
für die Andersartigkeit fremder Völker und
Städte; auch dort die Begegnung des spezifisch Griechischen mit dem barbarisch Fremden (Kyklopen); auch dort gibt
es Konflikte, schuldiges, törichtes und kluges
Verhalten. Gleichwohl kennzeichnet Herodots geradezu
gesetzmäßig formulierter Gedanke vom Umschwung
des Großen zum Kleinen und umgekehrt nur sein
Geschichtsbild und ist dem Epos so fremd.
- Der Anfangspunkt der Erzählung ist in Homers
Odyssee (zumindest als poetische Fiktion) der Muse überlassen.
Sie entscheidet nicht nur über das Was und Wie,
sondern auch über das Von wo ihrer Erzählung.
Herodot aber schreibt ἱστορίης ἀπόδεξις, wobei ἱστορίη
gleich in ihrem doppelten Sinn expliziert wird: einmal
das, was ihm Perser und andere erzählt haben (ταῦτα μέν νυν Πέρσαι
τε καὶ Φοίνικες λέγουσι), das sich, wenn es, wie hier,
widersprüchlich sein sollte, auch in den wenigsten
Fällen zur Evidenz zu bringen ist (περὶ μὲν τούτων
οὐκ ἔρχομαι ἐρέων, ὡς οὕτως ἢ ἄλλως κως ταῦτα ἐγένετο),
und zum anderen das überlegene eigene Wissen (τὸν
δὲ οἶδα αὐτὸς).
|
- Beschreiben Sie, wie Herodot nach dem, was er in dem letzten
Absatz zu erkennen gibt, die von ihm gesammelten Informationen
verwertet und in Bezug zu seinem eigenen Wissen setzt.
- Er berichtet die im Ausland gesammelten Auskünfte
(Chronistenpflicht);
- Er setzt sie untereinander in Bezug (Perser - Phönizier: Verträglichkeitskontrolle) und
baut sie gezielt in seinen Argumentationszusammenhang
ein;
- Er setzt gegen die fremden Berichte die Überlegenheit
seines eigenen Wissens.
|
- Vergleichen Sie damit Herodots Auffassung vom pflichtgemäßen
Umgang mit den von ihm gesammelten Informationen, die er Herod.7,152,3
folgendermaßen formuliert: Ἐγὼ δὲ ὀφείλω λέγειν τὰ λεγόμενα,
πείθεσθαί γε μὲν οὐ παντάπασιν ὀφείλω, καί μοι τοῦτο τὸ ἔπος
ἐχέτω ἐς πάντα λόγον.
Herodot sieht sich verpflichtet, sein
Quellenmaterial zur Kenntnis zu bringen, ihm aber nicht
auf jeden Fall zuzustimmen (Vorbehalt). Zusätzlich
dürfte er wohl bessere Kenntnisse mitteilen, wenn
ihm welche verfügbar ist. |
- Versuchen Sie aufgrund dessen, was Herodot zur ἀνθρωπεία εὐδαιμονία
äußert, auf sein Menschenbild zurückzuschließen!
- Der wichtigste Satz lautet: ἡ ἀνθρωπηίη εὐδαιμονίη
οὐδαμὰ ἐν τὠυτῷ μένει. Alles Menschliche unterliegt
einem ständigen Wandel. Die Versuchung, sich im
Glück einzunisten und sich dabei für unangreifbar
zu halten, ist ein fataler Irrtum. Dieser Versuchung
zu erliegen heißt, seine menschliche Natur zu
verkennen und sich gottgleich zu dünken. Es widerspricht
dem urgriechischen, besonders aber delphischen γνῶθι
σαυτόν, ist somit als Mangel an σωφροσὑνη, als Torheit
(ἀβουλία) und Frevel (ὕβρις) zugleich zu qualifizieren.
Beides aber kommt vor dem Fall.
