Publius Vergilius Varo
Aus Leben und Werk - Biographischer Steckbrief
(in der Hauptsache nach L.Bieler, II S.13 ff)
Publius Vergilius Maro
Leben
Quellen
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Geburt
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15.10.70
v,Chr. in Andes bei Mantua
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Familie
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Wohnort Cremona, einfache Verhältnisse
Vater |
Vergilius Maro (etruskischer Name, später erblindet) |
Mutter |
Magia Polla (nach dem Tod ihres ersten Mannes zweite Ehe) |
Geschwister |
- Zwei Brüder, die vor ihm starben;
- Halbbruder Valerius Proculus aus der zweiten Ehe der Mutter
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Ausbildung
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- Rhetorik in Mailand und Rom (kein Erfolg)
- Philosophie (Epikureer Siron in Neapel, in dessen Haus auch Philodemos verkehrte).
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Besondere
Aspekte
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- Kein Stadtmensch, bevorzugter Aufenthaltsort: Sizilien und Neapel. Menschenscheu ("Parthenias"). Aufnahme in den Kreis um Maecenas. Stadthaus auf dem Esquilin als Geschenk des Maecenas. Zunehmende Anerkennung (Theaterpublikum erhebt sich).
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Freundes-
kreis
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Daten
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Tod |
21.09.19
v.Chr. in Brundisium (nach einer Fiebererkrankung in Megara). Bestattet außerhalb von Neapel an der Straße nach Puteoli. Seine Freunde Varius und Tucca verwalten sein literarisches Erbe. |
Werke
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Frühe Lyrik
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Die Authentizität der Werke ist jeweils umstritten. Am ehesten könnten Copa und Culex echt sein.
Titel, Inhalte und Form |
- Ballista: Gedicht auf einen Straßenräuber (nicht erhalten)
- in der "Appendix Vergiliana zusammengefasst:
- Catalepton: 3 Priapea und 14 Epigramme
- catal.1: Liebesgedicht
- catal.2; 4: (parodierende) Catullnachahmung
- catal.3: Gloriagedicht
- catal.4; 11: auf den Freund Musa
- catal.5; 8: Siro-Gedichte
- catal.6; 12; 13: Invektiven
- catal.9: Panegyricus aus Messalla (unecht)
- catal.14: Votivgebet für Beendigung der Aeneis
- Dirae: Verwünschungsgedicht auf den neuen Landbesitzer und die verlassene Lydia (alexandrinisches Vorbild)
- Copa (Eidyllion): Die syrische Schankwirtin lädt zum Lebensgenuss ein. Schlusswort: Mors aurem vellens,
"Vivite", ait, "venio".
- Moretum (Eidyllion): Ein Bauer bereitet sich vor der Tagesarbeit sein kärgliches Mahl
- Ciris: Skylla, verrät aus Liebe ihren Vater Nisus an König Minos. Sie wird in einen Seevogel ("ciris") verwandelt
- Culex: Neoterisches Epyllion: Eine Mücke rettet einem Hirten das Leben
- Aetna: Wissenschaftliche Behandlung des Vulkanismus (Vorbild Lukrez)
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Bucolica 42-39 v.Chr.: 10 Eklogen. Hirtengedichte nach dem Vorbild Theokrits.
Inhalte |
Einzel- oder Wechsellieder von Hirten
- Hirtenlandschaft: Neben dem Sizilien Theokrits, die Heimat Vergils (Mincio, Mantua) und vor allem Arkadien (ecl.4; 10).
- Das Zeitgeschehen wird für Vergil wesentlich:
- Landverteilung
- Erwartung eines Heilsbringers ("göttlicher Jüngling")
- Die einzelnen Eklogen (lateinisch und deutsch) mit kurzen Einleitungen und Literaturhinweisen (von Vergil nach dem Prinzip der 'variatio' geordnet):
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Form |
- Keine innere Distanz des Stadtmenschen zu den einfachen Hirten wie Theokrit
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Georgica Anregung durch Maecenas. Vorbilder: Hesiod (Werke und Tage) und Lukrez
Inhalte |
- Lehrgedicht über den Landbau. Ambivalenz von Natur und Kultur: Die Natur ist einmal normativ, zum anderen muss man sie (durch labor, artes) überwinden und in ihre Kulturform überführen.
- Transzendierung des Stoffes: "Apotheose römischen Wesens im bäuerlichen Tagewerk"
- der Landmann repräsentiert den Menschen schlechthin,
- der Landbau repräsentiert die menschliche Kultur schlechthin.
- Exkurse:
- labor und artes, 1,121ff
- Prodigien bei Caesars Tod, 1,466 ff.
- Laudes Italiae, 2,136ff.
- Goldene Zeit, 2,458 ff.
- Kämpfende Stiere, 3,215 ff.
- Norische Viehpest, 3,478 ff.
- Epyllion, 4,315ff: Musenanruf, Nymhenkatalog, Proteus, Orpheus un Eurydike
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Arbeits- weise
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Umfangreiches Diktat am frühen Morgen. Ausarbeiten und Feilen den Tag über ("wie eine Bärin, die ihre Jungen leckt") |
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Aeneis Augustus nahm regen Anteil. Hohe Erwartungen. Enthusiastische Ankündigung durch Properz (Prop.3,34,65f.).
Inhalte |
Aeneas und die Sendung Roms. Das Römertum unter der Leitidee eines göttlichen Planes (Fatum) [Komposition und Aufbau der Einzelgesänge: I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII |IX | X | XI | XII ] |
Form |
Heldenepos in 12 Gesängen |
Vorbilder |
- Dem Vorwurf von furta entgegnet Vergil, es sei leichter, Hercules die Keule zu entringen, als Homer einen Vers.
- Homer
- Traditionelle Stilelemente: Epitheton, Formeln und Formelverse, Gleichnisse,
- Motive und Szenen
- Komposition: Apologtechnik
- Ennius:
- Ennius soll übetroffen werden
- Reminiszensen an Ennius wirken archaisierend würdevoll
- Eigenes:
- psychologisch differenzierte Menschendarstellung (individuelle Schicksale)
- Teleologischer Charakter (volentem
fata ducunt)
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Arbeits- weise
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Zunächst Verteilung des gesamte Stoffes auf 12 Bücher. Einzelausarbeitung nach Interessenlage. Spuren:
- Halbverse: Stellen, an denen die Kompositionsfuge noch nicht geglättet ist
- Stützverse ("tibicines"): Vorläufige Verse, die später ersetzt werden sollten.
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- Vollständiger lat. u. dt. Text der Aeneis und gegliederte Inhaltsangabe, Bücher I - XII (lat.-deutsch)
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Sententiae excerptae:Lat. zu "Verg."
1961
Sic notus Ulixes?
So schlecht kennt ihr den Odysseus?
Petron.39,3; Verg.Aen.2,44
1332
Cui virtus animusque in corpore praesens, hic deos aequat, illo tendit originis suae memor.
Wem Kraft beiwohnt und ein fertiger Mut in dem Herzen, der steht den Göttern gleich; dorthin strebt er seines Ursprungs eingedenk.
Sen.epist.92,30 (Verg.Aen.5,363)
168
Quos ego!
Euch werde ich!
Verg.Aen.1,135
85
forsan et haec olim meminisse iuvabit.
vielleicht wird es einst Freude bereiten, sich auch daran zu erinnern.
Verg.Aen.1,203
82
fata viam invenient
das Schicksal wird einen Weg finden
Verg.Aen.10,113
27
audentis Fortuna iuvat
den Mutigen hilft das Glück
Verg.Aen.10,284
131
Nulla salus bello.
Heil ist nimmer im Krieg!
Verg.Aen.11,362
1440
Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes.
Was dies auch sei, ich fürchte die Danaer, selbt wenn sie Geschenke bringen.
Verg.Aen.2,49
1236
Et quorum pars magna fui.