- Offenbar hat uns Herodot damit ein wesentliches Prinzip
dafür genannt, wie er geschichtlichen Wandel verstanden
wissen will. Die genaueren Gesetzmäßigkeiten
kennen wir noch nicht, wir wissen aber, dass er
- der menschlichen Natur gemäß ist,
- aber in seinem konkreten Verlauf nicht als ein
unausweichliches Verhängnis, sondern abhängig
von der Einsichtsfähigkeit des Menschen zu
sehen ist.
|
|
Sententiae excerptae: Griech. zu "Herod"38
Οὐδεὶς οὕτω ἀνόητός ἐστι, ὅστις πόλεμον πρὸ εἰρήνης αἱρέεται· ἐν μὲν γὰρ τῇ οἱ παῖδες τοὺς πατέρας θάπτουσι, ἐν δὲ τῷ οἱ πατέρες τοὺς παῖδας.
niemand ist so töricht, den Krieg dem Frieden vorzuziehen; denn in dem einen begraben die Söhne die Väter, in dem andern aber die Väter ihre Söhne.
Herod.1,87
57
ἐπὶ ξυροῦ ἀκμή
auf des Messers Schneide
Hom. Il 10, 173; Herod. 6, 11
Literatur: zu "Herod"1163
Alföldy, G.
Zeitgeschichte und Krisenempfingung bei Herodian
in: Herm. 99/1971,429
116
Allroggen, D.
Herodot als literarisches und politisches Vorbild des Demosthenes
in: Herm.103/1975,423
1231
Aly, W.
Volksmärchen, Sage und Novelle bei Herodot und seinen Zeitgenossen
Göttingen (Vandenhoeck) 1969
1493
Ameling, W.
Herodes Atticus
Diss. Köln 1982 (Hildesheim, Subsidia epigraphica 11 )
57
Barié, P.
Fünf Kapitel Herodot - Struktur des historischen Exkurses
in: AU XIV 1,5
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Beck, I.
Ringkomposition bei Herodot u.ihre Bedeutung für die Beweistechnik
Hildesheim (Olms, Spudasm. 25) 1971
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Becker, O.
Das Bild des Weges im frühgriechischen Denken
Hermes Einzelschrift H.4 1937
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Bergmann, M.
Lob Athens. Ein Vergleich von Herodot (7,138-144), Thukydides (1,73-78), Isokrates (Panegyrikos 50) und Sophokles (Oidipus auf Kolonos 1518 ff.)
in: Anregung 39, 3/1993, 179-188
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Bichler, R.
Herodots Welt. Der Aufbau der Historie am Bild der fremden Länder und Völker, ihrer Zivilisation und ihrer Geschichte
Berlin (Akademie Verlag) 2000
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Bichler, R. / Rollinger, R.
Herodot
Hildesheim, Olms Studienbücher Antike, Bd.3) 2001
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Bischoff, H.
Sinn des letzten Kapitels (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
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Bischoff, H.
Warner bei Herodot
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
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Medizinisches bei Herodot. Eine literaturhistorische Studie zur antiken Heilkunde mit 47 Karten und 16 Abbildungen.
Berlin, Verlag Bruno Hessling 1976
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Verfassungsdebatte bei Herodot 3,80-82 und Dareios' Aufstieg..
in: Herm.104/1976,266
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Wilde sind eben nicht unvenünftiger,.. Rez. zu R.Bichler: Herodots Welt
in: FAZ 47/24.02.01, S. 49
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Cobet, J.
Wann wurde Herodots Darstellung der Perserkriege publiziert?
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Wissen und Erkennen bei Sophokles
Basel [u.a.] : Reinhardt, 1993
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Elastizität des Stils (Herodot)
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Anfänge der Philologie bei den Griechen. Herodot und Hekataios
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Der athenische Bürger bei Herodot und Thukydides
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Aus Herodots Gedankenwelt
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Herodot - abermals "Vater der Geschichte"
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Arete und tragische Bewusstheit bei Sophokles und Herodot
in: F.Hörmann (Hg.) (1), S. 6-128
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Herodot - Sophokles. Hohe Arete
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Tradition und Form im Werke Herodots
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Funktion der Novellen im Werk Herodots
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Geschehen und Götter (Herodot)
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Herodot als Historiker
Stuttgart (Kohlhammer) 1927
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Herodotea. 2.Zu Herod. IX 108-113
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Verknüpfung (Herodot)
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Freyer, H.
Historische Sehen (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
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Friedrich, W.H.