Und worin ich eine große Rolle spielte.
Verg.Aen.2,6
1174
Vixi et, quem dederat cursum fortuna, peregi.
Ja! ich lebt' und vollbrachte den Lauf vom Geschicke beschieden!
Verg.Aen.4,653; Sen.epist.12,9
194
tu ne cede malis, sed contra audentior ito
weiche du nicht dem Leid, sondern tritt ihm mutig(er) entgegen!
Verg.Aen.6,95
1029
Flectere si nequeo superos, Acherontem movebo.
Wenn ich die Götter im Himmel nicht erweichen kann, werde ich die Hölle in Bewegung setzen.
Verg.Aen.7,312
1715
Non omnis arbusta iuvant humilesque myricae.
Nicht jeden erfreun Tamarisken und niederes Strauchwerk!
Verg.eckö.4,2
1681
Patulae sub tegmine fagi.
Unter dem Dach der gebreiteten Buche.
Verg.ecl.1,1
1680
Parvis componere magna.
Mit Großem das Kleine vergleichen.
Verg.ecl.1,23
1678
Fortunate senex
O glückseliger Greis! Glücklich, du Alter!
Verg.ecl.1,46, Verg.ecl.1,51
1679
Nec mala vicini pecoris contagia laedunt.
Nicht wird des benachbarten Viehs ansteckende Seuche sie treffen.
Verg.ecl.1,50
1676
Deus nobis haec otia fecit.
Ein Gott hat uns diese Muße gewährt.
Verg.ecl.1,6
1677
Et iam summa procul villarum culmina fumant, | maioresque cadunt altis de montibus umbrae.
Schon auch rauchet das Dach an ländlichen Hütten von fernher: |
Größere Schatten bereits entsinken den ragenden Bergen.
Verg.ecl.1,82f.
1682
Omnia vincit amor, et nos cedamus amori.
Alles besiegt ja die Liebe, so lasst uns der Liebe nachgeben!
Verg.ecl.10,69
1055
Canere surdo.
Einem Tauben vorsingen. (Tauben Ohren predigen.)
Verg.ecl.10,8
1684
Nimium ne crede colori.
Vertrau doch nicht zu trotzig der Farbe!
Verg.ecl.2,17
1685
Alba ligustra cadunt, vaccinia nigra leguntur.
Abfällt weißer Liguster, gepflückt wird Iris, die dunkle.
Verg.ecl.2,17
1686
Heu heu! quid volui misero mihi?
Weh mir, ach! Was hab' ich getan, ich Verlorener!
Verg.ecl.2,58
1683
O crudelis Alexi, nihil mea carmina curas?
O grausamer Alexis, so ist denn nichts mein Gesang dir?
Verg.ecl.2,6
1687
Pallas, quas condidit arces, | ipsa colat; nobis placeant ante omnia silvae.
Mag, die sie gebauet, | Pallas die Burgen bewohnen; mir sei vor allem der Hain wert.
Verg.ecl.2,61f.
1691
Trahit sua quemque voluptas.
So reißt jedweden sein Trieb hin.
Verg.ecl.2,65
1688
Et sol crescentis decedens duplicat umbras.
Und die scheidende Sonne verdoppelt die wachsenden Schatten.
Verg.ecl.2,67
1689
Me tamen urit amor: quis enim modus adsit amoris?
Ich nur glühe von Liebe: wo ist doch Maß in der Liebe?
Verg.ecl.2,68
1690
Quae te dementia cepit?
Wie hat dich ergriffen der Wahnsinn!
Verg.ecl.2,69
1692
Invenies alium, si te hic fastidit, Alexim.
Wirst du von diesem verschmäht, wohl findet sich sonst ein Alexis.
Verg.ecl.2,73
1708
Idem amor exitium pecori pecorisque magistro.
Also dem Vieh, wie dem Herren des Viehs bringt Liebe Verderben.
Verg.ecl.3,101
1709
Vix (agni) ossibus haerent.
Kaum sind sie (die Lämmer) Haut und Knochen.
Verg.ecl.3,102
1710
Eris mihi magnus Apollo.
Du wirst mir ein großer Apoll sein.
Verg.ecl.3,104
1711
Non nostrum inter vos tantas componere lites.
Mir nicht ziemt es, bei Euch so gewichtigen Streit zu entscheiden.
Verg.ecl.3,108
1712
Amores | aut metuet dulcis aut experietur amaros.
Entweder wird er das Süße der Liebe scheuen' oder ihre Bitternis fühlen.
Verg.ecl.3,109f.
1713
Claudite iam rivos, pueri: sat prata biberunt.
Knaben, verschließt jetzt die Rinnen: satt haben die Wiesen getrunken!
Verg.ecl.3,111
1695
Quid domini faciant, audent cum talia fures?
Was soll machen der Herr, wenn diebische Knechte so frech sind?
Verg.ecl.3,16
1696
Vis ergo inter nos, quid possit uterque, vicissim | experiamur?
Willst du, wohlan, so lass, was jeder vermag, uns versuchen | In wechselndem Streit.
Verg.ecl.3,28f.
1693
Infelix o semper, oves, pecus!
Schäfchen, o stets unglückliche Schar!
Verg.ecl.3,3
1697
Tu dic, mecum quo pignore certes!
Nun sprich, welch Pfand du gegen mich wettest! Sag du, worum du mit mir wetten willst!
Verg.ecl.3,31
1698
Res est non parva.
Viel steht auf dem Spiel.
Verg.ecl.3,54
1699
Amant alterna Camoenae.
Die Camenen (Musen) lieben den Wechsel.
Verg.ecl.3,59
12
Ab Iove principium.
Mit Jupiter fang an!
Verg.ecl.3,60
1703
Iovis omnia plena.
Alles ist von Iuppiter erfüllt.
Verg.ecl.3,60
1700
Lasciva puella.
Das lockere Mädchen.
Verg.ecl.3,64
1701
Fugit ad salices et se cupit ante videri.
Sie fliehet zum Weidengebüsch und wünscht zuvor sich gesehen.
Verg.ecl.3,65
1694
Parcius ista viris tamen obicienda memento.
Schonender muss man jedoch derlei vorwerfen den Männern.
Verg.ecl.3,7
1704
Triste lupus stabulis.
Unheilvoll ist Hürden der Wolf.
Verg.ecl.3,80
1705
Triste maturis frugibus imbres.
Unheilvoll ist reifenden Früchten Regen.
Verg.ecl.3,80
1706
Triste arboribus venti.
Unheilvoll ist Bäumen der Wind.
Verg.ecl.3,80f.
1702
Dulce satis umor.
Freundlich ist Feuchte der Saat.
Verg.ecl.3,82
209
Iungat vulpes et mulgeat hircos.
Füchse spanne er ins Joch und melke den Geißbock!
Verg.ecl.3,91
106
Latet anguis in herba.
Verborgen im Gras ist die Schlange.
Verg.ecl.3,93
1707
Cogite oves, pueri!
Knaben, die Schafe herein!
Verg.ecl.3,98
1714
Paulo maiora canamus!
Höheres lasset uns besingen!
Verg.ecl.4,1
1719
Omnis feret omnia tellus.
Jegliches Land wird alles erzeugen.
Verg.ecl.4,39
1720
Non rastros patietur humus, non vinea falcem.
Nicht mehr duldet der Boden den Karst, nicht Hippen der Weinberg.
Verg.ecl.4,40
1721
Cara deum suboles.
Sprössling, den Göttern so wert.
Verg.ecl.4,49
1716
Magnus ab integro saeclorum nascitur ordo.
Jetzt hebt von neuem an der Jahrhunderte prächtige Ordnung.
Verg.ecl.4,5
1722
Aspice, venturo laetantur ut omnia saeclo!
Schau, wie des Weltjahrhunderts Erscheinung alles entzücket!