Tod des Tyrannen. Poetische Gerechtigkeit.. (Geschichtschreibung, Herodot)
in: AuA 18/1972,97
20
Fritz, K.v.
Griechische Geschichtsschreibung I-II
Berlin 1967
45
Gährken, B.
Herodotlektüre auf der Oberstufe des altsprachlichen Gymnasiums
in: AU III 3,22
46
Gigante, M.
Herodot, der erste Historiker des Abendlandes
in: Marg (Hg.): Herodot,
28
Glaser, K.
Wunder und Rationalismus bei Herodot
in: Gymn.6/1932 S.200ff.
29
Glaser, O
Perdikkassage (ein Sonnenmärchen) und andere Dynastiegründersagen bei Herodot
in: Gymn.1-2/1936 S.21ff.
47
Gomme, A.W.
Geschichtsschreibung und Poesie (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
48
Gomperz, T.
Uber den Abschluss des Herodoteischen Geschichtswerkes.
Wien, Gerold, 1886
21
Grant, M.
Klassiker der antiken Geschichtsschreibung
München 1973
49
Grassl, H.
Herodot und die griechische Schrift
in: Herm.100/1972,169
2486
Grene, David
Man in his pride : a study in the political philosophy of Thucydides and Plato
Chicago, Ill. : Univ. of Chicago Press, c 1950
50
Harder, R.
Herodot 1,8,3. Plato und Athen. Platos Kriton.
in: Kl.Schrft., München (Beck) 1960; in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
51
Harder, R.
Weltöffentlichkeit bei Herodot
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
52
Hellmann, F.
Geschichte und Schicksal bei Herodot
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
22
Helm, F.
Materialien zur Herodotlektüre
53
Hermes, E.
Geschichte und Geschichten bei Herodot
in: AU IX 3,5
54
Hermes, E.
Grundsätzliches zur Schullektüre Herodots
in: AU III 3,5
13
Herodot / Bähr, J.C.F.
Die Musen des Herodotus von Halikarnassus, übersetzt von J.C.F.Bähr I-II
Stuttgart (Krais & Hoffmann) 1863-1866
16
Herodot / Degen, J.F.
Herodots Geschichte (Übersetzung) I-VI
Frankfurt/M 1783-1790
19
Herodot / Horneffer,A. / Heussig, H.W.
Herodot, Historien
Stuttgart (Kröner) 1955
15
Herodot / Rosen, H.B.
Eine Laut- und Formenlehre der herodoteischen Sprachform
Heidelberg 1962
17
Herodot / Schäll, H.
Herodots Geschichte (Übersetzung) I-III
Stuttgart 1855
18
Herodot / Sontheimer, W.
Herodot. Die Bücher der Geschichte
Stuttgart (reclam)
14
Herodot / Stein, H.
Herodotos, erklärt von H.Stein I-V
Berlin (Weidmann) 1856-1862
463
Herodotos
Die Novellen und Anekdoten des Herodotos, (deutsch) mit Illustrationen von Werner Klemke
Leipzig, Koehler & Amelang 1968
2762
Herrmann, Joachim (Hg.)
Griechische und lateinische Quellen zur Frühgeschichte Mitteleuropas bis zur Mitte des 1. Jahrtausends u. Z.
I: Von Homer bis Plutrach;
II: Tacitus, Germania;
III: Von Tacitus bis Ausonius;
IV: Von Ammianus Marcellinus bis Zosimos.
Berlin, Akademie-Verlag, (Schriften und Quellen der alten Welt, 37,1-37,4) 1992
55
Heuß, A.
Motive von Herodots lydischem Logos
in: Herm.101/1973,385
23
Höck, A.
Herodot und sein Geschichtswerk
Gütersloh 1904
56
Hommel, H.
Herodots Einleitungssatz; ein Schlüssel zur Analyse des Gesamtwerks?
in: Kurz..: Gnomos., München 1981
7
Hörmann, F. (Hg.)
Vom Menschen in der Antike
in: Das Bildungsgut der höheren Schule, Bd. II) München (BSV) 1957
30
Huber, A.
Verfassungsdebatte bei Herodot (III 80-82) als ein Beitrag zur politischen Bildung
in: Anreg.3/1977 S.163ff.