Verg.ecl.4,52
1717
Redeunt Saturnia regna.
Es kehrt Saturnus' Regierung.
Verg.ecl.4,6
1723
Incipe, parve puer, risu cognoscere matrem.
Knäblein auf, und erkenn' am Lächeln die Mutter!
Verg.ecl.4,60
1718
Iam nova progenies caelo demittitur alto.
Ein neues Geschlecht entsteigt nun bald dem erhabenen Himmel.
Verg.ecl.4,7
1724
Vitis arboribus decori est.
Reben sind Bäumen ein Schmuck.
Verg.ecl.5,32
1725
Vitibus uvae decori sunt.
Trauben sind Reben ein Schmuck.
Verg.ecl.5,32
1726
Gregibus tauri decori sunt.
Stiere sind Herden ein Schmuck.
Verg.ecl.5,33
1727
Segetes pinguibus arvis decori sunt.
Saatfrucht ist fetten Gefilden ein Schmuck.
Verg.ecl.5,33
1728
Tale tuum carmen nobis, divine poeta, | quale sopor fessis in gramine.
Mir ist, göttlicher Sänger, dein Lied, was Schlummer im Grase | für den Ermatteten ist.
Verg.ecl.5,45f.
1729
Ergo alacris silvas et cetera rura voluptas | ... tenet.
Fröhlicher Jubel erfüllt nun den Hain, und jedes Gefilde.
Verg.ecl.5,53
1730
Deus, deus ille, Menalca!
Ein Gott, ein Gott ist er: o Menalcas!
Verg.ecl.5,64
1731
Vina novum fundam calathis Ariusia nectar.
Ariusischen Wein, gleich Nektar, will ich aus Schalen spenden.
Verg.ecl.5,71
1732
Saltantes Satyros imitabitur Alphesiboeus.
Nachahmen wird die Tänze der Satyrn Alphesiboeus.
Verg.ecl.5,73
1734
Satis est potuisse videri.
Es genügt der Ruhm euch, dass ihr's vermochtet! Es genügt der Schein, es gekonnt zu haben. (Dabeisein ist alles!)
Verg.ecl.6,24
1735
A virgo infelix, quae te dementia cepit!
Ach, unseliges Weib, wie hat dich betöret der Wahnsinn!
Verg.ecl.6,47
1733
Pastorem, Tityre, pinguis | pascere oportet ovis.
Hirten geziemt es, | Fett sich die Schafe zu weiden. (Schuster, bleib bei deinem Leisten)
Verg.ecl.6,4f.
1736
Pulsae referunt ad sidera valles.
Das hallende Tal trug's auf zu den Sternen.
Verg.ecl.6,84.
1739
Si quid cessare potes, requiesce sub umbra.
Kannst du verweilen, so gönne die Ruh' dir unter dem Schatten.
Verg.ecl.7,10
1737
Arcades ambo.
Beides Arkader (Gleich und gleich gesellt sich gern.).
Verg.ecl.7,4
1740
Ite domum pasti.
Geht von der Weide nach Haus! Gehet gesättigt nach Hause!
Verg.ecl.7,44
1741
Hic focus et taedae pingues, hic plurimus ignis | semper.
Hier ist ein Herd und harziger Kien, hier reichliches Feuer | stets.
Verg.ecl.7,49
1742
Ovium non curat numerum lupus.
Wölfe kümmert es nicht, ob die Schafe gezählt sind.
Verg.ecl.7,52
1743
Strata iacent passim sua quaeque sub arbore poma.
Hier um jeglichen Baum liegt Obst am Boden zerstreuet.
Verg.ecl.7,54
1738
Ocius | huc ades, o Meliboee; caper tibi salvus et haedi.
Meliboeus, | Komme geschwind hierher! Dein Bock ist gesund und die Ziegen.
Verg.ecl.7,8f.
1755
Bonum sit!
Es bringe Heil!
Verg.ecl.8,106
1756
Qui amant, ipsi sibi somnia fingunt.
Die Liebenden malen sich in ihren Träumen das Glück. (lügen sich etwas in die Tasche; sehen alles rosarot).
Verg.ecl.8,108
1745
A te principium, tibi desinam.
Lass mit dir mich beginnen und enden mit dir!
Verg.ecl.8,11
1746
Quid non speremus amantes?
Was müssen wir Liebenden ahnen? Nun können (müssen) Liebende alles erhoffen (erwarten)!
Verg.ecl.8,26
1748
Ut vidi, ut perii.
Wie war ich verloren, sobald ich sie (es) sah!
Verg.ecl.8,41
1749
Ut me malus abstulit error.
Wie riss mich der üble Irrtum (heilloser Wahn) hinweg!
Verg.ecl.8,41
1750
Nunc scio, quid sit Amor.
Kenn' ich doch Amor nunmehr!
Verg.ecl.8,43
1751
Non omnia possumus omnes.
Nicht alle können wir alles.
Verg.ecl.8,63
1752
Carmina vel caelo possunt deducere Lunam.
Selber den Mond vom Himmel vermag zu locken Beschwörung:
Lieder (Sprüche) können den Mond sogar vom Himmel herabziehn.
Verg.ecl.8,69
1753
Numero Deus impari gaudet.
Gott freut sich an einer ungerade Zahl. (wegen ihrer Unteilbarkeit gilt sie als heilig und unsterblich)
Verg.ecl.8,75
1744
En erit umquam | ille dies (, mihi cum liceat...)
Ach kommt wohl je jener Tag [wann kommt wohl jener Tag] (, an dem ich... darf).
Verg.ecl.8,7f.
1754
Limine in ipso.
Gerade (unmittelbar) an der Schwelle.
Verg.ecl.8,92
1757
Quo te, Moeri, pedes?
Moeris, wohin (des Weges)? Moeris, wohin geht’s?
Verg.ecl.9,1
1760
Carmina tantum valent tela inter Martia, quantum Chaoniae aquila veniente columbae.
Gesänge gelten unter des Mavors Waffen so viel nur wie, wenn ein Adler naht, chaonische Tauben.
Verg.ecl.9,11ff.
1761
Heu! cadit in quemquam tantum scelus?
Ach, kann irgend ein Mensch so freveln?
Verg.ecl.9,17
1762
Occursare capro - cornu ferit ille - caveto.
Hüte dich ja, zu begegnen dem Bock: er stößt mit den Hörnern!.
Verg.ecl.9,25
Literatur:zu "Vergil"
1060
Adam, B.
fatum in der Aeneis als Ausgangspunkt für ihre Erschließung
in: Anr 21/1975,408
3404
Adkin, Neil / More Yukky Virgil
Aeneid 2,410-15
in: Herm. 134/2006, 398
1105
Albrecht, M.v.
Einheit und Vielfalt von Vergils Lebenswerk
in: Gymn 90/1983
3753
Albrecht, M.v.
Zur Tragik von Vergils Turnusgestalt. Aristotelisches in der Schlussszene der Aeneis.
in: Festschrift Ernst Zinn, Tübingen 1970, 1-5
3543
Albrecht, Michael von
Vergil. Bucolica, Georgica, Aeneis. Eine Einführung.
Heidelberg (Winter, Heidelberger Studienhefte zur Altertumswissenschaft) 2006, 2/2007
1143
Alföldi, A.
Neue Weltherrscher der vierten Ekloge Vergils
in: Herme.65/1930, 369-384; in: Binder: Saec.Aug.II, Darmstadt 1988
1202
Altevogt, H.
Erste Ekloge Vergils im Unterricht
in: AU II 4,5
1203
Altevogt, H.
Vergil
in: Krefeld: Interpretationen, Ffm 1968
784
Antony, H.