2477
Hunter, Virginia J.
Past and process in Herodotus and Thucydides
Princeton, NJ : Princeton Univ. Press, 1982
58
Immerwahr, H.R.
Tat und Geschichte bei Herodot
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
59
Instinsky, H.U.
Herodot und der erste Zug des Mardonios gegen Griechenland
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
8
Jacoby, F.
Herodotos
in: RE Suppl. II 2, Stuttgart 1913, S.205-520
60
Jacoby, F.
Glaube und Geschichte (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
61
Jacoby, F.
Griechische Historiker: Herodot.Krateros.Glaukos.Iuba...
Stuttgart(Druckenmüller, SD RE) 1956
62
Keller, W.
Da aber staunte Herodot
Zürich (Droemer) 1972
63
Kipf, S.
Vorbereitung auf das Jenseits. Veranschaulichung eines Herodottextes
in: AU 36,1/1994
31
Kleinknecht, H.
Herodot und die makedonische Urgeschichte
in: Herm.94/1966 S.134-146
64
Kleinknecht, H.
Herodot und Athen (7,139 / 8,140-144)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
2478
Klose, Albrecht
Der Indikativ des Präsens bei Homer, Herodot und Thukydides
Erlangen-Nürnberg, 1968
65
Klowski, J.
Mythos und Logos in Homers Odyssee, Herodot, Tragödie
in: Dialektik von Mythos und.., Ffm 1980
66
Köhnken, A.
Dritte Traum des Xerxes bei Herodot
in: Herm.116/1988,24
25
Krefeld, H. (Hg.)
Herodotlektüre
in: Griechisch in der Schule hg.v. E.Römisch, Frankfurt/M 1972
67
Krimm, H.
Gespräch Xerxes - Demarat.. Herodot VII 101-104
in: AU X 3,40
68
Kummer, H.
Europa und Asien. Gedanken zur Herodot- und Aischyloslektüre in OII in: Ulshöfer (Hg.)
in: DU 6/1,1954, S.27
69
Lasserre, F.
Herodote et Protagoras: Le debat sur les constitutions (Hdt.3,80-82)
in: Mus.Helv.33/1976,65-84
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Latte, K. (u.a.)
Eine Diskussion: Herodots Stellung in der griechischen Geschichtsschreibg
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
71
Legrand, P.-E.
Anmut des Werkes (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
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Lendle, Otto
Einführung in die griechische Geschichtsschreibung. Von Hekataios bis Zosimos
Darmstadt (WBG) 1992
982
Lesky, A.
Geschichte der griechischen Literatur
Bern / München 1958; 2/1963
73
Lüddeckens, E.
Herodot und Ägypten
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
74
Maddalena, A.
Abstand und Teilnahme (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
75
Marg, W.
Herodot über die Folgen von Salamis
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
76
Marg, W.
'Selbstsicherheit' bei Herodot
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
77
Marg, W. (Hg.)
Herodot. Eine Auswahl aus der neueren Forschung
Darmstadt (WBG) 1965 (WdF 26)
9
Marg,W.
Herodot. Eine Auswahl aus der neueren Forschung
Darmstadt (WBG) 1965
78
Meuli, K.
Scythica (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
79
Meyer, E.
Abschluss des Werkes (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
80
Meyer, E.
Geschichtsauffassung (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
81
Meyer, E.
Weltanschauung (Herodot)
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
2352
Moeller, Carl
Die Medizin im Herodot. Für Mediziner und Philologen.
Berlin: S. Karger, 1903
82
Momigliano, A.
Stellung Herodots in der Geschichte der Historiographie
in: Marg (Hg.): Herodot, WBG 1965 (WdF)
2479
Montgomery, Hugo
Gedanke und Tat : zur Erzählungstechnik bei Herodot, Thukydides, Xenophon und Arrian
Lund : Gleerup, 1965
83
Müller, D.
Herodot - Vater des Empirismus? Mensch und Erkenntnis im Denken Hs.
in: Kurz.: Gnomosyne, München 1981
84
Müller, D.
Satzbau, Satzgliederung und Satzverbindung in der Prosa Herodots
Meisenheim (Hain) 1980
- /Grie/herod/hdt01001.php - Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 15:55 |