Humor in der augusteischen Dichtung. Lachen.. bei Horaz, Properz, Tibull, Vergil
Diss. Wien 1970
2964
Antony, Heinz
Humor in der augusteischen Dichtung : Lachen und Lächeln bei Horaz, Properz, Tibull und Vergil
Hildesheim : Gerstenberg, 1976
3636
Anzinger, Silke
Schweigen im römischen Epos. Zur Dramaturgie der Kommunikation bei Vergil, Lucan, Valerius Flaccus und Statius
Berlin,... de Gruyter, 2007
3685
Atwood, E.B. / Whiteaker, V.K.
Excidium Troiae
Cambridge, Mass. 1944
3736
Austin, R.G.
P.Vergili M. Aeneidos liber sextus
Oxford 1977
3647
Austin, R.G.
P.Vergili Maronis Aeneidos liber primus, with a commentary by R.G.Austin
Oxford, Clarendon Press1971
3684
Austin, R.G.
P.Vergili Maronis Aeneidos liber secundus, with a commentary by R.G.Austin
Oxford 1,1964; 1966
3700
Austin, R.G.
P.Vergili Maronis Aeneidos liber quartus, with a commentary by R.G.Austin
Oxford 1955 (1960,1963,1966)
1281
Ax, W.
Pseudovergil "Mücke" - ein Beisp. röm. Literaturparodie?
in: Philol.128/1984,230
3648
Bailey, C.
Religion in Virgil
Oxford 1935
1373
Balk, C.
(Die) Gestalt des Latinus in Vergils Aeneis
Diss. Heidelberg 1968
1581
Balzer, R.
Einfluß Vergils auf Curtius Rufus
Diss. München 1971
3610
Barwick, Karl
Catulls Parzenlied, Theokrit und Vergils 8. Ecloge
Jena, 1952
3801
Bauer, W.
Vergils Aeneis in der Jhrgst.11
in: Anr 34/2,1988,89
3813
Becker, C.
Schildbeschreibung in Vergils Aeneis
in: Wiener Studien 77/1964,111
1165
Becker, C.
Vergils Eklogenbuch (Epoden)
in: Hermes 83/1955, S.134.
3414
Becker, Maria
Iam nova progenies caelo demittitur alto. Ein Beitrag zur Vergil-Erklärung
in: Herm. 131/2003, 456
3703
Beckmann, F.
Mensch und Welt in der Dichtung Vergils
Münster 1950 (Orbis antiquus 1)
3817
Bellesort, A
Virgile, son oeuvre et son temps
Paris 1949
3818
Belling, H.
Studien über die Compositionskunst Vergils in der Aeneide
Leipzig 1899
3822
Berger, W.
Vergilius, pater hesperiae
in: Anr 28/5,1982,288
333
Berres, T.
Vergil und Homer. Beitrag zur Entmythologisierung des Verhältnisses
in: Gymn 100/1993,342-369
3725
Berres, Th.
Vergil und die Helenaszene, mit einem Exkurs zu den Halbversen
Heidelberg 1992
2640
Berres, Thomas
Vergil und die Helenaszene, mit einem Exkurs zu den Halbversen
Heidelberg: Winter: 1992
3552
Bethe, E.
Vergilstudien II. Zur ersten, neunten und achten Ekloge
in: Rh.Mus.47/1892,577-596
3838
Bielefeld, E.
Zu dem Vergilbildnis des Justus van Gent.. (Taf..)
in: Gymn 74/1967
3745
Binder, G.
Aeneas und Augustus. Interpretationen zum 8. Buch der Aeneis
Meisenheim 1971
3554
Binder, G.
Lied der Parzen zur Geburt Octavians (Vergils 4. Ekloge)
in: Gymn 90/1983
3730
Binder, G. (Hg.)
Dido und Aeneas. Vergils Dido-Drama und Aspekte seiner Rezeption
Trier 2000
3632
Blank-Sangmeister, Ursula
Vergil: Aeneas und Dido
Göttingen, V&R, 2007
3848
Blümel, A.
Lüge des Sinon - Zum Anfang des 2.Buches der Aeneis des Vergil
in: AU XVIII 1,56
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Boas, H.
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